Wenn man zum allein sein Gesellschaft braucht
Betreff: Wenn man zum allein sein Gesellschaft braucht |
Von: v2vc |
Datum: 03.03.2019, 21:28 |
An: USS-Hephaistos@yahoogroups.de |
<RPG>
# Ort: Hephaistos, Messe
# Zeit: MD 5.1210
<QUOTE>
Nachdenklich legte die Trill den Kopf ein wenig schief, „Aber ich habe nun auch mal eine Frage, gibt es eine definierte Zeiteinheit für vorübergehend?“ Der Italiener belegte die Frau mit einem fragenden Blick, „Ich glaube nicht. Darf ich fragen warum?“
Emily lächelte, „Ach das war nur eine Unterhaltung mit einem Menschen und ich wollte nicht nachfragen wie lang vorübergehen genau ist.“
</QUOTE>
Ettore musterte die junge Trill aufmerksam. Er war sich nicht sicher, ob Em nun eine eher praktische, oder eine übertragene eher philosophische Antwort wünscht. Eine so tiefsinnige Frage hätte er ihr gar nicht zugetraut, da er nicht das Gefühl hatte, sie würde sich sehr für andere Dinge als ihren Job interessiern. Er zu dem Schluss, dass die Ingenieurin ja ohnehin von der praktischen Sorte war. Also eher das erstere.
„Hmm.“ Ettore lehnte sich zurück und drehte ein wenig an seinem Schnurrbart. Welches konnte ein Beispiel sein, dass sie nachvollziehen konnte? „Also, Miss, das ist eine interessante Frage. Aber ich muss Sie enttäuschen. Da gibt es kein _genau_ . Das einzige was, sicher ist, ist, dass es noch nicht endgültig ist.“
„Das ist aber sehr ungenau“, antwortete Emily.
„Ja, das ist mir schon klar. Der Begriff wird ja auch verwendet, wenn man sich nicht genau festlegen möchte. Ich glaube ein Beispiel hilft Ihnen, das Ganze besser nachzuvollziehen. Schauen Sie dort.“ Der Italiener deutete auf die Tafel, wo die Mittagsmenüs angeschrieben waren.
„Stellen Sie sich vor, sie wollen Menü I zum Mittag essen. Und Sie bekommen zur Antwort, dass das Menü leider vorübergehend nicht zur Verfügung stände. Dann heißt das für Sie, dass Sie eine andere Wahl treffen müssen. Aber es besteht theoretisch noch Aussicht, dass es verfügbar ist, wenn Sie später noch einmal kommen. Es könnte sein, dass einfach nur der leere gegen einen vollen Behälter in der Essensausgabe getauscht werden muss, es könnte aber auch sein, dass das Essen nachgekocht werden muss oder dass eine Zutat fehlt, die Küche einen technischen Fehler hat und nichts zubereiten kann oder der Koch das Menü als Diät für eine spezielle Gruppe auf Nachfrage reserviert hat.. Oder aber, dass der Koch erst am Abend eine neue Runde des Menüs auftischen möchte. Für Sie bedeutet das, dass Sie weiter mit leerem Teller dastehen, aber in einem unbestimmten zukünftigen Augenblick, auch Menü I wieder in der Ausgabe vorhandene sein wird.“
Während dieser Erklärung hatte Emily sich weiter über ihr Gericht her gemacht und Ettore war erstaunt, was für ein Sportprogramm die Frau wohl absolvierte, um nicht aufzugehen, wie ein Hefekloß. Ach nein, hatte sie nicht gesagt, sie wolle mehr Sport machen?
Jetzt drehte sie gedankenverloren mit der Gabel in ihrem Essen.
„Ich hoffe, ich konnte Ihnen mit dieser Antwort weiterhelfen, warum ist es denn für Sie so wichtig, Miss Wells? Das interessiert mich nun doch.“ Und er lächelte sie freundlich an und war gespannt auf ihre Antwort.
<NRPG> So kleiner Rückball. Die Chance Em näher kennen zu lernen, lasse ich mir natürlich nicht nehmen 😉 </NRPG>
# Ort: Bordfriseur
# Zeit: MD 9.1130
Entspannt lehnte sich Ettore in dem großen Frisierstuhl zurück. Die nächsten Minuten würde er nur für sich haben. Das wöchentliche Ritual lud zur Entspannung im sonst trubeligen Alltag ein. Nachdem er an Bord gekommen war und sich Mr. Twixx als sehr kompetent heraus gestellt hatte, hatte der Italiener es sich zur Gewohnheit gemacht, das saubere Zuschneiden der Kanten seiner Kotletten sowie das Trimmen dem Denobulaner zu überlassen. So brauchte er täglich nicht allzuviel Aufwand selber zu betreiben.
Es waren diese fast rituellen Handlungen, die das Ganze so beruhigend wirken ließen. Das Umhängen des Umhangs, das Aufschlagen der Seife, das Einschäumen der unten Gesichtshälfte. Dann die Rasur selber. Der Italiener strich sich behaglich über das nun wieder vollkommen glatte Kinn und betrachtete im Spiegel die sauber ausgeschnittenen Kanten der Kotletten.
„Das ist wieder sehr gut geworden, Mr. Twixx.“
„Heute wollten Sie auch die Haare geschnitten bekommen, wenn ich mich recht erinnere?“, fragte der Bordfriseur.
„Ja, das ist auch mal wieder fällig“, antwortete der Italiener.
„Gut, dann ist ja alles Bestens“, sagte der Denobulaner und griff zu Schere und Maschine.
„Haben Sie eigentlich mitbekommen, dass Crewman Andris heute im Gang vor der Messe heulend zusammengebrochen ist?“, fragte der Friseur, der Kraft seines Amtes immer bestens über alles informiert war.
„Was?“ Der Italiener fuhr aus der entspannten Position in seinem Stuhl ruckartig hoch.
„Na, na… wenn Sie das machen, wenn ich das Messer statt der Schere in der Hand halte, könnte ich noch unfreiwillig zum Mörder werden. Halten Sie still.“ Mit sanftem Nachdruck bugsierte er den Italiener wieder in den Stuhl.
„Ja, heute wurde eine Aktualisierung der FKOM-Liste der vermissten und verlorenen Schiffe ausgehängt. Anscheinend ist ein Schiff dabei, auf dem der Bruder von Crewman Andris dient. Es hat den armen Jungen wohl sehr mitgenommen.“
„Das kann ich mir vorstellen…“ Ettore war tief in Gedanken versunken. Crewman Andris war Techniker und gehörte zu den Reparaturteams. Er war dauernd im ganzen Schiff unterwegs und verbreitete immer Zuversicht und gute Stimmung. Er war sehr fähig, es gab schon die Überlegung, ihn zu überreden, auf die Akademie zu gehen, damit er einmal als TO einen Posten finden könnte, der mit der höheren Verantwortung seinen Fähigkeiten entspräche.
„Ich werde nachher mal mit ihm sprechen“, sagte Ettore und lehnte sich dann zurück. Er versuchte,wieder ruhiger zu werden, und atmete bewusst aus.
Nach dem Haarschnitt kam eine der neuen Spezialitäten von Mr. Twixx: Eine kleine Massage von Kopf, Nacken, Schultern und Armen.
Diese neue Erweiterung nutzte der Italiener gern. Er erinnerte sich an einen speziellen Therapeuten an Bord seiner früheren Verwendung, der es auch ihm ermöglichte, regelmäßig das Gefühl zu haben, alle Spannungen loszuwerden.
Während Mr. Twixx sich langsam über Kopf, Nacken, Schultern den Arm entlang durch Armsehnen und Muskeln Richtung Hand vorarbeitete, machte sich Ettore eine mentale Notiz, beim nächsten Landurlaub mit Mel dringend ein SpA o.ä. aufzusuchen.
Ettore stöhnte wohlig auf, als der Friseur zum Ende seiner kleinen Behandlung die Handfläche sorgfältig ausstrich. Er merkte, wie die Spannung nachließ.
Der Friseur verrieb noch ein wenig Wachs zwischen seinen Fingern und drehte damit vorsichtig die Schnurrbartspitzen zusammen. „So, damit wären wir dann fertig. Bis nächste Woche.“
„Vielen Dank. Der Schnitt und die Rasur wie immer perfekt und die Massage sehr entspannend. Bis nächste Woche.“ Er reichte ihm zum Abschied die Hand.
# Ort: Elysion
# Zeit: MD 9.1420
Nach Befragung des Computers hatte Ettore Crewman Andris schließlich im Elysion aufgespürt und war dort hin gegangen.
Der junge Mann saß einsam an der Bar und starrte in sein Glas.
„Mr. Andris?“, fragte er höflich.
Aber der junge Mann blickte nicht von seinem Glas auf.
Also setzte sich der Italiener ungefragt direkt neben ihn.
„Mr. Andris. Ich habe gehört, was heute morgen vorgefallen ist. Es tut mir wirklich sehr leid. Erzählen Sie mir doch bitte etwas von ihrem Bruder und was genau vorgefallen ist.“
# später
Ettore hatte den jungen Mann für den restlichen Tag per Attest vom Dienst befreit und in sein Quartier geschickt. Er wollte sicher jetzt Zeit haben, um mit den anderen Mitgliedern seiner Familie zu sprechen. Der Italiener würde später noch einmal nach ihm sehen.
Der Barkeeper Nick war um diese Uhrzeit damit beschäftigt, ein paar kleinere Aufräum- und Instandhaltungsarbeiten zu tätigen.
Jetzt ging Ettore auf den jungen Mann zu.
„Das ist aber eine ungewöhnliche Uhrzeit für einen Besuch von Ihnen“, meinte Nick und stellte einen der Stühle weg, den er noch in der Hand hielt. „Was kann ich denn für Sie tun?“
„Ja, Mr. St. John. Ich bin ja auch eher aus dienstlichen Gründen hier. Eben war ein junger Mann hier, der heute erfahren hat, dass sein Bruder im Krieg missing in action ist.“
„Ja natürlich, ich habe ihn vorhin allein an der Theke gesehen. Den meinen Sie doch?“, fragte der BAR nach.
„Ja genau. Und ich finde, in solch einer Situation sollte niemand alleine hier sitzen müssen, andererseits aber auch ein wenig Ruhe und Einsamkeit finden können“, antwortete Ettore.
Jetzt schaute Nick ihn ob dieser kryptischen Antwort intensiv an. „Was genau meinen Sie?“
„Nun, mir ist bewußt geworden, dass wir bisher noch nicht ausreichend dafür gesorgt haben, dass trauernde und sich sorgende Crewmitglieder einen Raum haben, wo sie einerseits Ruhe und Andenken finden, andererseits sich nicht ausgeschlossen fühlen. Ich meine, es ist entwürdigend, dass dieser junge Mann im Flur zusammenbrechen musste, nur weil dort eben die Flottennachrichten veröffentlicht werden und dann alleine hier sitzen muss.“
Dem konnte Nick nur zustimmen.
„Daher habe ich überlegt, ob es nicht die Möglichkeit gäbe, hier im Elysion einen Raum abzutrennen, wo diejenigen, die Trauer und Andacht suchen ihn finden können, aber gleichzeitig wissen, dass sie hier mitten unter ihren Freunden und Kollegen sind? Einen Ort, wohin man sich zurückziehen kann, aber andererseits auch andere Crewmitglieder die Gelegenheit haben, sich in Solidarität dazu zu gesellen.“ Ettore machte eine vage Geste mit der Hand.
„Hmm.“ Nick dachte nach und fuhr sich mit den Fingern durch das üppige blonde Haar.
„Ich hatte gehofft, dass Sie vielleicht einen kreativen Vorschlag haben, wie wir das lösen können“, sagte Ettore und guckten den Barkeeper erwartungsvoll an.
<NRPG> Kleiner Nebenplotball für Dich, Debbie </NRPG>
# Ort: IKS Qu’Vat, Quartier des EO
# Zeit: MD 10.0000
// Oh Deo, mich überkommt wirklich der Ekel. Anscheinend ist es hier völlig normal, dass jeder in seiner alltäglichen Kleidung bzw. der Uniform schläft. Aber hier habe ich noch keine weiteren gesehen, ob der nur die eine hat? Ich hoffe nicht!
Noch ist mir immer nicht klar, was ich hier am besten tun soll. Er beschützt mich vor der übellaunigen Crew. Aber ein Trunkbold ist er genau wie die anderen. Gibt es auch den Zustand nicht betrunken? Ob es dafür überhaupt ein Wort in dieser Sprache gibt.
Aber was hätte ich tun sollen? Ich will weiter leben. Und wer wird es der Adjutantin verübeln, wenn sie nicht heldenhaft versucht, andere zu retten, sondern nur an sich selber denkt. Ich könnte es, wenn ich wieder in der Föderation so darstellen, dass ich versucht habe, Informationen zu bekommen. Ob sie mir das glauben? Immerhin weiß ich das dann ja sozusagen aus erster Hand.
Ich hoffe nur, dass ich Ihnen genug Informationen liefern konnte. Sollte ich mir noch irgendwas ausdenken, wenn sie wieder fragen? Ich will nicht ins Gefängnis und ich will auch nicht gefoltert werden. Das halte ich nicht aus. Lieber rede ich wie ein Wasserfall. Vielleicht sollte ich mir aber für beide Seiten noch ein paar Geschichten überlegen, die ich ihnen erzählen kann.
Igitt… jetzt hat er im Schlaf einen Rülpser losgelassen. Wie kann jemand nur einen solchen Mundgeruch haben. Ob er nur vergammeltes Zeug ist? Jedenfalls bekommt bei diesem Atem und seiner Befehlsgewalt das Wort ‘Kadavergehorsam’ seiner Leute doch wieder eine ganz andere Bedeutung.
Ob ich mich wohl jetzt etwas entfernen kann? Ich glaube, mir wird schlecht. Aber vielleicht sollte ich tatsächlich hier mal etwas aufräumen. Wenn alles hier so durcheinander liegt. Und zumindest der im Rausch kaputtgeworfene Stuhl sollte vielleicht etwas zur Seite. Sonst trete ich da noch rein.
Wenn ich jetzt ganz vorsichtig den Kontakt löse… oh ja das scheint zu funktionieren. Bisher hat er noch nicht reagiert. Ich mache jetzt ein paar Schritte hier rüber. Toll, erstmals, seit ich hier bin, kann ich frei atmen.
Ich habe die anderen genau beobachtet. Sie gehen mit den Fäusten aufeinander los. Aber sie sind immer bewaffnet. Mit so einer Waffe werde ich nicht umgehen können. Wenn sie mich angreifen, habe ich verloren. Außerdem sind sie alle so groß und stark und werden mich im Zweifel einfach umrennen.
Oh nein er wacht auf. Was jetzt kommt? Könnte ich mich irgendwie unsichtbar machen…//
„Komm her.“ er zog sie an sich ran und hauchte ihr dabei ins Gesicht. Nun konnte Lydia nicht mehr, es überkam sie und sie übergab sich auf einen kleinen Tisch, genau dorthin, wo ein rituelles ewiges Licht brannte. Kein würdiges Opfer für Kahless.
</RPG>
<SUM>
# Ort: Hephaistos, Messe
# Zeit: MD 5.1210
Ettore versucht anhand eines Beispiels, Emily bei ihrer Frage zu helfen.
# Ort: Bordfriseur
# Zeit: MD 9.1130
Beim Bordfriseur erfährt Ettore bei einer entspannenden Behandlung die neuesten Begebenheiten von Bord.
# Ort: Elysion
# Zeit: MD 9.1420
Nach einem kurzen Gespräch mit Crewman Andris wendet sich Ettore an Nick. Er möchte gerne einen Ort für trauernde Crewmitglieder einrichten und hofft, der BAR könne ihm dabei helfen.
# Ort: IKS Qu’Vat, Quartier des EO
# Zeit: MD 10.0000
Lydias ist nicht nur an Bord der Qu’Vat sondern auch in ihren eigenen Gedanken gefangen.
</SUM>
submitted by
Kim
aka
LtCmdr. Ettore Ludovico della Scala
CNS – USS Hephaistos
SD 250303.9