ich habe mal versucht das Geisterthema ein wenig zum Abschluss zu führen, ehe es ganz hinter uns verschwindet. Für Interessierte sollten noch genug Anknüpfungspunkte offen sein. 🙂
Auch die Suche nach dem verschwundenen Captain geht weiter.
Viele Grüße, Johannes
<RPG>
# Ort: Besprechungsraum
# Zeit: SpD 0.1100
Seit über einer Stunde hatte Shay darüber gegrübelt, was er nachher auf der Trauerfeier sagen könnte, das sowohl einfühlsam wäre, Rücksicht auf die Gefühle aller nähme, aber auch nicht zu sehr in Blabla abglitt. In den letzten sechzig Minuten hatte er es geschafft, genau *einen* Satz auf sein Padd zu schreiben. Deswegen war er dankbar über die willkommene Ablenkung, als er von T’Vala kontaktiert wurde. Noch besser, es klang, als ob sie bald ein Problem weniger haben könnten.
Nur Minuten später hatten sich Shay, T’Vala, Ana, Jori, Ettore, Fabien, kurzum – nahezu die gesamte Führungscrew im Besprechungsraum versammelt. T’Vala übernahm das Reden und kam wie üblich gleich zur Sache.
„Es scheint, als hätten wir das Rätsel der Geistererscheinungen aufgeklärt.“
„Tapadh le Dia“, entfuhr es Shay. Langsam hatte er tatsächlich Sorge gehabt, sie könnten morgen dazu verdammt sein, die Station nur von fern zu betrachten. Er bedeutete T’Vala, fortzufahren.
„Ich möchte betonen, dass das nicht allein mein Verdienst ist. Viele der Anwesenden haben wesentliche Puzzleteile zur Lösung geliefert. Wie Sie ja wissen, haben wir verschiedenste mögliche Ursachen in Betracht gezogen, und in alle Richtungen ermittelt. Und das waren viele.
Zum ersten gab es da die Vermutung, dass ein Raumphänomen dafür verantwortlich sein könnte. Zum Beispiel eine Subraumverwerfung oder ein Tachyonenimpuls. Wobei nicht ganz klar war, wie uns das über längere Zeit entgangen sein sollte.
Zweitens sind wir auf Xarantine den Ballonwesen begegnet, die eine Zeitlang das Schiff umhüllt haben. Möglicherweise hätten sie dabei eine uns unbekannte Fähigkeit eingesetzt, die als Nebenwirkung die Geister verursacht hätte.
Zum dritten bestände die Möglichkeit, dass irgendeine technische Fehlfunktion oder eine unbekannte Apparatur an Bord im Zusammenhang mit den Erscheinungen steht.
Zum vierten könnte es irgendeine Substanz sein, die unsere Crewmitglieder über Atemluft oder Nahrung aufgenommen hätten. Es gibt zahllose Substanzen mit halluzinogener Wirkung. Es ist unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich, dass eine solche Substanz den bordinternen Kontrollsystemen entgangen sein könnte.
Zum fünften haben wir die Möglichkeit betrachtet, dass eine Virusinfektion, oder andere Mikrolebewesen verantwortlich sein könnten. Wäre das der Fall, sollte sich die Ausbreitung mittels einer Kontaktverfolgung nachvollziehen lassen können.
Zum sechsten…“
„Ich weiß ihre ausführlichen Bericht wirklich zu schätzen, Leftenant, aber … nun ja… wieviele Punkte kommen denn jetzt noch?“ unterbrach Shay seine Untergebene.
„Nicht mehr viele, keine Sorge“, beschwichtigte die Vulkanierin. Sie nahm den Faden wieder auf. „… zum sechsten haben wir zwei Katzenbärenbabys an Bord genommen, die möglicherweise über unbekannte telepathische Fähigkeiten verfügen. Ich habe diese Möglichkeit absolut objektiv und unvoreingenommen in Betracht gezogen.
Siebentens hätte es sein können, dass irgendein anderer der an Bord befindlichen Telepathen erkrankt wäre, und die Geistererscheinungen unabsichtlich projiziert.
Achtens ist bekannt, dass Deltawellenstrahlung in der Lage ist, ähnliche Halluzinationen auszulösen.“
Shay nickte. Über die meisten dieser Vermutungen war er im Laufe der letzten Tage zumindest knapp informiert worden. „Eine ganze Menge, die zu untersuchen war. Was davon war denn nun der Grund? Oder war es etwas ganz anderes.“ Insgeheim rechnete er damit, schließlich war es nie das, was man zuerst dachte.
„Nein, im Gegenteil“, erwiderte T’Vala, „tatsächlich haben sich alle Vermutungen als zutreffend erwiesen.“
„Äh, bitte!?“ fragte Shay. „Sagten Sie, *alle* Vermutungen waren zutreffend?“
„In der Tat“ fuhr sie in ihrer typisch nüchternen Art fort. „Alle acht der genannten Punkte treffen zu. Deswegen hat die Aufklärung auch so lange gebraucht.“
Shay nickte etwas ungläubig. „Bitte erklären Sie.“
„Nun, Sie erinnern sich sicher, dass während des Einsatzes auf Xarantine eine Singularität freigesetzt wurde. Wie wir durch nochmalige Analyse der Sensorlogs bestätigen konnten, sendete diese dabei einen Thetrion-Impuls aus, genau in dem Moment, in dem wir von den Ballonwesen erfasst wurden.
Die Wesen erzeugten darauf eine Art Resonanzwelle, die genau dem molekularen Schwingungsniveau eines speziellen Nickelisotops entsprach. Warum sie das taten ist unklar, und wir haben leider keinen Zugriff mehr auf sie für weitere Untersuchungen. Aber anhand der Richtungsabhängigkeit der Impulse ist klar das…“
T’Vala merkte, dass sie abschweifte. „Die Thetrionresonanz wäre normalerweise kein Problem für uns gewesen, denn dieses spezielle Nickelisotop kommt in unseren Standardlegierungen nicht vor. Als wir jedoch zuletzt an der Station gelegen haben, hatten wir Schwierigkeiten bei der Ersatzteilbeschaffung, so dass die OPS auf … ungewöhnliche Mittel zurückgreifen musste. Einige der Ersatzteile, die wir eingebaut hatten, stammten ursprünglich von Triona VII. Dort kommt das Isotop natürlich vor, weswegen es auch in den Ersatzteilen anteilig enthalten war.
Eines dieser Ersatzteile befand sich zufälligerweise im Replikator meines Quartiers. Durch die Strahlungsresonanz ging es kaputt, somit funktionierte der Biofilter nicht mehr korrekt. Das führte dazu, dass das replizierte Essen eigentlich harmlose Schimmelsporen enthielt. Ich selbst habe es nicht bemerkt, denn die Menge war zu gering, um irgendeine geschmackliche oder gesundheitliche Wirkung zu haben.“
Während T’Vala erklärte, erschienen Grafiken auf dem Display hinter ihr, die die Kausalkette illustrierten. Sie fuhr fort:
„Das galt allerdings nur für meinen eigenen Metabolismus. Selbstverständlich nutzte ich den Replikator ebenfalls, um die Nahrung für Wuhkuh und Dahkuh herzustellen. Die xarantinische Fauna reagiert offenbar viel empfindlicher auf die Art Sporen, welche die Speisen enthielten. Sie erkrankten, jedoch ohne äußerliche Symptome zu zeigen.
Wie sie sich vorstellen können, kann ich noch nicht hundertprozentig einordnen, welche physiologischen Veränderungen bei dieser Spezies als normal oder unnormal anzusehen sind. Darum wusste ich nichts von dem Problem. Erst als ich vom vulkanischen Wissenschaftsrat eine ältere Arbeit über die xarantinischen Spezies erhielt, war ich in der Lage, die entsprechenden Symptome korrekt einzuordnen.
Die Erkrankung führte dazu, dass die beiden in… ähm… bestimmten Situtationen die zuvor erwähnten Deltawellen emittierten. Diese Wellen gehorchen leider einer sehr komplexen Ausbreitungsmechanik, so dass es keinen offensichtlichen örtlichen Zusammenhang gab. Doch es ist davon auszugehen, dass diese die Geistererscheinungen verursachten.“
„In bestimmten Situationen?“ fragte jemand dazwischen.
T’Vala zögerte kurz. „Wenn… wenn sie mal müssen.“ Sie räusperte sich und fuhr nach einer kurzen Pause fort:
„Heute früh ist es Lt. Ivoin gelungen, die Deltawellen messtechnisch nachzuweisen. Wir haben das Quartier vorerst mit einer Abschirmung für diese Wellen versehen, seitdem gab es keine weiteren Berichte über Geister.“
Shay kratzte sich nachdenklich am Bart, und fasste zusammen.
„Okay. Also wenn ich richtig verstehe, hat das Schwarze Loch einen Impuls ausgesendet, der die Ballonwesen dazu gebracht hat, irgendwelche Nickelisotope in unserer Schiffstechnik zu verändern. Dadurch ist Ihr Replikator kaputtgegangen, so dass das replizierte Essen Pilzsporen enthielt. Die haben Ihre Schützlinge krank gemacht und deswegen senden sie jetzt diese Deltawellen aus, wenn sie aufs Klo gehen. Und darum sehen wir Gespenster, ist das soweit richtig?“
„Wenn Sie es so verkürzt ausdrücken wollen, ja“, bestätigte T’Vala.
Der Captain stöhnte. „Das glaubt uns wieder kein Mensch…“
„Wie lange werden Wuhkuh und Dahkuh denn krank sein?“ fragte Ettore.
„Ich weiß es leider nicht“, musste T’Vala zugeben. „Wie sie sich denken können, gibt es keinerlei Präzedenz für diesen Fall. Doktor Zevran wird sie nachher untersuchen und dann wissen wir möglicherweise Näheres.“
Auch die anderen begannen nun, Fragen zu stellen.
<NRPG: Ball hochwerf>
# Ort: Holodeck
# Zeit: SpD -4.2020
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Ettore gab dem Glas einen kräftigen Schwung und die Eiswürfel klirrten aneinander: „Es ist ja nicht so, dass ich mich nicht auf die Familie freuen würde. Wie ich ja vor der Mission schon sagte, wir sind schon zu oft davon gekommen. Jetzt haben wir wieder überlebt. Das heißt das Mal, an dem wir nicht zurückkommen, ist wieder näher gerückt. Und nachdem wir wider aller Vernunft diese Mission doch überlebt haben, können wir uns auch mal einen Abend etwas gehen lassen und das Leben in vollen Zügen genießen.“ Er leerte demonstrativ das Glas in einem Zug und zündete sich dann eine Zigarre an, deren Rauch den Raum ein wenig trüb einfärbte.
In dem Augenblick betrat Fabi das Holodeck. Er hatte sich in dieser Runde überlegt, den Klischee-Franzosen zu geben und war mit einer Baskenmütze bekleidet und einer Flasche Rotwein unter dem Arm losgezogen.
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### todo
<RPG>
# Ort: Sherman’s Planet, Siedlung New Washington
# Zeit: SpD 02.1350
<quote>
„Wir sind doch auch Offiziere. Finden werden wir ihn nicht, ABER wen wir herausfinden wo er hin will? Ich mein, wenn Wesen trauern, dann suchen sie einen vertrauten Ort auf, oder eine Person.“
Alle drei hingen an den roten Lippen der Technikerin, als würde sie nun das Rätsel lösen.
„Guckt mich nicht so an, ich bin nicht von der Sicherheit oder, der CNS Abteilung, was weiß ich wo der hin gehen würde.“
</quote>
„Einen vertrauten Ort… hm“, überlegte Fabi. Er schaute in Richtung der Berghänge, die sich in einiger Ferne erhoben. Das sah doch ein bisschen aus wie die schottischen Highlands? Er kannte sie nur von Fotos.
Jori hatte den Blick des Piloten verfolgt. „Nein! Wir gehen jetzt nicht einfach auf Verdacht auf eine Bergtour. Was wir brauchen, ist eine neue Spur. Wir sollten die Leute hier in der Siedlung befragen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Shay einfach auf Gut Glück in die Natur hinausgelaufen wäre.“
„Nun, er ist einfach auf Gut Glück mit einem Frachter hierhergeflogen“, gab Ana zu bedenken. Der Gedanke, von Tür zu Tür zu ziehen und mit lauter Fremden zu sprechen, war wie eine Horrorvision für sie. „Lasst uns einfach auf einzelne Lebenszeichen scannen. Bestimmt hat er sich irgendwo verkrochen, wo er alleine sein kann.“
Man sah Jori an, dass er widersprechen wollte; doch dann besann er sich eines Besseren.
„Wir machen beides. Ivoin, Massimo, ihr benutzt die Scanner der Cassy. Markiert alle in Frage kommenden Orte auf einer Karte. LaGroille, wir beide gehen in die Siedlung und hören uns mal um.“
„Erm, sind Sie jetzt der Chef hier? Eigentlich ist das doch meine Mission“, meinte Fabi etwas verstimmt. Nicht zuletzt, weil seine eigene Idee einfach abgebügelt worden war.
Jori sah ihn scharf an. „Machen Sie einen besseren Vorschlag…?“
Fabi schluckte unbehaglich. Drei Augenpaare sahen ihn erwartungsvoll an. „Also… äh…“
Nach einem Moment peinlichen Schweigens machte er eine wegwerfende Handbewegung. „Bien sur, machen wir’s so wie Sie vorschlagen.“
<Ballwerf an Sunny + Assets>
**
Fabi und Jori verließen das Gelände des Raumhafens. Draußen gab es einige Läden, ein kleines Hotel und einen Busbahnhof. Vor dem Hotel tobten einige ältere Jungen auf einem Spielplatz. Eine lange, gerade Straße führte in Richtung der Siedlung New Washington. Sie war gesäumt von heruntergekommenen Fabriken und kleinen Industriebetrieben, in denen reges Kommen und Gehen herrschte. Erst in einiger Entfernung schlossen sich die ersten Wohnhäuser an. Wie auch in Port Emily, bestand der Verkehr hier zum größten Teil aus bodengebundenen Fahrzeugen.
„Was denken Sie, wo er hingegangen ist? Ins Hotel vielleicht?“ überlegte Fabi. Das wäre wohl der naheliegendste Ort gewesen, um eine Bar zu finden. „Oder eher in den Ort runter?“
Jori schaute in Richtung der genannten Orte. Er versuchte sich in Shay hineinzudenken. Stellte sich vor, er stünde hier, voller Trauer und Alkohol, und wollte nur weg von allem. Wäre er einfach gegangen, wohin ihn die Beine trugen? Oder hätte er ein bestimmtes Ziel im Sinn gehabt…?
„Ins Hotel denke ich eher nicht“, stellte Jori als Erstes fest. „Ich glaube nicht, dass er unter Leuten sein wollte. Hm.“
Der Eska drehte sich um sich selbst, nahm die Umgebung in sich auf. Der Jäger ihn ihm erfasste jedes Detail, spürte mit beinah hellsichtiger Klarheit der Beute nach.
„Der Busbahnhof. Dort fangen wir an.“ Es war keine Logik, die Jori leitete, sondern Intuition. Eigentlich sogar mehr als das. Eine Gewissheit, hätte man sagen können. Jori schritt aus und Fabi folgte ihm eilig.
„Du kannst nicht entkommen, Klingonenabschaum!!“ brüllte es plötzlich von links. Die Jungs vom Spielplatz stürmten auf die Straße zu, jagten einen etwas unbeholfen wirkenden Jungen. Letzterer rannte linkisch vor ihnen davon, wobei er heftig schnaufte. Sie mochten etwa 13, 14 Jahre alt sein. Gerade als sie vor Fabi und Jori waren, hatten die anderen den Verfolgten eingeholt und warfen sich auf ihn.
„Ich will nicht immer der Klingone sein! Aua!“, beschwerte sich dieser. Die anderen drei knufften ihn unsaft, einer setzte sich auf den Feind.
„Klappe, Filzhaar! Deine Stirnwülste sind so hässlich wie deine Kanone! Gegen uns Föderationskrieger hast du keine Chance! Sag uns sofort, wo euer geheimer Stützpunkt ist! Na los!“
Sie zerrten den „Klingonen“ schmerzhaft an seinen Haaren. Unterdessen hatten Fabi und Jori ebenfalls die Stelle erreicht.
„Sagt mal, meint ihr nicht, dass ihr bisschen weit geht?“ sprach Fabi sie bemüht freundlich an. „Wir von der Föderation sind doch die Guten. Wir sollten keine Kriegsgefangenen misshandeln.“
Der Junge, der sich zuerst auf den anderen gesetzt hatte, sah ihn abschätzig an. „Was willst du von mir, Opa? Bist du’n Klingonenversteher oder was!?“
„Opa!?“, so etwas hatte der Franzose noch nicht erlebt. Sein Mund klappte auf und zu, während er nach einer passenden Antwort für den Rotzbengel suchte.
Jori mischte sich ein. „Ihr solltet eurem Freund nicht wehtun“, sagte er in väterlichem Tonfall, bemüht, die Situation zu deeskalieren. „Kommen Sie, LaGroille, wir müssen…“
„So ’ne Riffelnase wie du hat mir gar nichts zu sagen“, platzte einer der Jungs großkotzig heraus. „Sei dankbar, dass sie solche wie dich in die Sternenflotte lassen! Willste aufs Maul oder was?“
<NRPG: Ballwerf an Oliver>
</RPG>
<SUM>
# Ort: Besprechungsraum
# Zeit: SpD 0.1100
# Bälle: Freiball
– Die Lösung für die Geistersichtungen ist komplizierter als gedacht.
# Ort: Sherman’s Planet, Siedlung New Washington
# Zeit: SpD 02.1340
# Bälle: Oliver, Assets, Sunny
– Die Gruppe teilt sich auf. Ana und Massimo sollen mit den Sensoren der Cassy nach Lebenszeichen suchen, während Jori und Fabi weitere Erkundigungen einziehen. Dabei stoßen sie auf ungeahnte Probleme.
</SUM>
**submitted by
Johannes aka Lt. Fabièn LaGroille, FLG