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Instinkte und Geheimnisse

Posted on 18. August 2025 By admin

Halo zusammen,

 

hier ein Copo von Leon und mir. Und ja, das ist mit Mac abgesprochen. Enjoy J

 

Gruß

Debora

 

<RPG>

 

#Zeit: SD 6.0930-1045

#Ort: Büro der CNS

 

Counselor Nazira Tapai saß entspannt mit einer Tasse Tee in ihrem Büro und ging die Termine und Notizen ihrer Patienten durch, um sich für die nächsten Sitzungen vorzubereiten. Für punkt 10 Uhr Bordzeit hatte sie das Einstiegsgespräch für den neuen Ensign Deryn Reeko terminiert und rief dessen Dossier auf. Während sie die Informationen seiner Laufbahn auf der Akademie studierte und die auf der Erde gewonnenen psychologischen Bewertungen zu Rate zog, wurde ihr klar, dass Ensign Reeko definitiv eine der härteren Nüsse war, die sie ab und zu knacken musste. Er galt als recht verschlossen, wenn es um seine Vergangenheit und bestimmte Aspekte seines Volkes und deren Kultur ging. Jedoch schien es seine sozialen Interaktionen keineswegs zu beeinträchtigen, wenn er erstmal jemanden länger kannte und mögen gelernt hatte. 

Nachdem sie das Dossier zu Ende studiert hatte und einen weiteren Schluck von ihrem Tee nahm, ertönte die Türklingel ihres Büros.

 

“Herein” rief sie laut, und die Tür öffnete sich mit dem gewohnten Zischen. In der Tür stand ein wirklich großer Mann in einer gelben Uniform, den Abzeichen eines Ensigns, einem langen Schwanz der sich hinter ihm bewegte, und einer… Löwennase im Gesicht?

Als der Ensign langsam und sich umsehend in ihr Büro trat, stand die kleine Trill von ihrem Schreibtisch auf um ihm entgegenzugehen, ein willkommen heißendes Lächeln in ihrem Gesicht. “Sie müssen Ensign Reeko sein. Bitte, kommen Sie doch näher. Mein Name ist Nazira Tapai, die Schiffscounselor”, stellte sie sich vor.

Deryn sah sich kurz im Büro um, gemäß seiner Jägernatur quasi automatisch seine Umgebung abtaxierend. Ein normales Raumschiffbüro, großzügig geschnitten. Zwei weitere Türen, eine davon vermutlich ein kleines Badezimmer, die andere – keine Ahnung. Schreibtisch, Stuhl dahinter, Stuhl davor, eine gemütlich wirkende Sitzecke mit Sofa, zwei Sesseln und einem Kaffeetisch dazwischen. Warme, nicht zu helle Beleuchtung. Ein Bild an der Wand mit einer Landschaft, die hübsch aussah, ihm aber nichts sagte. Und… so viele Pflanzen! Große wie kleine, standen sie in Ihren Töpfen strategisch hübsch auf dem Boden (die größeren) oder auf Schreibtisch und Kaffeetisch (die kleineren).

Die Frau vor ihm? Klein. Verdammt klein. Er würde schätzen, fast 40 cm kleiner als er. Blaue Uniform, Rangabzeichen Lieutenant, weiß-silbrige Haare, die knapp bis über die Schulter gingen, aber trotzdem noch sehr jung. Er wusste aus ihrer Akte, dass sie gerade mal vier Jahre älter war als er. Milchweiße Haut mit zartbeigen Punkten, die in einem Streifen an ihren Schläfen herunterliefen und in der Uniform verschwanden – eine Trill. Und große grüne Augen, die ihn nun aufmerksam, aber nicht aufdringlich, von unten her ansahen, eine Hand ausgestreckt, um seine zum Gruß zu ergreifen. 

 

Als er die Hand nahm und schüttelte, deutete die andere gleich einladend auf die Sitzgruppe. “Wollen wir uns setzen?” sagte sie und ließ seine Hand los, um sogleich die wenigen Schritte in diese Richtung zurückzulegen, auf dem Weg ein Padd von ihrem Schreibtisch schnappend. “Möchten Sie etwas trinken?”

 

“Gerne…was gibt es denn im Angebot?” Neugierig sah er die kleine Trill an und rieb sich mit seiner Daumenkralle über die Handfläche der Hand, mit der er ihre Hand geschüttelt hatte – eher aus Sorge, mit seiner großen Pranke ihre zierliche Hand zu fest gedrückt zu haben. 

 

“Alles mögliche, solange es in der Datenbank hinterlegt ist natürlich.” Mit einem freundlichen, offenen Grinsen wartete die Trill nun auf Deryns endgültige Entscheidung.

 

“Dann nehme ich ein Kafeh.” Versehentlich sprach der Sarukaaner das Wort Kaffee falsch aus und entlockte der Trill ein kurzes Kichern. “Kaffee – bitte verzeihen Sie, manche irdischen Wörter fallen mir noch etwas schwer.” 

 

“Alles gut. Der Kaffee kommt sofort.” Schnell, aber nicht hastig ging Nazira zum Replikator und orderte einen Kaffee. Sanft surrend erhellte sich die in die Wand eingelassene Öffnung und eine Tasse Kaffee materialisierte sich. Vorsichtig nahm Nazira die Tasse und stellte sie vor Deryn auf den Kaffeetisch. 

 

“Bitte verzeihen Sie mir meine voreilige Frage, aber wie läuft das hier ab? Muss ich erstmal etwas von mir erzählen oder werden wir eine vorgefertigte Liste an Fragen abarbeiten?” 

Obwohl sie kein Betazoid war, spürte Nazira, dass diese Frage lediglich eine Ablenkung war und dass Deryn sich offensichtlich bei etwas sehr Wichtigem innerlich zusammenreißen musste. 

 

Nachdem Nazira noch einmal zum Replikator gegangen war und kurz danach mit einer großen Tasse mit dampfendem schwarzen Tee mit Milch und Zucker zurückkam wie sie ihn liebte, setzte sie sich ihm gegenüber und schlug die Beine übereinander, die Tasse mit beiden Händen umfassend, und sah ihn ruhig an. Sie konnte spüren, dass er nervös war und offenbar ein wichtiges Thema auf der Zunge hatte, aber sie konnte nicht einschätzen, ob er darüber reden wollte, oder nicht. 

 

In ihrer üblichen sanften, freundlichen Art, schüttelte sie leicht den Kopf und lächelte. “Sie müssen sich nicht entschuldigen, Mr. Reeko. Das hier”, sie löste eine Hand von der Tasse und deutete kurz im Raum herum, wie um ihr Büro zu umfassen, “ist ein geschützter Raum. Alles, was hier drin gesagt wird, bleibt hier drin. Sie können mich alles fragen und mir alles erzählen, was Sie möchten – oder auch nicht. Ich werde Sie zu nichts drängen, aber ich habe immer ein offenes Ohr für Sie, natürlich sowohl heute als auch in der Zukunft.”

Die kleine blasse Frau nahm einen kurzen Schluck aus Ihrer Tasse und Deryn konnte ihr ansehen, dass sie den Geschmack sehr genoss. “Unser Termin heute ist einfach nur zum Kennenlernen da. Wie Sie sicherlich wissen, gehört das zum Standardprotokoll, wenn ein neues Crewmitglied an Bord eines Schiffes kommt, genauso wie Ihre Einstandsuntersuchung auf der Krankenstation und Ihre Meldung beim Captain. Ich bekomme einen ersten Eindruck von Ihnen, unserem neuen stellvertretenden technischen Offizier, und Sie lernen Ihre neue Counselor kennen. Daher gibt es keinen vorgefertigten Fragenkatalog, nein. Aber natürlich habe ich einige Fragen an Sie, wie man bei einem Kennenlernen nun einmal Fragen stellt. Genauso dürfen Sie mir auch Fragen stellen, wenn Sie möchten. Oder mir etwas erzählen, wenn Sie das Bedürfnis verspüren.”

Naziras Stimme war ruhig und langsam, ganz entspannt und tiefer, als man es bei einer so kleinen Frau vermuten sollte. Aufmerksam und offen sah sie Deryn an, aber keinesfalls aufdringlich und wartete auf seine Antwort. 

 

“Also gut. Sie kennen ja mittlerweile meine Akte und die grundlegenden Informationen. Aber so wie ich mir das hier vorstelle, gehe ich mal davon aus, dass sie sich für meinen Lebensweg vor der Sternenflotte interessieren. Also gut. Im Vergleich zur Erde ist Sarukaan ein Musterbeispiel für Strenge, Disziplin und dem Lernen durchs Leben. Wir besitzen keine moderne Architektur wie die Föderation – also wir besaßen sie mal, vor über 5000 Jahren, aber das ist eine Geschichte für ein andermal. Ich wuchs in Schjaarkal-Kschar, einer Pyramidenstadt des Schmiedeordens auf. Somit war das Handwerk und das Metall nichts Fremdes für mich. Ich lernte viel und fleißig, immer darauf bedacht, die Erwartungen meiner Eltern, meiner Ordensmeister – und vor allem meine – zu erfüllen. Ich half schon mit 10 Erdenjahren, Bergbaumaschinen zu warten, instandzusetzen und zu verbessern. Arbeit ist ein extrem wichtiges Gut und eine wertvolle und hoch geachtete Pflicht in unserer Gesellschaft. Daher wird ihnen und dem Captain auffallen, dass ich durchaus lange Schichten oder auch mal zwei hintereinander leisten kann. Aber meine Jugend bestand nicht nur aus Arbeit. Eine tief verwurzelte Tradition für uns ist es eine Dejatsch-Urag, etwas was für euch so viel wie eine heilige Version eines Tagebuchs ist, zu schreiben. Alles in allem war mein Leben von starken und eng festgelegten Strukturen geprägt, soziale Kontakte gab es auf der Arbeit und auf der Stadtplätzen…”

Deryn sah Nazira an und hoffte, sie mit seinem Monolog keineswegs zu überfordern.

 

Doch die Counselor sah ihn die ganze Zeit über interessiert an, nickte gelegentlich, und schien die Informationen über seine Vergangenheit einfach wertungsfrei aufzunehmen, während sie an ihrer Teetasse nippte. Als er pausierte, dachte sie kurz nach und sagte dann: “Das klingt nach einer sehr engen Gemeinschaft, die stark ineinander verwoben ist. Vielen Dank für diesen kleinen Einblick in Ihre Heimatkultur. Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass Sie der erste Sarukaaner sind, dem ich begegne.” Wieder dieses feine, freundliche Lächeln. Dann fragte sie: “Was hat Sie veranlasst, sich bei der Sternenflotte zu bewerben? Und wie haben Sie die Veränderung Ihrer Umwelt, die vielen anderen Kulturen und die Gebräuche an der Akademie wahrgenommen?” Ihre Stimme enthielt nichts außer aufrichtigem Interesse und freundlicher, vorsichtiger Neugier, während sie unaufdringlich seine Mimik und Gestik im Zusammenhang mit seiner Erzählung studierte.

 

“Dazu kann ich leider nicht allzu viel sagen, außer dass es für mich eine große und entscheidende Aufgabe ist. Meine Zeit hier kann nicht nur für mich, sondern auch sehr vorteilhaft für das Leben meines Volkes sein. „Eigentlich würde ich nicht darüber sprechen wollen, ich kann es nicht – noch nicht.” Deryn spürte wieder dieses tiefe Bedürfnis. Doch er rang es wieder tief in seinen Geist hinunter, wohlwissend, dass er es nicht für ewig geheim halten konnte.

 

Die kleine Trill nickte langsam und Deryn konnte fühlen, dass sie ihm seine Privatsphäre gönnte und nicht versuchen würde, in ihn zu dringen, um mehr zu erzählen, als er bereit war. “Ich verstehe.” sagte sie schlicht und pausierte dann, um noch einen Schluck Tee zu trinken, als würde sie sich etwas Zeit erkaufen.
“Sollte sich das irgendwann ändern, bin ich jederzeit für Sie da”, fügte sie dann mit einem warmen Lächeln an. “Haben Sie vielleicht auch Fragen an mich?” Nazira legte den Kopf leicht schief in einer Geste der Neugier und gleichzeitig Offenheit.

 

„Ja, da wäre was.” Deryn rückte seinen Sitz zurecht und nahm nun auch einen Schluck seines mittlerweile kalten Kaffees. “Sind…sie unterwiesen in psychischer Konditionierung? Also eine Art psychisches Training mit Auswirkung auf den Körper? Meine Nervosität kann…sich unter anderem auf etwas Auswirken….das…schon bei der Ärztin für Unwohlsein gesorgt hat.” 

Eher unbewusst fasste er sich sanft an den spaltbaren Kiefer mit den verdeckten einklappbaren Fangzähnen. Innerlich spürte er Angst bei dem Gedanken, dass Nazira ihn darauf ansprechen würde.

Deryn schloss die Augen. Für ein kurzen Moment wallte eine tiefe Bürde hoch und zwang ihm eine Träne ab.


Nun verschwand das stete Lächeln der kleinen Trill und machte einem Ausdruck von Besorgnis Platz, vor allem, als sie die eine Träne sah, die seine Wange herunterlief. Wortlos hielt sie ihm eine bereitstehende Packung Taschentücher hin, von der er eines nahm.

“Psychische Konditionierung war durchaus Teil meines Studiums, ja”, sagte sie leise und langsam. “Geht es Ihnen bei Ihrer Frage darum, eine solche zu beseitigen?“

“Eher darum, eine weitere aufzubauen. Sie müssen wissen, wie die Vulkanier sind wir Sarukaaner Wesen enorm mächtiger Emotionen. Doch was noch wichtiger ist, ist, dass dazu noch Instinkte hinzukommen. Es gibt eine Institution auf Sarukaan, eine Inquisition, die eine Lehre zur Beherrschung der Instinkte vermittelt. Obwohl die Lehren Jahrtausende alt und äußerst bewährt sind, gibt es Individuen, die deutlich mehr psychische Kondition benötigen als die breite Masse.” Deryn wusste, dass er nun deutlich offener war als er zu Beginn beabsichtigt hatte.

 

“Und… Sie sind eines dieser Individuen?” fragte die Counselor vorsichtig nach. Ihr war klar, dass sie hier auf sensiblem Boden ging. 

 

Deryn nickte kurz.

Nazira war sich der Bedeutung seiner Enthüllung bewusst, ebenso wie des Vertrauens das er ihr bewies, indem er dies gleich im ersten Gespräch zur Sprache brachte, und ihrer daraus resultierenden Verantwortung ihm gegenüber. Oder hatte er das nur getan, weil er diese Hilfe dringend benötigte? Wie war er dann durch die Prüfung an der Akademie gekommen? Ihr Kopf surrte voll Fragen.

Langsam setzte sie ihre Tasse auf dem Kaffeetisch ab und faltete ihre Hände über ihrem Knie, sich nun leicht nach vorn lehnend, immer noch seinen Blick haltend. “Sie benötigen also Hilfe dabei, Ihre Emotionen und vor allem Ihre Instinkte unter Kontrolle zu halten, da die üblichen Maßnahmen, die auf Sarukaar angewandt werden, für Sie nicht ausreichen”, fasste sie kurz zusammen, was sie gehört hatte. “Wie… äußert sich Ihre Kombination aus Emotionen und Instinkten aktuell, wenn ich fragen darf? Sie erwähnten Ihren Besuch auf der Krankenstation bei Dr. Jetsun Pema?” Naziras Stimme war noch ruhiger und etwas langsamer geworden, jedes Wort bewusst gesetzt, ganz auf ihren Gast konzentriert. 

 

“Es äußert sich in einem stetigen Gefühl von unterschwelliger Raserei und Hunger. Medizinisch gesehen basiert es auf einen Stoffwechsel mit enormem energiebedarf. Was die Raserei betrifft…es scheint unsere urtümliche Natur zu sein. Ein Kern, der unsere Existenz maßgeblich und zwangsläufig definiert. Gestern….auf der Krankenstation….da gab es eine Sekunde. Eine Sekunde, die mich so sehr geschockt hat…wie ich es noch nie in meinem bisherigen Leben gekannt habe. Als Dr. Jetsun nach meinen Fangzähnen fragte, weckte es etwas in mir, was ich bis dahin immer unterdrückt hatte. Und da wusste ich, dass ich ihrer Bitte nur durch bewusstes Zulassen eines Instinktes nachkommen konnte. Während der Untersuchung war es, als wenn eine Tür geöffnet wurde und seitdem etwas in mein aktives Bewusstsein strömt, was ich unter Kontrolle halten muss. Und das schaffe ich nicht alleine.” Deryn wirkte nun wirklich aufgewühlt und eine weitere Träne rann seine Wange herunter.

 

Naziras grüne Augen weiteten sich ein wenig bei seiner Erzählung – nicht furchtsam, eher ungläubig, zutiefst erstaunt. “Darf ich fragen, was für eine Bitte unserer Ärztin dies war – und welchen Instinkt Sie dabei zulassen mussten? Und.. können Sie benennen, was es ist, was seitdem in Ihr Bewusstsein strömt? Wie fühlt es sich an?” fragte sie, betont langsam und genau. 

 

“Ich musste einen Instinkt zulassen…der als Kaschr’schar bezeichnet wird…der Instinkt zu töten. Nicht aus Verteidigung oder Überleben, sondern aus urtümlicher Jagdlust. Es war schrecklich. Hätte Jetsun zu lange gebraucht…sagen wir, es hätte hässlich geendet. Und seitdem spüre ich diese brennende Energie in mir. Eine, die wir normalerweise mit der Jagd nach Maschinenbeute besänftigen und abbauen. Nur sowas habt ihr nicht auf dem Schiff.”

Jetzt war Deryn peinlich berührt. Er hatte sich etwas von der Trill abgewandt, als hoffe er dadurch etwas zu verbergen. Er hatte Ansätze von etwas offenbart, was schwerwiegende Folgen für sein Ansehen und das seines Volkes gegenüber der Föderation haben könnte. Solange nicht das weitaus düstere Geheimnis ans Licht kommt, konnte er damit leben.

 

Die kleine Trill nickte langsam. Sie hatte eine Person vor sich sitzen, welche die Instinkte eines Raubtiers besaß, stärker als dies bei den Klingonen oder anderen ihr bekannten Spezies der Fall war. Offenbar hatte seine Spezies Techniken entwickelt um dies unter Kontrolle zu halten, so dass zivilisiertes Leben möglich war, doch hier war er ganz allein…

“Was wollte sie untersuchen, das dies nötig machte?” fragte sie vorsichtig nach.

“Meine Fangzähne”, antwortete Deryn knapp, und Nazira nickte. Langsam ergab sich ein Bild.

“Ich verstehe.” gab die Counselor leise zurück. in Ihrem Kopf rasten bereits Möglichkeiten, wie sie ihm helfen könnte. Auch andere Personen an Bord kamen ihr in den Sinn, die Deryn an bestimmten Punkten besser würden unterstützen können als sie, aber dafür würde er sich weiter öffnen müssen und diesen Personen vertrauen…

“Ihnen ist gewiss klar, dass eine psychische Konditionierung, wie Sie sie erbeten haben, nicht in wenigen Tagen aufgebaut werden kann. Auch muss ich gestehen, dass mein Studium eher das Auflösen von psychischen Konditionierungen beinhaltete, als das Erschaffen solcher – und ich stark zögere, diesen Prozess umzukehren”, gab sie ehrlich und unumwunden zu. “Eventuell könnten Ihnen tatsächlich vulkanische Meditationstechniken, die zur Kontrolle von Emotionen dienen, helfen. Aber Ihnen dürfte ebenso klar sein, dass keine dieser Methoden von jetzt auf gleich funktionieren kann, sondern viel Übung und Wiederholung benötigt.” Er nickte. Immerhin schien sie ihn nicht zu verurteilen, sondern ihm tatsächlich helfen zu wollen…

Sie sah kurz auf das Padd vor sich, tippte etwas darauf herum – in der Tat war es seine Akte, und auch ihr fiel auf, wie viel nicht darin stand. Dennoch – das Flottenkommando hatte ihn für diensttauglich erachtet und ihn auf die Hephaistos versetzt. Und auf seinen eigenen Wunsch einen beachtlichen Teil seiner medizinischen Daten unter Verschluss gesetzt.

“Was Ihre Erklärung angeht, dass Sie diesen Instinkt der Jagdlust auf Sarukaar über das Jagen mechanischer Beute abbauen – nun, um Ihnen eine kurzfristige Erleichterung zu verschaffen, wäre da nicht eventuell das Holodeck eine Möglichkeit? Sie könnten Ihre heimische Umgebung sowie diese mechanische Beute programmieren und die Jagd dort simulieren. Eventuell…”, die Trill überlegt, lächelte dann erstaunlicherweise kurz wie zu sich selbst, und fuhr dann fort, “… könnte unser CSO, Jori Tainia, Ihnen eines seiner Programme mit den Wäldern seines Heimatplaneten Eska zur Verfügung stellen, damit sie es sich kopieren und anpassen können, das geht schneller, als alles vollständig neu zu programmieren. Die Eska sind selbst auch eine jagende Gesellschaft, und Jori ist ein ausgebildeter traditioneller Jäger, der gewiss Verständnis hätte. Wenn Sie möchten, kann ich ihn dazu fragen.” Sie wandte ihm wieder ihre volle Aufmerksamkeit zu, wartete auf seine Reaktion. 

 

“Ich weiß die Hilfe zu schätzen. Ich nehme das Angebot an und werde mich mit CSO Jori Tainia in Verbindung setzen, um einen Termin zu vereinbaren. Jedoch kann es etwas dauern das Programm entsprechend der Umwelt-Spezifikationen Sarukaans anzupassen. Da es als Programm zur Lösung eines ziemlich intimen Problems handelt, sind mir die kleinsten Details äußerst wichtig.”

Deryn nahm die Tasse Kaffee und trank das kalte Getränk. “Soweit es keine weiteren Fragen ihrerseits gibt…gäbe es sonst noch etwas, wobei ich behilflich sein kann? Informationen oder Ähnliches?“

 

Nazira unterdrückte ein kleines Seufzen und nickte. Es behagte ihr gar nicht, erst recht nicht nach dieser intensiven Unterhaltung, ein weiteres sensibles Thema anzuschneiden, aber es war wichtig. “Ja… eine Frage habe ich noch, Mr. Reeko. Ihnen ist klar, dass die medizinische und die psychologische Abteilung eng miteinander arbeiten?”

Er nickte kurz.

“Nun… es ist aufgefallen, dass Ihre medizinischen Daten auf Ihren eigenen Wunsch hin auf eine strikte ‘need to know basis’ reduziert worden sind, nämlich nur im Notfall. Ich möchte Ihnen keinesfalls zu nahe treten, bitte sagen Sie es mir, wenn es sich hierbei um eine kulturelle oder religiöse Einschränkung Ihrerseits handelt, doch Sie sind nun nicht mehr an der Akademie, sondern auf einem Schiff. Jeder in der Crew ist darauf angewiesen, den anderen im Notfall zumindest bis zu einem gewissen Punkt vertrauen zu können. Leben hängen davon ab. Und es ist für Ihr Leben bedeutend, dass unsere medizinische Abteilung, oder zumindest unsere Ärztin, alle nötigen Daten hat, um Sie nicht nur behandeln, sondern auch informierte Entscheidungen treffen zu können. Die Strahlungsbehandlung, welche Sie regelmäßig benötigen, ist tatsächlich ein Mysterium für uns. Wäre es möglich, dass Sie Dr. Jetsun Pema mehr Informationen hierzu bereitstellen – und eventuell auch weitere Daten zu Ihrer Spezies? Es würde ihre Arbeit erleichtern, ihre Behandlungsmöglichkeiten verbessern und Vertrauen aufbauen. Auch… hege ich die Hoffnung, dass sie mit mehr Informationen vielleicht in der Lage sein könnte, Ihnen auf medikamentöse Art mit Ihren Instinkten zu helfen… was denken Sie?”

Naziras Stimme war immer noch langsam und leise, aber nun auch ein wenig eindringlich. Deryn konnte hören, wie unangenehm es ihr war, Informationen einzufordern – das war offenbar nicht ihre Art oder ihre übliche Vorgehensweise – und allein daraus konnte er wiederum ablesen, wie wichtig ihr dies war, da sie es dennoch tat. 

 

Nun war der Moment gekommen, an dem Deryn einiges nicht mehr verheimlichen konnte. “Na gut. Die zelluläre Regeneration durch die Ukaan-Strahlenbehandlung…ist eine Notlüge. Eine, die ich in Zusammenarbeit mit dem Sternenflottenkommando und Geheimdienst entworfen habe. Jegliche Daten und öffentlich zugängliche Informationen über meine Spezies musste dies beinhalten. Die eigentliche Gefahr liegt keineswegs in der starken Radioaktivität der Strahlungsdosis, die mir injiziert wird. Sondern in dem Zustand der mich ereilt, sollte mein Körper einen Strahlenmangel erleiden. Die Strahlung war es, die meinem Volk die mentale Kapazität und Fähigkeit verlieh, unsere Instinkte bewusster zu kontrollieren. Sollte ich jemals, durch fehlende Versorgung oder Umstände die die Strahlungsdosis in meinem Körper reduzieren, einen Mangel erleiden, würde ich in einen unbändigen Zustand der Raserei verfallen und alles Jagen und töten was nicht Sarukaaner ist und lebt. Sollte ich in diesem Zustand nicht kontrollierbar sein, so soll auf Befehl des Kommandos und Geheimdienstes auch tödliche Gewalt eingesetzt werden, um mich zu neutralisieren.”

Angesichts dieses Geständnisses zitterte Deryn. Aus Angst vor Naziras Reaktion und wie sich das Bild der Crew auf seine Spezies verändern würde.

 

Die kleine helle Frau, die vor ihm saß, keuchte kurz auf und schlug sich eine Hand vor den Mund, die Augen weit. Nur für eine Sekunde, dann konnte er sehen, wie sie sich selbst wieder unter Kontrolle brachte und kurz räusperte. Sie klammerte sich an die Aussage, dass dies mit dem FKOM und dem Geheimdienst so vereinbart war, und man Deryn trotzdem einem Schiff zugeteilt hatte. Also war es wohl sicher?

Nazira nahm einen tiefen Atemzug und fragte “Darf ich diese Informationen an Dr. Jetsun Pema weiterleiten? Und… wurde Captain Ruthven über die Besonderheiten seines neuen Crewmitglieds informiert?”

 

“Noch nicht. Aber Sie dürfen es gerne tun.”

 

Nazira nickte. “Danke, Ensign. Ich werde die Informationen an die Krankenstation weiterleiten. Die Information unseres Captains sollten Sie jedoch besser selbst übernehmen.” Sie war noch immer leicht erschüttert, aber besann sich dann doch auf die Prinzipien der Föderation – Vielfalt, Akzeptanz. Gegenseitige Unterstützung. Das FKOM hatte dies genehmigt, oder nicht? Also brachte sie erneut ein Lächeln für Deryn zustande, entschlossen, ihm einen Vertrauensvorschuss zu schenken, und wartete auf seine Antwort.

 

“Das werde ich machen, Counselor.” Dann erhob er sich, und sie tat es ihm gleich. Offenbar war das Gespräch hiermit beendet – vorerst. Das war beiden auch sehr recht – immerhin hatten sie einiges zu verdauen und zu überdenken. Erneut fiel beiden der enorme Größenunterschied auf, als sie zu ihm aufsah und ihm erneut die Hand hinstreckte, die er auch annahm und vorsichtig schüttelte.

“Ich wünsche Ihnen weiterhin gutes Einleben auf der Hephaistos, Ensign. Und wie gesagt – meine Tür steht ihnen immer offen. Bitte halten Sie mich auf dem Laufenden.”

“Das mache ich, Counselor. Auch Ihnen einen guten Tag noch”, sagte Deryn, drehte sich dann zur Tür und verließ Naziras Büro. 

 

Die kleine Trill hingegen umrundete ihren Schreibtisch, ließ sich ungewohnt unelegant in ihren Stuhl plumpsen und atmete einmal schwer aus. Dann machte sie sich daran, Jetsun die Antworten auf ihre Fragen zu übermitteln.

 

</RPG>

 

<SUM>

 

#Zeit: SD 6.0930-1045

#Ort: Büro der CNS

 

Einführungsgespräch von Deryn Reeko bei der Counselor. Interessante und zuvor geheime Informationen über den neuen sTSO treten zu Tage.

 

</SUM>

 

submitted by

 

Ens. Deryn Reeko                             Lt. Nazira Tapai

sTSO USS Hephaistos                      CNS USS Hephaistos

aka                                                     aka

Leon                                                    Debora

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