„Na, dann..“ sagte der Halbbetazoide noch leise, nachdem die Türe
sich hinter ihm geschlossen hatte. Er blickte auf das Chronometer
auf seinem Schreibtisch und war sichtlich begeistert, dass es
schon nach 21 Uhr war, eigentlich schon längst Feierabend und
Bettgehzeit für kleine CWIs. Müde erho er sich also vo seinem
Stuhl und ging etwas in seinem kkleinen Büro auf und ab. Dann
füllte er den Wasserkocher mit heißem Wasser und ließ es schnell
erhitzen, um so seinen Tee aufzusetzen. Für heute Nacht würde er
einiges an Earl Grey brauchen, um wach zu bleiben, wie immer mit
einem guten Schuss Milch darin.
Er setzte sich dann an seinen Schreibtisch und öffnete gähnend
seinen Computer. In einer Textdatei scrollte er herunter, was
bisher über die kikonische Kultur sowohl vom Außenteam als auch
von den Diplomaten zusammengetragen worden war. Ein paar
interessante Aspekte enhielt das Essen schon. Für die Kikonen war
es anscheinend Brauch, dass die Suppe erst zum Ende der Mahlzeit
gereicht wurde. Mit Messer und Gabel- oder etwas ähnlichem- würden
sie wohl schon essen, zumindest hatte es sowas auf dem Planeten
unten gegeben. Eine Menüfolge mit einigen Überraschungen. Er
dachte kurz nach und dachte an die unwahrscheinlich köstlichen
Gerichte seiner englischen Heimat, deren Küche wohl doch nicht die
Anerkennung erhielt, die sie haben sollte.
Sein Blick schweifte etwas in die Ferne bis er dann die Ideen für
ein wunderbares Menü hatte. Laut den Speisegewohnheiten müssten
gebackene weiße Bohnen hervorragend zu ihrer Diät passen, genauso
wie ein schöner Steak-und-Nieren-Pudding und als Nachtisch einen
gefüllten Dödel („spotted dick“). Vielleicht könnte man noch mit
einigen Modifikationen einen „black pudding“ reichen…Der
Halbbetazoide machte sich eine Liste für Commodore Ruthven. Er
musste sich etwas beruhigen…dieses „ich habe vollstes Vertrauen
in Sie“ war mal wieder ein Abwälzen von Arbeit….
Dann ging er weiter die Missionsberichte, soweit schon vorhanden
durch und suchte nach weiteren verwertbaren Informationen wie man
mehr über die berühmte Schildtechnologie herausfinden könnte.
„Computer, spiele meine Musikdatenbank ab, zufällige Wiedergabe.“
ordnete er an und der Raum war sogleich erfüllt von sanften
Pianoklängen, die dem Mann halfen, sich zu konzentrieren. Dann las
er weiter, was über diesen von Frauen regierten Planeten gesammelt
worden war. Wie konnte man an die Schildtechnologie herankommen
und verhindern, dass die Klingonen an sie herankamen?
Plötzlich wurden die ruhigen Pianoklänge abgelöst durch etwas
Lauteres. Eine Version von „Rule Britannia“ von der „Last Night of
the Proms“. Daniel bewegte die Lippen leise zum Text mit und
wünschte sich wieder einmal, die Föderation wäre kulturell weniger
von Amerika, sondern mehr von Britannien geprägt. Dann, wie die
Einzelteile eines Puzzles, setzten sich die einzelnen Fragmente
seiner Ideen zusammen zu einem Plan…noch ein wenig Recherchen
und dann…Schnell ging sein Finger über sein Padd und er gab
einen Text ein mit Ideen, wie die Föderation die Kikonen zum
Protektorat machen könnte. Dazu müssten einige Crewmitglieder
mitspielen. „Computer, stelle eine Verbindung zu PO Trish Greene
her.“ Es piepte, gerade dachte der CWI gar nicht daran, dass die
Dame auch schlafen konnte. Eine leicht müde-klingende Stimme mit
irischem Akzent meldete sich.
[Jaaahhh, wie kann ich Ihnen helfen?] fragte sie. Daniel konnte
nicht entscheiden, ob die Dame gerade eben noch gekocht, irgendwas
gemacht hat oder wirklich aus dem Bett geklingelt wurde.
„Ich wollte Sie nicht stören, Trish,“ kam Daniel schnell, „aber
ich habe mitbekommen, dass Sie auf dem Planeten unten guten Erfolg
mit den Kikonen hatten und man Sie dort sogar für eine Göttin
hielt. Wenn Sie kurz in mein Labor kommen könnten, könnten wir den
Besuch der kikonischen Delegation schon einmal vorbesprechen.“
[Muss das jetzt heute Abend sein? Kann das nicht auch bis morgen
warten?]
„Commodore Ruthven möchte, dass ich Ihr so schnell wie möglich
einen Plan vorlege, wie mit den Kikonen auch essenstechnisch zu
verfahren sei. Wir haben hier auch einen Ofen im
Wissenschaftslabor…“
Man hörte ein Lachen in der Leitung. [Sie wollen mich also mit
Kochen ködern? Kochen kann ich auch morgen..]
„Das wäre aber schade…es steht hier so ein verführerischer
Teller mit Gurkensandwiches.“
[Okay, okay, ich komme schon…aber nicht für zu lange…] Daniel
lächelte. Das lief ja ausgezeichnet.