Lebenslauf
“Regel des Erwerbs 287: Behandele ein Mitglied der Familie Grand wie einen Ferengi.”
Die Familie Grand gehörte zu den ersten Kolonisten des Vega Systems, einer der frühesten Kolonien der Menschheit und hat seit dem dort seinen Kern behalten. Die Geschichte der Dynastie ist älter als die Geschichte der Sternenflotte und die Familie hat Zeit ihrer Existenz vom Handel und den Erzeugnissen der Minen von Vega gelebt. Als die Föderation das Geld hinter sich ließ, brauchte es immer noch jene, die den Handel mit anderen Völkern überwachten und durchführen – und das Haus Grant übernahm, was andere als schwere Bürde gesehen hätten, mit Freude und Leichtigkeit. Als kleine Gegenleistung handelten sie aus, Kontrolle über ihre Minen zu behalten, um ein zusätzliches Handelsgut zu haben. Die Minen auf Vega sind mittlerweile leer, aber durch Nebenabsprachen bei Verhandlungen hat die Grant-Familie ein Minen- und Handelsnetzwerk, das quer über die Galaxis verteilt Reichtum und Einfluss der Familie mehrt.
Richard T. Grand III wurde seit seiner Jugend auf seine Aufgabe vorbereitet, den Besitz der Familie und der Föderation zu mehren und bei Verhandlungen das beste für sich, seine Familie und die Föderation herauszuholen (in ungefähr dieser Reihenfolge).
Bereits mit vierzehn Jahren begleitete er die Handelsschiffe seiner Familie und beobachtete Verhandlungen mit Völkern außerhalb der Föderation. Mit achtzehn leitete er einen der Frachter, der offiziell der Föderation gehörte aber eigentlich nur seiner Familie diente. Schnell stellte sich heraus, dass er mehr Ahnung von diplomatischen Verhandlungen als von Handel hatte und obgleich er in beiden Feldern Erfahrungen sammelte, holte ihn seine Familie vom Handelsschiff zurück und steckte ihn nochmal in eine Schule für seine weiteren Aufgaben.
Mit einundzwanzig begann er seine Tante auf diplomatischen Missionen zu begleiten, ab seinem fünfundzwanzigsten Lebensjahr war er selbst Verhandler in Missionen der Föderation, immer mit einem größeren Stab unterwegs, der in seinen Augen seinen Fähigkeiten und seiner Stellung angemessen war.
Mit siebenundzwanzig wurde er offiziell zum Botschafter ernannt und besteht seit dem auf die Anrede “Eure Exzellenz”, seit dem wurden auch seine Missionen größer. Seien es Bankette zur Aufnahme neuer Zivilisationen in die Föderation, Zweitkontakte mit neu entdeckten Völkern oder Verhandlungen mit den großen Sternenreichen, Richard bewegt sich auf dem diplomatischen Parkett wie ein Fisch im Wasser. Wie andere seiner Familie wurde er auch häufiger für Verhandlungen mit Ferengi eingesetzt und ist mit der Sprache der Ferengi genauso vertraut wie mit den Regeln des Erwerbs. Und auch wenn ihm niemand mehr den naiven Föderationsmenschen abnimmt, der Geld und Gewinn abgeschworen hat, wird er bei Verhandlungen mit Ferenginar zu Rate gezogen.
Seit einem Debakel bei einem Zweitkontakt (der die Tochter des Planetenherrschers, Glasperlen und Schürfrechten für die Asteroiden des Systems beinhaltete) ist er verheiratet, Besitzer eines Minenkomplexes in einem Asteroidengürtel und wurde fünf Jahre auf die Akademie in Vega geschickt, um dort die nächsten Verhandler und Diplomaten mit auszubilden. Sein Buch über “Wirtschaftsethik der Völker der bekannten Galaxis” wird dort heute noch kontrovers diskutiert. Durch den Einfluss seiner Familie und um seine Stellung dort zu unterstreichen besitzt er seit dem zwei Doktorwürden. Eine in Wirtschaftspsychologie, die andere in Politikwissenschaften.
Nach fünf Jahren war sein Exil vom diplomatischen Parkett endlich vorbei. Seine Entourage war deutlich kleiner geworden, aber er wurde dadurch auch flexibler und schneller einsetzbar. Statt einem auf seine Bedürfnisse abgestimmten Schiff seiner Familie reiste er nun auf Schiffen der Sternenflotte und vergrößerte sein Netzwerk. Zuletzt wurde er an der Grenze des klingonischen Reiches auf Shermans Planeten abgesetzt, von dem ihn nun die USS Hephaistos abholt. Richard hofft, bald wieder mit einem größeren Gefolge und wieder auf einem eigenen Schiff unterwegs zu sein. Was ihn nicht davon abhält, das Beste aus der Situation zu machen.
Aussehen:
Die schulterlange dunkelbraune Mähne des sonnengebräunten Mannes enthält die ersten grauen Haare und Richard denkt nicht daran, sie nachzufärben. Schnurr- und Kinnbart sind gewachst und werden jeden Tag gepflegt und passen zur extravaganten, weiten und bunten Garderobe des Botschafters. Klingengehänge und Revolver sind außerhalb seiner Quartiere häufig anzutreffen, beide im Silber, dass seiner Heimatstadt seinen Namen gab und an dass er seine restliche Kleidung farblich anpasst. Hohe schwarze Stiefel sowie Lederhandschuhe komplettieren seine Kleidung, wann immer es möglich ist.
Für sein Alter und seine Stellung wirkt Richard mit seinen 1,86 Metern Größe noch ziemlich fit, aber die vielen Bankette und seine Liebe zum Essen lassen sich an seinen etwas über 100 kg Gewicht ablesen. Auf dem Gesicht hat er häufig ein “gütiges” Lächeln eines Herrschers gegenüber seinen Untergebenen, auch die Kunst des Kalten Lächelns hat er perfektioniert.
Psychologisches Profil
Richard T Grand III denkt zuerst an sich, dann an seine Familie, dann an die Föderation. So wurde es ihm beigebracht, so lebt er es. Glücklicherweise ist was seiner Familie nützt auch häufig nützlich für die Föderation und ein guter Ruf der Grand-Dynastie ist essentiell für ihren Erfolg. Auch deswegen wurde “Ihre Exzellenz” für einige Jahre in einer Universität “versteckt”, nachdem Verhandlungen der Familie zwar neue Minen, aber auch negative Aufmerksamkeit brachten.
Der Botschafter sieht sich immer noch als unwiderstehlicher Womanizer und lässt sich nicht dadurch abhalten, dass er mit einer Frau einer anderen Spezies verheiratet ist. Aber er will auch nicht wieder für Jahre auf einem Planeten versauern müssen, also hält er sich etwas mehr zurück und beschränkt sich auf gelegentliche Abenteuer und eine ausführliche Bibliothek an Holosuiteprogrammen.
Andere Personen ordnet er nach nützlich, Netzwerkknoten, Diener, irrelevant, belästigend und störend ein, bei den letzten beiden Kategorien lässt er manchmal Maßnahmen ergreifen, nicht mehr in deren Umfeld sein zu müssen. Über ihm steht seine Familie, besonders seine Großmutter als mehr als hundert Jahre alte Patriarchin. Alle anderen schaffen es vielleicht auf einen gleichwertigen Status.
Richard ist kein Speziezist, allerdings wird schnell klar, dass er Lebewesen nach ihrem Wert – vor allem für ihn – beurteilt. Sklaverei verabscheut er öffentlich und würde auch nie Sklavenhandel betreiben, verteidigt es aber als kulturelle Eigenheit anderer Völker.
Stärken / Schwächen
Positiv:
- Harter Verhandlungsführer
- diplomatisches Gespür
- durchschaut komplizierte Vertrags- und Handelsverflechtungen
- besitzt Druckmittel gegen einzelne Kollegen und Gegenstücke bei anderen Völkern
- Spricht fließend ferengi, verhandlungssicher klingonisch und kennt die Grußformeln, Trinksprüche und Flüche dutzender anderer Spezies
Negativ:
- Narzisst
- Hängt noch den alten Prinzipien der Geldansammlung und -vermehrung nach
- Machtmensch
- An Überheblichkeit grenzende Arroganz
- Standesdenken
Vorlieben:
- Weibliche gutaussehende Wesen mehrerer Spezies
- Zigarren
- guter Alkohol
- gutes Essen
- Seinen Ruhm und den seiner Familie mehren
Abneigungen:
- Arbeiten
- Personen, die laut Protokoll über ihm stehen
- Personen, die ihm auf die Nerven gehen
- Personen, die seine Befehle nicht sofort befolgen – egal aus welchem Grund
Besonderer Besitz
- ein Streifen goldgepresstes Latinum
Sein erstes selbst verdientes Latinum und gleichzeitig Erinnerung an Regel des Erwerbs Nummer 3: Gebe niemals mehr für etwas aus als du musst. Hängt an einer Schnur um seinen Hals unter seiner Kleidung. - Klingengehänge aus Rapier und Linkhand
Silberverzierte Klingen mit detaillierten Griffkörben sind beide kampftauglich und Richard wurde gut in ihrem Gebrauch unterrichtet. In letzter Zeit trainiert er vor allem den Kampf gegen virtuelle Klingonen, ein “Freundschaftskampf” gegen einen realen Klingonen endete in einem zweitägigen Aufenthalt auf einer Krankenstation und grundlegendem gegenseitigen Respekt. - silberner Revolver
Eine echte Antiquität, die dennoch (durch seine Adjutanten) immer kampftauglich gehalten wird und nichts von ihrer Tödlichkeit verloren hat. Im Idealfall lenkt sie vom Typ1-Phaser ab, den Richard immer mit sich zu tragen pflegt. - Zigarren “Grand Mist Auslese”
Immer mit mehreren Kisten voller Zigarren unterwegs wurden sie sein Markenzeichen auf dem diplomatischen Parkett und er wird mittlerweile bei Verhandlungen auch danach gefragt. Richard erfährt in seinen Augen viel über seinen Gegenüber wie er auf das Geschenk reagiert. - Holoprogrammbibliothek
Neben Trainingsprogrammen und einem Reitprogramm finden sich viele romantische Orte mit weiblichen Vertretern von hunderten Spezies in seiner privaten Programmbibliothek - “Grand Destiny”
Das Schiff der Raven- Klasse war vor dem Zwischenfall das Transportmittel der Wahl von Richard, seitdem hofft er es samt der zugehörigen Mannschaft und dem gewohnten Luxus wieder zu bekommen. Seit mittlerweile zwölf Jahren steht das Schiff in einem Raumhafen auf Vega, ein Modell davon führt er in seiner Ausrüstung als Erinnerung an seinen Fehlschlag und was er zurück haben will mit sich.
Hobbies
Dem Botschafter wurde nahegelegt, sich sportlich zu betätigen und er ist ein begeisterter Reiter, Schütze und Fechter. Wann immer es das Protokoll gestattet, trägt er ein Klingengehänge aus Rapier und Linkhand, mit denen er regelmäßig trainiert und im Holodeck schon viele virtuelle Gegner bezwungen hat. Ein dazu passender silberner Revolver ist ebenso archaisch, ist aber dennoch hilfreich zur Selbstverteidigung.
Durch seine diplomatische Tätigkeit ist er viele Küchen gewohnt und ein begeisterter Esser, Gesellschaftstrinker und Raucher. Letzteres auch dank eines Geschäftszweigs seiner Familie, die Zigarren nach traditioneller Art herstellt und die er gerne als Geschenk in diplomatischen Verhandlungen verwendet. Natürlich raucht er auch in seiner Freizeit, aber niemals in seinen eigenen Räumlichkeiten, wenn es sich vermeiden lässt.
Er beschäftigt sich gerne mit der Kunst der Völker, mit denen er verhandelt, um ein Gefühl für sie zu entwickeln und dadurch Vorteile in Verhandlungen zu erreichen. Auch sind viele Kunstwerke von Völkern, mit denen er verhandelt hat, mittlerweile in Vega zu besichtigen.
Seinem Hobby, weibliche Wesen in seine Gemächer einzuladen, wurde ein starker Dämpfer verpasst.
Medizinisches Profil
Für einen langjährigen Raucher und Trinker sind Lunge wie Leber bemerkenswert gesund, was aber nicht an gesunder Lebensweise sondern regelmäßiger “Wartung” durch Mediziner der Föderation liegt, seine kompletten Atemwege mussten bereits ausgetauscht werden.
Neben einer Breitbandimmunisierung finden sich regelmäßig Medikamente in seinem Körper, die ihn besser auf eine Umgebung anpassen, gegen verbreitete Gifte von Verhandlungspartnern schützen sollen oder ihm längere Wachphasen in Verhandlungen ermöglichen.
Durch sein körperliches Training ist der Botschafter gut in Form, hilft hier allerdings auch durch Chemie nach, um besser mit größeren Banketten oder Alkoholmengen zurecht zu kommen.
Begleiter
Ilana Rikal, Attaché ihrer Exzellenz Richard T Grant III
Die dunkelhaarige Betazoidin ist nicht nur Assistentin seiner Exzellenz, sondern auch seine Wächterin. Was auch heißt, dass sie Probleme von ihm fernhält, seine Treffen vor- wie nachbereitet, Gesprächspartner überwacht und regelmäßig selbst Verhandlungen führt, während Richard an Veranstaltungen des Protokolls teilnimmt.
Wo Richard bunt und auffällig ist, bleibt Ilana im Hintergrund. Wo ihre Exzellenz jeden spüren lässt, welchen Stand er vertritt, hat sie die ihrer Spezies eigene Empathie.
Sie ist ihm seit dem “Zwischenfall” zugeteilt, beide verbinden keine romantischen Gefühle und sie hat ihrem “Meister” sehr schnell klar gemacht, wie ihre Meinung zu rein körperlichen Bindungen mit einem verheirateten Mann ist.
Für Ilana ist diese Position ein Sprungbrett, eines Tages selbst Botschafterin zu werden, aber sie gefällt sich in der zweiten Reihe. Und den ersten in der Föderation ist aufgefallen, dass sie für einige Erfolge von Richard verantwortlich ist.
Simon Nesmond und James Mercer, Mitarbeiter ihrer Exzellenz Richard T Grant III
Beide Menschen, die eine Karriere im diplomatischen Corps der Föderation anstreben und dem Gefolge von Richard zugeteilt worden sind, kommen aus der Vega-Kolonie und hoffen durch ihre Gefolgschaft die richtigen Verbindungen zu bekommen und wichtige Dinge zu lernen. Richard behandelt beide als bessere Dienstboten, aber nimmt sich einmal die Woche ein paar Stunden Zeit, sie in die Feinheiten der diplomatischen Arbeit einzuführen – was meistens heißt, dass er ihnen von erfolgreichen Verhandlungen erzählt und sie dann dazu befragt. Ilana Rikal unterrichtet die beiden jungen Männer, wenn sie Zeit dafür findet, ist aber auch deutlich fordernder als ihre Exzellenz.
Er verfügt eigentlich über einen größeren Stab, konnte aber nur drei Personen aus seinem Gefolge mit auf die Hephaistos nehmen. Der restliche Stab blieb auf Shermans Planet zurück und arbeitet an den Folgen von Richards Arbeit auf dem Planeten.