Ort: Maschinenraum – Hephaistos
Zeit: 06.1200 (Backpost)
Deryn Reeko trat durch die schwere Tür des Maschinenraums der USS Hephaistos. Die Luft war erfüllt vom leisen Summen der Warpkern-Kühlaggregate und dem rhythmischen Blinken der Statusanzeigen. Für ihn war Technik fast schon Poesie – und dieser Raum war ein Gedicht aus Plasmaleitungen und isolinearen Chips.
Er hatte sich vorgenommen, alle wichtigen Crewmitglieder persönlich kennenzulernen. Fast alle Stationen seines mentalen Vorstellungszettels waren abgehakt. Nur eine fehlte: die Chefingenieurin. Die geheimnisvolle Trill mit dem blauen Haar, die laut Gerüchten Sandwiches aß als würde sie verhungern, während sie EPS-Konduktoren neu kalibrierte. Andere Gerüchte besagten, sie war im Grunde immer am Essen.
Und da war sie.
Emily lag halb unter einem geöffneten Panel, ein Sandwich balancierend auf einem Werkzeugkoffer, während sie mit einem Laser-Schraubenschlüssel an einem defekten Energieverteiler arbeitete. Ihr Haar war in einem lockeren Zopf gebunden, ein paar blaue Strähnen leuchteten im Licht der Plasmaentladung.
„Lieutenant Emily?“, fragte Deryn vorsichtig, so halb unter den Geräten konnte er sich ja nicht sicher sein, ob es sich wirklich um die Trill handelte.
Sie schob sich aus dem Panel hervor, wischte sich die Hände an einem Tuch ab und griff nach dem Sandwich. „Das bin ich. Und wir haben uns kurz beim Empfang gesehen, als ich den Orden verloren habe.“
Er nickte. „Deryn Reeko. Ich wollte mich schon längst noch mal offiziell vorstellen, aber unsere Schichten…“
„…haben sich wie zwei Shuttleflüge in entgegengesetzter Richtung verpasst“, ergänzte Emily grinsend. „Setzen Sie sich. Ich hab noch ein Sandwich übrig – Thymian-Tomate mit Targ-Schinken.“
„Danke, aber ich esse lieber später.“
Deryn setzte sich auf einen freien Stuhl, seine Augen glitten über die Maschinen. „Ich habe Ihre Modifikation am Plasmafluss gesehen. Die Umleitung über die Sekundärleitungen ist elegant.“
„Sie haben ein gutes Auge“, sagte Emily und biss ab. „Ich mag’s, wenn Leute Technik nicht nur benutzen, sondern verstehen.“
„Sowas liegt uns Sarukaanern quasi im Blut. Die Technik auf Sarukaan ist recht alt aber sie lehrt uns eine Menge. Ich muss sie mal auf das Holodeck mitnehmen und es ihnen zeigen, falls sie Interessiert sind?“ Der Sarukaaner sah sich um. Der Maschinenraum war für ihn wie ein gemütliches Zimmer, hier fühlte er sich wohl.
„Aber um offiziell zu sein, ich bin hier um mich als Neuzugang für ihr Ingenieurteam zu melden. Und um bei etwaigen ausstehenden Reparaturen zu helfen.“ Deryn beäugte das Sandwich neugierig. Er war nicht hungrig aber es sah durchaus köstlich aus. Offenbar empfand Emily das ebenfalls, denn schnell nahm sie ein großen Bissen davon, was ein leises aber kräftiges „Nomm“ aus ihrem Mund entfahren ließ.
„Macht es ihnen nichts aus, mit Kühlflüssigkeit und anderen Rückständen bedeckte Hände etwas zu essen?“ Emily sah den Sarukaaner an und hielt inne. Dann schluckte sie schnell mit einem leichten kichern.
Kurz dachte Emily darüber nach, kam jedoch zu dem Schluss, das man erstens Prioritäten setzten musste und zweitens, wofür gab es Ärzte auf dem Schiff? Genau für solle kleinen Problemchen, also nur wenn so etwas wirklich einmal ein Problem werden sollte. Aktuell war Ems Magen doch recht abgehärtet.
„Essen Sarukaanrr etwa nicht mit bloßer Hand?“
Emily deutete auf die Krallen an seiner Hand und schien geradezu neugierig über seine Spezies zu sein.
„Nein, nun nicht ganz. Wir nutzen messerähnliche Krallen die wir mit Ringen an unsere Finger tragen. Hat symbolische Bedeutung und eine praktische Funktion.“ Deryn hielt seine Pranken vor sich als wolle er versuchen in ihnen das zu finden was Emily gesehen haben mochte. Das klang interessant und vielleicht ergaben sich dadurch Vorteile beim Essen, etwas was Em natürlich unglaublich interessierte.
„Aber sie scheuen wohl nicht sich in der Arbeit die Hände schmutzig zu machen, oder?“ Emily stupste Deryn an der Schulter.
„Aber wie dem auch sei, wir sind hier wie eine Familie, also keine falsche Verklemmtheit, klar?“
Der junge Mann blickte die quirlige Trill freundlich an.
Emily schon den Rest ihres Sandwichs in den Mund und krümelte dabei noch etwas, „Ich bin Emily und du kannst ruhig du sagen. Also, was macht dir am meisten Spaß, das programmieren, oder das Schrauben. Ich schraub lieber.“
Kurz dachte die Trill darüber nach ob sie eine kurze Führung machen sollte, oder ob sie ihm einfach eine Aufgabe geben sollte, meistens fand man dann auch recht schnell selbst seine Wege und im Grunde war gerade eh alles zu reparieren.
„Ich gestehe ich hab eine anfängliche Vorliebe fürs Programmieren. Dies würde ich gern vertiefen und mich an die fehlerhaften Programme machen, die durch die Schäden entstanden sind.“
Langsam stand er auf, hielt inne und wand sich nochmal an Emily. Diese schaute ihn freundlich an und sagte „Ich find das ist eine gute Idee. Die Subroutinen für die Scanner Auflösung sind nicht vollkommend funktionsfähig.“
Deryn ging zu einer Wandtafel die ihm Emily gezeigt hatte und startete eine Routinediagnose um mögliche Fehlerquellen zu finden. Sanft tippte er langsam auf das Display und schien bei jedem Klacken seiner scharfen Krallen, seine Hand schnell zurückzuziehen. Erst später bemerkte er das Emily ihm neugierig beobachtete.
„Das sind schöne Krallen. Vielleicht aber nicht gerade Ideal für das Display.“ Entsprang es ihrem halb vollem Mund als Deryn sah das sie bereits ein neuen Teller mit Sandwiches bei sich hatte. //Wo hat sie den so schnell hergezaubert?// dachte Deryn und schaute wieder auf das Wanddisplay.
„Danke, aber ich hab gelernt mit ihnen vorsichtig zu sein. Dennoch…manchmal hab ich die Sorge mit ihnen das Glas zu zerbrechen.“
„Ach das wird schon nicht passieren.“ Emilys Optimismus schien seine Wirkung zu entfalten – denn Deryn fühlte sich nun etwas entspannter.
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Ort: Maschinenraum – Hephaistos
Zeit: 06.1200 (Backpost)
Emily und der neue TO lernen sich endlich kennen und kommen gleich ins Plaudern, übers Essen und die Technik.
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