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Viel Spaß beim Lesen wünschen Assets und Meowie
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Ort: Quartier T’Vala und Nari
Zeit: SpD 4.1805
„Jetzt lass schon los, du kleiner Terrorist.“
Ein tiefes Grollen von irgendwo ganz tief hinten in der Kehle des kleinen Katzenbärens zeigte genau, was das Tier davon hielt. Wuhkuh – oder Dahkuh, Nari bezweifelte, dass sie das jemals lernen würde, versenkte die Fangzähne wenn das möglich war noch tiefer in der Hand der Mindani und schien den Kiefer genüsslich festzuklemmen.
„Komm schon, was soll das denn?“
Als die sCSO vor wenigen Minuten von ihrer Schicht zurück in das Quartier gekehrt war, dass sie sich mit T’Vala teilte, hatte sie das übliche Katzenbärenchaos begrüßt – umgestoßene Vasen und FIguren, herausgegrabene Pflanzenerde, wahllos verteilte Padds. Letzteres hatte sie sich wohl selbst zuzuschreiben, sie hatte nicht gedacht, dass die jungen Raubtiere mit den flachen, rechteckigen Geräten etwas würden anfangen können und hatte das ein oder andere – natürlich ordentlich gestapelt, sie lebte hier schließlich mit einer Vulkanierin zusammen – auf dem kleinen Tisch liegen lassen. Als sie eines unter dem Sofa hatte hervorblitzen sehen, hatte sie es ohne große Bedenken greifen wollen. Ein Fehler, wie sich herausstellte, denn unter dem Sofa lag nicht nur das Padd, sondern auch einer der beiden Katzenbären.
Nun hing das Tier – nein, das Intelligenzwesen, wie T’Vala immer wieder betonte – fest in ihrer Hand verbissen mit den Hinterfüßen am Sofa festgekrallt und mit den Vorderpfoten Naris Unterarm fest im Griff, während es sich langsam so anfühlte, als würden die Fangzähne bald auf der anderen Seite ihrer Hand das Tageslicht wieder sehen.
„Ich will dir echt nicht wehtun, aber langsam vergeht mir hier der Spaß mit dir.“ versuchte Nari noch einmal, auf Dahkuh oder Wuhkuh einzureden. Wenn die Viecher so intelligent waren, konnte das ja vielleicht etwas bringen. Nari zweifelte aber langsam an T’Valas Einschätzung. Sie betrachtete die Position des Tieres, während sie mit der freien Hand versuchte, den Kiefer des Katzenbärens zu öffnen. Das tiefe Grollen wiederholte sich. Nari war sowohl beweglich als auch zielsicher und kampferprobt. Es würde ein leichtes sein, ihren Widersacher mit einem gezielten Tritt von seinem Ziel abzubringen, aber abgesehen davon, dass sie es sich mit ihrer Mitbewohnerin nicht verscherzen wollte, wollte Nari dem Katzenbären auch wirklich nicht wehtun – auch wenn das nicht auf Gegenseitigkeit zu beruhen schien.
Das zischende Geräusch der Tür verkündete den Eintritt eben der Mitbewohnerin – niemand sonst verirrte sich hierher und natürlich war es pünktlich zum Schichtende der Vulkanierin. T’Vala hatte mit einem Blick die Situation erfasst: „Dahkuh, ina!“
Das Viech sah kurz zu seiner Ersatzmutter, grollte, aber ließ nicht locker. Erst als T’Vala näher kam und es im Nacken packte, öffnete es die Kiefer. Vorsichtig zog die Vulkanierin das kleine Intelligenzwesen von seinem Opfer weg. Eindringlich sah T’Vala das grün-braune Fellbündel an.
„Die Wirkung des vulkanischen Nackengriffs hatte ich anders in Erinnerung“, grummelte Nari. T’Vala entfuhr fast so etwas wie ein Seufzer, aber das war völlig unmöglich. Vulkanier und emotionale Reaktionen passten nicht zueinander.
„Dahkuh, geh ins Schlafzimmer!“ befahl T’Vala und setzte den Katzenbären auf den Boden. Zu Naris Überraschung tat das Viech genau das, was die Vulkanierin wollte.
„Es tut mir leid, dass diese beiden Kinder solch ein Chaos verursachen. Ich werde sie auf meinen Schlafraum beschränken müssen, fürchte ich, so lange ich nicht hier bin. Dahkuh meinte es nicht böse, ihm war langweilig.“
Das zweite Wesen kam nun ebenfalls unter dem Sofa hervor und strich zuerst an T’Valas Bein entlang, um dann mit einem Satz an ihrer Hüfte zu hängen. Die Vulkanierin verzog keine Miene, obwohl die Krallen sicher in ihr Bein gerammt wurden. Sanft, beinahe zärtlich pflückte T’Vala das zweite Fellbündel von wo es hing und nahm es auf den Arm. „Ihr sollt keine Unordnung verursachen! Eure Krallen könnt ihr am Kratzbaum im Schlafzimmer schärfen und ihr habt Dinge, die ihr nehmen dürft und ihr wisst, was ihr nicht dürft.“
Fast schien der Katzenbär zu antworten, als ihm ein quengelndes Miauen entfuhr. T’Vala antwortete: „Ich muss Euch ins Schlafzimmer sperren, wenn ihr die Regeln nicht befolgt.“
Wuhkuh zog den Kopf ein und schien wirklich betroffen.
„Du sprichst mit ihnen, als ob sie Dich verstehen würden“, fand Nari.
„Sie hören meine Worte, aber worauf sie reagieren, sind die Bilder, die ich ihnen zeige. Sie wissen ganz genau, dass sie gewisse Dinge nicht dürfen.“
Vorsichtig setzte die Vulkanierin Wuhkuh auf den Boden und das kleine Wesen verschwand wie das andere im Schlafzimmer T’Valas.
„Ich benötige jemanden, der sich mit Erziehung auskennt.“
„Schau mich nicht an, ich hab‘ keine Kinder und auch keine wilden Haustiere“, gab die blauhaarige Mitbewohnerin zurück.
„Natürlich. Meine Intention ist eine kompetente Person zu finden.“
T’Vala wandte sich dem Chaos zu und begann die Padds einzusammeln und auf dem Tisch zu stapeln.
Für einen Moment überlegte Nari, den Temperaturregler aus Prinzip ein bisschen nach unten zu drehen. An Kompetenz mangelte es ihr nun ja nicht wirklich – naja, zumindest, solange es nicht um Tiere ging, und um die ging es hier ja leider gerade. Sie betrachtete die beiden doch recht beachtlichen Löcher, die die beiden Fangzähne von Dahkuh – und jetzt wusste sie auch, dass das ein männliches Exemplar war, hinterlassen hatten. Ob sie damit nochmal auf der Krankenstation vorbei musste? T’Vala hatte wahrscheinlich recht, was auch immer sie bisher an Erziehung versucht hatte, schien nur so semi-gut zu funktionieren und auch wenn Nari recht hart im Nehmen war, fand sie die Vorstellung, nach einer langen Schicht zurück ins Quartier zu kommen und den Abend nicht auf der Krankenstation abschließen zu müssen doch recht verlockend.
So gut kannte sie sich auf der Hephaistos und mit ihren Crewmitgliedern noch nicht aus. Zum Thema Tiere fiel ihr außer T’Vala vor allem eine Person ein, aber die hatte ihre Viecher auch nicht viel besser im Griff.
„Ich hätte ja gesagt Emily, aber deren Hühner sind auch irgendwie kriminell veranlagt.“ Mit dem Fuß schob sie eine kleine Statue wieder in den Stand, was ihr einen missbilligenden Blick einbrachte. „Tschuldigung…“
„Wuhkuh und Dahkuh sind nicht kriminell veranlagt. Sie stecken mitten in ihrer Entwicklung und brauchen artgerechte Anleitung.“ verteidigte T’Vala ihre Schutzbefohlenen, was ihr ein Schnauben von der kleinen Mindani einbrachte.
„Jaja… das sagst du solange, bis sie hier irgendwann mit einem Gang-Tattoo sitzen und Katzenminze verticken.“
Eine hochgehobene Augenbraue kommunizierte recht deutlich, was die Vulkanierin von der dargebotenen Zukunftsvision hielt, während Nari selbst sehr stolz darauf war, hier ein wenig felines Hintergrundwissen darbieten zu können.
„Was du brauchst…“ fuhr die Sicherheitsoffizierin fort, einen Blumentopf gerade rückend, „… ist jemand, der schonmal Katzenkinder aufgezogen hat, oder das gerade tut. Naja, oder Bärenkinder, aber bei Katzen hast du wahrscheinlich größere Erfolgschancen. Mein Bruder könnte dir Tipps geben, wie man einen Trenga großbekommt, aber weniger nervig hat er das Vieh auch nicht erziehen können.“
Nari unterbrach ihren Redeschwall, als sie bemerkte, dass T’Vala irgendwo in der MItte ihres kleinen Monologs aufgehorcht hatte. Sie hatte jemanden. Ana. Natürlich. Aber wer sich wirklich um die Kinder des Ehepaares Lertary-Ivoin kümmerte und selbst von felinoider Spezies war, war Ortrichk.
„Ortrichk Lertary-Ivoin.“
Beinahe wäre Nari ein „Gesundheit“, entfahren, dann schaltete sie um. Den Namen hatte sie irgendwo schon gehört: „Was? Wer?“
„Frau Lertary-Ivoin ist Lehrerin an Bord und die Ehefrau von Ana Lertary-Ivoin. Die beiden haben zwei adoptierte Kinder, das jüngere ist ein Iskyra-Mädchen, ebenso wie Ortrichk Lertary-Ivoin zu dieser felinoiden Spezies gehört.“ T’Vala rückte einen Teppich gerade, der nun wieder exakt parallel zur Wand lag. „Wir nehmen Wuhkuh und Dahkuh mit und statten ihr einen Besuch ab.“
Nari nickte, dann wunderte sie sich, weshalb sie bei diesem ‚wir‘ vorkam: „Wir?“, kam es ein wenig verspätet.
Die Vulkanierin bestätigte: „Es ist logisch, dass Sie als Betroffene ebenfalls etwas über die Erziehung xarantinischer Katzenbären erfahren, Ensign Mando.“
Ort: vor dem Quartier der Familie Lertary-Ivoin
Zeit: SpD 4.1825
Ball: Michel
Anscheinend hatte ‚etwas über die Erziehung erfahren‘ auch ‚mit einem Katzenbären in der Hand durch das Schiff laufen‘ beinhaltet und Nari war sich sicher, dass ihre kleine Prozession ein ziemlich seltsames Bild abgab. Nachdem T’Vala darauf bestanden hatte, Naris Hand zumindest mit einer Basisbehandlung aus Desinfektion und halb-professionellem Verband zu versorgen, hatte sie ihrer Mitbewohnerin einen Katzenbären in die Arme gedrückt und war einfach losmarschiert. Nari hatte die Wahl gehabt mitzugehen oder mit Wuhkuh (immerhin Wuhkuh, Dahkuh schien es heute besonders auf sie abgesehen zu haben) allein zurückzubleiben.
T’Vala hielt Dahkuh geübt im Nackenfell und stützte den felligen Körper mit dem anderen Arm. Wenn man ausblendete, dass es sich hier um einen absoluten Krallen- und Fangzahnterroristen handelte, hätte man das fast niedlich finden können. Fast. Nari hatte sich alle Mühe gegeben, den Nackengriff bei Wuhkuh zu imitieren und es schien einigermaßen zu funktionieren, aber sie würde auf keinen Fall auf Kuschelkurs mit dem ach so intelligenten Monster gehen – sie hielt den Katzenbären am ausgestreckten Arm. Sie machte viel Sport und hielt sich durchaus für angemessen muskulös, aber langsam begann ihr Arm zu brennen. Das Vieh war schwer.
„Sind wir bald da?“ maulte sie entsprechend ungehalten, was Wuhkuh mit einem jaulenden Geräusch unterstrich. T’Vala war stehen geblieben und deutete mit dem Kinn auf die Tür zu ihrer Linken. Nari hatte das Gefühl, dass nur das vulkanische Erbe ein Augenrollen verhinderte.
„Wir sind da.“
T’Vala hatte beide Hände am Katzenbären, sodass Nari die freie Hand nahm und den Türsummer betätigte.
Es dauerte nicht lang, bis die Tür sich öffnete. Nari blickte hoch in ein felliges Katzengesicht. Nicht grün-braun, eher weiß und ein wenig schwarz.
„T’Vala, guten Tag, Ana ist nicht da“, erklärte Ortrichk, vermutend, dass die Vulkanierin zur Ehefrau der Iskyra wollte.
„Tatsächlich wollten wir zu Dir. Du hast sicher mitbekommen, dass ich zwei Kinder adoptiert habe, die wir auf Xarantine aufgenommen haben. Leider mangelt es mir an Erfahrung mit dem Umgang von Kleinkindern. Insbesondere wenn diese zu einer felinoiden Spezies gehören. Ensign Nari Mando, meine MItbewohnerin, hat mich begleitet und dies sind Dahkuh und Wuhkuh, die ein weiteres Mal das Quartier verwüstet und Ensign Mando verletzt haben.“
Ortrichk sah die kleine Gruppe an. Dann trat sie einen Schritt zurück: „Kommt herrrein“, begann sie und deutete auf das innere des Quartieres.
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Ort: Quartier T’Vala und Nari
Zeit: SpD 4.1805
Nach einem weiteren Katzenbärenangriffschaos entschließt sich T’Vala, sich Erziehungshilfe bei Familie Lertary-Ivoin zu holen, Und Nari muss mit.
Ort: vor dem Quartier der Familie Ivoin
Zeit: SpD 4.1825
Ball: Michel
Ortrichk öffnet die Quartiertür und trifft auf T’Vala, Nari, Wuhkuh und Dahkuh.
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