Copo! Dankeschön Insa! Das hat viel Spaß gemacht 🙂
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Ort: Quartier T’Vala und Nari
Zeit: SpD 2.1031
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„Wow… schön warm hier…“ kommentierte sie in den scheinbar leeren Raum, als sie von einer sprichtwörtlichen Wand aus Hitze erfasst wurde. Vulkanier – das hätte sie sich denken können. Wenn sie selbst von einem Wüstenplaneten stammen würde, hätte sie den Föhn wohl auch im Dauerlauf angestellt.
„Wer sind Sie, und was machen Sie in meinem Quartier?“ kam da plötzlich eine Stimme aus einer Ecke des Raumes. Nari erschrak kurz, fing sich aber schnell.
„Hallo, Hi! Ich bin Nari, deine neue Mitbewohnerin.“
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Die Vulkanierin erhob sich von ihrer Meditationsmatte, auf der nicht nur sie die spitzohrige Frau gesessen hatte, sondern es lagen dort auch zwei – ja was eigentlich? Zwei tappsige Wesen, deren Fellfarbe an Tarnfleckuniformen erinnerte. Grün und Braun. Das eine Tier gähnte herzhaft, was ein Reißzahngebiss freilegte. Beide waren nur wenig größer als eine durchschnittliche terranische Hauskatze.
T’Vala ordnete kurz ihre Uniform, bevor sie ihre Hände hinter dem Rücken verschränkte. Blaues Oberteil, eng anliegend, Variante mit Hose, allerdings dazu dann doch Stiefel mit erhöhten Absätzen. Braunes Haar, Bob-Frisur, Nari schaltete schnell: Wissenschaft. Klar, was auch sonst. Die meisten Vulkanier arbeiteten in diesem Bereich, so wohl auch diese Frau.
Natürlich, es war durchaus möglich, dass der zweite Schlafraum, der bisher leer gestanden hatte, mit einem Crewmitglied belegt wurde, aber die Vulkanierin hatte sich daran gewöhnt, allein zu wohnen. So war es früher auch immer gewesen. Anscheinend gab es derzeit nicht genügend funktionsfähige Quartiere. Trotzdem war die Vulkanierin irritiert. Erstens hätte Miss Larson Bescheid sagen können und auch sollen, dass dieser Bedarf vorhanden war. Zweitens war T’Vala nicht informiert worden, dass sie neue Crewmitglieder bekamen, sonst hätte sie sich natürlich längst mit der Aktie dieser Person beschäftigen können und weitere Informationen einholen, um die Verhaltensweisen dieser Person einschätzen zu können. Diese Plötzlichkeit der Ereignisse war… ineffizient und irritierend. Ihr Kopf arbeitete auf Hochtouren. Zivilkleidung, blaue Haare, blaue Augen, geringe Körpergröße, Ohrform, offensichtlich Mindani und zum Wasservolk des Planeten zugehörig.
„Lieutenant T’Vala, zweite Leiterin der wissenschaftlichen Abteilung“, stellte sich die Vulkanierin vor, um dann ein „Willkommen an Bord“ anzuhängen.
Die Mindani sah sich den großen Raum an. Es gab einen einzelnen Tisch, der groß genug war, um mit sechs Personen daran zu sitzen, darauf stapelten sich einige Padds. Offensichtlich Arbeit. Dies waren die einzigen wirklichen Möbel im Raum. Der Rest bestand aus einem einsamen Replikator, einer Wandkonsole und einigen – wie sollte Nari das nennen? Statuen? Ornamenten? Steingebilden? Vielleicht rituelle Gegenstände? Und dann eben diese große Meditationsmatte, auf der T’Vala zuvor gesessen hatte. Nichts, was auch nur den Hauch von Bequemlichkeit geboten hätte. Und was war das da an der hinteren Wand? Das Ding sah… merkwürdig aus. Ein Musikinstrument?
Es war offensichtlich, dass die Wissenschaftlerin bisher allein in diesem Quartier gelebt hatte und nicht mit einer Mitbewohnerin gerechnet hatte. Nari durchdachte ihre Optionen. Funktionierten Charmeoffensiven bei Vulkaniern? Sie konnte es ja mal versuchen.
“Danke!” strahlte sie T’Vala an. “Schön hier!”
Nari hatte es nicht so mit der Förmlichkeit und duzte normalerweise so ziemlich jeden, der nicht ihr Vorgesetzter war, aber sie wollte es sich mit ihrer neuen Mitbewohnerin auch nicht gleich verscherzen – vielleicht ließ sich das noch ein wenig durch vage Formulierungen umgehen. T’Vala folgte ihrem Blick durch den Raum und hob die Augenbraue. Ästhetikempfinden war natürlich individuell, aber sie hatte bei der Einrichtung ihres Quartiers weniger die Ästhetik und mehr die Zweckmäßigkeit im Kopf gehabt. Sie sah, wie die Mindani sich mit dem Ärmel über die Stirn fuhr und erinnerte sich daran, dass für Mitglieder vieler anderer Spezies die Temperatur in ihrem Quartier, die für sie angenehm war, viel zu warm sein musste. Aber die zierliche Frau beschwerte sich nicht.
T’Vala wies mit der Hand auf eine Tür an der linken Seite des Raumes.
“Der Schlafraum auf dieser Seite ist frei.”
Nari lächelte dankbar und schulterte ihre Tasche wieder.
“Super, danke!” Dann fiel ihr Blick wieder auf die beiden katzenartigen Tiere. Interessant, dass es so viele unterschiedliche feline Lebensformen gab. Die auf Mindan beheimateten Trenga waren ihr persönlich ein bisschen zu nervig, aber wenn es sich hier um eine etwas weniger penetrante Variante handelte, war sie von den tierischen Mitbewohnern durchaus angetan. Die beiden hatten sich inzwischen von der Meditationsmatte erhoben und flankieren T’Vala auf beiden Seiten.
“Sehr niedlich, die zwei. Was sind sie genau?”
„Eine Taxierung durch Biologen steht ebenso noch aus, wie die Benennung ihrer Spezies. Ich bezeichne sie nach ihrer Herkunft, ihrem Aussehen und ihrer Gattungseinteilung als xarantinische grün-braune Katzenbären. Man sagte mir, dass Namen wichtig sind, daher habe ich sie Wuhkuh und Dahkuh benannt.“
Die Mindani blickte auf die beiden Wesen. Eins und Zwei nach dem, was sie aus dem vulkanischen kannte. Eine sehr… effiziente Methodik der Namensvergebung.
„Sie sind begabt und besitzen Intelligenz. Zumindest eine Art. Ihre Spezies steht an der Schwelle zu Intelligenz und sie sind rudimentär telepathisch begabt. Nachdem wir die Mutter der beiden haben töten müssen, da sie uns angriff, konnte diese mir mitteilen, wo sich ihre Jungen befanden. Ich strebe die Vormundschaft über diese Kinder an.“
Das musste als Erklärung reichen, fand die Vulkanierin. Die Mindani fragte sich, ob diese Wesen als Kinder im Sinne von Intelligenzwesen-Kindern gelten konnten? Sehr offensichtlich bewegten sie sich auf vier Pfoten fort, besaßen Raubtiergebisse und, wie Spuren an diversen Einrichtungsgegenständen zeigten, Krallen, die sie wetzen. Andererseits: Auch Caitianer waren schließlich Intelligenzwesen. Oder Iskyra. Oder viele andere Spezies, die eine ähnliche Entwicklung hinter sich hatten, wie diese beiden.
Auf jeden Fall würde es sicherlich spannend werden, mit diesen zwei kleinen Katzenbären in einem Quartier zu hausen – zumindest, solange sie nicht bissen – das würde sie wohl austesten müssen. //Wenn das Kinder sind, bin ich gespannt, wie groß die noch werden…// fuhr es Nari durch den Kopf, aber die Vulkanierin schien sich der Sache der Erziehung und Aufzucht der beiden verschrieben zu haben, damit gab es ja im Zweifel eine Anlaufstelle. Und Nari war nichts, wenn nicht abenteuerlustig.
T’Vala hatte allerdings ebenfalls Fragen: „Sie stammen offensichtlich von Mindan, Miss Nari. Da Sie offensichtlich keine Zivilistin sind ihrer Kleidung nach und da Miss Larson Ihnen dieses Quartier zugewiesen hat, müssen Sie Offizierin sein, darf ich fragen, in welcher Abteilung sie dienen?“
“Klar!” bestätigte Nari, während sie ihre Tasche von ihrer Schulter gleiten und erstmal genau da, wo sie gerade stand, auf den Boden fallen ließ. Der missbilligende Blick T’Valas war schwer zu übersehen und so hob sie die Tasche in der gleichen Bewegung lieber direkt wieder auf. “Sorry…und ja, ich bin Offizierin. Ensign. Ab morgen habe ich den Posten der stellvertretenden CSO inne.” Es fiel ihr nach wie vor schwer, den Stolz aus der Stimme auszublenden. Sie war einfach nach wie vor froh, ihren Brüdern in die Sternenflotte gefolgt zu sein.
“Sicherheit.” wiederholte T’Vala. Ihr Blick war nicht unbedingt zweifelnd, sie war schließlich Vulkanierin, aber die Sprechpause, die folgte, war auch deutlich genug. Dann entschied sie sich anscheinend für ein neutrales: “Sie werden dort auffallen.”
Nari zuckte mit den Schultern. “Bin ich im Sicherheitsdienst auf Mindan auch. Das macht mir nichts aus.” Zumindest für eine Weile, irgendwann wurde es dann schon nervig. Aber sie war ein Fan davon, einen ersten Eindruck zu widerlegen. Die Tasche wurde langsam doch unbequem und sie ging die paar Schritte zur Tür ihres Reiches, ließ sie mit einem Zischen aufgleiten und warf die Tasche auf das darin befindliche Bett, nachdem sie noch schnell etwas herausgezogen hatte. Es würde gut tun, sich nachher etwas frisch zu machen, aber erstmal war es ihr wichtiger, eine möglichst gute Basis mit ihrer Zimmergenossin aufzubauen, auch wenn die das vielleicht anders priorisieren würde. Dafür war sie auch bereit, ein Opfer zu bringen.
“Karij?” fragte sie daher und drehte sich mit dem letzten Exemplar ihres liebsten Grundnahrungsmittels zu der Vulkanierin um.
Nun, T’Vala war nicht Emily. Die Vulkanierin hatte ihre bevorzugten Speisen festgelegt und ernährte sich nach Plan: „Danke, ich habe bereits gefrühstückt.“
Die Mindani war beinahe erleichtert. Sie musste nicht teilen und konnte sich die leckere Frucht ganz allein einverleiben.
„Falls Sie einen Tee wünschen, ich hoffe er ist in Kombination mit Ihrer Frucht passend, dürfen Sie sich gern an meiner Kanne bedienen, deutete die Vulkanierin auf ein Sideboard, auf dem besagte Teekanne auf einem Stövchen stand und auch ein paar Tassen.
Wenn man schon einmal ein Angebot der neuen Mitbewohnerin bekam, dann konnte man es auch annehmen, überlegte Nari: „Danke.“
Die Kanne strahlte, trotz der bereits hohen Raumtemperatur, deutlich große Hitze aus. Vorsichtig berührte die Mindani den Griff, fand es erträglich und goß sich selbst ein. Sie roch daran. Lediglich ein Hauch von Duft drang aus der Tasse in ihre Nase. Dann nippte sie vorsicht. Heiß. Und wässrig. Beinahe nach nichts schmeckend, so wie die vulkanische Küche im Allgemeinen.
T’Vala sammelte ihre beiden felligen Mitbewohner ein. „Ich würde Wuhkuh und Dahkuh in meinen Schlafraum bringen. Haben Sie noch Zeit, sich einzurichten? Falls Ihnen eine Umstellung der Möblierung im gemeinsamen Wohnraum vorschwebt, bin ich bereit ein wenig Platz einzuräumen. Den Vorschriften nach haben Sie sicherlich noch weitere Termine, insbesondere die Eingangsuntersuchung, eine neue psychologische Einschätzung, die Sicherheitsfreigaben werden Sie von Ihrem Abteilungsleiter, Mister Tainia erhalten. Auch beim Auffinden der Bereiche bin ich in der Lage zu unterstützen, falls Sie dies wünschen.“
Nari ließ den Blick durch das karg eingerichtete Quartier schweifen.
“Sie brauchen nichts umräumen, ich hab nicht viel dabei.”
Die kleine Statue, die sie während ihrer Naja-Probe vom Boden des Ozeans herausgeholt hatte, würde sie in ihrem Schlafbereich behalten und ansonsten hatte sie nichts mitgenommen, was hier großartig Raum einnehmen würde. Die Vulkanierin hatte sich bereits eingerichtet – es gab keinen Grund, das durcheinanderzubringen.
“Wenn Sie mich später in Richtung der Krankenstation weisen könnten, wäre das allerdings klasse. Ich habe heute noch meine Einstandsuntersuchung.”
„Natürlich“, gab die Vulkanierin mit einem einzelnen Nicken zurück. Sie befürwortete Effizienz und Genauigkeit. Dann dachte sie darüber nach, wann sie Zeit zum Üben finden würde und sah zu ihrer an der Rückwand hängenden vulkanischen Harfe. Am Besten wahrscheinlich, wenn die neue Mitbewohnerin ihre Schicht hatte – und ansonsten gab es ja immernoch die Zeiten, in denen sie mit Nazira musizierte. In letzter Zeit häufiger auch zusammen mit dem Piloten der Hephaistos, Fabièn LaGroille. Der Mann hatte eine angenehme, tiefe Stimme, die mit der der Counsellor gut harmonierte.
Kein Umräumen war der Vulkanierin recht, dennoch war abzusehen, dass die Sicherheitlerin in naher Zukunft einige Gegenstände einbringen würde. Mit einer Wahrscheinlichkeit von etwa 90%. Ohne weitere Informationen und die Dienstakte der Mindani war dies allerdings eine sehr grobe Schätzung.
„Sagen Sie Bescheid, wenn Sie mehr Platz benötigen“, hakte sie das Thema ab. Was ihr zu schaffen machte, war vor allem, dass sie die Akte dieser Frau nicht kannte.
Nari dagegen wurde das Gefühl nicht los, dass die Vulkanierin noch mit irgendetwas haderte. Einen Moment lang überlegte sie, nachzufragen, doch dann zuckte sie innerlich mit den Schultern. Wenn sie etwas wissen wollte, konnte sie jederzeit fragen.
“Mache ich! Wenn Sie was brauchen – meine Tür steht jederzeit auf.” Sie sah die hochgezogene Augenbraue ihrer Zimmergenossin und schob nach “Also… nicht faktisch, aber Sie können jederzeit anklopfen, wenn Sie etwas brauchen – oder etwas wissen wollen.”
Die erste Amtshandlung, nachdem sich die Tür ihres Schlafbereiches hinter ihr geschlossen hatte, war der Griff zum Thermostat. Sie war froh, dass sich die Temperatur hier separat regulieren ließ und ließ sich rückwärts auf ihr Bett fallen, einen beherzten Bissen der süßen Karji nehmend. Mit der rechten Hand fischte sie einen kleinen Behälter aus ihrer Tasche und ließ den Verschluss aufschnappen. Drei kleine grüne Samen befanden sich darin. Wenn sie es richtig gesehen hatte, gab es auf der Hephaistos ein Aboretum gleich neben dem Büro der Counselor, bei der sie sich ebenfalls würde diensttauglich schreiben lassen müssen. Vielleicht würde sich dort ein Plätzchen für einen kleinen Karji-Baum finden.
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Ort: Quartier T’Vala und Nari
Zeit: SpD 2.1031
T’Vala wird überrascht von ihrer neuen Quartiergenossin. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass jemand mit in ‚ihrem‘ Reich einquartiert wird, aber findet sisch schnell damit ab. So wie auch die Mindani, die allerdings in ihrem Schlafraum eine andere Temperatureinstellung bevorzugt.
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Zwei Spitzohren – Meowie und Assets