# Ort: USS Hephaistos, Psychologische Abteilung
# Zeit: MD 10.1417
<Quote>
„..Wie soll ich denn damit umgehen? Ich meine – wenn ich etwas sage oder
tue… oder wenn ich nichts sage und tue… alles könnte Auswirkungen
haben. Auf die Beziehungen der Sternenflotte zu den Kikonen, auf den Erfolg
der Verhandlungen, auf die Kikonen selbst… Ich weiß nicht, wie ich mich
verhalten soll!“
</Quote>
Renal musterte leicht amüsiert die überbrodelnde Energie in der jungen
Frau. Sie hatte nicht das Gefühl, dass ihr es mißfiel, im Zentrum der
Aufmerksamkeit zu stehen. Andererseits war sie anscheinend in der
Bordhierarchie in einer Position, wo es sich nicht ziemte, in der ersten
Reihe zu stehen? Was sonst konnte sie sonst so in Aufruhr versetzen. Sie
war jung und hatte ein gutes Recht, das Gefühl auszukosten, auf Händen
getragen zu werden.
„Nun, Sie könnten in einem ersten Schritt sagen, wie Sie sich dabei
fühlen, im Zentrum der Aufmerksamkeit zu stehen“, schlug Renal in einem
ruhigen Tonfall vor.
Trish hielt mitten in einer weiteren aufgeregt gestikulierenden Bewegung
inne. Sie sah die Romulanerin an.
„Ich sagte doch, ich weiß nicht, ob ich wenn ich etwas mache einen
Fehler mache…“, setzte sie an.
„Nein, so meine ich das nicht“, unterbrach sie Renal. „Es geht darum, ob
Ihnen die Aufmerksamkeit insgesamt gut gefällt, der sie gerade
ausgesetzt sind.“
Trish überlegte. Eigentlich war es toll. Dieses angehimmelt werden,
diese anerkennenden Blicke. Gleichzeitig war das diese Furcht des Versagens.
„Ich weiß es eigentlich nicht so genau. Es ist ein tolles Gefühl, von
allen geehrt und geliebt zu werden. Aber der Druck ist auch sehr groß…“
„Wenn ich das richtig verstanden habe, fühlen Sie sich ein wenig
zwischen der Sternenflotte hier und den Kikonen hin und hergerissen.
Einerseits die Aufmerksamkeit, und hier sind Sie eine im Team und
möchten auch gar nicht die ‚Göttin‘ ihrer Abteilung sein?“, erkundigte
sich Renal weiter.
„Anerkennung zu bekommen tut mir immer gut.“ erwiderte die junge Frau.
„Aber natürlich“, beeilte sich Renal zu sagen. „Aber nur für eine echte
Leistung, oder?“
„Ja, das wohl eher“, gab Trish zu. Bedeutete das das Aus als Göttin?
„Ich glaube, Ihre Frage beruht auf einer starken Diskrepanz zwischen
beiden Welten“, resümierte Renal. „Sie machen sicher nichts falsch, wenn
Sie sich gegenüber den Kikonen etwas zurückziehen. Ich meine sowas wie
eine Teilzeit-Göttin. Und hier auf dem Schiff könnten Sie doch einmal
mit Ihrer Abteilungsleitung sprechen, ob Sie nicht etwas mehr
Verantwortung im Team bekommen können. Dann bekommen Sie auch hier mehr
Aufmerksamkeit und Sie können besser in die Rolle desjenigen wachsen,
die Aufmerksamkeit bekommt.“
„Sie meinen, es ist alles nur eine Sache der Übung?“ hakte Trish nach.
Renal hatte das Padd, auf dem sie sich die ganze Zeit Notizen gemacht
hatte beiseite gelegt: „Auch. Wie weit Sie gehen, ist Ihre Entscheidung.
Aber es spricht nichts dagegen, mal eine Auszeit als Göttin zu nehmen.
Dann brauchen Sie keine Angst haben, etwas falsch zu machen. Es gibt
Ihnen Zeit, auf die jeweilige Situation zu reagieren.“
<NRPG> Und was meint unsere Göttin? Eigentlich mag sie doch im
Rampenlicht stehen…</NRPG>
# Ort: Quartier della Scala/Loona
# Zeit: MD 11.0630
„So ein wenig Farbe steht Dir ganz gut, statt immer nur der vornehmen
Blässe.“
Melody neckte Ettore, während sie gefühlvoll und mit geübten Handgriffen
eine spezielle Pflegecreme auf die verschiedenen Narben auf dem Körper
ihres Mannes auftrug. Es war eine gewohnte regelmäßige Prozedur, aber
die ungewohnt dunkle Hautfarbe ließ sie diesen Kommentar nicht zurückhalten.
„Ja, ja ich weiß. Für Dich wäre es etwas gewesen, mit wenig Kleidung
umherzulaufen.“ Ettore seufzte ergeben. „Aber ich mochte noch nie gerne
viel Haut zeigen und schon gar nicht seit… nun ja, Du weißt, seit mein
Körper aussieht, wie er eben aussieht.“
Es war die erste Nacht zurück an Bord gewesen. Ein unendlich tiefer
Schlaf. Am neuen Morgen war es dafür Zeit für alte Gewohnheiten. Ettore
hatte mit seinem auf der Quest vernachlässigten Gymnastikprogramm
begonnen und festgestellt, dass die körperliche Betätigung der letzten
Tage sich nicht unbedingt nur positiv auf seinen Körper ausgewirkt
hatte. Gerade einige der sonst flüssig ablaufenden Dehnübungen klemmten
an jeder Ecke. Der Italiener quälte sich stöhnend durch die
Morgenroutine und freute sich auf die Schalldusche.
„Na jedenfalls, jetzt sieht er sonnengebräunt aus“, kicherte Mel und
fuhr mit der Hand großflächig über den Rücken. „Ich habe Dich vermisst
und freue mich sehr, dass Du heil und an einem Stück zurück gekommen bist.“
„Ich habe Dich auch vermisst, tesoro mio.“ Er zog sie näher und hauchte
ihr einen Kuss auf die Stirn.
„Wie ging es denn den anderen dabei?“, erkundigte sie sich interessiert.
„Der Captain hat ziemlich gelitten. In jeder Hinsicht, was den Stolz und
den Körper anging. So manches Mal hatte ich das Gefühl, wir seien nur
Darsteller einer großen Komödie der Kikonen und insgeheim machten sie
sich hinter den Kulissen hinter uns lustig.“ Er starrte auf einen
imaginären Fleck auf dem Boden des Quartiers.
„Wie kommst Du auf so etwas?“ Melody hatte in ihrer Bewegung inne gehalten.
„Ich weiß nicht, es ist so ein Gefühl. Du weißt besser, wie uralte
Rituale zur neuen Welt passen oder auch nicht. Aber einerseits die
Technologien, andererseits dieses… naja… sagen wir mal vorsichtig
sehr ursprüngliche Quest-Geschehen. Es harmoniert irgendwie für mich
nicht. Und wir, ich meine unsere Crew, warum wurden wir dafür
ausgewählt? Shay hat sich als männlicher Captain sicher nicht schlecht
geschlagen, aber ein weiblicher Captain hätte ein Gespräch auf Augenhöhe
ermöglicht. Weißt Du?“ Ettore zog sein Shirt über. Er hatte es schon
lange nicht mehr als so wohltuend empfunden, Stoff auf der Haut zu haben.
„Vielleicht solltest Du mal mit Shay drüber sprechen.“, schlug sie vor.
Dann war es Zeit Kieran zu wecken und das Frühstück vorzubereiten.
# Ort: USS Hephaistos, Gänge
# Zeit: MD 11.1030
Samantha war auf dem Weg zur Brücke. Gedankenverloren eilte sie durch
die Gänge der Hephaistos, nebenher einige Padds mit den neuesten
Meldungen studierend.
Als sie an einer Abbiegung etwas zu weit ausgeholt hatte, war es zu
spät. Sie nahm war, wie ihr Padd sich mit der oberen Seite in ihre
Richtung lehnte, um ihr dann aus der Hand zu fallen. Fast im gleichen
Augenblick prallte sie mit jemandem zusammen.
Es fielen mehrere Padds zu Boden.
„Entschuldigung“, murmelte Sam und klaubte ihre Padds zusammen.
„Ich muss um Entschuldigung bitten, Ma’am. Es freut mich, dass Sie
anscheinend wieder Sie selber sind. Bei unserer letzten Begegnung war
dies leider nicht der Fall“ Jetzt sah Sam auf.
„Seit Sie Ihren Dienst hier aufgenommen haben, gab es glaube ich noch
keine Gelegenheit, dass wir einander vorgestellt worden. Mein Name ist
della Scala und ich bin hier der Counselor. Willkommen an Bord“, sagte
Ettore mit ruhiger Stimme.
Sam streckte die Hand zur Begrüßung aus und wunderte sich, dass ihre
Geste nicht erwidert wurde. Sie sah genauer hin und stellte fest, dass
ihr Gegenüber ebenfalls ein paar Padds in der Hand hielt. In Ermangelung
einer zweiten Hand war er aber damit bereits völlig ausgelastet. Sie war
irritiert.
„Ja, Commander“, beeilte sie sich zu sagen.
<NRPG> So, ein kleiner Begrüßungsball. Ich habe mir ewig das Hirn
zermartert, woher ich Sam kenne… 😉 Dann mal auf gute Zusammenarbeit
</NRPG>
</RPG>
<SUM>
# Ort: USS Hephaistos, Psychologische Abteilung
# Zeit: MD 10.1417
Renal versucht Trish Situation nachzuvollziehen.
# Ort: Quartier della Scala/Loona
# Zeit: MD 11.0630
Mel und Ettore unterhalten sich über die Quets.
# Ort: USS Hephaistos, Gänge
# Zeit: MD 11.1030
Sam und Ettore begegnen sich erstmalig beide als sie selber an Bord.
</SUM>
submitted by
Kim
aka
LtCmdr. Ettore Ludovico della Scala
CNS – USS Hephaistos
SD 260702.9