Ein Versehen?
Betreff: Ein Versehen? |
Von: v2vc |
Datum: 29.05.2019, 21:18 |
An: USS-Hephaistos@yahoogroups.de |
<RPG>
# Ort: USS Hephaistos, Besprechungsraum I
# Zeit: MD (neu) 1.0815
Ettore hatte dem neuen Missionsbefehl interessiert zugehört. Die
Gerüchteküche war schon am brodeln gewesen und die aberwitzigsten
Theorien bis hin zum Überlaufen zu den Klingonen hatten die Runde
gemacht. Das Gute an solchen Gerüchten war, die Crew blieb bei Laune und
war etwas abgelenkt von der aktuell angespannten Situation. Insofern
hatte der Counselor nichts gegen dieses Brodeln, wobei er sich selber
immer diskret zurückhielt.
Nun blickte er rasch auf die ausgegebene Padds mit den Missionsbefehlen.
Als dort aber nichts zu erkennen war, außer dass das entsprechende
Material recht umfangreich war und mehr als die Hälfte der Daten
geschwärzt, sinnierte er etwas vor sich hin. Der Kontakt mit einer recht
fremden Spezies mochte natürlich einen taktischen Vorteil bringen. Er
konnte sich gut vorstellen, dass dieses Ziel bei Weitem alles weitere
überragte. Aber es brachte auch den Nachteil, dass ein bisher in Frieden
lebendes Volk plötzlich in einen Krieg hineingezogen wurde, von dem sie
vielleicht gar nicht wussten, dass sie mit einem einfachen Handel – so
es denn einer wurde – mit auf eine Seite, so oder so, gezogen wurden.
Sie hatten die Föderation zwar eingeladen. Aber was hieß das schon?
Das ungute Gefühl, dass er seit seinem Gespräch mit Shay hatte, überkam
ihn wieder. Warum nur wurden sie hier auf ein Himmelfahrtkommando
geschickt? Was machten die Commodore und der Botschafter hier? Der
Botschafter war nicht derjenige Diplomat gewesen, der über den Kontakt
zu den Kikonen verfügte. Und doch war er für die Mission ausgewählt worden.
> „Gibt es dazu im Moment noch Fragen?“ wollte er dann wissen und sah
in die Runde.
Nachdem ein paar Fragen geklärt wurden, ging Shay auf Ettores
Wortmeldung ein. „Ja, Counselor?“
„Ich hätte da gleich ein paar Fragen. Zum einen, warum die
Missionsdetails in meinem Padd fast alle geschwärzt sind? Bei solch
umfassenden Informationen, die dann doch keine sind, ist es sehr schwer,
sich auf etwas vorzubereiten und in etwas einzuarbeiten. Bei Ensign Pema
hier“, er deutete auf seine Sitznachbarin, „sind sie das nicht.“ Damit
hielt er sein Padd hoch und man konnte sehen, dass mehr als die Hälfte
des Textes unleserlich gemacht wurden.
Shay blickte überrascht auf und warf dann sofort einen Blick Richtung
seiner Schwester und dem Botschafter.
„Das muss wohl ein Versehen sein…“ meinte Claudia schnell und warf nun
ebenfalls einen bohrenden Blick Richtung des Botschafters. Botschafter
Jared versuchte, einen unschuldigen Blick aufzusetzen, was ihm aber nur
annähernd gelang. Er zuckte mit den Achseln. „Ja, war wohl ein Versehen,
für die Crew gibt es eine andere Version…“, wobei die letzten Worte fast
unverständliches Gemurmel waren.
„Geben Sie mal her.“ Er nahm das Padd, bearbeitete es und nun war dort
eine lesbare Version zu erkennen. „Hier, Counselor.“ Jared übergab das
Padd, wich aber weiterhin jedem direkten Blickkontakt aus, obwohl alle
Blicke weiterhin auf ihn gerichtet waren.
„Nun, das wäre geklärt“, sagte Shay mit starker Betonung auf jedem
einzelnen Wort. „Was gab es denn sonst noch?“
Ettore war einen schnellen Blick auf die neuen Informationen. Das
Dossier war weiterhin sehr umfangreich, besonders die Informationen über
die Kikonen. Jedoch war der Teil die Mission betreffend kaum länger als
der kurze Abriß, den der Admiral gegeben hatte. „Der Admiral sprach von
einem eventuellen Handel. Was ist es denn genau, was die Föderation den
Kikonen anbieten kann? Davon wird hier nichts erwähnt.“
# Ort: OPS-Büro
# Zeit: MD 1.1425
„Ja, herein!“
William Connor hatte nicht gedacht, dass sein erster Tag als OPS auf der
USS Hephaistos so anstrengend werden würde. Andauernd kam jemand und
wollte etwas von ihm. Dass er sozusagen direkt zum Start einer neuen
Mission in medias res gestürzt wurde, machte die Sache um keinen Deut
besser. Er seufzte.
„Was kann ich für Sie tun?“, sagte er, bevor er noch aufblickte, wer da
etwas von ihm wollte.
„Guten Tag, Mr. Connor, mein Name ist della Scala. Ich bin der Counselor
an Bord, aber wir sind uns noch nicht persönlich bekannt gemacht
worden.“ Ettore trat auf den Tisch des jungen Mannes zu und reichte ihm
zur Begrüßung die Hand. „Willkommen an Bord!“
„Äh ja, guten Tag, Counselor.“ Billy war aufgestanden und musterte
seinen Gegenüber. Dann erinnerte er sich daran, dass der Mann mit dem
auffallenden Bart in der Besprechung links von ihm gesessen hatte. Dass
ihm, was noch auffallender war, offensichtlich der linke Arm fehlte, war
von seinem Sitzplatz aus hingegen weniger zu sehen gewesen und
überraschte den jungen Mann nun doch etwas.
Er holte einmal Luft und sagte dann: „Womit kann ich Ihnen denn helfen?“
Der Italiener räusperte sich: „Es geht um die ehemaligen
Besatzungsmitglieder der USS Ainama. Wir werden ja hoffentlich viele
noch retten. Es geht um die Unterbringung. Normalerweise sind die
Gästequartiere ja Einzelnquartiere. Ich fände es aber gut, wenn die Crew
nach dieser geteilten Erfahrung etwas zusammenbleibt, zumindest mit
einer Art größeren Gemeinschaftsraum. Hätten Sie dazu vielleicht eine Idee?“
<NRPG> Ein kleiner Ball an unseren neuen OPS </NRPG>
# Ort: Büro des CNS
# Zeit: MD 1.1600
Einerseits erschöpft, andererseits auch etwas abwartend, was nun kommen
würde, ließ sich Sureya in den Stuhl am Tisch des Counselors fallen.
„Weswegen wollten Sie mich sprechen, Counselor?“ Ihr Blick taxierte
Ettore und sie versuchte aus seiner Mimik irgendetwas herauszulesen, was
ihr zeigen würde, in welche Richtung es wohl gehen soll.
„Es geht um die Rettungsaktion für die Crewmitglieder der USS Ainama.
Die Spannung zwischen dem Captain und der Commodore sind ja nicht zu
übersehen und die Ainama war ihr Schiff. Gehe ich recht in der Annahme,
dass der Captain Sie beauftragt hat, diese Aufgabe durchzuführen und
sich vorallem an Bord um sie zu kümmern?“, fragte er.
„Ja, das ist richtig“, antwortete die Ägypterin überrascht.
Ettore nickte. „Nun, ich wollte Ihnen empfehlen, die Aufgaben hier an
Bord zu delegieren.“
„Und warum das?“, erkundigte sich Sureya. Nicht dass sie nicht ein wenig
Ruhe hätte gebrauchen können.
„Sie haben selber gerade erst einiges durchgemacht, dass eigentlich
reichen würde, um Sie ein paar Tage vom Dienst zu befreien…“, begann
der Italiener.
Sureya wollte dazwischen gehen und laut protestieren, aber Ettore bot
ihr mit einer Handbewegung kurz Einhalt und sprach dann schnell weiter:
„Dass Sie bisher noch nicht selber gekommen sind, hat sicher mehrere
Gründe. Aber dennoch bin ich der Ansicht, dass Sie sich nicht noch mit
Personen hier an Bord beschäftigen sollten, die Ähnliches erlebt haben.
Sie werden alle Kraft benötigen, um sich auf unsere Mission und die
Hauptaufgaben zu konzentrieren.“
Sureya ließ die angespannte Luft mit einem langen Laut entweichen. Sie
hatte gar nicht gemerkt, dass sie die Luft angehalten hatte. „Verstehe.“
Sie wusste, dass er es gut meinte, aber irgendwie fühlte sich das wie
eine Niederlage an. So als hätte sie jemand im Training unvorhergesehen
einmal richtig auf die Matte befördert. „Ich werde darüber nachdenken“,
sagte sie schließlich.
Ettore nickte: „Und noch etwas, Miss.“
„Ja?“ Sureya war schon im Begriff zu gehen.
Ettore betrachtete sie einen Augenblick, sah ohne zu blinzeln fest in
ihre tiefgrünen Augen. „Ich weiß, dass Sie eine starke Frau sind und den
ihren Stolz haben. Daran zweifelt niemand. Seien Sie nicht zu hart mit
sich selbst. Wenn Sie mich brauchen, werde ich für Sie da sein. Geben
Sie sich Zeit!“
</RPG>
<SUM>
# Ort: USS Hephaistos, Besprechungsraum I
# Zeit: MD (neu) 1.0815
Ettore hat Rückfragen bezüglich des Zurückhaltens von Informationen und
weiteren Details zu den Rahmenbedingungen.
# Ort: OPS-Büro
# Zeit: MD 1.1425
Ettore fragt Billy nach einer Idee für die Unterbringung, wenn sie
Zuwachs durch die Mitglieder der Ainama Crew erhalten.
# Ort: Büro des CNS
# Zeit: MD 1.1600
Ettore rät Sureya nach den Erlebnissen etwas kürzer zu treten und sich
auf die Hauptaufgaben zu konzentrieren.
</SUM>
submitted by
Kim
aka
LtCmdr. Ettore Ludovico della Scala
CNS – USS Hephaistos
SD 250529.9