Gefangenentransfer
Betreff: Gefangenentransfer |
Von: Nessy |
Datum: 03.10.2019, 22:25 |
An: uss-hephaistos@yahoogroups.de |
<RPG># Zeit: MD 04.0800# Ort: Klingonischer Bird of Prey „PagH“Schwärze. Leerer Weltraum. Das war alles, was der Gefangene auf denBildschirmen auf der Brücke des klapprigen alten Bird of Prey, der IKS“PagH“, wahrnehmen konnte. Er meinte noch ein blasses Nachleuchten desNeutrinoblitzes zu sehen, der das gerade erfolgte Verlassen derWarpphase begleitete. Wahrscheinlich Einbildung.Er gestattete sich eine leise Erleichterung, dass sie den Flug hintersich gebracht hatten, ohne dass das Schiff in seine Bestandteilezerfiel. Seit Kriegsbeginn schienen die Klingonen selbst die letztenSeelenverkäufer vom Schiffsfriedhof zu holen und flott zu machen.Zugegeben, selbst neue Klingonenschiffe hatten, wenn man an Bord war,den Charme eines Heizungskellers in einem zwanzigstöckigen Bürogebäude.Doch der Dreck in den Ecken und unter den Konsolen verriet, dass dieseEinheit schon seit geschätzt vierzig bis fünfzig Jahren ihren Dienstverrichten musste.Der Gefangene hatte viel Zeit gehabt, jede Einzelheit der Brückegenauestens zu betrachten. Seinem Zeitgefühl nach saß er jetzt etwa eineWoche angekettet in dieser Nische auf der Brücke. Die Gefängniszellenwaren blockiert, defekt oder so etwas ähnliches (sein klingonischreichte nicht aus um die Gespräche der Besatzung auch nur halb zuverstehen). Die Klingonen ignorierten ihn so gut sie konnten.Schlimmer waren eigentlich nur die Nächte gewesen. Für Kleinigkeiten wieSchlaf wurde er natürlich nicht losgekettet, so dass er im Sitzenschlafen musste, so gut es ging. Darüber hinaus Unterbewusstsein warzudem der Meinung, seine Gefangennahme und die Beinahevernichtung derHumboldt wieder und wieder durchkauen zu müssen. Klar hatten sie ihnzurücklassen müssen, dennoch spürte er einen Stich wann immer er darandachte. Er hoffte nur dass das Schiff aus dem Schlamassel herausgekommenwar. Solche Gedanken drückten dann doch irgendwann aufs Gemüt.Deswegen war er dankbar für jede Form der Abwechslung die sich bot.Diese schien sich nun anzubahnen. Nochmals studierte er das Bild auf demHauptbildschirm und die Computerterminals, die er von seinem Platz auseinsehen konnte. Eine Woche war ausreichend Zeit gewesen, um dieAnzeigen auch ohne Schriftkenntnisse deuten zu können. Nix. Rien. Nada.Dieser Sektor war so leer, dass sich die Gasatome wahrscheinlich allemit Vornamen kannten.Der Captain der PagH schien anderer Meinung als die Sensoren zu sein.“NugneH!“ bellte er in sein Mikrofon. „Vor’cha Hol pong jIH! Vor’chaHol, jang!“Ah. Offensichtlich erwartete er ein getarntes Schiff in diesem Sektor.Dieses hatte aber anscheinend keine Lust zu antworten. Immer wiederfunkte der Captain ins Leere hinaus. Er wirkte schon leicht nervös (OK,Klingonen wirkten immer leicht nervös), als endlich, nach dem viertenRuf, eine Reaktion erfolgte. Die Schwärze des Weltalls wurde ersetztdurch eine überlebensgroße, hässliche Klingonenvisage.“NuqneH!“, grüßte der Captain des fremden Schiffes. Für einen Klingonenmachte er einen gepflegten und umgänglichen Eindruck. „QaQ meq DaghajvItul hrr chrr kchchckc…“Irgendwie hörte sich Klingonisch immer wie ein schlimmer Asthmaanfallan, selbst wenn der Klingone sich große Mühe gab, akzentuiert unddeutlich zu sprechen. Der Gefangene hatte den Eindruck, dass derGesprächspartner trotz der (für Klingonen) neutralen Tonlage nicht sehrerfreut war, angefunkt zu werden. Die Captains wechselten einige Sätze.Er versuchte zu verstehen worum es ging, aber die Worte flogen einfachviel zu schnell hin und her um zu folgen.Dann ereignete sich etwas, was den Gefangenen veranlasste seinenErsteindruck zu korrigieren. Der Captain der PagH schien etwas gesagt zuhaben was dem Captain des getarnten Kreuzers überhaupt nicht passte.Übergangslos verwandelte der distinguierte Konversationspartner sich ineinen rasenden Tiger und brüllte in deutlich erhöhtem Tempo undLautstärke klingonische Flüche. Der Captain der PagH brüllte zurück.Drohungen wurden ausgetauscht. Fäuste wurden geschüttelt. Als es schonfast aussah als würden demnächst die Waffen sprechen, grunzte derGesprächspartner noch einen letzten Satz, stampfte auf und verschwandgrußlos vom Bildschirm.Der Captain der PagH spuckte auf den Boden, drehte sich um und machteeine befehlende Geste, die Ketten zu lösen. Der Gefangene versuchte sichnoch einen Reim darauf zu machen was hier vor sich ging.# Zeit: MD 04.0800# Ort: Hol – Schiff der Vor’cha-Klasse – BrückeMagho tobte immer noch. Wie konnten sie es wagen! Die Funkstillebrechen, nur weil sie ihren Müll auf *seinem* Schiff abladen wollten!Sollte die Hol jetzt das Endlager für Föderationsabschaum werden, fürGreise und Kinder!? Was für eine müde Ausrede, die Arrestzellen würdennicht funktionieren. Woher wusste der Kerl überhaupt die Position derHol? Das würde ein Nachspiel haben.Wütend bellte er Befehle an seine Besatzung, die Umgebung zu sichern unddann die Tarnung zu senken, aber wehe es wäre auch nur eine Sekundelänger als nötig. Schlimm genug dass dieser rostige Bird of Prey hieroffen sichtbar für jedermann herumflog.Er wollte sich auf den Weg machen, den Gefangenen abzuholen; besann sichaber eines besseren. Soviel Ehre gebührte einem dahergeflogenenSternenflottenoffizier bei weitem nicht. Von einer *Frau* bewacht zuwerden war noch zu gut für die.Hm….- kurz darauf, Transporterraum -Mit goldenem Funkeln materialisierte der Sternenflottenoffizier auf derTransporterplattform. Prüfend zog er die Luft durch die Nase. Auch wenndie Innenausstattung ähnlich war, stank es hier doch merklich anders.Zu seinem Erstaunen war das Empfangskomitee eine ältere Klingonin, dieeinen alles andere als martialischen Eindruck machte. Sie wirkte eher… freundlich!!?Ja, doch, das traf es. Selbst, ohne dass Sie ein Wort gesprochen hatte,merkte man ihr an dass sie gewohnt war nett zu Leuten zu sein. Sie hatteso eine Anmutung wie … hm .. eine Krankenschwester oder Ärztin vielleicht.“Willkommen an Bord der Hol“, begrüßte sie ihn mit freundlicher Stimme,die perfekt zum äußeren Eindruck passte. Der Gefangene mahnte sichinnerlich zur Vorsicht. Der Captain der Hol hatte vorhin auch erstfreundlich geklungen.“Ich bin Kahli, die Schiffsärztin. Wir werden sicher noch das Vergnügenhaben. Ich muss Ihnen leider mitteilen, dass ich Sie zu denGefängniszellen geleiten muss. Sie werden wohl verstehen, dass wir Sienicht frei herumlaufen lassen wollen.““Gibts dort Betten?“ fragte der Gefangene zurück. Seine Stimmbänder,lange nicht benutzt, klangen etwas kratzig.“Ähm, sicher, … aber erwarten Sie keine fünf Sterne“, entgegnete sie.“Jaaaah“, gab es einen spontanen Seufzer der Erleichterung, den dieKlingonin mit einem fragenden Blick quittierte. Schließlich meinte Sie:“Folgen Sie mir. Ach und falls das nicht klar ist. Mich anzugreifen oderdavonzulaufen wäre eine äußerst dumme Idee, mit gravierenden Konsequenzen.“Auch der letzte Satz wurde mit ausgewählter Höflichkeit dargebracht, diedem Gefangenen ein unwillkürliches Schmunzeln entlockte. Das war ihmsehr wohl klar gewesen. Außerdem freute er sich schon darauf, im Liegenzu schlafen. Somit nickte er und folgte der Ärztin hinaus in die Gängedes Schiffes.Der Weg zog sich etwas. Die Vor’cha-Klasse war immerhin 481.3 Meter lang(seltsam an was man sich in solchen Augenblicken erinnerte), und nachMeinung der Klingonen waren Turbolifte wohl unnötiger Luxus. Das hießSpießrutenlaufen unter den Augen der klingonischen Besatzung. EtlicheCrewmitglieder starrten den Gefangenen an wie ein ekliges Insekt, dasungebeten im Wohnzimmer aufgetaucht war. Zwischendurch begegnete einemaber auch ein mitleidiger Blick, der schnell wieder versteckt wurde.Nach vielleicht hundert Metern, die sie im großen Hauptgang zurückgelegthatten, bogen sie in einen Seitenkorridor. Schlagartig wurde es ruhig.Niemand ging hier ein oder aus; nur an einer Stelle weiter hinten knieteein klingonischer Techniker im Gang, der mit dem Austausch einigerSchaltkreise befasst war. Gemessenen Schrittes ging Kahli an ihm vorüberund vertraute darauf dass der Gefangene folgen würde.Der jedoch hatte seinen Schritt verlangsamt und war schließlichunmittelbar bei dem Techniker stehen geblieben. Das war doch…zweifelnd blickte er auf den klingonischen Rücken. Dieser kahle Fleckauf dem Hinterkopf, die für einen Klingonen ungewöhnlich grazilenFinger, … „Raka!?“Der Angesprochene drehte sich um, und kein Zweifel, er war es wirklich.“Raka altes Haus! Verdammt noch eins, also hier ist wirklich der letzteOrt an dem ich Dich erwartet hätte!““Fabièn!?“ Es war ein seltener Anblick, einen Klingonen völlig verdutztund auf dem falschen Fuß erwischt zu sehen. „Aber wie… Du….“stammelte er, unfähig zu entscheiden was er sagen sollte. In der Handhielt er noch die Platine, die er gerade in den Slot hatte schieben wollen.“Ja! Wie er leibt und lebt!“, erwiderte Fabièn. „Die Jungs hier habendie Humboldt erwischt und mich einkassiert. Aber sag mal, sieht ja fastaus als ob du hier frei rumläufst, wie kommt das denn?““Ah, also ich… “ der Klingone sah hilfesuchend zu Kahli hinüber, diedie Begegnung fasziniert beobachtete. Um Zeit zu gewinnen, drapierte erdie Platine zurück in ihre Antistatikverpackung. Allmählich gewann eraber die Fassung wieder.“Nun du hast recht, ich bin nicht als Gefangener hier.“ Er zögerte. „Wiesoll ich sagen. Die Arbeit im HQ war nicht mehr so das Wahre, seit esheiß wurde. Als die ersten Verlustmeldungen kamen, mit Filmaufnahmen undallem… Man hat mir deutlich zu verstehen gegeben was man von Leutenwie mir hält…“Er straffte sich. „Ich habe es hingeschmissen und bin nach Hause zurück.Jetzt bin ich hier. Da hast du es.“ Er schien noch etwas sagen zuwollen, doch dann schwieg er.“Oh.“ Nun war es an Fabièn, um Worte verlegen zu sein. Auch er sah zuder Ärztin, die geduldig wartete. „… dann sollte ich wohl weiter …“, er begann weiterzugehen. Doch dann blieb er noch einmal stehen unddrehte sich um. Raka stand noch da und sah ihm nach.“Nur damit du es weißt, *ich* habe viel von dir gehalten. Bis geradeeben zumindest.“Ohne eine Erwiderung abzuwarten, ging Fabièn mit der Ärztin weiter.Schließlich erreichten sie den Arrestbereich. Die klingonische Kunst undKultur erreichte hier ihre maximale Blüte in Form steinernerWandverkleidungen, die den Eindruck eines soliden, finsteren Kerkersuntermalten. Falls sie einen technischen Zweck hatten blieb dieserrätselhaft. Kahli öffnete eine der Panzertüren und sagte zur Sicherheitnoch „Keine Dummheiten bitte“.Fabièn dachte nicht daran. Der Raum war übersichtlich und fast leer. Nurauf einer der Pritschen lag eine junge Frau in Starfleet-Uniform undschien unruhige Träume zu träumen. Er nickte der Ärztin vor der Tür nocheinmal zu, Höflichkeit war nie verkehrt. Dann suchte er sich ebenfallseine Pritsche aus und genoss Augenblicke später den unglaublichen Luxus,einfach zu liegen. Bald döste auch er vor sich hin.</RPG><NRPG>Bio:https://www.sf-germany.org/einheiten/hephaistos/die-crew/spieler/fabien-lagroille/</NRPG><SUM># Zeit: MD 04.0800# Ort: Hol – Schiff der Vor’cha-KlassLt. Fabièn LaGroille, Kriegsgefangener der Klingonen wird auf die Holüberstellt. Auf dem Weg in die Gefängniszelle begegnet er Raka, einemklingonischstämmigen (Ex)-Starfleet-Ingenieur den er von früher kennt.Er wird zur schlafenden Emily gesperrt.</SUM>**submitted byNessyaka Lt. Fabièn L##+:… – hinter Tarnvorrichtung verschwunden –