Ort: In der Luft
Zeit: MD 05.1100
Es schien, dass die anderen beiden Köpfe miteinander tuschelten
und tatsächlich wurde da gerade ein Disput ausgeführt. Einer,
in dem es um Langeweile einerseits und die Wünsche der Chefin
andererseits ging. Den beiden Frauen war das Gezischel völlig
unverständlich. Schließlich aber beugte der Drache sich herunter,
breitete seine Flügel auf dem Boden aus und damit einen Aufstieg
für die Frauen.
Schön, dass sie sich dagegen entschieden hatten die Frauen zu fressen.
Eine strahlende Emily und eine etwas weniger strahlende Samantha saßen auf dem Rücken des Drachen und die Haare hatten keine Chance ins Gesicht zu wehen, denn wie ein Sturmpfeil flog das Dreigestirn dahin. Samanthas Hände verkrampften etwas bei dem Versuch, sich an Schuppen oder ähnlichem festzuhalten. Emily fühlte sich dagegen total in ihrem Element. Gelegentlich warf sie sogar die Arme in die Luft und jauchzte – einfach so! Unter ihnen zogen dabei Flüsse, Berge, das Auenland und so manch andere Landschaft vorbei. Ein wenig befürchtete Samantha, dass ihr Plan, die totale Macht über Arcadia und Reedale zu erreichen daran scheitern würde, dass sie schlicht zu weit weg war.
Manchmal wagte der Drache einfach so aus purem Übermut einen Sturzflug oder ließ sich in der Luft fallen. Vor einer halben Stunde hatte er einen verlassenen Unterstand im Wald entdeckt und aus Spaß mit seinem Plasmastrahl angezündet. Knall und dazugehöriger Blitz hatten Samantha erschreckt. Emily fing begeistert an zu quietschen. „Ein schwacher Brummler! Nochmal! Aber vorher löschen, wir wollen keinen Waldbrand“ rief sie noch hinterher und tatsächlich flog der Drache brav zu einem Fluss und holte mit seinen Mäulern Wasser zum Löschen. Für ‚ihre‘ Chefingenieurin würden sie alles tun.
Anschließend ging es weiter. Auf einer Lichtung fanden sie einen einsamen Baum und die Prinzessin feuerte den Drachen zu einem neuerlichen Versuch an. Schuss und versenkt! „Boah ein starker Knaller! Ich will noch einen wilden Rüttler!“ Die Prinzessin war begeistert und sie und der Drache versuchten noch besser und zielgerichteter und lauter zu donnern. Völlig unglaublich war jedoch für die Bürgermeisterin, dass die Prinzessin über das Spielen mit dem Drachen völlig ihren Hunger vergessen hatte. Die beiden – oder vier – waren so vertieft in das Spiel „Suche nach dem besten Donner“, dass sie auch Samanthas Stimme entweder nicht hörten, oder gekonnt ignorierten.
„Da vorn steigt Rauch auf!“ schrie Sam gegen den Flugwind an „Da ist ein Schornstein. Vielleicht bekommen wir da etwas zu essen.“ //und eine Kutsche nach Hause.//
Wenn es nach Sam ging, war das mit dem Drachen im Nachhinein betrachtet eine Schnapsidee gewesen. Und sie würde sich sicherlich nie nie wieder auf dieses rasende Ungetüm setzen. Tatsächlich schienen die anderen sie sogar gehört zu haben, zumindest hatte der Drache eine leichte Kurskorrektur vorgenommen und hielt nun auf die Rauchwölkchen zu.
„Aber nicht angreifen!“ rief die Bürgermeisterin, einer Eingebung folgend. Nicht dass die nach oben offene Knallerskala noch einen neuen Eintrag erhielt und dabei ihr Mittagessen verkohlte.
*** Derweil am Boden ***
Große Aufregung machte sich breit. Kleine knopfäugige Figuren mit großen roten Pilzkappen wuselten im grünen Gras vor dem Haus herum. Gelegentlich sprang einer der Kleineren nach oben und hopste über die anderen drüber. Sie waren so ins Spiel vertieft, dass sie lange gar nicht merkten, was ihnen drohte.
Erst als ein großer Pilz gellend aufschrie wurden auch die anderen aufmerksam und starrten gebannt an den Himmel, von wo sich das große Ungetüm immer näher kam.
„Peach!“ schrie einer plötzlich und die anderen stimmten in den Ruf mit ein. „Peach! Peach! Peach! Peach! …“ skandierten nun alle, was aus dem Haus die zwei Bewohner auf den Plan rief. Der eine trug ein rotes Hemd mit langen Ärmeln und eine blaue Latzhose. Auf dem Hemd prangte ein großes gelbes „M“. An den Händen trug er weiße Handschuhe. Die braunen Schuhe wirkten etwas knubbelig, als hätte er zu große Zehen. Auch auf seiner Mütze prangte ein „M“. Der Mann hatte einen gepflegten schwarzen Schnurrbart Der andere war ähnlich gekleidet, jedoch war sein Hemd grün. Und statt einem „M“ trug er ein „L“ auf Brust und Mütze.
Beide stürmten heraus und folgten den Blicken der Pilze.
„Prinzessin Peach!“ keuchte der rote. „Bowser!“ flüsterte der grüne.
Dann wandten sie sich um und rannten in den Wald. Nicht aber, um sich zu verstecken sondern sie holten Unmassen an Schildkrötenpanzern heraus, welche sie für alle Fälle eingelagert hatten. Geschickt warfen sie die Panzer dem über dem Haus fliegenden Drachen an den Kopf und gegen den Bauch. Bei jedem Treffer schien der Drache kurz zu glühen und er wurde immer wütender.
Nach dem zehnten oder elften Treffer landete er erschöpft und verärgert und die rote und grüne Gestalt rannten zur Prinzessin. Diese jedoch ließ sich nicht wie erwartet und erhofft freudestrahlend vom Drachen heben und sich in die Arme der starken Retter sinken. Im Gegenteil sprang Emily behände hinab und schimpfte sofort auf die beiden ein.
„Was fällt euch ein. Drachi ist erschöpft. Er hat uns schon den ganzen Vormittag durch die Gegend getragen und wunderschönste Knaller gemacht. Da könnt ihr ihn doch nicht einfach mit Schildkröten bewerfen!“
„Äh Prinzessin, das sind Schildkrötenpanzer.“ wagte der Rote zu widersprechen.
„Na dann halt Panzer! Und was ist mit den Schildkröten passiert? Habt ihr denen etwa ihr zu Hause weggenommen? Lasst euch bloß nicht dabei erwischen, dass ihr nochmal irgendwelche Tiere quält.“ Erbost funktelten Emilys Augen und suchten die Wiese nach armen obdachlosen Schildkröten ab. Zum Glück der beiden Männer fand sie jedoch keine.
„Ähm, die Prinzessin wollte damit jedenfalls sagen, dass wir schon sehr lang unterwegs waren und allmählich etwas hungrig sind.“ Bedacht schob sich Samantha vor die wütende Emily und griff dabei beruhigend nach deren Hand. Dabei sog sie deutlich die Luft durch die Nase ein. „Hier duftet es so lecker. Ihr habt nicht zufällig ein wenig übrig für ein paar hungrige Reisende?“
Ein wenig vor den Kopf gestoßen und immer noch sprachlos blickten die beiden Männer ihre Prinzessin Peach an, die doch so ganz anders war als erwartet. Dann wandten sie ihre Blicke zu Samantha.
„Si, claro.“ rief dann der Grüne und randte schnurstracks zum Haus.
*** etwas später ***
<NRPG: Content warning: nicht zu lesen für Mac, bitte zu den nächsten Sternen springen>
Der reich gedeckte Tisch war eine wahre Festtafel für Pizza-Liebhaber. Ein opulentes Bankett aus köstlichen Aromen und verführerischen Düften breitete sich aus. In der Mitte des Tisches befand sich eine imposante Auswahl an Pizzen in allen denkbaren Variationen. Sie waren kunstvoll aufgestapelt und bildeten eine farbenfrohe Kulisse aus duftendem, goldbraunem Teig und reichhaltigen Belägen. Jede Pizza schien ein kleines Kunstwerk für sich zu sein
Da war die klassische Margherita, mit frischen Tomatenscheiben, Mozzarella und Basilikumblättern, die in einer perfekten Harmonie auf dem knusprigen Teig ruhten. Neben ihr stand eine würzige Pepperoni-Pizza, bei der die scharfen Wurstscheiben auf den geschmolzenen Käse tanzten. Die mediterrane Pizza beeindruckte mit ihrem farbenfrohen Auftritt aus Oliven, Paprika und Feta, während die BBQ-Hühnchen-Pizza mit einer süßlich-rauchigen Soße und zartem Hühnchen lockte. Die vegetarische Option war mit einer Fülle von frischem Gemüse wie Spinat, Pilzen, Paprika und roten Zwiebeln belegt.
Um das Festmahl abzurunden, standen verschiedene Getränke bereit. Kühle Limonaden, erfrischendes Mineralwasser und einige Flaschen Wein vervollständigten das Bild. Die Präsentation dieses Pizza-Banketts war nicht nur ein Augenschmaus, sondern versprach auch ein Fest für die Geschmacksnerven.
Es bestand also die Hoffnung, dass sogar Emily satt werden würde.
*** sehr viel später ***
Über das Gelage war die Dämmerung hereingebrochen. Drachi hatte sich erst beleidigt zurückgezogen, aber nachdem ihn die Pilze unablässig belagert und ihn zum spielen herausgefordert hatten, war er schlussendlich über seinen Abschuss hinweggekommen. Seine Chefingenierin sah zufrieden aus, also war er es auch.
„Wir danken euch für diese großartige Gastfreundschaft!“ ergriff Samantha das Wort und strahlte die beiden Herren an. „Solltet ihr jemals wegziehen wollen von hier, dann würde ich mich freuen, euch in Reedale willkommen zu heißen. Es würde euer Schaden nicht sein.“ Sie strahlte die beiden an und zumindest der Grüne strahlte verlegen zurück. Der Rote konnte immer noch nicht die Augen von der Prinzessin lassen.
„Wie passt nur so viel Pizza in so wenig Frau.“ stammelte er fassungslos und blickte die glückliche Em an.
</RPG>
<SUM>
Ort: In der Luft
Zeit: MD 05.1100
Der Drache und Em haben sehr viel Spaß beim Ausprobieren seiner Fähigkeiten. Blitz und Donner liegen hier so nah zusammen wie Genie und Wahnsinn.
Ort: Am Boden
Zeit: MD 05.1400
Drache mit Prinzesin und Bürgermeister an Bord erreichen das Haus von M und L. Dort werden sie jedoch verwechselt, was zu einer wilden Schlacht mit Schildkrötenersatzteilen führt.
Ort: Am Haus
Zeit: MD 05.1900
Nach einer oppulenten Pizzaschlacht lädt Samantha M und L ein, ihr nach Reedale zu folgen und eine Pizzeria zu eröffnen
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