Verhandlungen zum Waffenstillstand
By mackymackenzie@… (Mac MacKenzie)
Servus,
hier noch ein letztes CoPo von Effi und mir zum JV und dem Waffenstillstand mit den Klingonen.
Das RPG geht auch an die Universeliste, wer es also doppelt (oder dreifach) bekommt – sorry dafür.
Viel Spaß bei Lesen!
<RPG>
# Zeit: MD 20.1048
# Ort: Qo’noS
# Ort: Qo’noS
Der Große Saal des Hohen Rates war erfüllt vom Murmeln aufgebrachter Stimmen. Die Wände des Saales waren mit Bannern der großen Häuser behangen, deren Symbole stolz und bedrohlich im Licht der großen Feuerkessel leuchteten. Der Klang metallischer Stiefel auf den steinernen Platten hallte von den Wänden wider, als Brigadekommandant M’Kor entschlossen eintrat. Die Ratsmitglieder verstummten allmählich, ihre Blicke auf den breitschultrigen Krieger gerichtet, der seinen Platz vor Kanzler J’mpok einnahm.
J’mpok saß auf dem Thron aus poliertem schwarzem Metall und gezacktem Stein. Seine kalten Augen fixierten M’Kor, als er seine Stimme erhob. „M’Kor! Berichte.“
M’Kor schlug sich mit der Faust gegen die Brust. „Ehrwürdiger Kanzler, ich bringe düstere Kunde.“ Seine Stimme war fest, doch seine Augen sprachen von Sorge – und Wut.
„Unsere Flotten erleiden an mehreren Fronten hohe Verluste. Der Feind ist gut informiert und greift unsere Versorgungslinien an. Zwei unserer Werften wurden sabotiert, was die Auslieferung von neuen Schiffen verzögert. Ein Trainingszentrum unserer Krieger wurde unter Beschuss genommen und zerstört. Zudem habe ich…“ Er zögerte kurz, doch nicht aus Furcht – sein Blick wurde schmaler, blieb fest „…Hinweise erhalten, dass Verräter aus unseren eigenen Reihen mit der Föderation zusammenarbeiten.“
Ein kollektives Raunen ging durch die Versammlung. Einige Ratsmitglieder stießen wütende Ausrufe aus, andere griffen unwillkürlich zu ihren D’k tahg-Dolchen, als könnten sie den Verrat damit durch bloßen Zorn auslöschen. Ein älterer Ratsherr trat einen Schritt nach vorn. „Das sind schwere Anschuldigungen, ‚ech M’Kor, Sohn des Nedek. Hast du Beweise?“
„Natürlich!“ knurrte der Angesprochene. M’Kor hob sein Datapad und aktivierte eine Projektion. „Dies sind verschlüsselte Kommunikationen zwischen bestimmten Häusern und Sternenflotten-Kommandeuren. Sie planen, Schlachtverläufe zu sabotieren und den Krieg unnötig zu verlängern, damit sie ihre Macht sichern können und Einfluss in den Grenzregionen behalten. Es wirkt so, als wollten sie den Kriegsgesang aushöhlen und den Kanzler stürzen um ein …“ er spuckte aus „… Handelsimperium zu errichten.“
Die holografischen Projektionen zeigten die Gesichter mehrerer klingonischer Ratsmitglieder, verschwörerische Botschaften und Taktikpläne flackerten auf. An sich war es keine Schande, weiterhin Krieg führen zu wollen – sehr wohl aber, ihn nicht zu gewinnen und das Leben von klingonischen Kriegern unnötig zu verschwenden.
„Das betrifft nicht nur uns,“ fügte M’Kor hinzu.
„Die Föderation selbst wird durch diese Verschwörung ins Chaos gestürzt. Wenn wir ihnen Zugang zu diesen Informationen geben werden sie anfangen sich gegenseitig zu misstrauen. Die Sternenflotte wird mit solch einem Skandal nicht nur gegen uns kämpfen, sondern auch gegen ihre eigene Unsicherheit. Immerhin gibt es auch auf ihrer Seite Verschwörer – sollen sie sich erst einmal selbst zerfleischen!“
Kanzler J’mpok schnaubte verächtlich und ballte die Fäuste. „Verräter! Ich werde ihre Häuser niederbrennen und ihre Namen aus den Archiven tilgen!“
„Das ist nicht alles,“ fuhr M’Kor fort, seine Stimme hallte durch den Saal.
„Unsere Außenposten an der Grenze zu den Romulanern wurden ebenfalls angegriffen. Die Zeichen deuten nicht auf einen romulanischen Überfall hin. Die Angreifer sind unbekannt. Mehrere Patrouillenschiffe sind spurlos verschwunden, und die Trümmer, die wir fanden, tragen weder Föderations- noch romulanische Kennungen. Natürlich könne wir nicht ausschließen das es nicht doch Romulaner sind die sich nur gut zu tarnen wissen.“
Der Kanzler ballte seine Faust noch fester, seine Knöchel traten weiß hervor.
„Unsere Ehre verlangt Vergeltung, aber wir können nicht an zwei Fronten siegreich sein, während Verräter in unseren Reihen Chaos stiften.“ meinte er dann nachdenklicher. Der Alte Mann kämpfte bereits seit längerem mit seiner Gesundheit auch wenn er bemüht war nach außen die alt gewohnte Stärke zu zeigen.
Ein Ratsmitglied, ein erfahrener General mit tiefen Narben über seinem Gesicht, trat vor. „Wir sollten unsere Krieger sammeln und mit ganzer Stärke gegen die Verräter und ihre Verbündeten schlagen. Blut wird fließen, und Ehre wird triumphieren!“ erklärte er. die roten Punkte auf seinem Uniformkragen wiesen ihn ebenso wie M’Kor als Mitglied des Blutschwurs aus.
M’Kor versetzte dem General einen Hieb. „Hast du Kahless Lehren vergessen!“ fauchte er ihn an. Hier überschritt er eigentlich seinen Stand – doch, wenn er diese Narren überzeugen wollte, musste er sie mitreißen. Musste er Stärke zeigen. Etwas, was die verkümmerte, alte Gestalt auf dem Thron des Kanzlers nur noch mühsam schaffte.
Für einen kurzen Augenblick dachte er daran, dass hier sein Bruder nützlich sein könnte, vertrieb den Gedanken aber sogleich wieder.
„‚Wer den Ajmark im eigenen Haus mit Schwertern bekämpft, wird des nachts den Stacheln seiner geschlüpften Brut erliegen'“ zitierte er.
„Ich war an der Front. Ich habe mir nicht hier den Arsch platt gesessen!“ knurrte er – eine Herausforderung, die der General mit der tiefen Narbe durch das Ziehen seines Dolches beantwortete.
„In diesem Zustand die verräterischen Häuser anzugreifen, würde bedeuten, dass unsere Grenzen fallen und die verstreuten Flotten zerquetscht werden. Wir brauchen Zeit, um uns zu sammeln und geordnet vorzugehen. Schnell und hart.“
Fast beiläufig trat er dem anstürmenden General mit ganzer Kraft vor die Brust, ließ diesen mehrere Meter nach hinten prallen, so dass ein Tisch unter dem Gewicht des Klingonen zerbarst. Erst dann zog er seinen Dolch, was mehrere zurückweichen ließ.
„Zeit?“ zischte ein jüngerer Ratsmann abfällig.
„Zeit ist die Waffe der Schwachen. Ein Krieger kämpft – er verhandelt nicht!“
„Und dennoch haben sie uns aufgehalten,“ entgegnete M’Kor scharf. „Sie sind schwach, doch zahlreich. Und sie haben die Fähigkeit, unsere Schwächen auszunutzen. Noch dazu wissen wir nicht, ob der Angreifer an der romulanischen Grenze mit ihnen verbündet oder eine neue Bedrohung ist.“
Der alternde General wurde von Mitgliedern seines Hauses zurückgehalten. M’Kor hatte bereits seine Überlegenheit bewiesen. Weiter zu machen würde nur in Blut enden.
„Die Föderation wird für einen Waffenstillstand empfänglich sein. Sie werden jede Chance nutzen, ihre Wunden zu lecken. Und mit den Informationen über ihre eigenen Verräter werden sie beschäftigt sein, ebenfalls im Inneren aufzuräumen.
Ich schlage vor, ihnen einen vorübergehenden Waffenstillstand vorzuschlagen. Die Informationen über die Verräter gibt uns einen guten Grund dafür – wenn wir gegen die Föderation gewinnen, dann soll es offen und ehrenhaft sein, nicht beeinflusst durch gierige Krämerhände und Emporkömmlinge, die den Weg der Ehre beschmutzen. Das gibt uns die Zeit, um unsere Flotten neu zu ordnen und unsere Reihen zu säubern.“
M’Kor warf seinen Dolch in einen Tisch, wo er aufrecht in der Platte stecken blieb.
M’Kor warf seinen Dolch in einen Tisch, wo er aufrecht in der Platte stecken blieb.
Ein Sturm der Empörung brach aus. Einige Ratsmitglieder brüllten M’Kor an, andere schlugen wütend gegen ihre Pulte. Kanzler J’mpok hob die Hand, und die Halle verstummte. „M’Kor, du hast Mut und Verstand bewiesen. Du wirst zur Föderation reisen und einen vorübergehenden Waffenstillstand erlangen. Aber wisse dies:“ Er stand auf und sah M’Kor drohend an. „Wenn du versagst, wird dein Haus Schande über das Imperium bringen.“
M’Kor trat einen Schritt zurück und schlug sich erneut mit der Faust gegen die Brust. „Ich werde nicht versagen, Kanzler.“
Tatsächlich wusste er schon genau, wie er das angehen würde…
Tatsächlich wusste er schon genau, wie er das angehen würde…
***
# Zeit: MD 25.0930
# Ort: USS Hephaistos, Quartier Ajur
# Ort: USS Hephaistos, Quartier Ajur
[„Ensign Qwara and Lieutenant Ajur – sie haben eine eintreffende Subraum-Nachricht… aus dem klingonischen Reich.“]
Ajur fuhr hoch – das hatte er nicht erwartet.
„Ajur an Qwara – Absender?“
[„Das Haus Nedek“] vermeldete der COMM, seine Stimme war zögerlich ob der Aggressivität in der Stimme des Klingonen.
„Informieren Sie den Captain darüber, dass ich eine solche Nachricht erhalte und stellen Sie durch.“ antwortete Ajur dann, nach kurzem Nachdenken. Er hatte sich entschieden und hatte nicht damit gerechnet, noch einmal von seiner Familie zu hören. Wenn man sich nun bei ihm meldete, musste etwas vorgefallen sein.
Der Bildschirm seines Terminals sprang an, zeigte zuerst das Symbol des klingonischen Reiches, dann das Haussymbol seiner Familie und dann…
„M’Kor…“ knurrte Ajur, als er das Gesicht seines Bruders auf dem Terminal sah.
[„Ich grüße dich auch, Bruder“] knurrte sein Gegenüber.
„Was willst du? Ist etwas mit unseren Eltern? Unserer Schwester?“
[„Denen geht es gut. Manda hat sich einen Namen gemacht und bereits zwei Narren, die dachten, sie könnten sie heiraten, die Knochen gebrochen.“] lachte M’Kor. Auch wenn sich die beiden Brüder nie über etwas einig waren – die Zuneigung zu ihrer jüngeren Schwester einte sie hin und wieder.
[„Du wirst mir bei etwas helfen.“] sagte er dann, ernst.
„Werde ich?“ Ajur hob eine Augenbraue, fletschte die Zähne.
„Du hast Nerven, hier anzurufen und das zu sagen.“
[„Hast du dich nicht immer deiner Ruhe gerühmt? Also unterdrücke den Zorn und höre zu…“]
***
# Zeit: MD 25.0940
# Ort: USS Hephaistos, Bereitschaftsraum des Captains
# Ort: USS Hephaistos, Bereitschaftsraum des Captains
„Er will… was?“ Shay war aufgesprungen, blickte seinen TAK ungläubig an… und ließ sich dann wieder in den Sessel fallen. Das war so ein Moment, wo man ganz dringend einen Whiskey gebrauchen konnte.
„Einen Waffenstillstand verhandeln“, wiederholte Ajur, trocken.
„Und er möchte uns dabeihaben.“
„… warum? Denkt er, er könnte uns leichter manipulieren? Sie benutzen?“
Der Schotte war misstrauisch.
„Ich kann das nachvollziehen, Captain“ antwortete der Klingone. „Wir sind uns bereits mehrfach ehrenhaft in der Schlacht begegnet. Er denkt, sie zu kennen – und dass wir ihn kennen. Das sind gute Voraussetzungen für Verhandlungen. Besser als mit ’schmierigen, rückratlosen Bürokraten‘ zu sprechen – aus klingonischer Sicht.“
Shay brummte etwas Unverständliches. Das gefiel ihm nicht aber es wäre auch dumm solch eine Chance verstreichen zu lassen.
„Fein ich teile es der Flotte mit und werde darauf bestehen das wir mitkommen, aber gefallen tut es mir nicht. Sorgen Sie dafür, dass alle vorsichtig sind und dass jeder sorgfältig gescannt wird, wenn wir raus sind – ich will nicht nochmal einen dieser ominösen Tracker einfangen.“ grollte er in Erinnerung an das letzte Treffen mit M’Kor und die mühsame Flucht danach.
<NRPG> Vor Arcadia gelang es den Klingonen, Shay einen Tracker über ein angebotenes Getränk in den Körper zu schmuggeln, der dann als Peilsender diente. Während der Flucht gelang es der Crew herauszufinden, dass es ein Signal gab, aber nicht, woher es genau kam oder wie der Tracker an Bord gelangte. Nach Arkadia war der Tracker dann abgebaut und man konnte es nicht mehr nachvollziehen. Auf dieses Ereignis spielt Shay an. </NRPG>
„Natürlich, Captain. Ich werde auch die Sicherheit informieren. “ bestätigte Ajur.
Shay nickte ihm zu, um ihn zu entlassen, doch als sich der Klingone gerade zum Gehen wendet, fiel ihm doch noch etwas ein:
„Könnte es sich um eine Falle handeln?“ Immerhin hatte M’Kor die Hephaistos mehrfach angegriffen und zweimal fast zerstört.
„Könnte es sich um eine Falle handeln?“ Immerhin hatte M’Kor die Hephaistos mehrfach angegriffen und zweimal fast zerstört.
„Er hat unsere Schwester erwähnt. Daher gehe ich davon aus, dass er es ernst meint. Er würde nicht unsere Familie missbrauchen, um uns eine Falle zu stellen.“ antwortete Ajur ernst und überzeugt.
„Das heißt aber nicht, dass er nicht trotzdem einzelne Rechnungen begleichen würde, wenn sich die Gelegenheit ergibt. Er ist immer noch ein Krieger des Reichs.“
„Verstehe… Also sind wohl Sie und ich besonders gefährdet?“ stellte Shay fest. Ajur weil er der verräterische Bruder war – und er selbst wegen seiner Schwester. Das war auch irgendwie seltsam.
„So ist es. Eventuell noch Commander DeCoster. Vermutlich aber nicht.“
„Danke, Leftenant. Wegtreten.“
Ajur nickte und verließ den Raum. Irgendwie bewunderte der Schotte ihn für seine Ruhe – er wusste, dass die Begegnung mit seinem eigenen Bruder tödlich enden könnte und tat seinen Dienst doch genauso als würde man Badeartikel nach Risa fliegen. Wie sollte man da nur aus Klingonen schlau werden?
****
# Zeit: MD 25.1100
# Ort: Xarantine
# Ort: Xarantine
Es war nicht einfach gewesen DeCuiper davon zu überzeugen Shay und Ajur mit zu dem Treffen kommen zu lassen. Allerdings hatte sie inzwischen auch den Bericht der Nemesis zu dem Schiff von Apollo Clarke gelesen und der Großteil der Rechenzeit des Computers ging aktuell für die Auswertung der Daten aus der klingonischen Basis drauf.
Dieser Kahbor hatte eindeutig Geschäfte mit Clarke gemacht, soviel war sicher. Der Skandal den dies in der Föderation auslösen würde, wollte sich die Captain nicht einmal ansatzweise vorstellen.
Die Klingonen waren bereits da, als die föderierte Delegation auf den Planeten beamte.
Nicht, dass dies eine Überraschung gewesen wäre – der von M’Kor befehligte schwere klingonische Schlachtkreuzer schwebte außerhalb des Systems im Raum, umgeben von mehreren Raubvögeln. Eine klare Demonstration der Feuerkraft, die der klingonische ‚Gesandte‘ aufbringen konnte, sollte dies hier schief gehen.
Der Raum lag etwas erhöht und wies einen runden Tisch auf, der zentral in der Mitte stand – direkt unter einem Kuppeldach, durch das man den Himmel sehen konnte. Das Banner des klingonischen Reiches hing ebenso von der Wand wie das der Föderation. Verschiedene Kohlebecken verbreiteten klingonisches Ambiente.
Wie es unter Klingonen Usus war stand ein Buffet mit Fleisch, Brot und Früchten bereit, dazu verschiedene Getränke – doch alles nur für den Moment, da die Gespräche beendet waren. Nicht vorher.
Wären die dunklen Aschewolken in der Ferne nicht gewesen dann hätte man den Flecken fast idyllisch nennen können.
Wären die dunklen Aschewolken in der Ferne nicht gewesen dann hätte man den Flecken fast idyllisch nennen können.
Es war faszinierend wie schnell die Klingonen solch eine Räumlichkeit auf dem halb zerstörten Planeten aufbauen konnten, andererseits – sie selbst hätten das auch gekonnt. Wozu gab es schließlich Industriereplikatoren.
M’Kor wirkte ein wenig anders als beim letzten Treffen. Souveräner.
Shay fand das dies nicht unbedingt ein gutes Zeichen war, behielt dies aber erstmal für sich.
Shay fand das dies nicht unbedingt ein gutes Zeichen war, behielt dies aber erstmal für sich.
„Captain Ruthven – schön Sie so bald wieder zusehen“ begrüßte er den Schotten wie einen alten.. Feind. Shay nickte. „Captain DeCuiper hier ist die Flottenkommandantin und wird die Verhandlungen führen.“ stellte er dann aber auch gleich fest.
„Ist dem so?“ fragte der Klingone, musterte DeCuiper. „Hat man Ihnen eine Leine angelegt, Ruthven?“ fragte er, breit lächelnd.
„Ich hätte gedacht, dass die Tatsache, dass ihr Schiff den Kontakt herstellen konnte, der Föderation Zeichen genug war.“
„Du hast dich bei uns gemeldet.“ stellte Ajur kühl klar. Sein Bruder hatte so eine Art an sich, die ihm ins Mark ging, weswegen er nicht mehr schweigen konnte.
„Wie ich sagte“, bemerkte M’Kor, deutete dann auf die freien Plätze ihm gegenüber.
„Also gut – fangen wir an.“
„Nachdem wir uns nun alle bekannt gemacht haben, kommen wir zur Sache. Was soll dieses Stell-dich-ein hier?“ wurde DeCuiper dann auch schon sehr direkt.
„Direkt und doch dabei meine Zeit zu verschwenden“, spuckte M’Kor förmlich aus.
„Ich bin hier, um der Föderation im Namen des Hohen Rates einen Waffenstillstand anzubieten. Dies hier zu tun erschien mir geradezu… poetisch.“
Er blickte dabei kurz zu seinem Bruder – Ajur sollte ruhig wissen, dass er mittlerweile nicht nur eine Stimme im Rat besaß, sondern auch Vollmachten von diesem verliehen bekam.
Er blickte dabei kurz zu seinem Bruder – Ajur sollte ruhig wissen, dass er mittlerweile nicht nur eine Stimme im Rat besaß, sondern auch Vollmachten von diesem verliehen bekam.
Shay konnte sich ein Schnauben nicht verkneifen.
„Und wie kommen der ehrenwerte Hohe Rat auf die Idee das wir einen Waffenstillstand wollen?“ platzte er dann heraus und kassierte einen Tritt unter dem Tisch von DeCuiper.
Der Schotte wusste, dass das unprofessionell gewesen war, aber M’Kor brachte eine Seite in ihm zum klingen der er schwer widerstehen konnte.
Der Schotte wusste, dass das unprofessionell gewesen war, aber M’Kor brachte eine Seite in ihm zum klingen der er schwer widerstehen konnte.
M’Kor lachte.
„Bissig, selbst wenn Sie mit dem Rücken zur Wand stehen. Das mag ich so an Ihnen, Captain Ruthven. Sie geben nicht gerne klein bei. Wie auch ihre Schwester – ich hoffe, Sie ist wohlauf?“
„Sie will ihren Kopf – auf einem Spieß, wenn möglich.“ entgegnete Shay trocken.
„Ah – temperamentvoll, wie Frauen sein sollten.“ nickte M’Kor, vielleicht zu Shays Irritation. „Aber zurück zum Thema – Sie haben zuletzt zwar kleinere militärische Siege errungen, doch das brachte Ihnen auch hohe Verluste ein. Wir stehen nicht mehr vor ihren Toren, wir errichten bereits Bauten in ihrem Garten. Wäre der Ionensturm vor einigen Wochen nicht gewesen würden wir uns jetzt bereits tief in das schwach schlagende Herz der Föderation graben.“ ließ er die Offiziere vor sich wissen.
„Wir haben immer noch die Übermacht und wenn sie dem Waffenstillstand nicht zustimmen werden wir einfach weiter vorrücken und auch ihre restlichen Schiffe zerquetschen.“
Diese Worte unterstrich er mit dem Zusammenballen seiner Faust.
Diese Worte unterstrich er mit dem Zusammenballen seiner Faust.
„Und wieso verzichten Sie dann darauf? Hat der Hohe Rat seine Herzensgüte entdeckt?“ wollte DeCuiper wissen, mit deutlichem Sarkasmus in der Stimme.
Wenn die Klingonen jetzt einen Waffenstillstand wollten, dann hatten sie entweder ebenfalls größere Probleme – oder etwas vor. Oder auch beides. Diese Verhandlungen waren asymmetrisch – man brauchte dringend einen Vorteil.
Wenn die Klingonen jetzt einen Waffenstillstand wollten, dann hatten sie entweder ebenfalls größere Probleme – oder etwas vor. Oder auch beides. Diese Verhandlungen waren asymmetrisch – man brauchte dringend einen Vorteil.
M’Kor lachte auf und ließ seine Faust auf den Tisch donnern.
„Sie beginnen mir auch zu gefallen, Captain!“ grinste er dann. „Endlich hat man mir Krieger geschickt, keine Bürokraten.“ Er schüttelte den Kopf.
„Auch wenn wir Güte kennen, so haben wir doch andere Gründe für unseren Vorschlag.“
Er lehnte sich etwas zurück.
„Es gibt natürlich ein paar Stimmen, die davon sprechen, die Föderation weiter anzugreifen und auszulöschen – aber, ich frage Sie, wo liegt die Ehre, einen geprügelten Hund weiter zu treten? Andere bemerken im Rat, dass wir unsere Ziele mit diesem Krieg bereits erreicht haben – und auch, wenn man immer mehr erobern kann, so wollen die Welten auch gesichert werden, nicht wahr? Noch dazu müssen wir uns fragen, was mit den Quadranten passiert, wenn die Föderation nicht mehr da ist? All die kleinen verstreuten Völker, die dann wie Aasgeier aus ihren Löchern gekrochen kämen… das wäre lästig“
„Du beleidigst uns wunderbar, nennst uns aber immer noch nicht den wahren Grund“ bellte Ajur da, schlug ebenfalls mit der Faust auf den Tisch.
„Den Hohen Rat würde es nicht kümmern, wenn der Gegner zu schwach ist, um die Verteidigung zu organisieren. Und du bist Krieger, kein Siedler!“
DeCuiper blickte irritiert zu Ajur, dann zu Shay – als solle dieser seinen TAK zurückpfeifen.
„Glaube ja nicht, dass wir das Angebot aus einer Position der Schwäche machen“ grollte da M’Kor. „Im Gegenteil. Aber die neusten Entwicklungen haben gezeigt, dass dieser Krieg zumindest zum Teil von Verrätern mit unehrenhaften Motiven geführt wurde. Ein solcher Krieg bringt keinen Ruhm und erfreut auch unsere Ahnen nicht. Mit welchen Taten sollen wir dereinst in die Nachwelt übergehen, wenn die Siege auf solche Weise errungen wurden!“ Er schlug erneut mit der Faust auf den Tisch.
„Lieber geben wir euch Zeit, euch erneut zu sammeln, als auf diese Art und Weise zu gewinnen.“
„Eine gute Ausrede. Wer sind denn diese Verräter? Welche Banner wurden niedergerissen und in den Staub getreten?“ gab Ajur seinem Bruder Paroli.
M’Kor starrte seinen Bruder an, ohne zu antworten. Stattdessen ließ er sich ein PADD geben und aktivierte dieses. Eine Aktion welche die Sicherheitskräfte auf Seiten der Föderation kurz unruhig werden ließ.
„Beweise. Und davon gibt es noch mehr.“ erklärte er während er das PADD zu DeCuiper schob. Die zog es mit spitzen Fingern zu sich und ließ das PADD schließlich zu Shay und Ajur wandern, ehe es die anderen zu Gesicht bekamen.
Tatsächlich waren darauf Geschäfte verzeichnet, die Apollo Clarke mit Kahbor abgewickelt hatte. Etwas detaillierter als das, was sie selbst inzwischen herausgefunden hatten – aber auf den ersten Blick stimmig.
Tatsächlich waren darauf Geschäfte verzeichnet, die Apollo Clarke mit Kahbor abgewickelt hatte. Etwas detaillierter als das, was sie selbst inzwischen herausgefunden hatten – aber auf den ersten Blick stimmig.
„Das ist nichts Neues, wir haben Kommandant Kahbor in unserem Gewahrsam“. lies DeCuiper wissen was nun wiederum für Gemurmel und unruhige Gebärden auf klingonischer Seite führte.
„Wir verlangen, dass Sie ihn an uns ausliefern.“ verlangte M’Kor grimmig.
DeCuiper sah dies als eine Chance an, die Oberhand zu gewinnen – und lächelte schmal.
„Darüber können wir gerne verhandeln – sofern sie Ihr ‚Angebot‘ ernst meinen.“
Ajur verzog bei diesen Worten das Gesicht – er empfand es nicht als die beste Taktik die Ehre des klingonischen Befehlshabers und Gesandten anzuzweifeln.
„Es gäbe da so einige Punkte, die wir verhandeln müssten. Zum Beispiel was mit diesem System hier geschieht. Wir hätten es nämlich gerne zurück.“ ließ sie ihrem Gegenüber wissen und hielt M’Kors Blick stand.
„Ein ganzes System für einen einzelnen Mann?“ schnaubte M’Kor.
„Das erscheint mir selbst für Krämerseelen, wie man sie in der Föderation findet, ein wenig exzessiv.“
Tatsächlich hatte das System für die Klingonen, jetzt da die Basis zerstört war, deutlich an Wert verloren. Der Planet selbst war bedeutungslos und die meisten Krieger der Basis waren schon auf anderen Schiffen verteilt. Das wäre ein Punkt, dem er einfachzustimmen konnte – aber er war Klingone und so einfach wollte er dann doch nicht nachgeben.
„Nun, Sie wollen ihn doch dringend haben. Vermutlich ist er ein guter Sündenbock für den Hohen Rat“ konterte die Verhandlungsführerin der Föderation.
„Es würde die Gemüter beruhigen“ antwortete M’Kor, zur Überraschung von DeCuiper offen. Ajur sagte nichts, doch sein Blick verengte sich.
„Sie möchten aber auch Informationen über Verräter auf ihrer Seite – sonst wird das eine sehr hässliche Hexenjagd.“ fuhr M’Kor fort.
„Da haben wir schon ein Problem – woher wissen wir denn, dass die Informationen akkurat sind? Sie können auch einfach Namen einstreuen, um uns dazu zu bringen, Unschuldige zu verdächtigen.“
„Könnte ich“ entgegnete M’Kor. „Aber ich bin kein Ferengi. Wieso sollte ich Sie täuschen, wenn doch die Wahrheit so viel schmerzhafter ist? Fürchten Sie Schmerzen, Captain?“
DeCuiper räusperte sich. „Sie bieten also Daten von Geschäften zwischen einigen Klingonen und Vertretern der Föderation mit Bezug auf den Krieg, im Austausch für Kommandant Kahbor?“
„Selbstverständlich nicht“ brummte M’Kor. Diese Daten sind mehr wert, als dieser Verräter.
„Wie wäre es mit Kriegsgefangenen?“ bot DeCuiper an, um die Verhandlungen am Laufen zu halten. Shay blickte zu Ajur und verdrehte die Augen – er ahnte schon, was jetzt kommen würde.
„Was soll mit diesen sein?“
„Nun, wir haben einige ihrer Crews gefangen genommen und wollen diese austauschen, da…“
„Behalten Sie sie“ sagte M’Kor scharf. „Sie haben sich fangen lassen, anstatt ruhmreich im Kampf zu sterben. Warum sollten wir sie zurückwollen?“
M’Kor winkte ab. „Ich dachte, Sie hätten mehr Verstand, Captain.“
„Lass uns nicht unsere Zeit verschwenden wie Krämer auf einem Basar“ knurrte Ajur.
„Was willst du?“
„Sind Sie verrückt, Lieutenant?“ fuhr da DeCuiper auf. „Sie überschreiten ihre Kompetenzen. Es ist nicht an Ihnen zu verhandeln und wir werden nicht einfach den Bedingungen…“
„Lassen Sie ihn, Captain“ mischte sich da nun Shay ein. Er mochte M’Kor nicht – aber er konnte drei Kilometer gegen den Wind sehen, dass man mit DeCuipers Verhandlungstaktik nicht weiterkam. „Schließlich haben wir extra einen Spezialisten mitgebracht, um die Dinge zu vereinfachen.“
DeCuiper warf ihrem Rangkollegen einen giftigen Blick zu, doch da hatte sich M’Kor schon auf Ajur eingeschossen.
„Jaja, ‚Lieutenant‘ – man sollte meinen, dass du bei deiner Abstammung bereits einen höheren Rang haben solltest. Aber du warst eben schon immer das schwarze Schaf unseres Hauses… und wie soll ein Klingone in dieser Föderation auch zu Ruhm gelangen?“
Er ließ eine holographische Karte erscheinen. „Aber du hast Recht – wir wollen diesen Grenzverlauf festlegen…“
„Sie Wahnsinniger…“ entfuhr es DeCuiper, als sie die Karte sah.
„Nun… sie wollten verhandeln. Verhandeln sie.“ antwortete M’Kor kalt.
***
# Zeit: MD 25.1535
# Ort: Xarantine, vor dem Verhandlungszimmer
# Ort: Xarantine, vor dem Verhandlungszimmer
Die Verhandlungen waren lang und zäh. DeCuiper wollte vermeiden, dass die Föderation benachteiligt wurde und hatten offensichtlich einige Verhandlungsziele, die M’Kor nicht erfüllen wollte. Doch erzielte man immer noch genug Fortschritte, um die Verhandlungen fortzusetzen. Schließlich, nach mehr als vier Stunden, einigte man sich auf eine Pause.
M’Kor hatte sich auf eine Terrasse außerhalb des Verhandlungszimmer zurückgezogen, mit Blick auf den rauchenden Vulkan. Zwei Krieger standen Wache – und versperrten Ajur den Weg, der sie anknurrte.
„Lasst ihn durch“ winkte M’Kor, bevor sich diese Szene zu einem weiteren Konflikt hochschaukeln konnte.
Die Krieger blickten kurz misstrauisch, traten dann aber beiseite. Einer der Wachen, ein Klingone mit Zöpfen im Bart und einer zweigeteilten Frisur spuckte aus, als Ajur vorbei ging und murmelte ein unflätiges klingonisches Wort… was er nicht beendete, denn der TAK der USS Hephaistos fuhr herum und verpasste dem Krieger einen Kinnhaken, der diesen zu Boden fallen ließ. Schon zückte der andere Krieger seinen Dolch, als M’Kor seinen Kelch donnernd zu Boden warf. „Genug!“ fauchte er.
„Du auch, Ajur“ grollte er seinen Bruder an, dann half er dem Niedergeschlagenen auf.
„Und du… ja, er ist auf Seiten der Föderation. Aber er stammt immer noch aus dem gleichen Haus wie ich. Wenn ihn jemand beleidigt, dann bin ich das!“ Mit diesen Worten versetzte M’Kor dem Krieger, dem er gerade aufgeholfen hatte, einen Kopfstoß so dass dieser erneut zu Boden ging. „Merke dir das!“
„Du musst mich nicht beschützen“ knurrte Ajur. „Mit diesem Hitzkopf wäre ich auch fertig geworden.“
„Vielleicht. Aber eine Prügelei zwischen uns ist dem Ganzen hier gerade nicht förderlich – eigentlich bist Du doch derjenige, der auf so etwas immer hinweist.“ lachte M’Kor.
„Vielleicht habe ich nur genug davon zuzusehen, wie du Captain DeCuiper am Nasenring durch die Manege führst?“
„Ich habe nicht darum gebeten, mit dieser… Frau zu verhandeln. Aber wenn die Föderation das für die beste Option hält… bitte. Ich glaube, Verhandlungen mit Captain Ruthven – oder Commodore Ruthven – wären deutlich spannender gewesen. Eigentlich sollte ich ja beleidigt sein, dass man mir nur eine Captain schickt. Aber vermutlich habt ihr einfach gerade nichts besseres“ schnaubte M’Kor und hob seinen Kelch wieder auf.
„Auch etwas zu trinken?“
„Nein, danke.“
„Wie du meinst“ M’Kor schenkte sich erneut etwas ein und folgte dann Ajurs Blick zum Vulkan. „Beeindruckend, nicht? Diese stumme Ur-Gewalt, die das Antlitz eines ganzen Landstrichs ändern kann…“
„Du kannst vielleicht DeCuiper täuschen – aber nicht mich. Ich sehe, um welche Systeme es dir geht. Was du bereit bist aufzugeben – und was nicht. Und ich muss sagen, es überraschst mich.“
M’Kor sah seinen Bruder an, setzte den Kelch ab, aus dem er gerade hatte trinken wollen. Dann schnaubte er. „Tut es das. Und deine Neugier ist so groß, dass du nicht gleich zu deiner Captain DeCuiper petzen gehst?“ Er grinste. „Oder versuchst du mich nur zu provozieren, weil du dir nicht sicher bist?“
„DeCuiper ist nicht meine Captain. Und halte mich nicht für dumm. Du hast in den letzten Jahren viel gelernt, aber Strategie und Taktik waren noch immer meine Spezialgebiete. Du ziehst die Truppen an strategischen Punkten zusammen und versuchst verschiedene Häuser zu isolieren. Sehr wahrscheinlich jene, die an der Verschwörung beteiligt waren. Gleichzeitig versuchst du eine gute Ausgangslage an den Grenzen zu den Romulanern zu erhalten – interessanterweise sowohl zum Reich als auch zur Republik. Es ist also etwas vorgefallen, aber ihr seid euch nicht sicher, woher es kam.“
„Vielleicht versuchen wir auch die Romulaner zu erobern?“ grollte M’Kor.
„Nein. Selbst die blutrünstigsten Krieger wären nicht so dumm. Wenn, dann würdet ihr jetzt die Republik angreifen, weil ihr damit die Föderation in Zugzwang bringt, sich entweder weiter zu verausgaben oder ihre Verbündeten aufzugeben. Ist die Republik gefallen, könnt ihr euch mit dem Reich anlegen. Aber ein Krieg mit beiden gleichzeitig und damit auch mit der Föderation wäre Wahnsinn. Zumal auch das Romulanische Reich Verbündete im Alpha-Quadranten hat, die ihnen Nachschub liefern können.“
„Wenn du das so analysiert hast – warum stehst du dann hier?“
„Weil du auch Orte sicherst, die dir den Weg zurück nach Qo’nos ebnen. Du wendest dich ins Innere und nicht nach Außen. Das sieht mir nicht danach aus, als würdest du einen neuen Krieg vorbereiten, eher einen…“
„Still!“ unterbrach ihn M’Kor, sah zu den beiden Wachen.
„Gehen wir ein Stück.“
Ajur zögerte. Etwas, was M’Kor durchaus wahrnahm und lachte.
„Was? Glaubst du, ich würde ausgerechnet jetzt meinen eigenen Bruder erdolchen? Das kam mir zwar durchaus in den Sinn, aber das ist kaum der Ort, den ich mir dafür aussuchen würde. Nicht so lange du vernünftig bist. Also, komm.“
„Du solltest aufhören, mir zu drohen. Das wird zur schlechten Angewohnheit“ brummte Ajur, setzte sich aber in Bewegung.
„Wieso? Macht man das nicht so unter Brüdern?“ M’Kors Stimme war nicht frei von Humor.
„Du hättest ein großer Krieger werden können – wenn du nicht so ein weiches Herz hättest.“
„Ich sehe mein Herz als Stärke, nicht als Schwäche.“
„Pff – wie du meinst. Mein Herz treibt mich dazu, neue Größe für das Reich zu suchen.“ antwortete M’Kor seinem älteren Bruder.
„Eroberungen sind selten ein Zeichen von Größe – sondern meistens nur eine Ablenkung von der Schwäche im Inneren.“
„Da hast du Recht“ grollte M’Kor. „Der Kriegsgesang begann mit einer hehren Idee. Die Besinnung auf alte Lehren, auf die Worte unseres Reichsgründers. Darauf, dass wir stolz auf unser Erbe, unsere Traditionen, unser Selbst sein sollen. Doch diese Ideen wurden durch Gier und Blindheit verwässert.“
„Es hat sich noch nie ausgezahlt, auf sein Erbe stolz zu sein. Denn man ruht sich nur auf Dingen aus, die man nicht selbst erreicht hat.“ Er blickte ernst auf seinen Bruder. „Mein Rang mag dich zum Lachen bringen – aber ihn habe ich mir selbst verdient, gegen alle Widerstände. Vermutlich habe ich mindestens so hart dafür gekämpft wie du für deinen. Und ist das, was du vorhast, nicht einfach nur auch Ausdruck deiner eigenen Ambitionen?“
„Vielleicht. Das wird die Geschichte zeigen. Aber das Reich ist wie ein großer Baum, der an den Wurzeln fault. Um ihn zu retten müssen wir der Fäulnis Einhalt gebeten. Müssen abschneiden, was krank ist, und das was übrig ist, so lange nähren, bis es wieder aus sich selbst heraus überleben kann.“
„Du willst also eine Säuberung.“
„Wollen… “ M’Kor zuckte mit den Achseln. „Es ist notwendig. Und sieh‘ es einmal so – wenn es mir gelingt, werden wir länger mit uns selbst beschäftigt sein. Die Generäle werden nicht mehr an Krieg denken. Deine geliebte Föderation wird dann also noch eine ganze Weile fortbestehen und sich in ihrer Dekadenz ausruhen können.“
„Du hast die Föderation nie verstanden, M’Kor. Der Hohe Rat hat sie nie verstanden. Die ausgestreckte Hand des Friedens wurde als Schwäche wahrgenommen, Frieden als Sakrileg. Dabei hat Kahless selbst geschrieben, dass der Krieg nur…“
„Bitte verschone mich mit deiner Klosterbildung“ unterbrach M’Kor den Sternenflottenoffizier. „Das führt zu nichts. Was zu etwas führt ist die Frage, ob ihr mir gebt, was ich brauche und euch so Frieden erkauft… oder ob ich erst die halbe Föderation niederbrennen muss, damit ich den Rücken frei habe?“
„Das kommt darauf an, ob du bereit bist, an anderer Stelle Zugeständnisse zu machen. Auch Captain DeCuiper muss das als Sieg verkaufen können.“
„Dann mache Vorschläge. Anscheinend scheinst du ja zu verstehen, was beide Seiten wollen.“
„Und dann? Dann haben wir einen Waffenstillstand… für wie lange? Bis du den Kanzler entmachtest und deine Position gesichert hast? Gibt es dann einen neuen Krieg?“
„Vielleicht. Aber um ehrlich zu sein sehe ich mich nicht als großen Eroberer. Das Reich hat mehr als genug Ressourcen. Was wir brauchen ist mehr Ehre. Zeit für die Ausbildung unserer Kinder. Etwas, was die Wunden der Vergangenheit heilen lässt.“
„Dann halte die Kanäle offen.“
„Ich werde darüber nachdenken. Wenn das der Preis ist…“
„Der Preis, mein Bruder, ist noch ein anderer. Falls du Erfolg hast werde ich dich sehr gut im Auge behalten. Und wenn du zum Tyrannen wirst, werden wir dereinst vor deinem Thron feststellen, wer von uns Kahless auf seiner Seite weiß.“
„Ist das eine Drohung?“ lachte M’Kor.
„Ein Versprechen.“
Die beiden Brüder starrten sich für einige Momente in die Augen, beide knurrten. Dann plötzlich lachte M’Kor, ergriff die Hand Ajurs und drückte sie. „Ich habe lange darauf gewartet, diesen Ernst in den Augen meines älteren Bruders zu sehen. Du hast ja doch noch etwas klingonisches in dir. Abgemacht.“
***
# Zeit: MD 25.1630
# Ort: Xarantine, Verhandlungszimmer
# Ort: Xarantine, Verhandlungszimmer
DeCuiper setzte sich wieder an den Verhandlungstisch. Das versprach noch eine lange Nacht zu werden. Sie musterte M’Kor, ihren Verhandlungspartner, der sich bisher so beweglich zeigte wie ein Asteroid auf Kollisionskurs.
//Wo sind jetzt Ruthven und sein Klingone? Egal, fangen wir ohne…// dachte DeCuiper, als sich die Tür öffnete und Shay mit ernster Miene hereinkam, gefolgt von Ajur. Sein TAK hatte ihn von dem Gespräch mit M’Kor unterrichtet. Es gefiel dem Schotten nicht, wie er in all das hineingezogen wurde – aber wenn sie nicht noch die nächsten sechs Monate verhandeln wollten, musste etwas geschehen. Die Föderation brauchte den Waffenstillstand, um sich um ihre Probleme kümmern zu können. Das Sterben sollte aufhören – nicht um jeden Preis. Aber es war klar, dass die Klingonen nicht einfach wieder alle Eroberungen zurückgeben würden.
„Captain DeCuiper, ‚ech M’Kor, Sohn des Nedek aus dem Haus Kular – bevor wir fortfahren, uns über Details zu unterhalten, erlauben sie uns bitte, einen Vorschlag zu machen, der diese Verhandlungen verkürzen könnte.“
DeCuiper runzelte die Stirn. Das war nicht abgesprochen und sie fühlte sich überfahren. Umso verwunderlicher war das Lächeln ihres Gegenübers. Fast so, als hätte M’Kor so etwas erwartet. Eine weitere Verschwörung?
„Bitte, Lieutenant Ajur, zeigen Sie uns was Sie haben“, forderte Shay dann seinen Tak auf. Dieser hob ein Padd und tätigte einige Eingaben, um an den Holoprojektor des Raums die Simulation einer Karte zu schicken, die auch sogleich über dem Tisch der Verhandlungspartner zu sehen war.
„Dies ist ein Vorschlag für einen neuen, stabilen Grenzverlauf während des Waffenstillstandes, der beiden Seiten eine gewisse Sicherheit bietet und weitere Gespräche, zum Beispiel über einen dauerhaften Frieden, erlaubt. Wie Sie sehen werden, erfordert eine solche Übereinkunft Zugeständnisse von beiden Seiten, macht aber eine sofortige Wiederaufnahme des Krieges durch hitzköpfige Aktionen einzelner schwerer.“
M’Kor betrachtete die Karte. „Beeindruckend. Auch wenn ich sehe, dass wir viele der eroberten bewohnten Welten der Föderation zurückgeben sollen.“
„Dafür verbleiben strategisch wichtige Systeme unter klingonischer Kontrolle und wir erzeugen eine Pufferzone, die beidseitig kontrolliert werden kann.“
„Es gibt ein paar Details, die ich so nicht akzeptieren kann… aber im Großen und Ganzen sehe ich hier eine Basis, über die zu sprechen ich bereit bin.“
DeCuiper sah verblüfft zwischen den beiden Klingonen hin und her. Ihr war nicht entgangen, dass beide aus dem Hause Kular stammten. Doch Captain Ruthven schien weiterhin unerschütterliches Vertrauen in seinen TAK zu setzen. Und wenn man den Vorschlag betrachtete, dann war dieser gar nicht so schlecht. Weniger als erhofft, aber mehr als man nach den bisherigen Verhandlungen erwarten konnte. Und strategisch gesehen verschaffte der Vorschlag der Föderation dringend benötigte Freiräume.
„Das könnte funktionieren…“
# Zeit: MD 25.2045
# Ort: Xarantine
# Ort: Xarantine
„Ich bin nicht sicher ob ich sie verfluchen oder belobigen soll.“ begann Lisbeth DeCuiper nachdem die Klingonen gebeamt hatten.
Es waren trotz allem noch zähe Verhandlungen gefolgt auch wen der Vorschlag den Ajur gemacht hatte das Ganze wesentlich beschleunigt hatte.
„Hmpf.“ kam es nur vom Schotten, was so ziemlich alles bedeuten konnten. „Tut mir leid, dass ich sie so überfahren habe vorhin. Das war keine Absicht aber die Zeit drängte und ich hatte auch beim besten Willen keine Lust hier mehrere Tage festzuhängen.“ antwortete er schließlich.
„Trauen sie ihrem Klingonen?“ fragte sie dann direkt heraus und Shay schnaubte.
„Mit meinem Leben!“ erklärte er sofort und erntete einen skeptischen Blick von Lisbeth. „Es geht hier aber nicht nur um ihr Leben Captain, sondern im Zweifel um das der ganzen Föderation und jeder Seele die in ihr lebt.“
Shay nickte nachdenklich. „Das ist mir bewusst, aber es ändert nichts an der Tatsache. Ich habe mit ‚meinem‘ Klingonen, wie sie es nannten, schon mehr erlebt als man sich überhaupt vorstellen kann und er hat in keiner einzigen Situation enttäuscht. Er ist aus freien Stücken hier bei uns weile r an unsere Werte glaubt und daran das diese Werte gut für sein Volk wären, wenn die nicht so stur wären sie anzunehmen. Ajur würde uns nicht verraten.“ erklärte er ernst.
Für Shay war Vertrauen etwas das man sich verdiente und das hatte Ajur mehrmals getan. Es gab keinen Grund an ihm zu Zweifel. Allerdings ahnte er auch das die Stimmung innerhalb der Föderation sehr viel rauer werden würde, wenn erst einmal das Ausmaß an Verrat bekannt wurde das von Apollo Clarke ausging.
„Ich hoffe sie haben Recht und man reißt mir für den Ausgang der Verhandlungen nicht den Kopf ab. Bürokraten sind da manchmal seltsam.“ murmelte sie auch wenn sie eigentlich ein gutes Gefühl hatte.
„Falls sie meine Hilfe brauchen, lassen sie es mich wissen. Mein Ruf ist so schon ruiniert da kann ich auch noch eins draufsetzen.“ grinste Shay. „Und ich weiß nicht wie es ihnen geht, aber jetzt hätte ich wirklich Lust auf einen Whiskey und eine Mütze voll Schlaf.
Soweit ich weiß will die Artemis, jetzt nachdem der Planet und das System wieder uns gehört, zusammen mit der Nemesis ohnehin bald mit dem Terraforming anfangen. Dann bekomme ich vielleicht auch endlich diese Priester von Bord.“
Lisbeth lachte kurz auf und gab Shay einen Klaps auf den Rücken. „Stimmt da war was. Dann lassen sie uns hochbeamen ehe wir mit terraformt werden.“ meinte sie nur und tippte auf ihren Kommunikator.
</RPG>
<SUM>
# Zeit: MD 20.1048
# Ort: Qo’noS
Der Hohe Rat erhält von M’Kor bittere Kunde und nach etwas Überzeugungsarbeit wird beschlossen das ein Waffenstillstand aktuell der beste Schritt wäre.
M’Kor wird beauftragt diesen umzusetzen.
# Ort: Qo’noS
Der Hohe Rat erhält von M’Kor bittere Kunde und nach etwas Überzeugungsarbeit wird beschlossen das ein Waffenstillstand aktuell der beste Schritt wäre.
M’Kor wird beauftragt diesen umzusetzen.
# Zeit: MD 25.0930
# Ort: USS Hephaistos, Quartier Ajur
M’Kor ruft bei Ajur an und eröffnet ihm die Sache mit dem Waffenstillstand
# Ort: USS Hephaistos, Quartier Ajur
M’Kor ruft bei Ajur an und eröffnet ihm die Sache mit dem Waffenstillstand
# Zeit: MD 25.0940
# Ort: USS Hephaistos, Bereitschaftsraum des Captains
Ajur überbringt die Nachricht an Shay.
# Ort: USS Hephaistos, Bereitschaftsraum des Captains
Ajur überbringt die Nachricht an Shay.
# Zeit: MD 25.1100
# Ort: Xarantine
Die Verhandlungen zum Waffenstillstand beginnen doch gut laufen sie nicht gerade. Der erste Schlagabtausch lässt lange Verhandlungen befürchten
# Ort: Xarantine
Die Verhandlungen zum Waffenstillstand beginnen doch gut laufen sie nicht gerade. Der erste Schlagabtausch lässt lange Verhandlungen befürchten
# Zeit: MD 25.1535
# Ort: Xarantine, vor dem Verhandlungszimmer
Die klingonischen Brüder unterhalten sich und Ajur hat eine Ahnung welche Ziele M’Kor am Ende wirklich verfolgt.
# Ort: Xarantine, vor dem Verhandlungszimmer
Die klingonischen Brüder unterhalten sich und Ajur hat eine Ahnung welche Ziele M’Kor am Ende wirklich verfolgt.
# Zeit: MD 25.1630
# Ort: Xarantine, Verhandlungszimmer
Ajur unterbreitet zur Überraschung von DeCuiper einen Vorschlag der auf klingonischer Seite auf Interesse stößt.
# Ort: Xarantine, Verhandlungszimmer
Ajur unterbreitet zur Überraschung von DeCuiper einen Vorschlag der auf klingonischer Seite auf Interesse stößt.
# Zeit: MD 25.2045
# Ort: Xarantine
Die Verhandlungen laufen mit dem neuen Vorschlag wesentlich schneller als gedacht auch wenn DeCuiper noch immer Zweifel an Ajurs Ehrlichkeit hat. Shay versucht diese zu zerstreuen.
# Ort: Xarantine
Die Verhandlungen laufen mit dem neuen Vorschlag wesentlich schneller als gedacht auch wenn DeCuiper noch immer Zweifel an Ajurs Ehrlichkeit hat. Shay versucht diese zu zerstreuen.
</SUM>
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submitted by Effi & Mac