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Die Abenteuer eines Hologramms

Posted on 14. August 2023 By admin
<RPG>

#Ort: USS Hephaistos, Holodeck 2, Lager der vereinigten Stämme
#Zeit: MD-1.1300

<NRPG>
Dieser Part spielt in etwa zu etwa Mission 10 (Diplomatentransport) – MD8 und ein paar Tage danach. Da es aber dort ingame keine Bedeutung hat, setze ich es zur aktuellen Mission auf MD -1 fest.
</NRPG>

Die junge Arapahoe, die im Grunde eine Holodeck-Spielfigur war, sah neugierig und ein wenig eingeschüchtert zu, wie Jetsun ihre Kleidung wechselte. Sie hatte auf Einladung der Heilerin ebenfalls das Haus der Geister betreten. Bislang hieß es immer, dass sie das nicht dürfe und da sie einen gehörigen Respekt vor den Geistern hatte, hatte sie auch nur gewagt, mit einem solchen Gedanken zu spielen. Doch nun… nun war alles anders.

Jetsun ihrerseits war auch völlig in ihre eigenen Gedanken vertieft. Sie hatte bislang nicht viele Erfahrungen mit Holodeck-Abenteuern. Das eine, wo sie von einem wilden Tier zerfleischt wurde, hatte sie noch sehr gut in Erinnerung. Und natürlich den „Topf von Gold“. Aber das war auch kein Abenteuer. Dafür waren die Charaktere dort irgendwie schon in sich real. Aber nicht so real wie diese junge Arapahoe hier.

Nenii, wie sich das Mädchen nannte, hatte eigene Gedanken gezeigt, die weit über irgendwelche Skripte hinausgingen. Es schien Jetsun eher eine Form von KI zu sein, die diesen Charakter steuerte. Was ihr dabei am meisten auffiel, war, dass Nenii offenbar von der ‚realen Welt‘ wusste, auch wenn sie sich diese natürlich völlig anders vorstellte. Geisterwelt. Hatte sie also etwa auch ein Konzept von dem, was hier geschah? Und, rein moralisch, durfte man mit ihr so etwas besprechen? Wollte sie das? Jetsun dachte schon, aber wann hörte ein Spiel auf, ein Spiel zu sein?

Jetsun hatte ihre Uniform wieder angelegt und ihre Rachu, den bhutanischen Schal darüber. Dann drehte sie sich zu der jungen Arapahoe um. „Ich werde dann gehen. Aber ich werde so bald ich kann, wieder zu dir kommen.“

Zu Jetsuns Überraschung flog die junge Jägerin in ihre Arme und schmiegte sich an sie.
Vorsichtig strich die Bhutanerin über deren Rücken und stellte fest, dass das Programm so vollkommen war, dass sie sogar den individuellen Geruch der Arapahoe wahrnahm. Und er war ihr angenehm. //Ich kann sie gut riechen…// ging ihr das Sprichwort durch den Kopf.

Nenii schaute dann Jetsun noch hinterher, wie sie durch das seltsame Ausgangstor verschwand. Was sie dahinter sah, erschreckte sie dann doch sehr. Einen fremdartig anmutenden Gang wie in einer Höhle, nur aus Metall, wie es schien und mit nahezu gespenstisch anmutenden Lichtern. Nein, das war die Geisterwelt. die würde sie nie betreten mögen. Ganz sicher nicht. Leicht schaudernd wandte sie sich ab und verließ das Haus der Geister wieder. Draußen dann, in der Sonne aber lächelte. Ja, die Geisterwelt war bestimmt nichts für sie, doch Jetsun, die wunderschöne Geisterfrau, ja, die würde sie sehr gern wieder sehen mögen.

Nenii atmete glücklich durch… und fand sich ganz plötzlich wieder zuhause im Lager wieder!

Panik durchzuckte sie wie ein Blitzschlag. Was, bei Ma’heó war das gewesen?
Sie war doch eben noch…
Hektisch tastete sie sich ab. Dann fiel ihr Nih’ooteibeihii, ihr Pony ein. So schnell sie konnte, rannte das Mädchen zu dem Corral, doch da stand ihre kleine Stute und knabberte zufrieden an den Grashalmen. Erleichtert, aber immer noch immens verwirrt atmete Nenii durch. Sie begriff nicht so recht, was passiert war. Aber vielleicht konnte ihr Bruder oder ihre Freundin ja etwas dazu sagen.

Doch weder Kokteenii’eihii (spotted eagle) noch Sanuye (Red cloud at sundown) hatten irgendetwas seltsames bemerkt. Aber natürlich machte ihr blöder Bruder sich wieder nur über sie lustig. Dass ihr die Nähe der Geister wohl nicht bekäme und derlei Unsinn mehr. Nenii ließ ihn einfach stehen. Sie hatte besseres zu tun als sich seine dummen Spüche anzuhören.

***

Zwei Tage später hatte Jetsun sich immer noch nicht wieder blicken lassen. Nenii war traurig. Hatte die Geisterfrau sie gar doch vergessen? So recht glauben mochte sie das nicht. Leider gab es auch niemanden, mit dem sie über dieses Thema sprechen mochte. Nicht einmal Sanuye, ihre beste Freundin konnte damit etwas anfangen. Sie verstand zwar, dass die Vereinbarung mit den Ve’hoé wichtig und richtig war, doch dass sie, nenii, solch einen Narren an dieser Geisterfrau gefressen hatte, ging nicht in den Kopf der jungen Sutai hinein. „Sei doch froh!“ sagte sie. „Du hattest diesen Kontakt doch nie wirklich gewollt. Vielleicht bist da ja jetzt durch damit!“

Nenii hatte genickt und etwas wie „…vielleicht hast du ja recht…“ gemurmelt.
Aber tief in ihr drin spürte sie eine Art von Sehnsucht, die sie so noch nie gekannt hatte. Einerseits das Verlangen, die Geisterfrau wiederzusehen und sie in den Armen zu halten. Aber dann war da auch noch so eine unterschwellige Neugier. Diese Höhlen aus Metall. Dieses faszinierende Licht, was so überhaupt nicht geflackert hatte. Da gab es so vieles, was ihre Neugier reizte. Also machte sie sich auf und ritt einfach zu dem Geisterhaus.

Nachdem sie ihr Pony draußen an dem Haus angeleint hatte, betrat Nenii vorsichtig das Haus. Es war leer und kein Geist zugegen. Aber da lag noch die Kleidung, die Jetsun hier getragen hatte. Nenii zögerte einen Augenblick, dann nahm sie das wildlederne Obergewand und hielt es kurz in den Händen. Dann roch sie daran. Erinnerungen kamen dem Mädchen hoch. Kurz zögerte sie… zögerte noch länger, dann nahm sie allen Mut zusammen und sprach die magischen Worte, die sie von Jetsun, ihrer Geisterfrau aufgeschnappt und sich gemerkt hatte: „Computer – Ausgang!“

Mitten im hinteren Teil des Raumes dieses Geisterhauses entstand, wie von Geisterhand eben, das metallene Portal. Nenii machte einen Satz rückwärts und ließ vor Schreck die Bluse fallen.

Doch das Tor blieb geschlossen.

Nenii bückte sich, legte die Bluse vorsichtig zusammen und dann mit einem gemurmelten „Entschuldige!“ zurück an seinen Platz. Dann ging sie schüchtern zu dem Tor und berührte es zögerlich. Doch es tat sich nichts.

Nenii atmete tief durch. Die magischen Worte waren Arapahoe, wenn auch der Begriff Computer – sicher der Name eines großen Geistes – ihr nichts sagte. Ausgang dagegen schon. Nun, vielleicht musste man diesen Geist „Computer“ einfach konkreter um etwas bitten, die Bitten zu erfüllen war er ja offenbar gern bereit.

Wieder nahm sie ihren Mut zusammen. „Computer, bitte öffne den Ausgang.“

Es tat sich nichts, aber die Stimme des Geistes erklang plötzlich von überall her und nirgends: [Befehl nicht ausführbar. Diese Simulation ist derzeit nicht zugänglich.]

Nenii begriff exakt gar nichts. Gut, sie hatte offenbar ihre Bitte etwas zu streng formuliert, so dass der Computergeist sie als Befehl aufgefasst hatte. Das tat ihr leid. Offenbar waren diese Geister ausgesucht höfliche Wesen. Und ebenso deutlich bedauerte dieser Computergeist, dass er das Tor nicht öffnen konnte. Nur die Begründung, die er höflicherweise dazu gegeben hatte, damit konnte sie nichts anfangen. Das Heim von Jetsun, ihrer Geisterfrau, war augenscheinlich nicht zu erreichen.

Das war enttäuschend, doch gleichzeitig schien es zumindest, dass, sollte es wieder erreichbar sein, sie das Tor dorthin wohl öffnen können. Das war doch schon mal etwas sehr, sehr schönes.

Nenii beschloss, es in zwei Tagen erneut zu versuchen.

#Ort: Lager der vereinigten Stämme
# Zeit: MD 05.0730

Nenii erwachte von lautem Geschrei. Es klang furchtbar verängstigt und panisch.
Die junge Jägerin schlüpfte aus ihrem Bett heraus und sah sich um. Das Feuer in der Mitte ihres Tepees war ziemlich heruntergebrannt, doch sie konnte auch so gut sehen, da es Sommer war und die Sonne schon am Himmel stand und so genug Licht durch die Rauchklappe drang.

Offenbar waren ihre Eltern und ihr Bruder schon aufgestanden. Nenii gähnte laut, doch das Gejammer draußen machte sie unruhig und so öffnete sie die Türklappe des Tepees und trat hinaus.

Draußen herrschte das blanke Chaos. Männer, Frauen, Kinder und Alte liefen durcheinander umher und jammerten, riefen einander an und liefen dann wieder weiter. Und überall war das vorherrschende Thema. „Sie sind verschwunden!“
Nenii bekam es mit der Angst zu tun. Sie griff sich den erstbesten jungen Mann und packte ihn an den Oberarmen. „Was ist los hier?“ rief sie ihm zu.

Der junge Jäger sah sie panisch an. „Sie sind weg. Alle sind sie weg. Einfach fort.“

„Wer ist weg?“ quietschte Nenii, nun ebenfalls leicht panisch.

„Alle! Meine Eltern. Meine Schwester. Und viele, viele andere auch.“
Er riss sich los und rannte fort.

Nenii spürte den Eishauch der Furcht immer stärker zupacken. Das durfte nicht sein. Das war doch unmöglich!
Oder hatte sie etwas falsch gemacht? Hatte sie die Geister etwa so sehr verärgert? War das möglich? Hätte sie das Geistertor nicht zu öffnen versuchen dürfen? Aber die Stimme des Computergeistes war doch sehr freundlich gewesen.

Ein Rempler ließ sie taumeln, als ein gestandener Krieger sie ums Haar einfach umgelaufen hatte. Sie musste etwas tun. Und sie konnte auch etwas tun. Sie ja. Sie hatte die Möglichkeit… hoffte sie.

Schnell trat sie ins Tepee zurück und zog sich schnell an. Ihre Jagdkleidung. Ihren Bogen, ihr Messer und vor allem ihr Tomahawk. Dann rannte sie zum Corral.
Zu ihrem Entsetzen fehlten auch ein Großteil der Ponys. Aber ihr Schmetterling war noch da. Erleichtert zog sie ihr Pony heraus, saß auf und ließ das irritierte Tier im schnellen Gallopp loslaufen. Fort von dem Chaos hier und hin, in Richtung des Geisterhauses. Denn nur da, so ahnte die junge Arapahoe, würde sie Antworten bekommen.

#Ort: Das Geisterhaus
# Zeit: MD 05.1615

Vorsichtig betrat die junge Jägerin das Haus. Nih’ooteibeihii, ihr Pony hatte sie dieses Mal nicht angebunden. Die Stute würde auf sie warten oder notfalls auch den Weg alleine heimfinden. Nur für den Notfall… falls ihr hier etwas zustoßen würde. Es konnte ja doch sein, dass die Geister sie für ihre Verfehlung bestrafen wollten. Nenii war bereit, die Verantwortung für ihr Handeln zu übernehmen, wenn nur ihre Leute wieder freigelassen würden. Dass die Geister sie geholt hatten, daran hegte sie keinen Zweifel.

Noch vorsichtiger trat sie näher. Vorn war der große, leere Raum. Dann kam eine kleine Türe und dahinter hatte Jetsun sich umgezogen. Da lag ihre Kleidung. Und da erschien auch die Geistertür. Nenii wurde vor lauter Angst ganz elend. Was würde wohl mit ihr geschehen?

Fast eine Minute stand sie vor der Tür und traute sich nicht, diese zu öffnen. Dann tat sie es mit einem Rück. Und erstarrte.
Das Portal war da. Und es war offen. Doch dahinter war nicht dieser seltsame metallene Höhlengang, sondern… Wald. Bäume.

Seltsamerweise machte dieser Anblick der jungen Jägerin Mut. Sollten die Geister ihr zürnen, würden sie sie doch nicht in solch einen schönen Wald einladen. Nenii atmete einmal tief durch, stählte sich innerlich… und trat hindurch.

# Zeit: MD 06.1000
# Ort: Auf dem Turm der Kirche

<quote>

„Das kann ja mal passieren, mein Freund. Hauptsache es wurde niemand verletzt. Dir geht es doch gut oder, Schatz?“ fixierte er nun Jen, die hart schluckte.

„Ja, alles bestens. Ich sollte auch aufpassen wo ich hinlaufe.“ meinte sie dann tonlos und ließ zu, dass Cadoc seinen Arm um ihre Hüfte legte und sie zu ihrer kleinen Kutsche brachte.

Shay sah den beiden mit einem Stirnrunzeln nach, zuckte dann aber mit den Schultern und eilte wieder in die Kirche zurück.

„Was meinst du, das alles zu bedeuten?“ fragte Massimo nun Jetsun, die das ganze Schauspiel von oben beobachtet hatten.

</quote>

Ein Beutel, den Nazira offensichtlich widerwillig der Frau gegeben hatte und der dann verschüttet wurde. Eine schnell in Richtung Wald laufende Müllerin. Ein Beinahestreit. So viel war oben auf dem Turm angekommen. Sollten sich Massimo und Jetsun hier einmischen? Worum ging es da überhaupt?

Massimo sah Jetsun in die Augen, eigentlich wollte er sich nicht um noch mehr Ärger kümmern, der ihn nichts anging, er hatte ja schon genug verursacht. Wie es schien, hatte der Priester auch etliche Anhänger verloren. Kaum jemand war noch in der Kirche verblieben, nachdem Shay intervenierte und Jori dort seine Meinung abgegeben hatte. Würde es nun friedlicher werden zwischen den Dörfern und den Gläubigen der verschiedenen Art?

Tief atmete der Musiker ein, um dann zu seufzen. Es gab noch genug Baustellen. Ganz wörtlich sogar, fiel ihm die Mühle ein und damit auch wieder die Müllerin, die sich in diese Richtung aufgemacht hatte. Wie gern würde er jetzt ein wenig tiefer im Turm sitzen und einfach spielen, oder noch lieber bei einem Tee mit der Frau, die ihn hier hochgebracht hatte, in einem Garten sitzen und mit ihr reden, ohne sich um andere Leute Gedanken machen zu müssen.

Die Aussicht über die Dächer, den Wald, der Himmel darüber, wurde getrübt von den vielen lauten Menschen, den Streitereien, die sie sich auch hier noch lieferten und Massimo verzog das Gesicht. Warum so aggressiv?

Jetsun und Massimo beobachteten, wie Cadoc seine Frau zu einer Kutsche scheuchte. Die beiden wohnten außerhalb Reedales, der Weg war natürlich einfacher zurückzulegen mittels dieses Gefährtes. Cadoc schwang sich selbst auf den Kutschbock, sein Gesicht war nur schwer auszumachen von hier oben, aber Massimo glaubte, einen grimmigen Ausdruck darauf sehen zu können.

Eine junge, offensichtlich nicht nach Reedale, oder auch Arcadia, gehörende Frau, in Wildleder gekleidet und mit einem kurzen Bogen bewaffnet, sah verwirrt zwischen den Häusern hin und her – und stand Cadoc im Weg. Das Geschrei des Mannes war bis oben auf den Turm zu vernehmen. Massimo deutete darauf: “Wir sollten etwas tun!”

# Zeit: MD 06.1005
# Ort: unten, auf dem Kirchplatz

Neniitowuh’koohut hatte sich recht gut zurecht gefunden hier in den fremden Wäldern. Es gab aber auch kein rechtes Ziel für sie. Also war sie ganz einfach ihrer Nase nachgegangen. Denn diese zeigte ihr anhand von Rauchgeruch, wohin sie sich hatte wenden müssen.
Weit war sie am Abend nicht mehr gekommen. Als sie auf ein Haus oder Gebäude getroffen war, hatte sie sich nur kurz angepirscht – etwas, was sie gut konnte – und gelauscht. Doch was sie gehört hatte, war für sie komplett verwirrend. Also hatte sie schnell wieder Abstand gewonnen und sich dann um etwas zu essen gekümmert. Eine schnelle Jagd, dann ein rauchloses Feuer. Dieser Wald war voll von Wild und daher hatte sie überhaupt keine Probleme gehabt.

Am nächsten Morgen hatte sie sich dann erst einmal gut zurechtgemacht. Immerhin war sie hier in der Geisterwelt. Sie hatte die Überreste ihrer Mahlzeit, nur ein Kaninchen, vergraben, den Geistern für ihr Entgegenkommen gedankt und sich dann erst einmal wieder geschminkt. Oder besser, ihre Farben aufgetragen. Dann hatte sie ihr Habe genommen und war weitergegangen in Richtung der Ansiedlung, von der sie annahm, dass sie hier irgendwo sein müsste.

Ihre Nase hatte sie nicht getrogen. Da waren Häuser. Viele Häuser. Richtig viele Häuser. Und sie waren groß. Eines sogar hatte einen hohen Turm. Das schien ein wichtiger Ort zu sein. Sie hatte schon gehört, dass die Ve’hoé dort ihren Gott Dschieses anbeteten. Vielleicht würde sie hier etwas erfahren können.

Doch die Leute hier wirken alle irgendwie gereizt. Viele sahen sie seltsam an, obwohl sie doch ihren Bogen entspannt und in den Köcher gesteckt hatte. Ihre Hand aber hielt sie am Tomahawk. Das war ihre Hauptwaffe und sie konnte damit mehrere Ziele schnell hintereinander treffen. Das half ihr, denn irgendwie hatte Nenii das Gefühl, hier nicht so recht willkommen zu sein.

Dann war da dieses rollende Holzhaus! Der Ve’hoé, der vorn auf dem Brett saß, schrie sie an und obwohl sie die Worte gut verstand, entging ihr, was er von ihr wollte. Dann holte der Mann plötzlich mit seiner langen Peitsche aus und schlug nach ihr.

***

Jetsun sah das Unheil, das sich unten auf dem Weg zusammenbraute. Ein Blick traf Massimo, der ohne Worte verstand. Erneut nahm sie ihn in die Arme, doch diesmal genoss Massimo den kurzen Flug nicht, er hatte nur Augen für das Ziel, welches sie anpeilten.
Direkt vor der Kutsche setzte Jetsun Massimo ab und trat einen Schritt zur Seite, während Cadoc erneut ausholte.
„Cadoc, das wirst Du nicht tun!“, befahl Massimo mit lauter Stimme, was den Mann zumindest ablenkte und davon abhielt, weiter auf das Mädchen einzuschlagen, die ihrerseits bereits eine Waffe, eine Art sehr schmale Axt mit seltsamer Klinge, gezogen hatte.

Hinten aus dem Wagen lugte der Kopf von Jennifer hervor: „Schatz, lass sie“, bat Cadocs Frau in flehendem Ton, es war peinlich genug, wie er sich hier aufführte, noch eine Schlägerei war wirklich nicht nötig.

„Halt die Klappe Jen“, fauchte Cadoc und wandte sich an den Organisten: „Was ich tue oder nicht tue, geht Dich nichts an. Geht mir aus dem Weg!“

„Ich gehe Dir aus dem Weg, sobald Du Dich entschuldigt hast“, entgegnete Massimo in ruhigem Tonfall und trat langsam näher, während sich Jetsun nun der Unbekannten näherte.

Jetsun hielt eine Hand erhoben. Sie hatte noch nie zuvor wirklich Gewalt gegen intelligente Lebewesen angewandt und würde das auch jetzt nicht tun. Doch der ganze Tag schon war so furchtbar gewesen, dass sie tatsächlich bereit war, ihre Eiseskälte auf Leute zu werfen. Sie _könnte_ damit töten, doch nein. Hier würde sie es nur sehr, sehr kalt werden lassen.
Doch dann sah sie das Mädchen. Aus der Nähe. Und war… wie versteinert!
„Nenii…“ stammelte sie, ließ beide Arme hängen, während sie dem Mädchen in die tiefdunklen Augen schaute.

Das Mädchen starrte ihrerseits auf die Aasimar. Das war Jetsun! Ihre Geisterfrau. Doch sie trug Flügel wie ein Rabe, lang bis zum Boden. Und sie war eben herbei geflogen…
Das hätte sie ängstigen müssen, tat es aber nicht, denn sie war dieselbe Frau. Mit demselben wunderschönen Gesicht. Nur eben mit Flügeln und in einem seltsamen, durchsichtigen Gewand. Und sie hatte ihren Namen genannt!

Die Zeit blieb für die beiden Frauen stehen.

Massimo war unterdessen damit beschäftigt, den wütenden Bauern zu besänftigen: “Ich, mich entschuldigen, wenn jemand hier im Weg steht? So weit kommt es noch!”

“Und deswegen schlägst Du mit der Peitsche um Dich? Bekomm’ Dich unter Kontrolle!”, gab der Organist in neutralem Tonfall zu verstehen.

“Da soll mich doch der Teufel holen, Du tauchst hier mit einer dieser Hexen auf…”

Massimo hatte endgültig genug. Mit einem Satz war er neben dem Kutschbock und zog den Bauern herunter mit einem Handgriff und warf ihn in den Staub der Straße. Erschrocken über sich selbst, zu so etwas überhaupt fähig zu sein, fragte er sich, wie er das fertiggebracht hatte. Nie zuvor war es nötig gewesen, sich mit jemandem zu prügeln, er bevorzugte Worte. Doch wenn dieser Mann stur beleidigte und dabei auch noch eine Frau der Hexerei bezichtigte, die doch ein wirklicher Engel war, so war es genug.

“Du wirst Dich entschuldigen, Cadoc!”, bestimmte der Organist.

Cadoc war ein Feigling. Er war stark, wenn er die Oberhand hatte und mit seiner Art aufzutreten, schüchterte er die meisten Leute auch immer wieder ein. Sich jetzt auf einmal auf dem Rücken liegend im Straßenstaub wiederzufinden, war eine Erfahrung, die er nie wieder zu machen gehofft hatte.

Wütend erhob er sich, klopfte sich den Staub von den Armen.
„Das wirst Du bereuen, Klimpermann. Mein Wort darauf!“
Doch er tat nichts weiter. Er kletterte zurück auf den Kutschbock, stellte dann fest, dass er die Peitsche am Boden vergessen hatte, fluchte bitterböse und ließ dann einfach die Zügel klatschen.

Jen, die hinten auf dem Wagen saß, seufzte tief. Sie würde das hier ausbaden müssen…

Doch Massimo griff seitlich in die Zügel und ruckte, das Pferd blieb stehen und Cadoc hatte nun auch keine Möglichkeit mehr, leicht zu entkommen.
“Wir warten noch immer auf Deine Entschuldigung, Bauer.”
Massimo musste die Stimme nicht erheben, er musste nicht laut werden, irgendetwas an ihm sagte: “Lege Dich nicht mit mir an, Du wirst es bereuen”. Cadoc kannte diesen Blick, aber niemals hätte er erwartet, dass der kahlköpfige Musiker so schauen würde. In diesem Blick lag etwas eiskaltes, tödliches.

“Entschuldigung”; murmelte er und schob ein “reicht das?” hinterher. Massimo nickte und ließ den Zügel wieder los.

Langsam setzte sich die Kutsche erneut in Bewegung, diesmal unbehelligt und ohne dass Cadoc auch nur ein weiteres Wort sagte. Massimo sah dem Gefährt nach, bis es um eine Ecke verschwand, dann wandte er sich um und den beiden Frauen zu. Jetsun war blass geworden, irgendetwas an dem Mädchen hatte sie getroffen. Das Mädchen hingegen sah zwar immer noch erstaunt, aber dafür mit liebevollem Blick zu der Aasimar.

Reedaler und Arcadianer, die den Streit zwischen Bauer und Organist beobachtet hatten, zerstreuten sich, heute würde es anscheinend keine Schlägerei mehr geben. Die eine oder der andere schauten verwundert auf Massimo, welcher sich unwohl fühlte bei diesen Blicken.

„Lasst uns bitte gehen“, flüsterte Massimo zu Jetsun und Nenii. Die Aasimar sah von Nenii zu ihm, nickte und fragte: „Wohin?“

Diese Frage war nicht leicht zu beantworten. Massimo wohnte in Arcadia, das war zu weit weg und auch der Turm der Aasimar lag nicht in unmittelbarer Nähe. In die Kirche? Ganz sicher nicht und auch das Pfarrhaus kam nicht in Frage, ebensowenig das Gasthaus. Der einzige Ort, an dem sie hoffen konnten, ein wenig Ruhe zu finden, war…

„Elder Godrics Haus. Wir setzen uns in den Garten.“

Jetsun nickte, das fremde Mädchen blickte fragend und Massimo sprach leise: „Es ist viel Seltsames geschehen. Wir reden gleich. Elder Godrics Haus ist nicht weit weg und wir können ihm vertrauen.“

# Zeit: MD 06.1020
# Ort: Haus des Elder Godric

# Ball: Mac und Olli

Nenii hatte sich fast an Jetsun festgeklammert, ließ aber natürlich auch wieder los, als sie gingen. Immer wieder sah sie zu Jetsun, aber auch zu dem Mann ohne Haare auf dem Kopf. Dieser Kopf verwirrte sie, denn er war nicht alt. Ob er wohl eine Krankheit hatte? Aber er hatte sehr liebe Augen, sanft. Und seine Hände, das fiel ihr auf, waren ebenfalls mit schlanken Fingern gesegnet. Sicherlich konnte er sehr gut Handarbeiten machen. Nur, welcher Mann tat so etwas?

Sie gingen, unbehelligt, nicht weit. Das Tor zum Garten des Elders quietschte leise, als Massimo es öffnete und die beiden Frauen eintreten ließ. Er sah sich nochmals um, niemand folgte ihnen. Langsam und seine Gedanken ordnend, folgte er Nenii und Jetsun bis zu dem Tisch, an dem sie vor zwei Tagen noch zusammengesessen hatten. Es kam ihm vor, als wäre das Ewigkeiten her.

Die drei setzten sich und Massimo war sich unsicher, was er nun sagen sollte, womit er beginnen konnte. Schließlich fiel sein Blick auf das Mädchen und er fragte: „Ihr kennt Euch? Woher kommst Du? Wohnst Du in den Wäldern irgendwo?“

Nenii griff wieder nach Jetsuns Hand, doch die Aasimar sprach zuerst.
„Das ist Neniitowuh’koohut.“ begann sie und musste dann doch grinsen, als sie Massimos Gesicht sah.
„Nenii. Ich nenne sie Nenii. Und… ja… woher kenne ich sie?“

„Du bist meine Geisterfrau. Aber du hast keine Flügel.“ platzte die Arapahoe heraus.
Dann wandte sie sich selbst an Massimo. „Ja. Ich bin Nenii. Das heißt ‚Runs Ahead‘. ‚Läuft Voraus‘. Das ist mein Name. Ich bin eine Arapahoe. Ich lebe mit meinen Leuten…“
Sie stockte, sah zu Jetsun, die wieder blass geworden war.
„Anderswo…“ ergänzte Jetsun. Und fasste sich dann mit beiden Händen an die Schläfen.
„Ganz anderswo.“

„In der Welt. Nicht hier in der Geisterwelt.“ fügte Nenii hinzu. Dann sah sie Jetsun an.
„Du hast mich besucht. Aber du bist nicht mehr wiedergekommen. Hast Du vergessen?“

Massimo sah Jetsuns Geste, wie sie ihren Kopf massierte. „Hast Du Schmerzen?“, fragte er und Jetsun nickte vorsichtig: „Kopfschmerzen.“

Sanft langte Massimo in das Gesicht der Engelfrau und strich mit seiner Hand über die Schläfe. Er wusste nicht, wieso er das machte, aber er musste dies einfach tun. Erstaunt sah Jetsun Massimo an: “Es ist viel besser.”

Der Organist wunderte sich erneut über sich selbst. „Ich dachte…“, begann er, stockte, „Eine andere Welt? So wie die Feenwelt? Und… wir sind hier in der Geisterwelt?“

Nenii überlegte: „Ich weiß es nicht. In der Geisterwelt, die ich zuerst sah, sind Eisenhöhlen und seltsame Lichter, die kein Feuer sind und nicht von der Sonne kommen, alles ist glatt und gerade und… seltsam.”

Massimos Blick blieb fragend, doch Nenii schüttelte den Kopf: „Mehr weiß ich nicht. Und die Tür, die früher in diese Geisterwelt führte, führte mich jetzt hierher, in den Wald.”

Merkwürdig und immer merkwürdiger, überlegte der Organist, während er einen Blick zur Aasimar warf. Auch diese konnte mit den Beschreibungen wenig anfangen. Jetsun erinnerte sich an Nenii, an eine Begegnung mit ihr, aber sie wusste nicht, woher und warum und wann dies gewesen war.

Erneut quietschte das Gartentor, Schritte näherten sich zielbewusst und selbstsicher, dann kam Elder Godric in Sicht und blieb stehen: “Oh, Ihr seid hier. Ich habe mich schon gefragt, wohin ihr gegangen seid. Ihm nach, folgte der Einhornzüchter, der ebenfalls einen Blick in die Runde warf.

“Du hättest uns vorwarnen können, was Du da vor hast!”, warf er mit Blick auf Massimo diesem vor.

Massimo lächelte freundlich: „Wärt ihr dann gekommen? Oder hättet ihr versucht mir das auszureden?”

Godric und Shay setzten sich ebenfalls, der Einhornzüchter antwortete grummelnd: “Ich hätte wirklich zu Hause bleiben sollen!”

“Ich musste es versuchen”, antwortete der Organist weiter lächelnd, um dann abrupt das Thema zu wechseln und stellte alle einander vor: “Das ist Nenii, sie stammt aus einer anderen Welt. Das sind Elder Godric und Shay. Wir sind immer noch dabei, herauszufinden, was überhaupt heute passiert ist und was das bedeutet.”

<nrpg: Hepp an Mac und Oli! > ← Ja. Finde ich gut. Ich würde das gern posten wollen, weil es vor allem Nenii ist, ja?

</RPG>

<SUM>

#Ort: USS Hephaistos, Holodeck 2, Lager der vereinigten Stämme
#Zeit: MD-1.1300

Jetsun verlässt die von ihr gespielte Holodecksimulation. Ihre NPC, die Arapahoe-Jägerin Nenii schaut ihr nach und erhascht so auch einen Blick in die Realität, die sie selbst die Geisterwelt nennt.

Kurz nach Jetsuns Abschied erlebt Nenii dann einen ungewöhnlichen Zeitsprung, der sie ein wenig in Panik versetzt.

Ein paar Tage später, während denen Nenii vergeblich auf Jetsuns Rückkehr gewartet hat beschließt die Arapahoe ihrerseits das Portal in die sogenannte Geisterwelt zu öffnen. Es gelingt ihr zwar das Tor erscheinen zu lassen, doch es lässt sich zu ihrem Bedauern nicht öffnen.

#Ort: Lager der vereinigten Stämme
# Zeit: MD 05.0730

Ein paar Tage später stellt Nenii fest, dass ein Großteil ihrer Leute aus dem Lager der vereinigten Stämme spurlos verschwunden sind. Die wenigen Gebliebenen sind alle voller Panik. Die junge Jägerin befürchtet, dass dies eine Zornesreaktion der Geister sind und beschließt, diese Geister aufzusuchen um sich bei ihnen zu entschuldigen.

#Ort: Das Geisterhaus
# Zeit: MD 05.1615

Nenii sucht erneut das Portal zur Realität auf. Zu ihrer Überraschung ist es offen und so verlässt sie das Holodeck und betritt die Welt von Reedale und Arcadia.

# Zeit: MD 06.1000
# Ort: Auf dem Turm der Kirche

Jetsun und Massimo sehen vom Turm der Kirche aus eine sich anbahnende Konfrontation zwischen Cadoc, der mit seiner Frau Jen abreisen wollte, und der gerade eingetroffenen Nenii. Als Cadoc mit der Peitsche auf Nenii einschlägt, beschließen beide, dazwischen zu gehen.

# Zeit: MD 06.1005
# Ort: unten, auf dem Kirchplatz

Jetsun kümmert sich um die junge Arapahoe während Massimo entgegen seiner ansonsten sehr ruhigen Art Cadoc dazu zwingt, sich bei der Jägerin zu entschuldigen. Jetsun erkennt Nenii wieder, kann sie aber nicht richtig einordnen. Nachdem Cadoc mit seiner Frau den Platz verlassen hat, schlägt Massimo vor, etwas Ruhe im Garten des Elder Godric zu suchen.

# Zeit: MD 06.1020
# Ort: Haus des Elder Godric
# Ball: Mac und Olli

Jetsun, Massimo und Nenii versuchen einander vorzustellen, stellen aber vor allem fest, dass sie offenbar aus verschiedenen Welten zu stammen scheinen. Jetsun erkennt Nenii kaum, während diese Jetsun ganz genau zu kennen scheint. Massimo dagegen hadert mit einer neu entdeckten Fähigkeit: Er konnte Jetsuns Kopfweh allein durch Handauflegen heilen.
Das Eintreffen von Elder Godric in Begleitung des Einhornzüchters Shay Ruthven unterbricht dieses seltsamen Wiedertreffen.

</SUM>

Submitted by Isi Fox

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