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Zeit: MD 6.0930
Ort: Die Kirche
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„Ich bin nicht von hier, das wisst ihr – das weiß jeder hier.“ Langsam zog er Massimo zurück. „Die Praktiken des 7. Solaris habe ich an anderen Orten miterleben dürfen.“ An die versammelte Gemeinde gewandt rief er: „_Diese_ will hier niemand erleben. Weder die Hexen und Zauberer unter euch, die jungen Männer oder die Frauen, die ebenfalls ihren Dienst am Banner tun dürfen…“ dabei blickte er sich im Kirchenschiff um, fixierte einige der Bewohner mit seinem Blick, während er langsam Massimo und sich selbst rückwärts Richtung Portal manövrierte.
„Und ich habe deren Wegbereiter erlebt… Leute wie di Loreno.“
Hier und da brach Gemurmel aus. Ängstliche, aber auch verärgerte Blicke wurden gewechselt.
„Massimo ist nicht euer Feind. Er ist auch kein Feind der Kirche oder sonst eines Glaubens. Ganz im Gegenteil, er ist euer Freund und steht für das komplette Gegenteil von dem, was euch di Loreno glauben machen will.“ Joris Rücken berührte das Holz des Portals. „Wenn ihr ihn jetzt umbringt, wenn ihr jetzt den Worten di Lorenos Glauben schenkt, dann ist euer Leben, wie ihr es kennt, in wenigen Tagen vorbei…“ mit seiner freien Hand tastete Jori nach der Klinke des Portals, fand diese, drückte diese nach unten, lies es nach außen aufschwingen und brachte so Massimo und sich nach draußen.
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Ganz hinten in der Kirche standen unterdessen zwei Elfenfrauen in langen Mänteln, die Kapuzen über ihre Köpfe geschlagen. An mehrere Stellen hatte sich T’Vala gefragt, ob sie eingreifen sollte, jedes Mal war sie erneut zu dem Schluss gekommen, dass ein Eingreifen durch Außenseiter mehr Schaden als Nutzen anrichten würde. Hier waren Menschen gefragt, die sich anderen Menschen widersetzen mussten. Jede Einmischung durch Reha oder sie selbst, würde Wasser auf die Mühlen des Priesters sein – und doch, unter dem langen Umhang hielt sie den Bogen bereit. Falls es dem Organisten, Shay und Jori nicht gelang, für Ruhe zu sorgen, wäre der Mord an dem Organisten der erste in einer langen Reihe von weiteren. Dies würde T’Vala mit allen Mitteln verhindern.
Sie hörte zu, wie Godric das Wort ergriff und viele wurden unsicher. Einige hatten sich schon bei Massimos Worten von dem Priester gedanklich entfernt, weitere nach den Worten Joris und jetzt war die Stimmung endgültig gekippt. Zuungunsten des Demagogen auf der Kanzel, dem Hassprediger.
„Was tut ihr hier?“, zischte es plötzlich leise, aber wütend neben der Elfe. T’Vala drehte sich zu Temba: „Was wir immer tun. Wir versuchen Leid zu verhindern.“
„Ihr habt in der Kirche nichts verloren, Elfe!“
Der ´Mann mit der tief schwarzen Haut sah erbost in die Augen der Frau aus den Wäldern.
„Ich habe geholfen, Dich auf die Welt zu bringen, Temba, ich habe Deine Erkältungen behandelt und das Fieber, dass Du mit neun Jahren hattest und an dem Du fast gestorben wärest. Ich habe Deiner Mutter durch schwere Zeiten geholfen. Ich versuche zu heilen und Schmerzen zu lindern. Ich habe das Recht überall zu sein, wo Schmerz bekämpft werden muss. Lass Deinen Schmerz los, Temba. Lass den Hass los.“
Vorsichtig griff die Elfe nach dem Arm des Mannes. Beinahe zärtlich strich sie ihm über den Unterarm und griff seine Hand: „Du warst ein guter, braver Sohn, Du bist fleissig, Du bemühst Dich, das Richtige zu tun. Tue jetzt das Richtige.“
T’Vala konnte sehen, wie es im Kopf des Mannes arbeitete. Wie sein Blick durch sie hindurch ging und an andere Dinge dachte. An Vergangenes? An Erlebnisse? An seine Mutter?
Temba wandte sich ab und schritt aus dem Kirchenschiff, im Eingangsbereich wandte er sich um und schritt auf die Tür zum Umkleide-Büro-Bücherei-Raum. Langsam schloss sich die Tür hinter dem Mann und fiel leise ins Schloss.
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Massimo sah die Aasimar liebevoll an. „Vielleicht verstecken wir uns auch einfach, so dass sie uns gar nicht sehen.
„O, ja. Das ist besser.“ Jetsun sah ich um. Dann deutete sie auf den gedrungenen Turm der Kirche. „Dort oben. Komm, halte Dich gut an mir fest!“ Und sie umschlang den Organisten mit ihren schlanken Armen.
Massimo wusste nicht so recht, was er denken sollte, als er seinerseits die nur spärlich bekleidete junge Zauberin umfasste. Aber seine vielleicht ein wenig sündigen Gedanken vergingen ihm sofort, als er sich plötzlich in die Luft erhoben fühlte. //Von einem Engel getragen…// dachte er und hatte prompt eine Melodie dazu im Kopf, die er auch weiter verfolgte, als sie schon nach wenigen Augenblicken auf dem Dachfirst des Kirchenschiffes landeten und dann über die massive Brüstung in den offenen Turm kletterten.
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Die Aussicht von hier oben war atemberaubend. Weit sah er über die Dächer Reedales, er sah den Wald rund um das Dorf und dort, da wo die Lichtung war, musste die Mühle sein. Irgendwo weit dahinter sein Haus, am Rande Arcadias.
„Danke“, flüsterte er, als er sich, mit leichtem Bedauern, von dem Engel, der Magierin, löste. Von hier oben sah alles friedlich aus, die Stimmen aus dem Inneren der Kirche waren nur Gemurmel im Wind.
„Ich musste das tun, ich konnte nicht länger zusehen. Shay, Jori, ich hoffe es geht alles gut für sie aus. Ich dachte die Menschen sind vernünftiger, würden auf Worte der Freundschaft und der Liebe hören, aber es gibt so viele, die Hass in sich tragen.“ Massimo verstand Wut, er verstand auch, wenn man sich irrte, wenn man falsche Dinge glaubte, aus Unwissen, aber Hass, dieses Gefühl war ihm fremd. Allerdings verstand er nun, was mit der Redensart ‚blinder Hass‘ gemeint war. Es war, als ob diese Menschen mit Blindheit geschlagen waren, nicht mehr eigene Ideen und Gedanken besaßen, sondern fremde, ihnen eingepflanzte Ideen aus ihnen sprachen, zigfach wiederholt durch den Priester.
Und nun mussten andere sich damit herumschlagen, mit dem Kampf, den er begonnen hatte. Beinahe war er in Versuchung, wieder zurück in die Kirche zu gehen, aber gleichzeitig hatte er Angst, dass seine Anwesenheit nur alles schlimmer machen würde.
Jetsun fühlte diesen Widerstreit und hörte ihn auch aus den Erklärungen des Organisten heraus.
„Du hast den Anfang gemacht, mehr kannst Du jetzt nicht tun.“
Mit schlechtem Gewissen, sich so aus der Affäre gezogen zu haben, nach diesem Anfang, nickte er und überlegte: „Ich hoffe, es war richtig und ich verursache nicht noch mehr Schmerz am Ende.“
Leise sprach die Magierin, der Engel: „Die Menschen kommen zur Besinnung, Shay und Jori und Elder Godric kriegen das schon hin.“
Massimo blickte tief in die dunklen Augen Jetsuns. Die Aasimar sagte nichts mehr, ihre Hand ergriff stumm die des Mannes.
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Zeit: MD 05.0720
Ort: Die Drachenhöhle
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„Also ich brauch erstmal was in den Magen.“
Emily erschrak und sah sich um. „Oh nein. Hier gibt es ja weit und breit nicht den kleinsten Bissen zu essen. Sam, wir müssen hier raus, SCHNELL!“
„Sag ich doch“, bestätigte Samantha zufrieden.
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Die Stimmen der Frauen hatten ihn geweckt. Und dann war da noch deren Gesprächsthema: Essen! Der Erste erhob sich. Kein Kristall in seiner Reichweite. Einfach unfair. Er beobachtete in Ermangelung anderer Tätigkeitsmöglichkeiten die Chefingenieurin und die technische Offizierin, die hier so ganz anders waren, als zu Hause. So wie er selbst. Dieser Holodeckausflug war merkwürdig gewesen und nun plötzlich zur Wirklichkeit geworden.
„Hey, was habt ihr denn vor? Wo wollt ihr hin?“, rief der Kopf des Drachen. Natürlich sprach keine der beiden Frauen Warpdrachisch und eine andere Sprache ließ sich im Kehlkopf der Drachenhälse leider nicht artikulieren.
Was Sam hörte, klang in ihren Ohren wie wütendes Fauchen. Sie nahm Emily an die Hand und rannte los, direkt in Richtung eines Höhlenganges, der hoffentlich an die Oberfläche führte.
„Ja, ich hab ja auch Hunger, aber renn doch nicht so!“ maulte Prinzessin Emily deutlich.
Samantha schien es, als würde das Fauchen näher kommen und waren das nicht Schritte wie von… irgendwas riesigem… einem Drachen zum Beispiel?
Mit Mühe erreichten sie den Eingang des Tunnels und sprinteten noch einige Meter vorwärts, eher Sam langsamer wurde.
Emily wandte sich um, ein riesiges, glühendes Auge schielte ihnen nach. Emily winkte freundlich: „Wir suchen uns nur schnell was zu essen! Bis später oder so!“
Das Drachenauge verschwand am Eingang.
„Da drin gibt es was zu essen?“, fragte der Erste.
„Idiot! Das ist ne Sackgasse. Da geht es nur einen oder zwei Kilometer rein und dann ist Ende“, fauchte Nummer drei.
„Woher weißt Du das denn?“, fragte der Zweite.
„Ultraschallerkundung. Da kommt nicht mal eine Maus raus.“
„Und was machen wir so lange, bis die zurück sind?“, fragte der Erste.
„Naja, der einzige Ausgang ist das Ausflugsloch, wir könnten ja nett sein und den beiden etwas zu Essen…“, überlegte der Dritte laut.
„Oh, ja, Essen ist immer gut.“
„Boah“, dem zweiten wurde es beinahe übel: „Du hast doch erst gerade schon wieder gefressen wie… ein Drache!“
„Klappe, lasst uns schauen, was wir finden. Was essen die eigentlich? Ach, wir finden schon irgendwo was.“
Der Drache breitete seine Flügel aus und schüttelte sich, dann hob er ab. Bestimmt gab es im Wald etwas, was sie den beiden mitbringen könnten. Ein paar Blätter oder ein Wolf oder sowas.
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Zeit: MD 6.0930
Ort: Die Kirche
Im Inneren der Kirche fällt dem Küster auf, dass auch die Elfenfrauen anwesend sind, Temba ist erbost, doch nach einigen Worten T’Valas verlässt er den Raum in Richtung Bibliothek. Zur gleichen Zeit erreichen Jetsun und Massimo die Brüstung des Kirchturmes und landen dort.
Zeit: MD 05.0720
Ort: Die Drachenhöhle
Sam und Emily flüchten in einen Tunnel vor dem fauchenden Drachenungetüm, dieses beschließt, der Chefingenieurin und der technischen Offizierin etwas essbares zu besorgen.
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Ich glaube an die Kraft
Uns’rer eigenen Träume
An Luftschlösser, an die Utopie
Vielleicht wird diese Welt sich nochmal ändern
Vielleicht schon morgen, vielleicht auch nie
Zieh mit den Wolken
Zieh mit dem Wind
Lass uns Luftschlösser bauen
Zieh mit den Wolken
Zieh mit dem Wind
Wir sind gebor’n, um frei zu sein
Gegen jeden Sturm zu schrei’n
Wir holen uns das Paradies zurück
Freiheit und Glück