# Zeit: MD 6.1510
# Ort: in der Feenwelt
# Bälle: Assets, Nessy, Freiball
Jetsun folgte dem schrulligen Krämer, der auf so wunderbare Weise Auren sehen konnte, ohne zu murren. Auch wenn sie ihre Zauber ohne weitere Zutaten oder Zutun wirken konnte, wusste sie, dass Beschwörungen und Verzauberungen ohne Rituale nicht funktionierten. Rituale waren wichtig.
Auch Nenii, die junge Arapahoe, wusste um Rituale. Oft genug hatte sie dem Schamanen ihres Volkes zugeschaut, wenn er mit den Geistern sprach, um Kranke zu heilen oder wenn es darum ging, die Büffel aus ihren Höhlen zu locken, damit sie wieder über die Prairie liefen. Nur Massimo fragte sich, ob dieser Fabi noch alle Brekkies in der Schüssel hatte. Aber da er Jetsun unter keinen Umständen alleine lassen wollte (und weil er auch ein wenig neugierig war) folgte er den dreien bei der Umrundung dieses Grashügels.
Zu seiner Überraschung wurde tatsächlich am Ende des siebten Orbits eine Art Einschnitt in dem Hügel sichtbar. Etwas, was er vorher nicht wahrgenommen hatte. Seltsam.
Dieser Einschnitt führte geradewegs leicht abwärts durch den Hügel hindurch. Wilde Rosensträucher rankten sich zu beiden Seiten empor und bildeten einen Kranz um den Eingang. Ein betäubender Duft ging von ihnen aus.
„Da geht’s rein!“ sagte Fabi und deutete mit seiner Hand auf den Durchgang. Denn genau das war dieser Einschnitt: Ein Durchgang in die Welt der Feen.
„Meine Leute sollen da drin sein?“ fragte Nenii zweifelnd. Waren sie etwa Gefangene? Eingesperrt in einer Höhle? Wie schrecklich!
„Ich hab keine Ahnung, ob Ihre Leute da drin‘ sind oder nich. Aber das ist der Weg in die Feenwelt. Und ja, ein paar von den kleinen Wichten sahen ziemlich genauso aus wie Sie, Miss.“
Nenii schauderte ein wenig. Aber sie war ja schon von ihrer realen Welt in die Geisterwelt gegangen. Also konnte sie auch ohne Probleme noch weiter in die Feenwelt gehen. Außerdem…
Sie sah Jetsun an. Die verstand ihre unausgesprochene Frage sofort. „Wir gehen da gemeinsam hinein.“ erklärte die Aasimar. Und Massimo, dem das Ganze ohnehin seltsam vorkam, ergänzte: „Ich komme auch mit. Ich lasse Dich jetzt ganz bestimmt nicht allein.“
Fabi brummelte etwas von „ich will das nicht.“ und „ganz bestimmt nie wieder.“ aber irgendwie beugte er sich dann doch dem Gruppenzwang. Und folgte dann eilig den anderen.
Der Übergang war ganz anders, als die drei erwartet hatten. Es war keine Höhle, sondern eher einfach nur die Fortsetzung der Wiese, nur dass die Farben kräftiger leuchteten. Das Gras war grüner und der Himmel blauer. Insgesamt wirkte alles deutlich lebendiger.
Dann tauchten große Hinkelsteine im Gras, in die seltsame Schriftzeichen eingraviert waren. Hier und dort war geheimnisvolles Leuchten zu sehen. Knorrige alte Bäume kamen in Sicht, die Äste schienen wie Arme umherzutasten…
„Esst nichts von hier. Fasst möglichst nichts an. Und achtet auf den Weg. Die Zeit verläuft hier anders. Und wenn wir uns verirren, finden wir möglicherweise nicht mehr zurück.“ riet Fabi. Irgendwie gefiel es ihm hier nicht mehr so recht und… nun, vielleicht sollte er die Gelegenheit doch nutzen, nochmal etwas von dem… oder vielleicht auch besser doch nicht. Nur… ach, das war alles so verworren.
# Zeit: MD 6.1540
# Ort: in der Feenwelt
# Bälle: Assets, Nessy, Freiball
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„Und was hat er gesagt?“ wollte nun Fabi wissen, dessen Neugier geweckt wurde.
„Nun offenbar hat einer der Ältesten einen großen Schatz hier im Wald vergraben, kann sich aber nicht erinnern, wo genau. Deshalb ist das halbe Feendorf nun hier und gräbt den Wald um. Soweit konnte ich folgen.“ begann Nenii und holte tief Luft.
„Aber was ein Holoemitter ist und warum der ein Schatz sein soll, verstehe ich nicht. Auch nicht, dass die Feen ohne den Replikator den Fabi gestohlen hat, keine neuen Holoemitter erzeugen können.“
„Hey! Ich habe den nicht gestohlen! Man hat ihn mir geschenkt!“ begehrte Fabi nun auf und alle Augen waren auf den Krämer gerichtet.
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Jetsun hatte den Worten keine besonders große Beachtung beigemessen. Sie wusste nicht, was ein Replikator oder ein Holoemitter war, auch wenn bei ihr ganz weit hinten im Hinterkopf so etwas wie eine gewisse Grundahnung zu schlummern schien. Nur dass beides irgendwie mit der Mühle der Nachtmüllerin zu tun haben musste. Aber was, das entzog sich ihr.
Da sie aber auch nicht streiten wollte, sah sie sich lieber etwas um, ging ein paar Schritte weiter auf eine Art Hügelkuppe und schaute in die Ferne. Da, in einer gewissen Entfernung, schien ein Dorf der Feen zu liegen. Dabei war es gar nicht so weit fort, aber da die Feen ja alles kleine Leute waren, schien es doch weiter entfernt zu liegen.
„Schaut mal dort!“ rief sie laut und die anderen kamen herbeigelaufen. Vor allem Fabi, der froh war, sich nicht wegen irgendetwas rechtfertigen zu müssen.
„Ein Feendorf?“ fragte Massimo und kniff ein wenig die Augen zusammen, um Einzelheiten erkennen zu können. Jetsun, deren Aasimar-Augen alle Details wunderbar genau und scharf sehen konnte, keuchte auf.
Das erste Gebäude, was sie am Ortseingang erkannte, war eine Art Schankwirtschaft. Oder… „Pub“ flüsterte Jetsun und auch Fabièn starrte das Lokal irritiert an. Ein (verhältnismäßig) großes Schild über dem Eingang war da zu lesen: „der Topf voll Gold“ stand da drauf. Und wie auf Bestellung bekamen sie Kopfschmerzen.
Nenii dagegen starrte woanders hin. Etwas weiter hinten, hinter der Siedlung, war ein freies Feld. Und auf dem Feld standen etwas über ein Dutzend spitze Zelte. „Tepees“ murmelte Nenii. Mit den typischen neun Zeltstangen, von denen drei weit über die Spitzen hinausragten, und alle in dieselbe Richtung weisende Rauchklappen aufwiesen, aus denen teilweise Rauch hervor kräuselte. Einige in Wildleder gekleidete Feen schwirren um die Tepees herum und gingen ihren Tätigkeiten nach.
Nenii ging ächzend in die Knie. „Meine… meine Leute! Aber… was ist hier mit ihnen geschehen?“
Jetsun kniete sich neben die Arapahoe und legte einen Arm um sie. „Ich weiß es nicht. Aber hier stimmt etwas nicht. Wir… irgendetwas ist hier ganz und gar nicht richtig.
Sie sah sich um. „Fabi…“ sagte sie und der Krämer fuhr leicht zusammen. „Ja, Doktor?“
Die Kopfschmerzen wurden stärker. „Wir müssen hier wieder raus!“ warf Massimo ein.
„Lieutenant LaGroille, lassen sie uns wieder gehen!“
Fabi fuhr herum und sah den Organisten an. Dann Jetsun. „Ja.“ sagte er. „Wir sollten gehen. Sofort.“
„Aber wohin denn?“ fragte Nenii kläglich. „Meine Leute…“
„Die Mühle!“ rief Jetsun aus. Sie sah Massimo und Fabi abwechselnd an.
„Die Mühle. Sofort.“
Beide Männer nickten deutlich. „Ja!“ – „Die Mühle. Wir müssen sie aufsuchen.“
Jetsun nahm Nenii an die Hand. „Hab keine Angst. Alles wird gut. Ich verspreche Dir, dass alles wieder gut werden wird. Ganz bestimmt!“
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# Zeit: MD 6.1510
# Ort: in der Feenwelt
Jetsun, Massimo und Nenii betreten unter Fabis Führung die Feenwelt.
# Zeit: MD 6.1540
# Ort: in der Feenwelt
# Bälle: Assets, Nessy, Freiball
Während Fabi sich noch wegen des Replikators zu rechtfertigen versucht, entdeckt Jetsun ein kleines Feendorf. Sie, Massimo und Fabi entdecken gleich am Ortseingang eine Schänke, die in ihnen eine heftige Erinnerung weckt und dabei auch sofort Kopfschmerzen verursacht. Nenii dagegen entdeckt am Ortsausgang einige Tepees mit ihren Leuten.
Und sie beschließen spontan, sofort die Mühle aufzusuchen.
</SUM>
submitted by Isi Fox
a.k.a.
Lt. Jetsun Pema, CM und Aasimar-Magierin