Es hat mir viel Spaß gemacht, Auri! Danke Dir ganz herzlich.
<RPG>
# Ort: Die Weinkellerei von Herrn Francis Bègrese, Shermans Planet
# Zeit: 11.1530
Mit noch immer etwas weichen Knien hatten Fabièn und Jetsun den Weg hinein in das Haupthaus des Weinguts genommen, während Nicoló Monti breit grinsend seinen ‚Il Diavolo‘ entlud. Sie waren tatsächlich pünktlich und vor allem lebendig angekommen. Das war doch schon mal was.
Das Weingut war offenbar ein deutlich größeres Anwesen als sie vermutet hatte. Und der Eigentümer kam höchstpersönlich herausgetreten und begrüßte die beiden Offiziere sogar auf Französisch, was Fabièn ebenso erwiderte. Jetsun dagegen musste kurz richtigstellen, dass sie diese Sprache leider überhaupt nicht verstand.
„O, welche Tragik!“ meinte Monsieur Bègrese theatralisch und zwinkerte Fabi zu.
„Monsieur LaGroille, Sie müssen Madame Pema unbedingt Unterricht geben. Sie würde so viel im Leben verpassen.“
Fabi und Jetsun sahen einander an. „Warum nicht?“ fragte Jetsun und Fabi nickte nur, ein wenig verwirrt.
M. Bègrese führte sie dann herein und gewährte beiden einen kurzen Einblick in das Gut und die täglichen Arbeiten, die hier so anfielen. Auch nach vielen Jahrhunderten Industrialisierung war die Weinherstellung noch zum größten Teil traditionelle Handarbeit. Angefangen von der Pflege der Stöcke, über die Lese der Trauben, bis zum Keltern in der Presse waren immer erfahrene Hände und Augen gefragt.
Das hieß natürlich nicht, dass man auf moderne Technik verzichtete. Bodenfeuchtesensoren und Beregnungsanlagen waren ebenso im Einsatz wie spezielle önologische Tricorder zur Messung von Zuckergehalt, Weinsäure, Schwefel und etlicher anderer für den Geschmack wesentlicher Stoffe. Die Önologie, so führte Herr Bègrese aus, war die Wissenschaft der Weinherstellung und wurde an namhaften Universitäten gelehrt. <NRPG: das stimmt 🙂 >
Jetsun hörte aufmerksam zu. Sie hätte nie gedacht, dass man sich so detailliert mit der Aufzucht und Verarbeitung von Pflanzen beschäftigen konnte. Herr Bègrese hatte Dutzende von interessanten Anekdoten aus dem Alltag parat, die die Führung kurzweilig machten.
Für Fabi war es nicht ganz so spannend, da ihm vieles schon bekannt war. Dennoch genoss auch er die Tour, und wenn es ihm zu langweilig wurde, betrachtete er unauffällig und mit einem feinen Lächeln seine Begleiterin.
Schließlich führte der Gutsherr sie eine breite lange Treppe hinunter in den eigentlichen Weinkeller und erzählte noch das eine oder andere zu den Weinen, der Lagerung und alledem. Dabei blieb er jedoch im Föderationsstandard, benutzte nur das eine oder andere französische Wort, um die Erzählung etwas aufzupeppen. Letztendlich hatte er sein Ziel erreicht, und seine Gäste ausgesprochen neugierig auf die nun folgende Verkostung gemacht.
Zum Weinkeller gehörte auch ein Schankraum mit mehreren Nischen, die jedoch alle noch unbesetzt waren. Eine dieser Nischen war hübsch eingedeckt und mit Blumen und Kerzen verziert. Jetsun war entzückt.
M. Bègrese rückte Jetsun dann ihren Stuhl zurecht und begann dann mit der Probe. Es gab Eine Karaffe Wasser, das berühmte Baguettebrot von Bäcker Schepke und natürlich den Wein, von dem aber immer jeweils nur eine kleine Menge gereicht wurde. Es ging ja ums probieren. Und zu jedem Wein wusste M. Bègrese eine lustige Geschichte zu erzählen. Kurz, er war der vollendete Gastgeber.
Natürlich war dies keine ‚echte‘ Weinprobe. Der Wein wurde wirklich getrunken und nicht wieder ausgespuckt. Und es wurde auch ein klein bisschen mehr getrunken als sonst üblich. Von daher wurde dieses Event recht schnell recht lustig. Wie sich herausstellte, hatten M. Bègrese und Fabièn gemeinsame Bekannte in der Bretagne – ein Umstand, der natürlich augenblicklich nach einem weiteren Glas Wein für alle verlangte. Jetsun nippte nur noch, sie fühlte sich schon reichlich beduselt. Die beiden Männer tauschten Geschichten über M. Mouton (den Bekannten) aus, zu denen sie naturgemäß nichts beitragen konnte.
Zum wiederholten Male stellte sie fest, das Fabièn eigentlich ein sehr extrovertierter Mensch war. Nur ihr gegenüber war er irgendwie immer gehemmt, wie kam das eigentlich? Sie wünschte, sie wüsste wie sie ihm das abgewöhnen könnte.
Ein leiser Gong ertönte.
„Oh, je regrette!“, sagte Herr Bègrese. „Die nächsten Gäste sind da. Vielleicht können wir später noch etwas plaudern?“
Er wies mit der Hand auf die vier offenen Flaschen, die auf dem Tisch standen. „Bleiben Sie ruhig solange Sie mögen, und probieren Sie. Wenn Sie gehen wollen, klopfen Sie da drüben, dann erklärt Ihnen meine Frau wie Sie zurück in die Stadt kommen. Il Diavolo kann ich mit vollem Magen nicht empfehlen.“
Fabi und Jetsun grinsten.
„Ach ja, meine Frau macht auch den Laden, falls ich Sie überzeugen konnte“, zwinkerte er ihnen zu. „Profiter le vin und au revoir!“
Nach einem kräftigen Händedruck wuselte er davon.
Jetsun musterte die offenen Flaschen. „Da haben wir ja noch was vor.“, kommentierte sie trocken, woraufhin Fabi kicherte. Er prostete ihr zu und nahm einen Schluck.
„Eigentlich unglaublich, oder?“ meinte er nachdenklich.
„Wie meinst du das?“ fragte Jetsun. Sie gab der Vernunft die Oberhand, ließ das Glas stehen und nahm sich lieber ein weiteres Stück Baguette.
„Das wir hier in aller Ruhe sitzen und Wein verkosten können… und anderswo tobt der Krieg..“
Jetsun blinzelte ein paarmal. Sie war in Gedanken ganz woanders gewesen. Hatte sich ein wenig ausgemalt, wie es mit ihr und Fabi wohl weitergehen könnte. Also heute. Irgendwie hatte sie wage, romantische Bilder im Kopf gehabt. Flausen. Aber schöne.
So nahm sie doch ihr Glas und trank einen guten Schluck. Immerhin war der Wein wirklich ausgezeichnet.
„Ja. meinte sie dann. „Das stimmt. Aber der Krieg geht ja lange. Und so müssen die Krieger auch mal ausruhen und wieder zu Kräften kommen. Dennoch stimme ich Dir zu. Es ist schon irgendwie surreal. Auch der Strand letztens. Und zuhause… da sitzen die Leute auch und leben einfach ihr Leben. Es wird gearbeitet, geliebt, geheiratet, Kinder werden geboren. Und anderswo sterben Leute im eiskalten Vakuum…“
Fabièn merkte, dass das Gespräch in eine Richtung rutschte, die er so nicht bedacht oder gewollt hatte. Und die, so nahm er an, Jetsun nicht gefiel. Doch ehe er schnell irgendwohin gegensteuern konnte, hatte Jetsun doch den Faden aufgenommen.
„Weißt Du,“ sagte sie „ich finde, wir machen hier einen Fehler. Also unsere Regierung.
Der Ansatz ist schon nicht schlecht. So, wie bei den Kikonen. Du erinnerst Dich?“
„Natürlich.“ erwiderte der Franzose. Der Planet der Amazonen war schon wirklich sehr schön gewesen, wenn sie auch nur diese eine Insel gesehen hatten.
„Nur was davon meinst Du?“
„Ich meine die Idee, Verbündete zu suchen. Freunde. Die einem helfen, diesen furchtbaren Krieg zu beenden.“
„Ich denke schon, dass unsere Regierung da alles in die Wege leitet, was möglich ist.“
„Ich denke nicht.“ meine Jetsun, kopfschüttelnd.
„Ich finde, sie stochern nur im Nebel.“
Sie nahm wieder einen Schluck.
„Schau, ich war als Diplomatin zu den Kikonen geschickt worden. Aber ich habe keinen Hinweis bekommen, dass unser Außenministerium oder sonst wer vielleicht bei anderen Mächten nachfragt.“
„Und welche Mächte könnten das sein? Cardassia?“ fragte Fabi zweifelnd.
„Zum Beispiel. Wobei die Cardassianer keine Grenze zu den Klingonen haben. Eher die Romulaner.“
„Die Romulaner! Die kommen doch miteinander schon nicht klar.“
„Möglich, ja. Aber umso empfänglicher wären sie für Angebote. Und wenn sie nur ein wenig Aufmerksamkeit auf sich lenken würden, würde das wiederum die Aufmerksamkeit der Klingonen auf sich lenken. Womit sie wiederum weniger Kräfte gegen uns aufbringen könnten. Alles, was helfen kann, hilft.“
Fabièn runzelte ein wenig die Stirn. Tatsächlich merkte man, dass Jetsun Diplomatie gelernt hatte. Und damit wohl auch Politik. Nur die Richtung sagte ihm nicht so ganz zu.
„Und welche Seite der Romulaner würdest Du ansprechen wollen? Sicher nicht die Imperialen.“
„Das wäre mir einerlei. Die Seite, die uns bereit wäre, zu helfen. Das Sternenreich wäre dabei hilfreicher als die Republik, da es erstens tatsächlich eine Grenze zu den Klingonen hat und zweitens sich sofort an die Klingonen wenden würde, sollten wir uns mit der Republik verbünden. Genau das sollten wir aber vermeiden.“
„Uff.“ machte Fabi und lehnte sich zurück. Ganz blödes Thema, auch wenn es grundsätzlich hochinteressant war. Nur der Wein half nicht wirklich, sich hier zu konzentrieren. Außerdem… Nein, er wollte das jetzt nicht besprechen.
Also hob er sein Glas. „Lass uns das vielleicht ein andermal weiter verfolgen. Lass uns lieber auf unseren wohlverdienten Urlaub anstoßen, ja?“
Jetsun sah ihn an, dann lächelte sie breit.
„Du hast Recht. Gute Idee.“
Ihr Lächeln wurde etwas breiter und irgendwie… zärtlicher!
„Ich würde sehr gern mit Dir Brüderschaft trinken. Ja?“
„Klar, warum nicht“, meinte Fabièn ohne langes Nachdenken, und hob sein Glas. Dass Jetsun anscheinend ein bestimmtes Ritual damit verband, war ihm entgangen. Darum schaute er etwas verwirrt, als sie nun plötzlich näher rutschte und ihm die Hand mit ihrem Glas entgegenstreckte.
„Ähmm“ zögerte er und sah schnell nach links und rechts, ob irgendjemand zusah. Aber im Moment hatten sie den Raum für sich. Wieder sah er die Hand mit dem sich nähernden Glas an, was…?
Doch dann fiel der Groschen. „Ach so meinst du. Hm, okay.“
Nun hob auch er die Hand mit seinem Glas, und verschränkte sie mit Jetsuns Hand. Sie sahen sich tief in die Augen, während jeder den Mund zum Glas brachte und trank. Es war für Fabièn ein sehr eigenartiges Gefühl, einer Frau so nahe zu sein. Verwirrend und ein wenig schwindelig, ein bisschen wie Achterbahn, kurz bevor man in die Tiefe sauste..? Oder war es doch nur der Alkohol? Auf jeden Fall machte es ihm gar nichts aus, in diese braunen Augen zu schauen, während es irgendwo tief in seinem Bauch kribbelte…
Als die Gläser leer waren, ließen sie sie sinken. Nun gab es kein Hindernis mehr zwischen ihren beiden Gesichtern. Fabi wusste, was jetzt kam, aber er zögerte. Unterdessen kam Jetsuns Mund immer näher.
// Worauf wartet er denn // dachte die Ärztin. Sie fühlte es doch eindeutig, dass zwischen ihnen etwas war. Da waren sie wieder, diese unerklärlichen Hemmungen bei ihm.
Nach wenigen Augenblicken des Zögerns beschloss sie, dass sie jetzt einfach ihre Lippen auf die seinen drücken würde und fertig. Entschlossen sah sie Fabi in die Augen und spitzte die Lippen. Doch in diesem Moment drückte Fabièn ihr schon einen kurzen Kuss auf die Wange. Warm und weich und viel zu kurz.
Das war alles. Er lehnte sich zurück und lächelte sie an. Jetsun zwang sich zurückzulächeln, und ihre Enttäuschung zu verbergen.
Sie nahm die Karaffe und schenke sich ihr Glas noch einmal voll.
„Du auch?“ fragte sie.
Fabi schien beinahe erleichtert zu sein. „Danke!“ er hielt ihr sein Glas hin.
//Und nun?// fragte sich Jetsun. Es tat sogar in ihrem Magen weh und das kam nicht von Wein. Wie sollte sie denn mit einer solchen Diskrepanz zwischen Zuneigung und Zurückweisung umgehen? Sie beschloss, akademisch an die Sache heranzugehen.
Fabi hatte sie gern hierher begleitet. Sie hatten sich wunderbar unterhalten. Zugegeben, mit M. Bègrese lief die Unterhaltung noch besser, das war ihr natürlich aufgefallen. Doch wenn Fabi mit ihr nicht klarkommen würde, hätte er sie gar nicht erst hierher begleitet. Und dann das Candlelight-Dinner, was er ihr geschenkt hatte. Das stand auch noch aus.
Jetsun seufzte. Dann lächelte sie Fabi ganz besonders lieb an.
„Danke. Wir sind jetzt noch nicht verlobt, aber immerhin schon Geschwister. Im ideellen Sinn jedenfalls.“ Sie prostete ihm zu. Hatte sie noch weiter gehende Pläne für den restlichen heutigen Tag gehabt, so waren die hinfällig geworden. Dann konnte sie auch gern noch etwas mehr trinken. Sollte ja helfen.
So richtig etwas zu erzählen fiel ihr aber auch nicht mehr ein. Und eigentlich hatte sie gar keine Lust, sich zu betrinken.
Apropos Lust! Jetsun hatte nicht die geringste Lust, wieder mit diesem Wahnsinnigen Gefährt namens Satan oder so zurück zu fahren. Und eigentlich hatte sie auch keine Lust, mit dem Bus zu fahren. Daher überlegte sie, ob sie vielleicht den Transporter der Hephaistos nutzen konnten, sie direkt hier abzuholen. Naja, nicht so ganz direkt. Also nicht hier, aus der Kellerstube. Aber vielleicht vor dem Gebäude. Das musste doch gehen.
Sie fragte Fabi: „Sag mal, meinst Du, wir können uns vielleicht direkt von hier… also von vor dem Haus zurückbeamen lassen? Oder wäre das ein Dienstvergehen?“
„Nö.“ meinte Fabièn. „Das ist kein Dienstvergehen. Wir würden ja so oder so beamen. Entweder von dieser öffentlichen Station da in der Stadt oder von hier. Ist doch kein Unterschied.“
Er leerte sein Glas. „Möchtest Du denn jetzt gern aufbrechen? Ich glaube, ich würde mir gern noch ein paar Flaschen von dem hier…“ er hielt die fast leere Flasche hoch „…mitnehmen.“
„Mach gern.“ erwiderte Jetsun. „Und ja, ich würde gern Schluss machen.“
Sie hielt sich eine Hand an die Stirn. „Ich glaube, ich habe eh schon mehr als genug!“
Stimmte zwar nicht, passte aber.
Fabi kicherte. „Ist nicht so schlimm. Und wenn jemand etwas gegen Kopfweh hat, dann Du als Ärztin.“
Jetsun grinste. Da hatte er Recht. Kurz sah sie die fast leere Flasche an, schüttelte dann aber doch den Kopf. Sicher, der Wein war großartig, aber nur um Rest zu machen… nein!
„Dann wollen wir mal klopfen, ja?“
Mme Bègrese war ebenso lieb und sympathisch wie ihr Mann und so bekam Fabièn ein Sixpack von seinem bevorzugten Wein in einem Tragepaket in die Hand gedrückt und Jetsun einen kleinen Leinenbeutel mit drei kleinen Pikkolos, die hier ebenfalls produziert wurden. „Jedes der Fläschchen reicht genau für zwei dieser Gläser.“ zwinkerte Mme Bègrese ihr zu und deutete auf einen kleinen Karton, der ebenfalls in dem Beutelchen steckte.
Die zwei Offiziere bedankten sich sehr herzlich und Fabièn versprach, Grüße an seinen Bekannten M. Mouton auszurichten wenn er ihn wieder einmal treffen würde. Dann gingen sie beide die lange Treppe wieder nach oben. Fabien hielt sein Sixpack mit beiden Händen vor den Bauch gedrückt, so dass Jetsun seine Hand nicht halten konnte. Naja.
Es war noch hell draußen und daher auch nicht so romantisch. Dennoch hatte Jetsun die Hoffnung noch nicht ganz aufgegeben. Sie schaute zu Fabièn, dann grinste sie ein wenig. „Du hast grad keine Hand frei, nicht wahr? Dann übernehme ich mal den Transport.“
Sie zog ihren Kommunikator aus ihrer Handtasche hervor und heftete ihn sich an die Brust ihrer Kira. dann tippte sie darauf.
„Lieutenant Jetsun Pema an Hephaistos Transporterraum. Bitte zwei Personen hochbeamen.“
Eine Sekunde später lösten sich beide Menschen in ein funkelndes Flirren auf.
# Ort: USS Hephaistos, Transporterraum
# Zeit: 11.1840
„Geleitest Du mich noch zu meinem Quartier?“ fragte Jetsun und sah Fabièn erwartungsvoll an.“
„Sicher, gerne!“ erwiderte dieser arglos.
„Danke!“ Jetsun lächelte den Flieger an und, da er noch immer sein Weinpaket mit beiden Händen hielt, hakte sie sich einfach bei ihm ein. Dadurch konnten sie nicht so schnell gehen, was Jetsun aber überhaupt nichts ausmachte. Dafür spürte sie seine Wärme, was ihr gut gefiel. Kurz zwinkerte sie dem aktuellen Transporteroperator zu, der sie breit wissend angrinste. Dann verließen die beiden Offiziere den Transporterraum.
# Ort: USS Hephaistos, vor Jetsuns Quartier
# Zeit: 11.1850
Jetsun ließ Fabi endlich los, nachdem sie den ganzen Weg über bei ihm eingehakt geblieben war.
„Danke für den wunderschönen Nachmittag!“
„Gerne. Außerdem war es ja Deine Einladung gewesen.“ erwiderte Fabi, der zugeben musste, dass es ihm auch sehr gut gefallen hatte.
„Dann… wünsche ich Dir jetzt noch einen angenehmen Abend.“
„Danke.“ Fabi überlegte, was in so einem Fall wie jetzt wohl üblich sei. Sie zu bitten, noch kurz hereinzukommen zu dürfen war ihm nicht so recht angenehm. Nicht, dass er Jetsun nicht mochte – er mochte sie sogar recht gerne. Aber er wollte sie jetzt nicht überfordern… und sich selbst auch nicht.
„Das wünsche ich Dir auch.“
Jetsuns Verstand raste grad. Am liebsten hätte sie jetzt noch ihre Hände auf seine Schultern gelegt, ihn zu sich hingezogen und ihm doch noch einen Kuss auf seine Lippen gegeben. Aber sie wusste, dass er sich scheute, weshalb auch immer. Sie war sich sicher, dass es nicht an ihr lag. Es musste also irgendeine Art Trauma oder so sein. Vielleicht eine furchtbare Erfahrung, die er früher einmal gehabt hatte. Also musste sie behutsam sein und ihn nicht überfordern, auch wenn ihr das gerade ganz furchtbar schwer fiel. So gern hätte sie ihn an sich gedrückt, seine Nähe gespürt und ihn wirklich am allerliebsten einfach zu sich ins Bett geholt, nur um ihm einfach nahe zu sein. Aber… irgendwie ging das nicht und das tat ihr ganz furchtbar leid.
Fabi spürte, dass Jetsun sich um ihn Gedanken machte, auch wenn er keine Vorstellung hatte, worum genau. Also beschloss er, es für heute gut sein zu lassen.
„Dann bin ich weg, ja?“ fragte er lieb.
Jetsun nickte, tapfer lächelnd.
Spontan, und auch weil es vorhin ja gar nicht schlimm gewesen war – jedenfalls aus der Retrospektive heraus betrachtet – beugte sich Fabi vor, küsste Jetsun flink auf die Wange und war dann wirklich wie der Blitz weg.
Jetsun sah ihm nach, die Hand auf ihre Wange gelegt. Dann seufzte sie lächelnd und ging hinein.
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<SUM>
# Ort: Die Weinkellerei von Herrn Francis Bègrese, Shermans Planet
# Zeit: 11.1530
Jetsun und Fabièn erleben zusammen eine sehr gemütliche Weinprobe
# Ort: USS Hephaistos, Transporterraum
# Zeit: 11.1840
Die zwei nutzen den direkten Weg zurück
# Ort: USS Hephaistos, vor Jetsuns Quartier
# Zeit: 11.1850
Fabièn verabschiedet Jetsun vor deren Quartier
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submitted by Auri und Isabelle