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Jenns Abgrund

Posted on 20. August 2023 By admin
Hey,

hiermit melde ich mich unter den Lebenden zurück. Vielen Dank Mac fürs helfen und das CoPo.

Disclaimer/ Achtung: In diesem Text wird, wenn auch nicht explizit, die häusliche Gewalt gegen eine Frau beschrieben. Wem dieses Thema zu Nahe geht, dem empfehlen wir sich auf das Lesen der SUM zu beschränken.


<RPG>

# Zeit: MD 6.1020

# Ort: Auf dem Weg zu Jenn’s und Cadocs Haus

<quote>

Jen, die hinten auf dem Wagen saß, seufzte tief. Sie würde das hier ausbaden müssen…

 

Doch Massimo griff seitlich in die Zügel und ruckte, das Pferd blieb stehen und Cadoc hatte nun auch keine Möglichkeit mehr, leicht zu entkommen.

“Wir warten noch immer auf Deine Entschuldigung, Bauer.”

Massimo musste die Stimme nicht erheben, er musste nicht laut werden, irgendetwas an ihm sagte: “Lege Dich nicht mit mir an, Du wirst es bereuen”. Cadoc kannte diesen Blick, aber niemals hätte er erwartet, dass der kahlköpfige Musiker so schauen würde. In diesem Blick lag etwas eiskaltes, tödliches.

 

“Entschuldigung”; murmelte er und schob ein “reicht das?” hinterher. Massimo nickte und ließ den Zügel wieder los.

 

Langsam setzte sich die Kutsche erneut in Bewegung, diesmal unbehelligt und ohne, dass Cadoc auch nur ein weiteres Wort sagte. Massimo sah dem Gefährt nach, bis es um eine Ecke verschwand, dann wandte er sich um und den beiden Frauen zu. Jetsun war blass geworden, irgendetwas an dem Mädchen hatte sie getroffen. Das Mädchen hingegen sah zwar immer noch erstaunt, aber dafür mit liebevollem Blick zu der Aasimar.

</quote>

„Weib, komm zu mir auf den Kutschbock!“ Cadoc hatte eine üble Laune. Er liebte es Menschen zu schikanieren. Doch in der Regel legte er sich nur mit Personen an, welche ihm nicht gewachsen waren oder welche sich von seiner breiten Statur eingeschüchtert fühlten. Das, was auf dem Kirchplatz passiert war, schmeckte ihm gar nicht. Seine Zähne knirschten und er sehnte sich nach einem Schluck Schnaps.

Jenn ahnte in was für einer Stimmung Cadoc sich nun befand. Sie ahnte auch, dass er nun am liebsten etwas trinken würde. Doch gerade das Trinken war ein Glücksspiel. Manchmal schoss sich ihr Mann mit dem Schnaps so sehr ab, dass er nur noch auf dem Bett lag und laut schnarchte. Manchmal verstärkte der Schnaps aber auch noch seine Emotionen, vor allem seine Wut und dann bekam sie das ab. Sie tastete nach der Flasche und fand diese. Verdammt, warum nur hatte sie das Mutterkorn verschüttet. Genau jetzt wäre es ideal gewesen. Niemand hätte einen Verdacht gehegt. Sie war das stille Wasser, die misshandelte Ehefrau. Nun gut, vielleicht hätten durchaus einige einen Verdacht gehegt und vermutlich hätte der Priester sie auch verhört. Er war schnell dabei die seinen zu schützen. Cadoc war einer seiner Lieblinge. Der Priester hatte damals auch dafür gesorgt, dass der wesentlich ältere Mann die schüchterne Jennifer zur Frau bekommen hatte. Er hatte auf ihre Eltern eingewirkt, hatte ein schuldenfreies Leben in Aussicht gestellt. Letztendlich hatte sich Jenns Vater darauf eingelassen.

Sie biss sich auf die Lippen. Wenige Monate später war das Haus ihrer Eltern abgebrannt, mit ihren Eltern. Dann hatte das Martyrium begonnen. Cadoc war nie ein liebender Mann gewesen, doch als sie nicht schwanger geworden war, hatte er sich andere Frauen gesucht. Seither war Jenn sein „Vorzeigepüppchen“ und seine Dienstmagd. 

 

Sie fand die Flasche, der Wagen hielt an. Langsam rutschte Jennifer von der Ladefläche und holte tief Luft. Wie auch immer es kommen würde, sie würde es überleben. Wenn Gift keine Lösung war, dann musste sie andere Wege finden.

„Wo bleibst Du Weib!“ rief Cadoc. Die Tiere an der Kutsche spürten seine Stimmung. Auch sie hatten mittlerweile ein Gespür für die Launen ihres Herrn. Zu ihrem Glück hatte er allerdings seine Peitsche verloren.

Jenns Hand griff nach dem Sitz der Kutsche. Ihrer linker Fuß stellte sich auf eine Speiche, ihrer Rechter auf den Boden des Kutschbockes. Dann setzte sie sich neben Cadoc.

„Was war das mit diesem Einhornzüchter? Machst Du ihm heimlich schöne Augen?“ Cadoc riss die Flasche mit Schnaps aus Jenns Hand, zog den Korken heraus und nahm einen großen Schluck. Von dem Schnaps durfte der Priester nichts wissen, er duldete keine besoffenen Handlanger. 

„Nichts…“

„Lüg mich nicht an!“ Cadocs Stimme war ruhig, doch es lag schon diese unterschwellige Gefahr in seiner Stimme. Vermutlich würde er nicht besoffen ins Bett fallen.

Jenn rieb über ihren Arm. Unzählige blaue Flecke zeugten von den harten Pranken ihres Mannes. Dann dachte sie an seinen Ledergürtel. Sein liebstes Instrument für seine Frau. Schließlich würde die Peitsche zu deutliche Spuren hinterlassen.

„Ich habe ihn nicht kommen sehen und bin ihn ein reingerannt. Das war alles.“ Jennifer strich sich eine Strähne ihres schwarzen Haares hinter ihr rechtes Ohr.

Ein weiterer, langer Schluck aus der Flasche. „Ich habe alles gesehen.“ raunte er freundlich. „Du kannst es mir erzählen. Wenn Du mir die Wahrheit sagst, dann muss ich mich nicht aufregen. Du weißt, dass doch!“

Sie seufzte. Er wollte die Wahrheit nicht. Er wollte das hören, was sich in seinem Kopf und seinen Gedanken abgespielt hatte. Sie holte tief Luft. „Ich habe mir ein Fruchtbarkeitspulver geholt. Ich will Dir endlich ein Kind gebären. Doch dann habe ich ihn gesehen und meine Gedanken haben sich im Kreis gedreht. Er ist so ein stattlicher Mann, sieht so gut aus, da habe ich weiche Knie bekommen und bin gegen ihn gestürzt. Dabei habe ich dann das Pulver verschüttet…“ Sie errötete, während sie die Geschichte erfand. Mittlerweile war sie ganz gut darin falsche Emotionen zu zeigen.

Seine Hand fuhr in die Höhe und ihre Augen richteten sich auf die flache Hand. Instinktiv zog sie das Genick ein, als ein Räuspern hinter ihnen erklang.

Cadoc drehte sich halb herum um auszumachen woher das Räuspern kam und kniff die Augen zusammen. Was wollte der Gärtner den hier? 

„Entschuldigt die Störung, aber könntet ihr mich ein Stück mitnehmen? Mein Haus liegt auf eurem Weg.“ fragte dieser und Cadoc ging seine Optionen durch. Er hatte nicht die geringste Lust auf weitere Gesellschaft, auch weil das bedeutete das er die Flasche würde wegstecken müssen. 

Gleichzeitig hatte er auf dem Dorfplatz gerade schon genug Schaden an seinem Ruf erlitten. 

„Aber gern doch. Steigt nur ein.“ entschied er sich schließlich und zwang sich zu einem falschen Lächeln.

Ettore nickte freundlich und kletterte etwas umständlich in die Kutsche. 

Jen wirkte ein Stück erleichtert, auch wenn es das unvermeidliche nur hinauszögerte. aber für den Moment blieb sie zumindest verschont.

Ettore ging gern in die Kirche, weniger wegen des Glaubens, mehr wegen der Architektur und den Schnitzereien darin. Auch das Orgelspiel von Massimo gefiel ihm sehr. Der heutige Tag war jedoch sehr turbulent gewesen und er hatte viel mit Melody zu bereden, wenn er nach Hause kam. 

Auch die Szene hier würde er mit ihr bereden. Er ahnte seit längerem schon etwas von Jenifers Ungemach mit Cadoc aber bislang war der Bauer nie in der Öffentlichkeit handgreiflich geworden, das bedeutete er verlor mehr und mehr die Kontrolle und man musste ihm Einhalt gebieten.

„Ganz schöner Tumult heute beim Gottesdienst, nicht wahr? Meint ihr, was der Wildhüter sagt, stimmt? Ich kann mir das bei unserem Pfarrer gar nicht vorstellen.“ brach er die Stille die sich auf der Fahrt ausgebreitete hatte. Ettore wusste das Cadoc gut mit dem Pfarrer konnte und es schien logisch zumindest so zu tun, als wäre er das auch. Immerhin war er der Friedhofsgärtner.

„Unser Priester ist ein Mann Gottes. Er spricht die Wahrheit Gottes. Natürlich wollen wir das nicht hören, sündig wie wir sind. Es ist immer hart, wenn man mit den eigenen Verfehlungen konfrontiert wird. Doch nur so können wir uns läutern. Nur so können wir heilen und die Vergebung empfangen, welche uns Zuteil wird durch Feuer und Blut des Herrn, damit wir nicht mit der Schlange im Feuersee auf alle Ewigkeit weilen müssen.“ Am liebsten hätte Cadoc nun einen Schluck genommen, um seinen trockenen Mund zu befeuchten. Doch nach dieser Predigt konnte er das schlecht tun, was würde Ettore von ihm denken, was würden die anderen von ihm denken. Es kam immer darauf an, ein sauberes und reines Leben zu führen, ein Vorbild für alle, welche ihn sehen konnten.

Jenn strich über ihren Arm. Sie blickte zu Ettore, dann zu Cadoc. Eine seltsame Wut überkam sie. „An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen!“

„WAS?“ Cadoc entfuhr die Frage lauter und bissiger als es ihm lieb war. Doch warum konnte diese Hexe jetzt nicht schweigen. Bei dem Wort Hexe, welches in seinen Gedanken aufkam spürte er Wut und Hass. Aber auch eine Möglichkeit. Seine kleinen Augen zogen sich zusammen, sein Gehirn arbeitete fieberhaft. Der Priester würde sich darauf einlassen. Da war er sich sicher. Dann ihr Geständnis, dass sie ein Pulver für einen Fruchtbarkeitszauber besorgt hatte. Prüfend fiel sein Blick auf das schlichte Kleid seiner Frau. Ja, da waren noch Spuren zu sehen. Er würde heute Abend besonders zuvorkommend sein und die Magd anweisen, die Wäsche der Herrin zu versorgen. Mathilda, die Magd, würde tun was er ihr auftrug. Immerhin hegte sie insgeheim die Hoffnung eines Tages die neue Herrin von Cadoc Manor zu werden. Cadoc Manor, noch erstrahlte es nicht in dem Glanz, welchen er im Kopf hatte. Doch bald, bald würde alles anders werden.

„Nun, wenn wir auf das Beispiel unseres Herrn schauen, dann sehen wir, dass er auf die Welt kam, um zu dienen. Um den Kranken und Verlorenen nachzugehen. Er kam nicht mit Feuer und Blut, sondern er vergoss sein Blut für uns. Seine Liebe zu uns…“

„Du musst dem Priester besser zuhören Frau. Sonst habe ich Sorge um deine Seele. Sie könnte so schwarz sein wie dein Haar!“ Er fuhr mit seiner Hand durch das Haar seiner Frau und verweilte kurz länger als nötig in ihren langen Haaren. Dann zog er kaum merklich heftig an einer Strähne.

„Au,“ entfuhr es Jenn.

„Bekommst Du wieder Migräne, Frau?“ Er klang besorgt und fürsorglich. „Vielleicht ist es besser, wenn Du Dich in den Wagen legst und unseren Gast zu mir auf den Kutschbock lässt?“

Jenn nickte beklommen. Was hatte sie nur geritten Cadoc zu widersprechen. Hatte er vorher schon keine gute Laune gehabt, so würde diese nicht besser werden. „Leg Deine Schürze ab. Sie schneidet Dir die Luft ab!“

Er wartete bis Jenn vom Bock gerutscht war und hielt dann fordernd die Hand hin. In diesem Moment vergaß er komplett den Fahrgast.

Ettore beobachtete das Schauspiel, denn anders konnte man das was Cadoc tat nicht nennen. Es war faszinierend wie sehr dieser Mann sein Umfeld täuschen konnte. Man musste doch merken das hier etwas nicht stimmte, wenn man länger hinsah. Aber vielleicht war auch genau das das Problem. Die wenigstens sahen genauer hin. Was zwischen einem Mann und seiner Frau geschah war privat und ging niemanden etwas an. Solange bis es am Ende zu spät war. 

„Euer Mann hat Recht. Mein Haus ist ohnehin nicht mehr weit, ihr solltet in der Kutsche sitzen und euch ausruhen.“ meinte der Italiener und sprang wieder aus der Kutsche. Das ging einfacher als das Hineinklettern mit einem Arm.

Jenn zog die Schürze aus und faltete sie sorgsam zusammen. Als Ettore an ihr vorbei kam sah er den feinen Staubfilm auf dem Kleidungsstück.

„Ihr solltet das bald waschen, ehe es Flecken gibt.“ meinte er und zwinkerte ihr unbemerkt von Cadoc zu ehe er sich von dem Bauer auf den Kutschbock helfen ließ. 

„Jen sah ihm kurz nach und fragte sich was dieses Zwinkern bedeuten sollte. Wollte der Gärtner mit ihr flirten? Nein so verrückt war er nicht, nicht wenn Cadoc dabei war. „Danke, ich merke es mir vor. Doch heute ist Sonntag, da wird nicht gearbeitet.“ gab sie zurück, während sie in die Kutsche stieg. 

Ettore setzte sich mit einem ächzen neben Cadoc und lächelte vor sich hin. 

„Natürlich, das weiß ich doch. Morgen ist ohnehin Waschtag, oder?“ fragte er dann völlig belanglos. Er spürte Cadocs Blick auf sich, de nicht wusste was diese Art Konversation nun schon wieder sollte. 

Dann ließ er die Zügel schnalzen und die Kutsche setzte sich wieder in Bewegung. Besser er lieferte den Gärtner schnell zu Hause ab. Irgendwas war seltsam an ihm. 

Jenn nickte und gab dann ein leises Ja von sich als sie merkte das Ettore das nicht sehen konnte. Langsam lehnte sie sich zurück und dachte nach, während sie auf die Rücken der beiden Männer starrte. 

War das ein Code? Sollte sie Morgen am Fluss die Wäsche waschen? Normalerweise erledigte das die Magd, wie sollte sie Cadoc verkaufen das sie das morgen selbst tun wollte. Und wollte sie überhaupt? Was bedeutete das Zwinkern? Wollte er sich morgen mit ihr treffen? Und wenn ja, warum? 

Alles Fragen auf die sie erst am nächsten Tag eine Antwort erhalten würde. Falls sie morgen überhaupt könnte bei Cadocs Laune.

 

#Zeit: MD 7.0650

#Ort: Bach in der Nähe der Mühle

Diese dumme Magd würde es sich eine Lehre sein lassen. Zumindest hoffte Jennifer es nach der frühen Rangelei um Jennifers Wäsche. Cadoc hatte alles getan, um Jenns Kleider in seine Hände zu bekommen. Doch diese war besonders vorsichtig gewesen, nachdem ihr klar geworden war, dass sie noch Spuren des Giftes an ihrer Kleidung gehabt hatte. Sie trug ein kleines Papier und eine Bürste bei sich.

Der Bach plätscherte vor sich hin, in der Nähe konnte man die Aufbauarbeiten der Mühle hören. Die Handwerker waren schon früh zugange. Tatsächlich hegte Jenn sogar die Hoffnung Nazira zu begegnen. Sie wusste nicht ob es eine weiße Entscheidung gewesen war so nah an die Mühle zu gehen. Doch immerhin hatte sie Caraxes gepflegt und sich um ihn gekümmert. Ihr Verstand sagte ihr allerdings, dass es weiser gewesen wäre darauf zu vertrauen, dass Nazira ihr das Gift aus Dankbarkeit gab, als es zu erpressen. Doch dieses Wasser war schon lange den Bach hinuntergelaufen. Sie konnte es nicht mehr ändern.

Langsam breitete Jenn das Kleid und die Schürze aus. Sie bearbeitete es mit der Bürste und sorgte dafür, dass die wenigen letzten Spuren des Giftes in das Papier rutschten, welche sie zu einem kleinen Briefchen gefaltet hatte. Sie atmete kontrolliert und gleichmäßig. Von langer Hand hatte sie diese Veränderung geplant. Pieter und Grigor, die Knechte ihres Mannes waren die ersten gewesen, welche sie für sich gewonnen hatte. Die beiden arbeiteten nur dem Namen nach noch für ihren Mann. In Wahrheit schmuggelten sie so oft es ging begehrte Waren von Arcadia nach Reedale und wieder zurück. Die Einnahmen teilten sich die drei. Jenn sorgte dafür, dass es immer genug zum Schmuggeln gab. Nun musste sie nur noch ihren Mann loswerden. Natürlich konnte sie das Gift nicht von den Knechten besorgen lassen. Die Männer arbeiteten für sie, doch ihr Plan war gewagt und es war zu gefährlich die Knechte mit einzubeziehen.

Dieses Scheusal, sie stöhnte auf, als sie sich langsam erhob, um das Kleid zum Bach zu tragen. Sie hatte gestern Abend noch ihren Rock nach oben ziehen müssen und die Oberschenkel waren das Opfer von Cadocs Aufmerksamkeit geworden.

Als sie das Kleid mit dem Waschbrett in den Bach gab, verloren ihre Hände den Halt um den Stoff. Und es begann davon zu treiben. Mühsam erhob sich Jenn „Oh nein, nicht auch das noch.“ Sie versuchte zu rennen, doch ihre Beine taten zu sehr weh.

Etwas weiter Abwärts des Bachlaufs hinter einer kleinen Kurve stand jemand und fischte ihre nassen Kleider mit einem Stock? Nein, einer Angel aus dem Fluss. 

Patschnass klatschten sie auf den Boden und wurden damit erneut dreckig. Die ganze Arbeit umsonst. 

„Ah, nur Kleidung.“ seufzte Shay erleichtert. Er hatte schon gedacht es wäre eine Person. 

„Kleidung die nun nochmal waschen muss.“ fluchte Jenn die langsam näherkam und ein Stück weit sauer wirkte, wenn auch mehr auf sich selbst. 

„Tut mir leid, ich wusste nicht – ich dachte es wäre ein Person und …“ Stockte Shay plötzlich als er Jenn erblickte. 

„Jennifer Larson, OPS der USS Hephaistos.“ kam es plötzlich aus seinem Mund als er die schwarzhaarige Frau erblickte.

„Was?“ fragte Jen und fragte sich selbst gleichzeitig, ob der Einhornzüchter nun den Verstand verloren hatte. 

„Ähm .. nichts. Ich dachte nur ich … wir kennen uns.“ versuchte Shay sich herauszureden. Seit er am Vortag diesen verdammte Schwert berührt hatte hate er sehr merkwürdige Träume und Eingebungen. Er hatte nicht mal eine Ahnung was dieses OPS sein sollte das er gerade erwähnt hatte. 

Jenn schüttelte den Kopf und begann ihr nasse Kleidung wieder einzusammeln und auszuwringen. Für die Bluse musste sie sich strecken und ihr Rock rutschte höher als es ziemlich war. 

„Ihr solltet das behandeln lassen.“ kommentierte er die Striemen und Jenn erstarrte kurz in ihrer Bewegung. 

„Was kümmert euch das?“ fragte sie schnippisch, während sie sich wieder erhob und den Rock glattstrich. 

„Ich bin für sie verantwortlich.“ meinte Shay nur und fragte sich erneut wo das nun wieder herkam. Sein Kopf begann wieder zu schmerzen und er rieb sich die Schläfe. 

„Ich kann gut auf mich selber aufpassen.“ gab sie zurück und stapfte an Shay vorbei nur um Ettore und Melody zu erblicken. Na, großartig, das auch noch!

„Wir wollen nur helfen, Jenn. Lass uns dir helfen. Wir wissen was Cadoc tut und das ist nicht in Ordnung.“ erklärte Melody mit sanfter Stimme. 

„Ihr wisst gar nichts. und er tut auch gar nichts. Ich komme klar!“ fauchte Jenn und wurde sofort Lügen gestraft als sie über einen Stein stolperte und der Länge nach hinfiel. Wieder rutschte ihr Kleid nach oben und Sowohl Melody als auch Ettore sogen scharf die Luft ein. 

„Es blutet, lass mich dir helfen. Ich habe Medizin dabei.“ forderte Melody erneut und eilte zu Jenn. 

Jenn wollte Melody abwehren. So lange hatte sie es geheim gehalten. So lange hatte sie niemanden gezeigt wie es ihr wirklich ging. Die Schamesröte stieg in ihr Gesicht. Doch Melody ließ sich nicht abwehren. Sie blickte zu Ettore, dieser half ihr Jenn auf einem Baumstumpf zu drücken. Dann blickte Melody zu Ettore und Shay. Sie zog eine Augenbraue nach oben.

„Was… oh… klar!“ entfuhr es Ettore und er signalisierte Shay, dass sie sich besser umdrehten.

Jenn blickte zornig auf Melody. Als diese langsam und vorsichtig ihren Rock nach oben schob. „Nein…“

Melody hielt inne. Dann blickte sie Jenn ruhig aber eindringlich an. „Jennifer, ich werde Dich nicht zwingen. Doch ich will Dir helfen. Niemand sollte durchmachen, was Du durchmachst. Doch Du kannst diesen Kreislauf nur durchbrechen, indem Du Dir Hilfe holst. Also lass mich Dir bitte helfen!“ Sie breitete ihre leeren Hände vor Jenn aus.

Die braunen Augen blickten in Melodys Augen. Die Augenbrauen von Jenn hatten sich wütend zusammengezogen. Sie war dankbar, dass Shay und Ettore ihre Wunden nicht näher sahen. Sie wollte es alleine schaffen, sie wollte sich befreien und sie hatte einen Plan. Wenn ihr dies gelang, dann würde sie keine Angst mehr haben. Dann konnte sie selbstbestimmt ihr Leben neugestalten. Doch andererseits wusste Jennifer auch, wie verloren sie war. Wie sehr Cadoc sie in seiner Macht hatte. Ihre Augen begannen feucht zu schimmern und ein Kloß bildete sich in ihrem Hals. Dann nickte sie, während ihr eine Träne die Wange hinablief.

Melody legte Jenns Beine frei und hielt erschrocken die Luft an. Die frischen Striemen waren schlimm, doch darunter sah man die Spuren von weiteren blauen Flecken. Sie streckte ihre Hand aus und Ettore reichte ihr einen kleinen Tiegel. Behutsam trug Melody die Salbe auf Jenns Haut auf. Diese zog immer wieder zischend die Luft ein.

„Dein Mann ist ein Monster!“ entfuhr es Melody irgendwann wütend. Noch wütender wurde sie über die Tatsache das Cadoc nach Außen den frommen Mann gab. Den gottesfürchtigen Kirchgänger. Was war nur los mit dieser Stadt. 

Jenn stand langsam auf. Dabei fiel ihr das Briefchen aus der Tasche. „Danke für Deine Hilfe.“ Dann wollte sie gehen, doch Melody hielt ihre Hand fest.

In diesem Moment kam Cadoc an das Bachufer. „Was ist hier los!“ In seinem Blick lag Panik und Bosheit zugleich.

„Nichts weiter, wir haben uns nur zufällig getroffen?“ versuchte Ettore die Situation zu entschärfen.

„Zufällig? Zufällig? Das ich nicht lache! Jenn, du kommst mit mir!“ befahl er während weitere Arbeiter der Mühle langsam auftauchten. 

Gewohnheitsmäßig wollte Jenn gehorchen und auch wieder nicht doch während sie bereits eine Schritt vorwärts ging hielt ein Arm sie auf. 

„Nein das wird sie nicht.“ meinte Shay nun bestimmt und Cadoc’s Gesicht wurde rot vor Wut. 

„Ich wusste es! Ihr habt eine Affäre!“ platzte es aus ihm heraus, während Shay nur verwirrt den Kopfschüttelte. 

„So ein Blödsinn! Jen gehört zu meiner Crew und ich werde nicht zulassen das ihr jemand etwas antut, auch nicht ihr Ehemann!“ antwortet der Einhornzüchter. Die Menschentraube am Ufer wurde größer und man hörte die Leute tuscheln. 

„Crew? Was für eine Crew?“ fragte Cadoc perplex während Shay vor Schmerz die Augen Schloss. Diese verdammten Kopfschmerzen! 

„Ich .. weiß es nicht aber sie wird nicht mit dir gehen!“ brachte Shay hervor.

„Das werden wir sehen!“ spie Cadoc und stürmte auf Shay zu. So genau wusste der Einhornzüchter nicht was als nächstes passierte, aber er sah Cadoc und griff nach Jenn, um sie und sich selbst aus dem Weg zu bringen. 

Cadoc der zu einem Schlag ausgeholt hatte verfehlte Shay knapp und wurde von seinem eigenen Schwund weitergetragen. Auch er stolperte über den gleichen Stein über den auch Jenn gestolpert war nur hatte er durch seine Wut nicht mehr die Fähigkeit seinen Sturz richtig abzufangen.

Sein Kopf prallte gegen den großen Baumstumpf auf dem Jenn zuvor gesessen hatte und das Geräusch erinnerte an das Aufschlagen eines Eies.

Ein großer Blutfleck bildete sich unter Cadoc’s Kopf und auch wenn Melody schnell zu ihm eilte wusste sie doch dass sie nichts mehr für den Mann tun konnte.

Ihr stummes Kopfschütteln bestätigte die Befürchtung aller.

„Ergreift ihn! Er hat Cadoc getötet!“ erscholl ein Ruf als sich die Menge von dem Schock erholte.

„Was? Nein, das war keine Absicht!“ rief Shay wurde aber gleich von mehreren Männern festgehalten genau wie Jenn. 

„Lasst mich los, ihr Pack!“ fluchte diese.

„Was bei allen Göttern im Universum ist hier los!“ erklang nun eine autoritäre Stimme und sofort gab die Menge Ruhe. Auch wenn Jenn und Shay noch immer festgehalten wurde. Jori trat dazu und besah sich die Szene.“ 

„Es war ein Unfall, er ist auf mich zu gerannt und ich bin ausgewichen, ich -“ „Halt die Klappe du Lügner!“ rief jemand doch Jori benötigte nur einen Blick, um alle wieder zu Ruhe zu bringen. 

„Auch wenn der Lord tot ist werden wir hier nicht zu Lynchjustiz greifen! Wir sperren beide ein, bis ein Richter oder Bürgermeister sich der Sache annimmt.“

„Was? Aber …“ begann Shay doch schwieg dann. Samantha oder die Prinzessin würden richten müssen und beide waren zurzeit nicht da weil sie vermutlich von dem Drachen gefressen worden waren. Das bedeutete sie mussten warten bis ein neuer Bürgermeister gewählt wurde und das konnte dauern. 

„Bringt die beiden mit zum Schloss. Dort gibt es einen Kerker.“ befahl Jori nun und Sowohl Shay als auch Jenn blieb nichts anderes übrig als mitzukommen. 

„Wenn sie eure Hilfe aussieht verzichte ich in Zukunft.“ fluchte Jenn in Shays Richtung.

„Ja, das hat wieder ganz großartig funktioniert, oder wie mein Vater zu sagen pflegte ‚That went well‘ brummte nun auch Shay. Wer würde sich den jetzt um seine Einhörner kümmern?

</RPG>

 

 

<SUM>

 

# Zeit: MD 6.1020

# Ort: Auf dem Weg zu Jenn’s und Cadocs Haus

Bevor Cadoc handgreiflich werden kann erscheint Ettore und bittet um eine Mitfahrgelegenheit. Während der Fahrt kommt man ins Gespräch und Ettore scheint Jenn irgendwas mitteilen zu wollen.

 

# Zeit: MD 7.0650

# Ort: Bach in der Nähe der Mühle

am Bach wäscht Jen ihre Kleidung doch die wird abgetrieben. Shay fischt die nassen Kleider aus dem Fluss und während Jenn ihn deswegen anschnauzt kommen Ettore und Melody vorbei und bieten Jenn ihre Hilfe an. Dann gerät alles aus der Bahn und die Ereignisse überschlagen sich. Cadoc taucht auf und stürzt tödlich, nachdem er versucht hat Shay anzugreifen. Die ankommenden Zeugen bezichtigen Shay des Mordes und Jori befiehlt Shay und Jenn in den Kerker des Schlosses zu sperren bis sich ein Richter/Bürgermeister um die Sache kümmern kann.

 

</SUM>

—

submitted by

 

Friddi & Mac

 

Falls Sie Opfer von häuslicher Gewalt sind, dann holen Sie sich Hilfe. Sie sind nicht allein!

https://www.hilfetelefon.de/gewalt-gegen-frauen/haeusliche-gewalt.html

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