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The Quest for Emily – Teil 2

Posted on 18. Februar 2024 By admin

Hallo Zusammen,

hier das vierer Post von Ari, Assets, Debora und mir.

Ich hatte unglaublich viel Spaß mit euch Drein.

Ich hatte mal nicht allein die krassen Ideen.

Für alle die das nun lesen, macht euch nen Tee und nehmt nen Keks mit, es wird etwas länger.

 

Liebe Grüße von den Vieren aus Alice/ Emily im  Wunderland

 

 

 

<NRPG >

Karx – Symbiont

8. Botschafter – Bena – (m)

Erst Botschafter der Trill

Später Botschafter der Sternenflotte

Führte verbotener Weise die Beziehung aus dem vorherigen Leben weiter

Musste diese Beziehung geheimhalten (auch weil er ihrer Karriere bei der Sternenflotte nicht schaden wollte)

Führte viele wichtige Verhandlungen

Liebte das Kartenspiel, spielte aber nicht immer fair

Spielte oft mit einer Münze um nachzudenken

lustig, mutig, verschlagen, aufgeschlossen, väterlich, weise

7. Sternenflotten Captain – Hanor – (m)

Liebt die Sternenflotte und deren Prinzipien

Der Test eines neuen Antriebssystems ließ sein Schiff in unbekanntem Raum stranden

30 Jahre brauchte er um seine Crew nach Hause zu bringen

Blieb in dieser Zeit immer seinen Prinzipien treu, bog sich die Regeln jedoch etwas zurecht

Während der Zeit ging er einer Beziehung mit einer jungen vulkanischen Wissenschaftlerin ein

freundlich, charmant, selbstsicher, loyal, heldenhaft

6. Wissenschaftler – Janel – (m)

Trat nach der wissenschaftlichen Ausbildung auf Trill der Sternenflotte bei

Arbeitete nach der Ausbildung im Sternenflottenhauptquartier

Ging eine Beziehung mit einem menschlichen Wissenschaftler ein

Sein Partner starb bei einem Unfall im Labor

weigerte sich ihn allein zu lassen und starb zwei Tage später ebenfalls

liebt Logikspiele, befasst sich gern mit logischen Problemen

nüchtern, logisch, trocken, Einzelgänger, mischt sich gern ein und wusste immer alle besser

5. Agrarwissenschaftlerin/ Geologin – Auri– (w)

55 Jahre lang verheiratet

Mutter von drei Kindern

Hobbys: Insekten, Steine, Kochen

Beteilig am Kolonisierungsprogramm der Trill

willensstark, stur, liebevolle Mutter (Helikoptermutter)

4. Psychologe – Maro – (m)

Studierte Psychologie und Anthropologie

Zog nach der Trennung von Ehefrau die Tochter allein groß

Gründete eine Beratungsfirma

loyal, wissbegierig, selbstsicher, rechthaberisch

3. Schauspielerin – Madi – (w)

Kleine Berühmtheit am Theater auf Trill

Gewann einige Auszeichnungen

Machte Schlagzeilen mit ihren Ehen

Über den plötzlichen Tod ihres zweiten Mannes gab es Spekulationen

selbstsicher, selbstsüchtig, hochintelligent, skrupellos; nur sich selbst loyal

2. Sicherheitsbeamter der Trillregierung – Norvo – (m)

Alkoholproblem (trockener Alkoholiker) – die er bewältigte

War zur falschen Zeit am Falschen Ort und bekam so den Symbionten

Setze durch die Wahl seines Berufs eine Familientradition fort

loyal, lustig, freundlich, hilfsbereit,

1. Tänzerin / Malerin – Audrid – (w)

Angesehene Tänzerin auf Trill

Hatte einen schweren Unfall und konnte danach nicht mehr Tanzen

Nach einer tiefen Lebenskriese wurde sie Maler und Bildhauerin

liebt Kuchen, sehr kreativ, liebte das Kochen, liebevoll, freundlich, sehr spirituell, tierlieb

</NRPG>

 

< RPG >

 

# Ort: USS Hephaistos – Quartier Nazira

# Zeit: MD 98.1630

 

Die drei Karx in Emilys Körper hatten sich noch zwei große, ja sehr große Gläser Rotwein gegönnt. Wenn sie nun in dieses Abenteuer starten würden, dann brauchte sie Wein. Vielleicht hätte Madi erwähnen sollen, das sie zwar wusste wie dieses Ritual funktionierte, das allerdings nur vom Hören sagen, sie hatte nie so viel Interesse an den alten Bräuchen gehabt. Audrid hätte das hier im Schlaf abgezogen, aber sie war auf der Suche nach Emily und ihre Erinnerungen schwanden.

Dass sie diesen Zustand nicht auf Dauer aufrechterhalten konnten, das war den drei Karx vielleicht ein wenig klarer als den anderen Wesen auf dem Schiff. Wenn Madi nun ganz ehrlich war, dann wollte sie im Grund auch nicht herausfinden was mit ihnen allen passierte, wenn der Zustand weiter anhalten würde.

Wenigstens war auf den Bruchpilot verlass, denn der Dunkel-Führer tauchte rasch auf und als hätte er es gewusst, brachte er auch die benötigte vierte Person mit. Vielleicht machte er sich ja doch ganz gut als Führung in der Finsternis, für einen Menschen, den das Schicksal als einzige Option gewählt hatte.

Nazira begrüßte die Gäste und wollte im Grunde erklären, aber Madi war nicht mit sonderlich viel Geduld ausgestatte und fiel der CNS einfach mal ins Wort, „Wir machen das Kurz. Ich bin Madi und nicht Emily, die ist in ihrem Unterbewusstsein verloren gegangen. Da ist dieser unsensible Arzt dran Schuld, der ja wohl nicht meint, dass er sich mit einer läppischen Entschuldigung, von Dritten überbracht, vor einer Klage retten kann. Den zieh ich aus, bis aufs letzte Hemd. Aber dazu später mehr, ich lade euch alle als Zeugen. Jetzt sind wir hier um Emily zu Retten und vier sind vier, das ist super, sonst geht das Ritual nicht.“ Madi musterte kurz die beiden Neuankömmlinge, „Wir haben nun Nazira, die ein Band zu dem Symbionten hat, wir haben den Dunkel–Führer, MICH natürlich als Türöffnerin zum Unterbewusstsein, und wir haben“, Ihr Blick hing auf dem Spitzohr….“Nummer vier halt. Gibt es noch Fragen?“

Fabi blickte zwischen den Anwesenden hin und her, die Vulkanierin hatte sich wohl damit abgefunden. Sie wollte bei Emilys Rückführung helfen, also bereitete sie sich durch eine kurze Meditation vor – sicher logisch. Nazira begann auch Atemtechniken, nur Fabi der sich zwar mit auf den Boden gesetzt hatte wartete darauf das er nicht der Einzige war der etwas fragen wollte, aber da hatte der Bruchpilot offenbar kein Glück.

„Okay, was ist ein Dunkel–Führer, ist das Ritual gefährlich, und wie sicher ist es, dass wir Emily finden?“

Madi seufzte, darum nahm man keine Menschen oder anderes Gesindel als Dunkel–Führer, „Du bist der Dunkel– Führer, ja eigentlich sind das sehr alte Trills aus UNSERER Gemeinschaft, die einer Neuverschmelzung beiwohnen und den neuen Wirt begleiten und vor dem Wahnsinn bewahren.“

Alle Blicke gingen zu Fabi, „Sie war vorher schon so… anders.“ Versuchte sich dieser zu rechtfertigen. „Sie lebt noch, und das würde ich eventuell zu einem gewissen Prozentsatz Dir zuschreiben, darum war ich auf dem Hangar… in dem Hangar…. Auf jeden Fall habe ich nach Dir gesucht, und du hast wohl bemerkt, dass etwas nicht stimmt. Außerdem hat Emily wohl nicht berichtet, das nach der Annahme der Rolle als Dunkel–Führer Eure Leben verbunden sind… so wie“, sie suchte nach etwas Passendem, was sie von Menschen kannte, fand aber nichts, „So als wärst du der große Bruder.“ Zufrieden war sie damit nicht, aber es musste reichen.

„Faszinierend“, entsprach die Vulkanierin allen Klischees.

„Und ja, es ist nicht ganz ungefährlich“; damit war Madi mit ihren Warnhinweisen durch, sie wollte ja das Emily gerettet wurde, der Rest der Anwesenden war sicher ersetzbar. Okay, aus religiösen Gründen würde sie den Dunkel–Führer retten müssen, aber der Rest der Sternenflottenbande, den gab es doch in Endlosschleife an der Akademie.

Nazire räusperte sich, „Es wäre möglich, dass sich Dinge, die uns beschäftigen, in dem Unterbewusstsein von Emily manifestieren“, erklärte die CNS einfühlsam, hatte aber auch keine Vorstellung davon, wie das genau aussehen würde. 

 

*** Etwas später – Im Unterbewusstsein***

 

Alle vier Personen hatten den linken Zeigefinger auf den Kristall gelegt, und noch bevor Fabi die Geduld verlieren konnte, wurde ihm auf einmal schrecklich schwindelig. Er musste kurz die Augen schließen. Als er sie wieder öffnete, stand er zusammen mit den drei Begleitern in einem langen Korridor, wobei sie nun zu sechst waren. Emilys Körper war verschwunden, dafür stand da eine schlanke Frau mit Sonnenbrille – er mutmaßte nun mal, Madi – der Botschafter, der bei den Klingonen war, leider hatte er damals seine Leiche gesehen; und ein Sternenflottenoffizier mit den Abzeichnen eines Captains, die Uniformmode war nur.. vielleicht nur ein klein wenig veraltet.

Es war trotzdem seltsam, er hatte ja zumindest noch nicht die Leute, mit denen Emily sich die ganze Zeit über unterhielt, gesehen. Das Spitzohr schien alle Informationen einzusaugen, während die CNS sich mit den beiden Männern bekannt machte, die sich dann auch als Botschafter Bena und Captain Hanor Karx vorstellten.

 

 

 

Emily unterdessen saß noch immer ängstlich in einer Ecke, während Audrid versuchte, an ihr herumzuzerren. „Komm, wir müssen hier weg, die Angstmonster kommen.“

Aber Emily hatte noch immer ihre Arme um die Beine geschlungen und versuchte, nicht zu hyperventilieren.  Die ersten Angstmonster hatten sie gehört, und die Tür öffnete sich mit einem schweren Knattern. Die Monster brachten eine Dunkelheit mit sich in den Raum, die Audrid erschreckte, aber sie musste Emily beschützen. Sie ließ von der Trill ab und stellte sich den Monstern in den Weg, „Ihr bekommt sie nicht“, schrie sie, so laut sie nur konnte, dabei schlugen auf einmal kleine Feenflügel aus ihrem Rücken und strahlten mit einem gelben Licht über Audrid hinweg direkt auf die Monster, die sofort zu Staub zerfielen.

Etwas verwundert blickte das Kind auf den Sand und schüttelte den Kopf, dann griff sie nach Emilys Hand und zog sie hoch.

 

 

Während die Rettungsgruppe noch immer in dem langen Korridor stand und sich fragte, welche der unzähligen Türen sie nun öffnen wollten oder mussten, bemerkten sie nicht, das sich drei Wesen mit ihnen ins Unterbewusstsein geschlichen hatte.

Die erste Gestalt schlich unsichtbar an ihnen vorüber, und kurz blitzen grüne Augen auf, als sie vom Flur in eine der Türen wechselte. Ein weiterer Schatten mit spitzen Ohren wurde nur kurz sichtbar, als er eine Tür öffnete um darin zu verschwinden, das giftige Grün – Gelb hatte Fabi zuvor bei der Vulkanierin gesehen, aber für alle aus dem Rettungstrupp war es nur ein Umriss, der mit einer Farbe, die auf Gift hindeutete, gefüllt war.  Die letzte Figur lief einfach durch eine Tür als wäre sie nicht da, nasse Fußabdrücke waren zuvor auf dem Boden zu sehen gewesen, jedoch nicht das Etwas, was sie verursacht hatte.

 

 

*** Unbemerkt hinter Tür Nummer 1***

Janel stand vor einer gläsernen Wand. Er war hier gestorben. Das Experiment hatte nicht funktioniert, und der Bereich wurde als kontaminiert deklariert. Ein süßer Begriff für ‚verreck nun allein in einem Labor‘.

Der junge Mann hatte das Ende schon einmal erlebt und hätte mehr als gut darauf verzichten können, es erneut zu tun. Gerade noch hatte er die Klinke der Tür in der Hand gehalten, als er auf der Suche nach Emily war, nun aber schien er hier fest zu stecken, in der Falle, wie schon einmal. Noch einmal sterben konnte er nicht, aber dennoch… er wollte es auch nicht noch einmal erleben.

Etwas verdutzt blickte der Trill auf eine Gruppe von Hühnern, er erkannte sie sofort. Es waren Therapie – Hühner, es waren Emilys Therapie–Hühner. Der Symbiont wollte ihnen helfen. Das Scharren der Tiere und ihr Anblick ließ ihn wirklich ruhiger werden, jedoch nur kurz.

Eine Bewegung hinter ihm hatte Janel dazu gebracht, sich umzudrehen, und nur so hatte er dem Sprung der großen tiefschwarzen Energiekatze ausweichen können. Schnell wurde aber klar, dass der Energiepanter mit den grünen Augen es nicht auf ihn, sondern auf die Hühner abgesehen hatte. Er sprang sie an und …. Saugte ihnen die Auren aus? Die Hühner jedenfalls fielen leblos auf den Boden, und wo gerade noch die niedlichen Augen gewesen waren, da waren nun schwarze X zu sehen. 

 

 

Der Rettungstrupp wusste natürlich nicht, was hinter der verschlossenen Tür vor sich ging. Sie standen draußen in dem Korridor, der von unzähligen dieser Türen gesäumt war und sich in nicht allzu weiter Distanz verzweigte.

 

„Das ist ja wie’n Labyrinth“, murrte Fabi. „Okay, wo müssen wir denn hin?“

 

Nazira und die Anderen zuckten die Schultern. „Finden wir doch erstmal raus, wo wir hier sind. Hinter diesen Türen muss ja irgendwas sein.“

 

Einzig T’Vala sagte nichts. Sie hatte schon eine Hypothese, die allerdings erst zu 52% sicher war, deswegen wartete sie erst einmal ab.

 

Aufs Geratewohl öffneten sie eine der Türen in der Nähe. Die Tür sah recht nüchtern und unauffällig aus. Dahinter lag eine Jeffries-Röhre, die schräg nach unten führte. Nazira spähte hinab, die Röhre schien einfach immer weiter in die Ferne zu führen. Ansonsten war hier nichts weiter Aufregendes zu finden.

 

„Ich glaube, das ist mir zu eng. Schauen wir erst einmal eine andere Tür an.“

 

Sie schlossen diese Tür wieder, und gingen ein paar Schritte weiter. Fabi fand eine Tür, die aussah wie die Küchentür in einem Restaurant – eine Schwingtür mit einem runden Fenster auf Augenhöhe, damit die Kellner sich nicht gegenseitig mit der Tür erschlugen. Das Fenster war beschlagen und undurchsichtig, weswegen er neugierig am Knauf zog.

 

„Das ist doch…“ entfuhr es ihm.

 

„… die Nemesis“, komplettierte Nazira Fabis angefangenen Satz. Das war genau die Offiziersmesse, in der neulich der Empfang stattgefunden hatte. Mit dem Unterschied, dass das Buffett etwa viermal so viel Platz einnahm. Genaugenommen waren zwischen den Tischen nur noch schmale Gänge übrig. Sie quollen über von Törtchen, Obst, Schaumspeisen, duftendem Schweinebraten, Salat, belegten Brötchen, Pfannkuchen, … das Auge wusste gar nicht, wo es zuerst hinblicken sollte. Es gab auch eine Getränkeecke mit so ungefähr allem, was man in Flaschen abfüllen konnte, von Mineralwasser angefangen, über Saft und Tee bis hin zu Whiskey und Rum. Die Tür zum Nachbarraum stand offen, anscheinend ging es dort weiter. Allen miteinander begann spontan, ein wenig der Magen zu knurren.

 

„Hm ja, Emily liebt Essen, das ist nichts neues“ grinste Fabièn.

 

„Ich glaube, wir sollten woanders weitersuchen“, bemerkte die Vulkanierin. „Bleiben Sie auf unsere Mission fokussiert. Die Räume könnten uns sonst auf die eine oder andere Art gefangen nehmen.“

 

Sie war inzwischen ziemlich sicher was hier vorging, aber wollte erst noch eine weitere Tür sehen. Sie suchte eine aus, die mit goldenen Herzchen geschmückt war. Statt eines Türgriffes hatte sie eine ausgestreckte Hand, die sich warm anfühlte und ganz wie eine echte. T’Vala gab der Tür die Hand und öffnete sie damit. Wieder befand sich dahinter Unerwartetes.

 

„Sam?!“ war das einzige, was Nazira und Fabi herausbrachten. Die Trillfreunde schwiegen, sie ließen die Außenseiter erstmal ihre Erfahrungen sammeln, außerdem war das mit Samantha keine Überraschung für sie.

 

Der Raum war mehr oder weniger ein Tempel. Die Wände waren mit rotem Samt bespannt, Kerzen brannten und es roch nach Weihrauch. Große goldene Hängeleuchter tauchten alles in ein mildes, warmes Licht.

 

An der hinteren Wand hing ein riesiges, goldgerahmtes Bild von Samantha in Uniform, das den Betrachter wohlwollend anlächelte. Ihr Antlitz war auf schwer zu beschreibende Weise edel und gütig, fast erhaben. Auf einer Art Altar davor standen goldene Statuen verschiedener Größen, die alle Samantha darstellten. Dazwischen verteilt gab es frische Blumen und duftende Räucherstäbchen. Dann gab es weitere Bilder, die Sam in verschiedenen Situationen zeigten: Im Dienst auf der Brücke; beim Mittagessen; im Quartier, wie sie Permin tätschelte…

 

Ein goldener Schimmer und ein überirdisches Singen schienen in der Luft zu liegen.

 

„Warum um alles in der Welt gibt es hier einen DeCoster-Tempel…“, fragte Fabi, mehr zu sich selbst. Er nahm eine der goldenen Statuen vom Altar und betrachtete sie. Aus alter Gewohnheit stellte er sie nicht zurück sondern ließ sie unauffällig in seiner Tasche verschwinden.

 

„Ich denke ich verstehe jetzt, wo wir sind“, meldete sich da T’Vala von draußen mit nüchterner Stimme. „Für den Moment jedenfalls.“

 

„Ahso?“ sahen sie die anderen an. Fabi und Nazira traten durch die Tür heraus auf den Gang.

 

„Das ist Emilys Bewusstsein. Also der oberste, rationale und gut sortierte Teil des Geistes. Alles ist ordentlich in Räume gegliedert, und es gibt ein System, nach dem man verschiedene Assoziationen gezielt abrufen kann.“ Auch wenn sie bisher das System noch nicht durchschaut hatte – und war die Trill nicht auch tatsächlich etwas sprunghaft?

 

„Wenn mich nicht alles täuscht, müssen wir einen Zugang nach ‚unten‘ finden. Entweder im wörtlichen Sinne, wie beispielsweise eine Treppe. Oder es könnte sich auch als metaphorische Darstellung manifestieren. Das nächstuntere Stockwerk müsste das Unterbewusstsein sein, und darunter kommt das Unbewusste. Je tiefer wir kommen, desto chaotischer und gefährlicher werden die Manifestationen werden. Angesichts des Alters des Symbionten vermute ich, dass wir sehr tief hinunter müssen.“

 

„Okay, wenn Sie das sagen… und wie finden wir so nen Zugang?“ wollte der Bruchpilot wissen.

 

„Er könnte überall sein, aber am ehesten in einer Manifestation, die mit tiefergehenden, komplexen Erinnerungen und Emotionen verbunden ist. So gesehen, ist dieser Raum hier vermutlich gar kein schlechter Ausgangspunkt für die Suche.“

 

„Und Sie meinen, dass… „

 

Fabi brach ab, denn hinter der Nachbartür (weiß, Beschriftung „Labor“)  hatte er ein vertrautes Knurren gehört. „Wartet mal.“

 

Der Pilot rüttelte an der Tür, an der plötzlich der Schriftzug „Bereich kontaminiert“ erschien. Das Knurren war deutlich zu vernehmen, aber auch eine Stimme: „Ist da jemand?“

 

Das hier war Emilys Geist, so viel war klar. T’Vala war überzeugt, dass sie mit Gewalt hier nicht weiterkommen würden, die Tür war solide, ebenso die Wände, aber die Trill war Ingenieurin. Natürlich gab es ein Terminal neben dem Zugang.

„Bitte treten Sie zurück“, bat die Vulkanierin, als sie das ein wenig in den Gang ragende Gehäuse mit beiden Händen fasste. Werkzeug hatten sie nicht, also blieb nur eine andere Methode. Sie schloss die Augen, und mit einem Ruck hatte sie die Abdeckung abgezogen, dünne Schrauben rissen, das Gehäuse verformte sich leicht, aber die Technik darunter war nun zugänglich. Display, isolineare Speicherchips, Duo-Relais, die die Tür ansteuerten, so hoffte T’Vala zumindest. In ihrer Logik war es so, und zumindest was technische Abläufe betraf, funktionierte Emilys Gedankenwelt rational.

 

Einen kurzen Moment studierte T’Vala den Aufbau, dann riss sie eine dünne Leitung ab, um sie an einen Punkt in der Steuerung zu halten. Ein deutlich vernehmbares Klacken kam aus der Wand.

 

Fabi öffnete die Tür und wurde augenblicklich von einem dunkelgrün leuchtenden, mit tief schwarzem Fell bedeckten Wesen zu Boden geworfen, dessen Zunge ihm sehr rauh durch das Gesicht fuhr. 

 

Hinter dem Panther trat ein weiteres Wesen aus dem Raum. Ein junger Trill in einem Laborkittel, der schnell auf den Gang trat, bedauernd in das nun geöffnete Labor dahinter blickte und dann entschlossen die Tür zuschob, bevor einige Hühner mit seltsamen Augen ihm folgen konnten. „Können Sie die Verriegelung wieder einschalten?“, wandte er sich an die anwesenden Personen. T’Vala nickte und hielt den Draht an eine andere Stelle. Erneut klackte es laut, als die Riegel einrasteten.

 

Fabi versuchte, sich den Liebesbezeugungen der Raubkatze zu erwehren und wieder auf die Beine zu kommen, doch diese hatte ihn auf dem Boden fest unter sich, kuschelnd, begraben. T’Vala und Nazira betrachteten das Gerangel einen Moment. Sie rätselten, was es mit dem Tier auf sich hatte und in welcher Beziehung es wohl zu dem Piloten stand. Jedenfalls schien es harmlos zu sein.

 

Zum zweiten war da der Trill, den sie befreit hatten. „Hallo Janel“, wurde er von Madi, Bena und Hanor begrüßt. Es war also anzunehmen, dass es sich um einen weiteren vorherigen Karx-Wirt handelte. Er sah ein wenig blass und ungesund aus, vielleicht, weil er zu viel Zeit im Labor verbracht hatte.

 

„Bist ja nicht weit gekommen“, kommentierte Madi spitz.

 

„Das Labor… ich wusste es ist nicht real, aber ich kam trotzdem nicht raus…“ sagte er. Er schaute die Labortür an, noch immer traumatisiert. Dann fasste er sich etwas.

 

„Ihr müsst euch in Acht nehmen. Es sind Wächter unterwegs. Mir sind diese Hühner begegnet… zum Glück kam sie mir zu Hilfe.“

 

Er deutete auf die schwarze Raubkatze. Mittlerweile hatte sie sich von Fabièn lösen können. Selbst, wenn sie nur so dastand, strahlte sie eine Aura von Bereitschaft aus. Die grünen Augen spähten lauernd umher, auf der Suche nach Beute.

 

„Wollen Sie uns vielleicht einander vorstellen, Lieutenant?“ fragte Nazira. Sie beäugte den Panther. Das Tier kam ihr vage vertraut vor, was merkwürdig war, denn sie hatte es in der Wirklichkeit definitiv noch nie gesehen.

 

LaGroille guckte etwas merkwürdig. „Oh, äh, bien sur. Das ist Ca…“ – er unterbrach sich  – „ähm… nennt sie einfach …mmh…  Candy. Wir kennen uns.“

 

Er warf dem Panther einen nachdenklichen Blick zu. „Ich weiß zwar nicht, ob sie echt ist oder nur erträumt. Auf jeden Fall ist sie auf unserer Seite.“ LaGroille wollte anscheinend nicht mehr verraten. Demonstrativ schaute er den befreiten Trill an. „Sie sind der Hellgraue, kann das sein?“

 

Der Hellgraue? Wovon sprach er jetzt schon wieder? Nazira guckte ihn fragend an und merkte sich für später vor, ihn danach zu fragen. Sowohl T’Vala als auch die Trills schienen entweder zu wissen, worum es ging, oder verbargen ihre Neugier sehr gut.

 

„Genug der Vorstellung“, drängelte Madi ungeduldig. „Wir haben noch einen weiten Weg vor uns. Los Bewegung.“

 

Diese Entscheidung war mehr als gut, denn die Hühner transformierten zu Zombiehühnern und versuchten nun mit gemeinsamer Kraft, auf dem Labor zu kommen.

Sie erkannten die Eindringlinge als das, was sie waren: Fremdkörper im Bewusstsein ihrer Emily. Wild flogen die Zombiehühner hinter der Tür des Labors herum und bestätigten so die Annahme, das Hühner nicht nur fliegen konnten, sondern ihre untoten Geschwister recht begabte Flieger waren. Mit dem Schnabel pickten sie gegen das Glas der Tür.

 

Die Vulkanierin widersprach: „Ohne zu wissen, in welche Richtung wir müssen, ist ein ‚los, Bewegung‘ kontraproduktiv. Wir hatten vorhin darüber geredet, tiefer in das Unterbewusstsein vorzudringen. Dies bedeutet, wenn wir bei der Symbolik bleiben und diese tatsächlich zutrifft, müssen wir nach unten. Wir haben einen Ort gesehen, der nach unten führt, oder nach oben, hinter einer der Türen.“

T’Vala deutete auf das Schott eines Schiffes, etwas den Gang zurück, hinter dem sich die Jeffriesröhre verbarg, die sich in der Unendlichkeit verlief.

 

Dies war der Moment, als der Panther anfing zu knurren. Aus der Dunkelheit der anderen Richtung schälte sich die Gestalt eines jungen Vulkaniers, etwa zwanzig Jahre alt, mit freiem Oberkörper und einer weiten Hose, in der Hand eine Stangenwaffe, an deren einem Ende sich eine metallene Kugel, am anderen eine mondsichelförmige Klinge befand. T’Vala trat der Gestalt entgegen. Fabi sah deutlich die Aura dieser Figur. Das giftige Grün und Gelb, dass er schon einmal gesehen hatte. Es griff nach der blauen Aura der Wissenschaftsoffizierin. Auch Nazira kannte diesen Mann.

„Wir haben keine Zeit für solche Spiele! Die von Ihnen mitgebrachten Dinge sind lästig! Wir sind hier, um Emily zu befreien“, befand Hanor, griff an seinen Gürtel, an dem ein altertümlicher Phaser befestigt war und schoss den Vulkanier nieder, der sich in Nebel auflöste.

 

T’Vala nickte dem früheren Captain zu: „Vielen Dank, ich stimme Ihnen zu und entschuldige mich für diese Unannehmlichkeit.“ Woher auch immer das mit an beiden Enden mit Gewichten beschwerte Band in ihren Händen herkam, sie band es sich nun als Gürtel um.

„Also, nun tiefer?“

Nazira nickte, aber hatte eine bessere Idee: „Gehen wir doch noch ein paar Meter, ich bin sicher, wir finden einen besseren Weg abwärts, als diesen Schacht.“ Ihr war nicht wohl damit, dort hinein zu gehen, abzurutschen und womöglich immer tiefer zu fallen. Aber wenn sie richtig gesehen hatte dann… ja, da war etwas. Sie war voraus gegangen, gefolgt vom Rest der Gruppe, und aus dem Dunkel schälten sich die Umrisse des Zugangs zu einem Turbolift, der sich öffnete, als sie in dessen Reichweite traten. Die Zieleingabe war einfach, es gab nur etwas mehr als eine Handvoll Knöpfe, die deutliche beschriftet waren:

 

„Visionäres Bewusstsein“

„Freies Bewusstsein“

„Allgemeines Bewusstsein“

„Adaptiertes Unterbewusstsein“ – dieser Knopf leuchtete hellgrün, während die anderen dunkel waren,

„Evolutionäres Unterbewusstsein“

„Archaisches Unterbewusstsein“

„kosmisches Unterbewusstsein mit Zombiehühnern und Glitzer“

 

Die nun etwas größere Gruppe stieg in den Turbolift, die große Katze folgte Fabi auf Schritt und Tritt. Janel hielt sich an den Bruchpiloten, einerseits wollte er die große Katze etwas genauer unter die Lupe nehmen, als Wissenschaftler erkannte man ein Rätsel, wenn man einem begegnete. Auf der anderen Seite schienen die beiden Männer sich recht gut zu verstehen, ab und zu hatte man einfach Bekanntschaften, bei denen man das Gefühl hatte, man schwamm auf der gleichen Welle, allerdings traf man solche Leute sonst eher in einer Bar oder bei einem Hobby, nicht an solch ausgefallenen Orten.

 

Nazira blickte in die Runde, es gab hier Dinge die ihnen halfen, im Grunde ein gutes Zeichen, zumindest so weit man das hier psychologisch betrachten konnte, der Verstand wollte Heilung und versuchte sein Möglichstes, diese Heilung zu unterstützen.

Nazira bekam ein Nicken der Begleiter und die Tür schloss sich, der Turbolift sauste hinab.

 

Was keine der Personen mehr mitbekam, war eine sich wieder öffnende Labortür, aus der einige Hühner mit toten, leeren Augen auf den Gang tapsten.

 

Zischend öffneten sich die Türen. Wieder war es Nazira die als Erste aussteigen wollte, jedoch wurde sie blitzschnell von Fabi recht unsanft zurück gezogen, was sie drei Schritte rückwärts stolpern ließ. Eine wilde Horde aus 8 Einhörnern galoppierte den langen Korridor entlang und hätte fast die CNS umgerannt und niedergetrampelt.

„Madi, weißt du was passiert, wenn uns hier etwas zustößt, wachen wir dann einfach wieder auf?“

Madi setzte an, wurde jedoch von Bena, dem alten Botschafter, unterbrochen, „Es ist hier genauso gefährlich für euch wie für uns. Wenn wir Emily nicht zurück bekommen, wird nicht Madi weiter mit ihrem Körper herumlaufen…. irgendwann wird sie in einen katatonischen Zustand verfallen, und wir alle sind hier gefangen. Ich befürchte, dass euch ein ähnliches Schicksal zustoßen wird, wenn ihr hier sterbt. Aber das sind die Spielregeln für Trill, wie es sich bei Vulkaniern und Menschen verhält, das vermag ich nicht zu sagen.“

 

Janel legte Fabi die Hand auf die Schulter, „Versucht euch keine Sorgen zu machen. Wir passen schon auf euch auf, und das wird schon werden.“

„Das machen sie an welchen Daten fest?“, wollte T’Vala wissen, um das nachzurechnen.

Janel lächelte, „Aus meiner nicht wissenschaftlichen Zuversicht.“

Nein, mit reinem Optimismus konnte die Vulkanierin recht wenig anfangen. Eine Wahrscheinlichkeitsberechnung war allerdings völlig unmöglich anzustellen, denn hier war alles möglich. Ein typischer Fall von ‚Die Wahrscheinlichkeit liegt bei eins zu einer Million, aber es könnte klappen‘.

 

Nun, sterben konnte man immer. Das Universum hatte sich irgendwann einmal hingesetzt und die verrücktesten Methoden dafür ausgeklügelt. Einige davon waren überliefert in den Sagen verschiedenster Welten. Gefressen von Raubtieren, wie einem Panther, erschlagen vom toten früheren Verlobten oder zertrampelt von einer Einhornherde waren dabei sicher nicht spektakulär genug, um in Legenden überliefert zu werden.

 

** Im Kosmischen Unterbewusstsein **

 

Nazira führte nun erneut die Gruppe an, sie stiegen aus dem Lift und wieder ein Korridor voller Türen. Ein klein wenig mehr Kreativität hätte sie als Psychologin schon erwartet. Just in der Sekunde, in dem die kleine Trill diesen Gedanken auch schon fasst hatte, zuckte sie unwillkürlich zusammen, denn man musste immer vorsichtig sein mit dem was man sich wünschte.

Nazira griff nach einer Türklinke und blickte ins Innere, sie sah den Hühnerstall, und wie Emily Shay feierlich Eier für sein Frühstück überreichte, das war niedlich, aber dass der Captain und Emily eine besondere Beziehung hatten, das wusste man auf dem Schiff.

Über Shays Kopf leuchtete ein Balken auf der sich wieder auffüllte. Ah, Eier schienen das Leben aufzufüllen. Nazira stand noch immer an der Tür und blickte ins Innere, als Shay zur Schwelle trat und feierlich einen Korb mit Eiern herausreichte. Nazira verstand, zumindest hoffte sie dies, und reichte den Korb an Fabi weiter. Wahrscheinlich konnten sie Verletzungen damit heilen.

Die Tür schloss die Trill mit dem hellen Haar wieder und wirbelte kurz herum, als sie das Tropfen von Wasser hinter sich vernahm. Es klang fast wie damals in den Höhlen – sehen konnte sie jedoch nichts.

So ging sie weiter und öffnete die nächste Tür, dabei musste Fabi helfen, denn sie schien zu klemmen. Die vulkanische Wissenschaftlerin schlussfolgerte, dass dies etwas war, das Emilys Geist verdrängt hatte und sollte damit Recht haben. Der Blick der Gruppe fiel auf ein kleines Trillmädchen, das mit ihren Eltern in einem Labor spielte. Offensichtlich hatte sie das Bett verweigert, denn sie stand mit Nachthemd und einem Kuscheltier vor ihrer Mutter, die sie liebevoll auf einen Stuhl hob.

 

Das Schiff war keines der Sternenflotte, das hatte der Bruchpilot schnell erkannt, er tippte auf ein Forschungsschiff der Trill. „Sie war so niedlich als Kind“, erklärte Madi und versuchte sich zur Tür vorzuschieben, sie hatte das Bedürfnis diese Tür wieder zu schließen. Manche Dinge musste man sich nicht immer wieder und wieder ansehen, darum hatte die Tür doch auch geklemmt.

Ein schrillender Alarm hinderte die Karx jedoch allesamt, die Tür wieder zu schließen, sie hielten sich die Ohren zu, so wie es die kleine Emily hinter der Tür auf ihrem Stuhl tat. Nazira, Fabi und T’Vala hingegen blickten etwas ungläubig zwischen den Karx und der Szene hinter der Tür hin und her, für sie war das Geräusch nicht so quälend.

Das Kind wurde von ihrer Mutter in eine Rettungskapsel gesetzt, und wenig später blickten alle auf das explodierende Schiff. Emily kaute nervös an ihrem Stofftier und saß hilflos in ihrer Kapsel, und den Hunger, den sie recht schnell bekam, spürten nun alle. Fabi schloss die Tür um den Karx zu helfen, und sofort mit dem Geräusch des ins-Schloss-Fallens erlosch der schrillende Alarm.

Nazira überlegte, ob sie nun anfangen sollte, sich Notizen zu machen. Wenn sie hier raus waren, würde sie Mss. Wels – Karx vielleicht einen Termin täglich verpassen.

Fabi öffnete die nächste Tür mit einem kräftigen Ruck, und schon ahnte er, das diese Tür ebenfalls keine gute war. Er blickte auf Madi, die offensichtlich recht verzweifelt vor einem Mann stand. Das sah alles nicht sonderlich harmonisch aus, und etwas mitleidig blickte der Bruchpilot von den Scherben einer gescheiterten Ehe bzw. einer der toxischsten Beziehungen, die er je gesehen hatte, zu der Schauspielerin, da eilte auch schon ein Trill den Korridor entlang und schlug die Tür zu. Danach musste er tief einatmen, das Laufen hatte ihn angestrengt, „Können wir bitte die Traumata da lassen, wo sie hin verdrängt wurden? Das hat uns alle viel Kraft gekostet.“

Madi wischte sich eine Träne aus den Augen und räusperte sich, „Mir ist hier echt was ins Auge geflogen, das ist auf jeden Fall Maro. Sicher ein interessanter Gesprächspartner für unsere Psychologin. Selbe Berufssparte.“

Maro versicherte sich noch mal, dass die Tür auch gut verschlossen war. „Audrid hat Emily gefunden. Aber wir müssen aufpassen. Die Angstmonster sammeln sich hier, um uns den Weg zu erschweren.

Sie waren also schon ganz nah, was sich vielleicht auch dadurch zeigte, das sie bald alle Karx-Vorwirte zusammen hatten. Aus der Ferne vernahmen alle wildes Huf Getrappel und zusammen lief die Gruppe los.

„Hat einer eine Ahnung, wo Norvo und Auri sind?“, fragte nun Madi, die immer bemüht war, alle zusammen zu halten.

Maro schluckte, „Auri…. Sie versucht, ihn zu finden. Er steckt bestimmt wie immer in Schwierigkeiten. Er wollte sich den Angstmonstern stellen.“

Madi seufzte, der Typ hatte ein größeres Talent als Emily verloren zu gehen. 

 

Die nächste Tür, die sie fanden, schien aus massivem, unbehauenen Stein zu sein. Trotz ihrer scheinbar massiven Natur, konnte man dahinter gelegentliches Tropfen sowie leise Gesänge hören, die etwas hallten. Die nassen Fußspuren, die sie zu Beginn ihrer kleinen Reise bereits gesehen hatten, führten auf diese Tür zu und verschwanden darin.

 

Nazira spürte den Drang, diese Tür zu öffnen, obwohl sich ein erschrecktes Ahnen in ihrem Gesicht abmalte. Als würde sie schlafwandeln, öffnete sie die Tür, die sich mit etwas Druck und einem Knirschen wie von Stein auf Stein dann auch öffnen ließ.

 

Dahinter sah man in der Tat eine große, gewölbte Höhle aus behauenem, ungeglättetem Gestein sowie ein sehr großes Becken mit einer milchig-weißlichen Flüssigkeit darin. Fackeln staken in Wandhalterungen und beleuchteten die Szene dämmrig. Das Licht der Fackeln spiegelte sich in dem Becken und warf Lichtreflexe an die Decke der Höhle, das gelegentliche Tropfen sowie die Gesänge aus angrenzenden Höhlen, ähnlich Mönchsgesängen, hörte man nun deutlicher, nachdem alle eingetreten waren.

 

„Oh, die Höhlen von Mak’ala“, sagte Maro, und lächelte. „Hier war es immer sehr nett. Kein Wunder, dass die hier auch zu finden sind im Unterbewusstsein.“

 

Madi seufzte auch wohlig auf. „Ja, war immer wie ein Spa-Aufenthalt zwischendurch. Aber hier ist Emily bestimmt nicht.“

Sie wollte schon wieder gehen, da hörten sie alle einen erstickten Laut von Nazira, die mit großen Augen auf das Becken zutrat und ohne mit der Wimper zu zucken, die wenigen Stufen zum Rand des erhöhten Beckens nahm und dann hinein stieg – etwas, was nur die Guardians, die in den Höhlen dienten, taten und tun durften. Kaum, dass ihre Füße die milchige Flüssigkeit berührt hatten, konnten die anderen sehen, wie eine kleine Welle auf der Oberfläche erschien, als würde etwas vom anderen Ende des Beckens auf die kleine Trill zuschwimmen. Diese breitete auch schon die Arme aus, nun bis zur Brust in dem milchigen Wasser, als würde sie einen alten Freund oder Geliebten in die Arme schließen wollen. Die kleine Bugwelle war nun bei ihr angekommen und schwamm direkt in ihre Arme. „Trax…“ flüsterte sie und schloss die Arme vorsichtig um den Symbionten, der nun bei ihr war.

 

Madi schnalzte ärgerlich mit der Zunge. „Kommen Sie da sofort wieder raus. Wir müssen Emily finden, wir haben keine Zeit für Ihre eigenen Sentimentalitäten!“ Doch die silberhaarige Frau schien sie nicht zu hören oder nicht hören zu wollen. Ein glückseliges, wenn auch bittersüßes Lächeln lag auf ihren Zügen und sie hatte die Augen geschlossen, als würde sie auf etwas lauschen.

 

T’Vala, die bereits auf ihre logische Art geschlossen hatte, dass sich hier die Erinnerung von Karx mit denen von Nazira vermischten – wenn sie auch nichts über diesen Teil des Lebens der Counselor wusste war es dennoch eindeutig, dass sie die Höhlen kannte – trat vor bis an den Rand des erhöhten Beckens und legte der kleinen Trill vorsichtig und mit Bedacht eine Hand auf die Schulter. „Nazira, Du musst mit uns kommen, Du kannst nicht hier bleiben.“ sagte sie in einem sanfteren Ton, als üblich.

 

Noch für einige Sekunden länger hielt die Angesprochene die Augen geschlossen, als würde sie lauschen. Dann wechselte ihre Miene von glücklich zu traurig und sie öffnete die Arme und die Augen, um dem Symbionten zuzusehen, wie dieser wieder davon schwamm. Ihre klaren, grünen Augen richteten sich auf T’Vala, und da diese so nah bei ihr stand sah sie, wie der kleinen Trill eine Träne die Wange herunterlief. „Ich weiß, wo wir Emily finden. Trax hat es mir gesagt….“ wisperte sie und kam langsam wieder aus dem Becken heraus. „Audrid ist bei ihr.“

 

Tropfnass stieg sie aus dem Becken und ging langsam, zunächst mit hängenden Schultern, auf den Ausgang dieses Raumes zu. Noch einmal sah sie mit einem sehnsüchtigen Blick zum Becken, dann straffte sie die Schultern und verließ den Raum mit den Höhlen von Mak’ala. Als alle wieder auf dem Flur standen, war es nun sie, die nasse Fußabdrücke hinterließ. „Wir müssen diesem Gang bis ganz zum Ende folgen. Es ist keine Tür links oder rechts…sondern die geradeaus, in welcher der Gang mündet. Und.. wir müssen uns beeilen… “ die sonst so melodische Stimme der kleinen silberhaarigen Frau klang flach und leer,  als sie auch schon loslief.

 

Fabien und T’Vala folgten, genau wie die bisher gefundenen Vorwirte des Karx-Symbionten. Wenn Nazira meinte, es wäre eilig, dann war es das auch. Sie kamen an verschiedenen Türen vorbei, jede sah anders aus. Aus Holz, aus Stein, aus Metall, aus Kunststoffen. Beschriftet oder bemalt, bunt oder einfarbig, so viele Türen zu beiden Seiten. Dann aber das Ende. Der Gang ging nicht mehr weiter und ein schweres Schott aus Duraniumstahl bildete den Abschluß. T’Vala erinnerte es an das Schott zum Maschinenraum der Hephaistos. Logisch. Leider gab es keinen sichtbaren Mechanismus für die Öffnung.

 

Nazira pochte an die Tür, das Duranium gab kaum einen Klang von sich: „Emily! Mach auf!“ Nochmals versuchte sie mit blosser Hand, diesmal mit geschlossener Faust, ein Geräusch zu erzeugen: „Lieutenant Wells! Öffnen Sie die Tür!“

 

T’Vala stoppte die Faust der Counselor, bevor sie sich noch selbst weh tat, indem sie vorsichtig ihr Handgelenk umfasste. Mit der üblichen Logik schlussfolgerte sie „Wenn sich diese Tür jetzt nicht öffnen lässt, dann fehlt etwas. Die beiden anderen Wirte?“ Sie sah die Anwesenden fünf Wirte an sowie Fabien an.

 

Fabien nickte nachdenklich und zuckte mit den Schultern. „Klingt so. Wir müssen… Auri und und Norvo?… finden, bevor wir diese Tür öffnen können. Fühlt sich zumindest richtig an…“

 

Frustriert ließ Nazira einen lauten Atem los. „Ich weiß nur eins: Die Zeit drängt. Eventuell sollten wir uns aufteilen, um sie schneller zu finden?“ warf sie fragend in die Runde.

 

T’Vala verneinte: „Dann müssten wir uns gegenseitig im Anschluß suchen. Da schon Auri nach Norvo sucht, könnte es auch sein, dass sie ihn bereits gefunden hat und wir nur noch beide zusammen suchen müssen. Eine Trennung wäre auch hinsichtlich möglicher Gefahren, denen wir in diesem Teil des Verstandes begegnen könnten, kontraproduktiv und ineffizient.“

Nazira nickte: „Aber schnell, ich fühle, dass wir uns beeilen müssen.“

 

T’Vala fühlte nichts dergleichen, aber auf Gefühle hatte sie sich noch nie verlassen.

 

„Möglicherweise gibt es eine Möglichkeit, sie schneller aufzuspüren“ mischte sich Fabièn ein. „Geben Sie mir einen Moment.“

 

Er winkte seine Panther-Begleiterin heran, beugte sich zu ihr hinab und begann irgendetwas zu flüstern. Verständig hörte das Tier zu, fast meinte man, es nicken zu sehen.

 

Fasziniert sahen T’Vala und Nazira zu und fragten sich erneut, was genau es mit der Raubkatze auf sich hatte. Nach einigen Momenten der Erklärung knurrte sie kurz.

 

„Okay, ich glaube sie hat es kapiert“, erklärte Fabi. „Cass… äh, Candy denkt sie findet sie. Aber die anderen Trills müssen hierbleiben, sonst kann sie… was auch immer .. nicht klar aufnehmen.“

 

„Na dann los, worauf warten wir“, sagte Nazira. Fabi nickte der Pantherin zu und sie setzte sich mit langen, eleganten Schritten in Bewegung.

 

Der Panther führte sie in schnellem Schritt zurück den Gang hinunter, Nazira, Fabi und T’Vala mussten sich beeilen und anstrengen, mit ihm Schritt zu halten. Plötzlich blieb die schwarze Raubkatze an einer Tür stehen. TVala kam diese vage bekannt vor. Ja, das war… Arcadia. Genau diese Tür. Die Tür, die von Shays Hütte direkt auf die Weide der Einhörner führte. Durch diese Tür war die Waldelfe T’Vala oft geschritten, wenn eines der Tiere Hilfe benötigte. Ohne zu zögern öffnete sie diese, aber auf den Anblick dahinter war keiner in der Gruppe vorbereitet.

 

Es war die Weide, der Zaun, Arcadia, aber das Gras war angesengt und schwarz, der Zaun verkohlt, der Wald dahinter ein rauchender Überrest, wie nach dem schlimmsten Brand, den sie je erlebt hatten. Kein Einhorn war hier zu sehen. Der Panther trat vor und schnüffelte in der Luft, streckte den Kopf vor. Von fern war Hufgetrappel zu vernehmen. Anscheinend waren die Einhörner auf der anderen Seite der Hütte, durch deren Tür sie gerade nach draußen getreten waren.

 

Nazira sah sie als Erste. „Lauuuft!!!“

 

Die anderen beiden warteten nicht ab, was da kam, sondern nahmen die Beine in die Hand. Gemeinsam sprinteten sie auf den nahen Waldrand zu. Im Laufen sahen sie sich um – die Einhörner waren schwarz und faulig – in ihren Augen stand der Wahnsinn, und sie bewegten sich mit ungelenken, eckigen aber dennoch ungemein schnellen Schritten hinter ihnen her. Es waren ganz eindeutig *Zombie*-Einhörner. Selbst Candy schien wenig Lust zu haben, sich diesen Tieren in den Weg zu stellen.

 

Kaum hatten sie den Waldrand passiert, sah Nazira durch die Stümpfe der verkohlten Bäume etwas buntes, sich bewegendes. Rennende Zweibeiner und deren Kleidung? Sie deutete im Laufen darauf. „Dort!“ rief sie, und alle drei wechselten die Richtung. Candy hatte ebenfalls bereits diese Richtung eingeschlagen und rannte mit geschmeidigen Raubkatzenbewegungen darauf zu. Und als sie näher kamen, sahen sie sie – zwei Trill, ein Mann und eine Frau, die vor … etwas anderem davon liefen?

 

Candy gab ein tiefes Grollen von sich. Als die Gruppe näher kam, sahen alle, dass die Verfolger deutlich kleiner als die Zombie-Einhörner waren, es waren…Hühner?! Doch diese Hühner waren ebenso schwarz, wie die Einhörner, und statt ihrer normalen Augen, hatten sie große schwarze Xe am Kopf. „Jetzt auch noch Zombie-Hühner?!“ stöhnte Nazira, die Augen rollend. Nein, ein täglicher Termin würde nicht reichen… gedanklich machte sie zwei draus…

 

„Es sind Emilys Ängste“, meinte T’Vala, was für sie alles erklärte. Als die drei Suchenden die beiden Trill fast erreicht hatten, brachen auch die Einhörner durch das Gebüsch und rannten auf sie zu. Den Hühnern würden sie vielleicht davonlaufen können, doch niemals diesen vierbeinigen schwarzen Schrecken. Es gab nur eine Möglichkeit. T’Vala griff an das Band, dass sie sich als Gürtel umgeschlungen hatte.

 

„Lauft zurück zur Hütte, ich halte sie auf.“

 

Sprach es und wandte sich den Gegnern zu, ohne auf Bestätigung zu warten.

 

„T’Vala, nein!“, schrie Nazira, doch wurde sie von Fabi weitergezogen.

 

Die Vulkanierin schwang ihr Ahn-woon, aus dem Augenwinkel beobachtete Nazira, wie sie das Band nutzte und es um ein morsches Horn im passenden Moment warf. Plötzlich erschien eine andere Gestalt, wie aus dem Erdboden. Der Vulkanier, den sie schon zuvor gesehen hatten und der vom früheren Captain niedergeschossen worden war. Auch dieser stellte sich den Einhörnern entgegen. Dann verdeckten verbrannte Büsche und Baumstümpfe die Sicht.

 

Im Rennen sah sich Nazira immer wieder nach ihrer Freundin um. Halee – denn kein anderer war es, der erschienen war, um erstaunlicherweise mit T’Vala gemeinsam gegen die Einhörner zu kämpfen – hatte sogar seine eigene Waffe wieder, den langen Stab mit der Kugel am einen Ende und der sichelförmigen Klinge am anderen. Langsam, Seite an Seite, kämpften sie sich rückwärts in Richtung des Ausgangs, den Fabi, Nazira, Candy und die beiden anderen Trill bereits fast erreicht hatten. Schnell schob Fabi die beiden fehlenden Wirte durch die Tür und ging dann selbst hindurch, während Nazira noch immer drin stand, die Tür offen haltend, und Candy grollend davor Position bezogen hatte.

 

T’Vala und ihr Begleiter hatten sich fast schon bis zu ihr hin bewegt, die Zombie-Einhörner auf Abstand haltend, als Halee plötzlich unverhöfft eine Erklärung für sein Verhalten abgab: „Geh. Ich halte sie zurück. Niemand bekämpft Dich und gewinnt gegen Dich, außer mir.“ Mit einem grimmigen, unverschämten Grinsen wandte er sich wieder den Einhörnern zu, seine Lirpa vor sich schwingend. Nazira schaffte es, T’Valas Ärmel zu greifen und sie durch die Tür zu schieben. Schnell wich sie ebenfalls zurück und hielt aus dem Gang heraus die Tür noch einen Spalt breit offen, bis auch Candy flink hindurchgelaufen war, um die Tür dann sofort ins Schloss zu ziehen und sich schwer atmend dagegen zu lehnen, nach Luft japsend.

 

„Das war ne verdammt knappe Kiste“, bemerkte auch Fabi schwer atmend. Er stützte sich mit den Händen auf die Knie und versuchte wieder zu Atem zu kommen. Möglicherweise, nur vielleicht, hatte der Skipper doch recht wenn er ihm mehr Sport verordnete.

 

„So, also wir sind Nazira, Fabièn und T’Vala“, stellte die Counselor sie den beiden Trillwirten vor. „Wir sind…“

 

„Wir müssen zurück“, unterbrach T’Vala, die sich auch allmählich wieder gefasst hatte. Sie deutete auf die Tür.

 

„WAS, da rein?“ fragte Fabi ungläubig. „Sind Sie jetzt völlig durchgeknallt?“

 

„Wir können ihn nicht in Emilys Geist zurücklassen. Das ist mein Dämon, und ich weiß sehr gut, wie gefährlich er ist. Er könnte hier enormen Schaden anrichten.“

 

Es war bewundernswert, wie T’Vala nach dem gerade durchgestandenen Gefecht schon wieder kühl und rational argumentieren konnte.

 

„Auf keinen Fall gehen wir nochmal…“ wollte Fabi sagen. In diesem Augenblick knallte etwas mit voller Wucht von der anderen Seite gegen die geschlossene Tür. Die Bretter zitterten merklich, etwas Staub löste sich und hing als Wolke einen Moment in der Luft.

 

„Was zum…“ Nazira trat schnell einen Schritt von der Tür weg. Das war auch gut so, denn im nächsten Moment rummste es wieder, und ein schwarzes Horn bohrte sich durch eine Ritze im Holz. Grünes Blut benetzte die Spitze.

 

„Wir können ja nachher noch mal herkommen!“ rief Fabi und fing schon an, zu laufen.

 

T’Vala starrte einen Moment auf das Horn. Halee war tot. Oder zumindest außer Gefecht gesetzt. Das grüne Blut löste sich in Nebel auf. Seine Stimme in ihrem Kopf flüsterte: //“Du gehörst mir“//

 

Die Vulkanierin wandte sich von der Tür ab. „Gehen wir.“

 

In raschem Schritt eilte die Gruppe, nun mit den beiden fehlenden Wirten Auri und Norvo zusammen, zurück zum Ende des Ganges, an dem die fünf weiteren auf sie warteten. Nach einer kurzen Begrüßung – Nazira konnte Erleichterung in den Gesichtern lesen, sogar bei Madi – wandten sich alle wieder dem Duranium-Schott zu, das sich bisher nicht öffnen wollte. Sie wandte sich den sieben früheren Wirten von Emily zu. „Ihr müsst diese Tür öffnen. Wir sind nur Begleiter, wir können es nicht. Dahinter sind Emily und Audrid, dessen bin ich mir sicher. Ihr müsst alle zusammen sein.“

 

Woher sie diese Gewissheit nahm, wusste sie selbst nicht so genau, nur, dass sie es wusste, seit sie ihren eigenen kleinen Flashback hinter der Tür gehabt hatte, der sie in die Höhlen von Mak’ala versetzt hatte.

 

Zu siebt drückten sie, zerrten, schoben, doch es bewegte sich noch nichts. Plötzlich trat Fabi vor, fasste mit an und mit einem Ruck bewegte sich das Schott und schwang langsam auf. Auch Nazira und T’Vala fassten nun mit an, bis genug Platz war, um sich in den Raum dahinter zu bewegen.

 

Es war tatsächlich der Maschinenraum der Hephaistos, oder vielmehr einer der Maschinenräume. Wo sonst allerdings der Warpkern war, saß ein riesiger Drache auf einem Haufen Dilithiumkristalle. Zu seinen Füßen saßen und lagen zwei weibliche Trill. Audrid blickte besorgt zu den Neuankömmlingen, während Emily die Augen geschlossen hatte. Sie sah blass und krank aus, der Kopf des Drachen stupste sie immer wieder vorsichtig an, so als ob er sie bitten wollte, doch endlich wieder zu erwachen.

Was sie aber nicht tat. Wenigstens hatte der Drache den Raum bewacht. Fabi lief als erstes zu der kleinen Trill, und hob sie instinktiv hoch.

 

Ein wenig benommen öffnete Emily ihre Augen und blickte zu Fabi auf, „Was macht ihr denn hier?“

Sie blickte von den drei Freunden zu ihren Freunden, diese jedoch wurden, wie von goldenen Fäden geführt, zu Emily hingezogen und verschmolzen mit ihrem Inneren.

„Lass mich besser runter“, flüsterte Emily, aber es war schon zu spät. Die drei Ängste ihrer Freunde wurden von schwarzen Fäden gefangen und hin zu Emily gezogen bevor diese eins mit ihr wurden.

Noch bevor irgendwer etwas sagen konnte, wurden auch die drei Sternenflottenoffiziere von einem Strudel aus Licht erfasst und in Emily gesaugt.

Diese schlug erst hart auf den Boden auf, als Fabi verschwand, fand sich jedoch wenig später im Quartier der CNS wieder.

 

Ihre persönlichen Freunde waren da, und auch ihre drei Retter.

Emily strich über die Beule an ihrer Stirn, dann blickte sie zu ihren Freunden. Madi stieß mit ihrem Fuß gegen eines der Kissen auf den Boden, *„Ich bin echt froh, das der Scheiß durch ist. Dein Körper ist voll klein“*; meckerte die Schauspielerin.

„Ich bin einfach froh, das wir zurück sind“; erklärte der Bruchpilot und hatte gar nicht bemerkt, das er die Vorwirte noch immer sehen konnte.

Nazira versuchte aufzustehen, was ihr erst im zweiten Anlauf gelingen wollte. Sie schleppte sich neben Emily, die für den Moment zwar nicht gesund wirkte, aber zumindest hangelte sie nach einem Keks der auf dem Boden lag und stopfte ihn ohne zu zögern in den Mund. *„Bah, da kann doch wer weiß was für Dreck dran kleben“ * Auri mochte keine Bakterien, und wenn man das so betrachtete, hatten alle riesiges Glück, zuvor nicht mit riesigen Bakterien Kontakt gehabt zu haben.

„Mein Quartier ist sauber“; erklärte die CNS, die jedoch dann in ihren Worten inne hielt.

Sie blickte über die neun Karx und stieß Fabi an, um seine Aufmerksamkeit zu erhaschen, „Siehst du auch neun Karx?“

„Faszinierend“, erklärte die Vulkanierin.

Emily kaute noch immer, „Das kann nach so einem Ritual schon mal vorkommen und nen paar Tage oder Wochen anhalten. Ist aber nicht von Dauer, glaub ich.“ Erklärte Em und suchte unter dem Tisch nach weiteren Keksen.

„Ach, und nach den Trillgesetzen meines Stammes sind wir nun offiziell Familie. Ich wollte schon immer zwei Schwestern und einen Bruder.“

Fabi räusperte sich, „Ich bin dann dein Bruder UND der Dunkel – Führer, warum hast du mir das vorher eigentlich nicht gesagt?“

Emily krabbelte auf allen vieren rückwärts, „Entschuldige mal, weißt du was ich meinem Dunkel – Führer für Geschenke zu den Feiertagen machen muss? Da gehe ich pleite dran.“

 

Nazira entwich ein überraschtes, entzücktes Lachen. Emily schien wieder ganz die Alte zu sein… und hatte gerade sie, T’Vala und Fabien als Geschwister adoptiert? Das konnte ja nur immer besser werden… „Weißt Du was, Emily?“ sagte sie und grinste schief, während sie der CING langsam auf die Füße half. „Ich finde, das schreit nach einem Schokokuchen nach dem Rezept meiner Großmutter. Ganz für Dich alleine. Den wollte ich Dir sowieso die ganze Zeit schon machen.“ Und mit diesen Worten schob die Counselor auf die Seite, was sie eben alles erlebt hatten, um später in Ruhe darüber nachzudenken.

 

</rpg>

 

<sum>

 

# Ort: USS Hephaistos – Quartier Nazira

# Zeit: MD 98.1630

T’Vala, Fabi und Nazira starten ihre Suche nach Emily und unternehmen dafür eine wundersame Reise in das Bewusstsein der kleinen Trill, um diese zu retten und zurück zu bringen.

Während sie meinen, Stunden gefährlicher Abenteuer zu erleben, vergeht eigentlich nur eine Minute in der realen Welt.

 

</sum>

 

submitted by

Debora, Sunny, Auri, Assets

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