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# Zeit: MD 06.1430
# Ort: Eine Weggabelung zwischen Reedale und Arcadia
Es hatte doch länger gedauert, vieles zu besprechen, Elder Godric hatte ihnen auch noch Brot, Käse, Butter, Tee und Wasser geboten, sie hatten geredet und nun waren Jetsun, Nenii und Massimo auf dem Weg heraus aus Reedale und beinahe an der Mühle. Hier war auch die Weggabelung, die einerseits nach Arcadia führte, andererseits in Richtung Breeford am Meer, die Richtung, in der auch Jetsuns Heim lag. Massimo blieb stehen.
“Ich begleite euch noch bis zum Turm.”
“Das musst Du nicht”, wandte Jetsun ein, doch Massimo war anderer Meinung: “Ich habe Angst, eine dieser Gestalten des Pfarrers lauert Dir auf. Einigen würde ich das zutrauen. Denk an Deine Begegnung mit Temba.”
Massimo hatte wirklich Sorge um die Engelsfrau, aber er mochte auch ihre Gesellschaft, den Klang ihrer Stimme und ihre Nähe. Er fühlte sich dann einfach besser, was seltsam war, denn häufig bevorzugte er die Einsamkeit mit einem guten Buch, oder einem Instrument, am liebsten mit seiner Orgel. Es war so einiges heute passiert, was er nicht verstand. Es begann damit, dass er sein Wort erhob gegen Pater di Lenoro, dann war er geflogen in den Armen eines Engels, er hatte erneut sein Wort erhoben gegen einen Rüpel und diesen von seiner Kutsche gezerrt. Wie er das angestellt hatte, wusste er nicht, es war einfach passiert in einem Reflex, Bewegungen, die sein Körper ohne ihn veranlasste und dann war da noch der Kopfschmerz, den Jetsun verspürt hatte und den er durch eine Berührung erleichterte. Und dann dieses Mädchen, dass in Jetsun ihre Geisterfrau sah, was auch immer das bedeutete, verstanden hatte er es nicht, auch nicht die Worte und Beschreibungen dieser anderen, glatten, Welt mit dem merkwürdigen Licht und der Tür, durch die dieses Mädchen gekommen war.
Sorgen machte er sich auch noch, um die Frau des Rüpels. Cadoc war ein Großmaul, aber er würde seine Wut an Schwächeren auslassen. Vielleicht an seiner Frau oder er würde seinen Hund treten. Man müsste auch dagegen etwas tun, aber was konnte Massimo machen? Wenn er ehrlich zu sich selbst war: Nichts. Nichts was dauerhaft vorhielt. Rüpel gab es viele auf der Welt, auch wenn dies noch so traurig war. Nur das eigene Umfeld dieser Schläger konnte es ändern durch klare Abgrenzung und Ausgrenzung, durch Verlassen und allein lassen. Vielleicht hatte Massimo es aber auch schlimmer gemacht, wer konnte das sagen? In einer besseren Welt hätte Cadoc mehr Verstand und Mitgefühl gehabt. Eine Welt, wie die aus der Nenii stammte? Oder in einer Welt voller Engel, wie der Frau, die neben ihm schritt.
Massimo sah Jetsun in die Augen: “Ich möchte Dich wirklich hier nicht allein gehen lassen.”
Jetsun zögerte. “Ich…” Die Aasimar könnte Nenii bis zu ihrem Turm tragen und dorthin fliegen. Das wäre eine sehr sichere Reisemöglichkeit.
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# Zeit: MD 06.1430
# Ort: Die Mühle am Blindenbach.
Heute war es sehr still auf der Baustelle. Es war Sonntag. Der Tag der Ruhe für viele, egal zu welcher Gottheit sie beteten oder in welchem der Dörfer sie wohnten. Die Arbeiten waren noch lange nicht beendet, das Wohnhaus stand lediglich in Form eines Gerüstes aus Balken. Die Müllerin hatte eine andere Bleibe gefunden und so war T’Vala nun allein hier. Reha war noch in Reedale geblieben, angeblich würde es dort einen Feenvorfall geben. Meinte Reha.
Die an der Mühle anwesende Elfe fand es sehr angenehm hier, es war ruhig, bis auf das Geplätscher des Baches und den Gesang einiger Vögel, die Sonne schien warm vom Himmel herab und weit und breit war keine weitere Person anwesend.
T’Vala schritt näher an den Bach heran, legte ihren Mantel ab und ihren Bogen und die Pfeile. Sie wusch sich Gesicht und Hände. Das Wasser war wärmer und angenehmer, als sie gedacht hatte und wäre sicherlich genau die richtige Methode, um sich etwas abzukühlen, sich hinein zu legen und zu entspannen.
Sie war gerade dabei, sich zu entkleiden, als sie inne hielt. Da war ein Geräusch. Eine Laute? Irgend ein Musikinstrument und jemand sang dazu.
<nrpg: https://www.youtube.com/watch?v=oxe-5Ja7GaI >
Das Blattwerk rauscht im grünen Baum
Der lacht dich an und du musst staun
Die nackte Elfe steht am Fluss
Weil sie dort eben stehen muss
Ich fragte sie, auf wen sie wartet
Doch sie schwang nur routiniert
Ihren Zauberstab und meinte
Ich sei blöd und unrasiert
Refrain:
Ha-la-lei-le-le-la-la-lei…
Und nun ging alles ziemlich schnell
Am ganzen Körper wuchs mir Fell
Ich hatte Füße grün und stumpf
Und ein Wolfsgeripp‘ im Rumpf
Sie gab mir schließlich zu verstehn
Ich sei ein Ork-Wolf, jetzt mal sehn
Wie’s mir ergeht und ich schrie: „Was?
Du kleines Elfenbiest!“ und das
Geschah in dem Moment genau
Als jemand rief: „Da ist die Sau!“
Ich seh mich um und sehe nur
10 Männer kräftig von Statur!
Die schwangen grimmig ihre Keulen
Wie man Keulen schwingen sollte
Wenn man Orks und Wölfe jagt
So wie ich bald erfahren sollte
Refrain:
Ha-la-lei-le-le-la-la-lei…
All mein Bitten, all mein Betteln:
„Schenkt mir Glauben, edle Herrn
Ich bin verwunschen und verzaubert!“
Schienen sie zu überhörn
Sie reagierten nur mit Tritten
Und mit heftigem Gelächter
Doch sie taten falsch daran
Denn nun wurde ich zum Schlächter!
Refrain:
Ha-la-lei-le-le-la-la-lei…
Ich schnapp‘ den Ersten und sag: „Bürschchen!
Heute ist nicht grad mein Tag!“
Während ich mit bloßer Pranke
Ihm den Kopf vom Halse schlag
Den andern Neun erging’s nicht besser
Alle schrien wie am Spieß
Bei denen nahm ich dann ein Messer
Mit bloßer Hand war mir zu fies!
Refrain:
Ha-la-lei-le-le-la-la-lei…
Doch hört, was noch geschah, ihr Leut:
Die kleine Elfe kam erneut
Sie war sehr blass und sagte barsch:
„Das war nicht abgemacht du Arsch!“
Und ich schrie: „Hast denn du nen Splien?“
Dann blieb ich stumm als da erschien
Der Oberelf samt Elfenclan
„Jorinde was hast du getan!“
Schrie er erbost und nicht zu leise
Und tat nun auf selbe Weise
Sie verzaubern in ein Wesen
Halb Giraffe und halb Besen!
Refrain:
Ha-la-lei-le-le-la-la-lei…
An einer Lichtung im Gestrüpp
Ließ er weinend sie zurück
Und da lachte ich, oh Graus
Meine Schadenfreude aus
(in etwa so: Muhahahahahhhhhaaaaaa…)
Doch plötzlich fühlte ich die Schmerzen
Die sie erlitt in meinem Herzen
Und ich merkte, dass – na klar! –
Mir selbes widerfahren war
Und ich nahm sie in den Arm
Quasi meinen neuen Schwarm
Und so lebten wir zu zweit
Bis in alle Ewigkeit!
Refrain:
Ha-la-lei-le-le-la-la-lei…
Ha-la-lei-le-le-la-la-lei…
Der Sänger ohne Publikum hatte T’Vala noch nicht bemerkt, doch diese machte jetzt auf sich aufmerksam.
“Soso, also eine nackte Elfe hat Dich verzaubert?”
Der Barde wurde rot, als er die Frau erblickte.
<nrpg: Sorrryyyyyyy, aber mir ging etwas Unfug durch den Kopf! >
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# Zeit: MD 06.1430
# Ort: Eine Weggabelung zwischen Reedale und Arcadia
Jetsun, Nenii und Massimo erreichen eine Weggabelung auf dem Weg nach Hause, Massimo hat den Kopf voller Gedanken.
# Zeit: MD 06.1430
# Ort: Die Mühle am Blindenbach.
T’Vala genießt die Ruhe und ist gerade dabei, sich auf ein Bad im Bach vorzubereiten, als sie die Stimme des Barden vernimmt, der allein für sich ein fröhliches Lied singt.
</sum>
submitted by
Sven
aka
Massimo & T’Vala