The Quest
Betreff: The Quest |
Von: „“Johannes Löhnert |
Datum: 17.10.2019, 21:38 |
An: uss-hephaistos@yahoogroups.de |
Hallo ihr Lieben, diesmal haben wir, das heißt ela und ich uns mal Gedanken gemacht, wie es weitergeht an der Kikonenfront. Wir wollen ja schließlich was von denen. Aber lest selbst – und viel Spaß!
<RPG>
Ort: Thyene – Palast
Zeit: 6.2155
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Großer Jubel brach unter den Kikoninnen aus, angeführt von der Prinkipax, die deutlich weniger ruhig und gefasst war, als bisher. „Das Glück mehrt sich!“ Rief sie erneut. Doch noch war der Prax nicht fertig, und nach einer kurzen Pause begannen die Kontraktionen erneut. Sureya wurde klar, dass sie hier Zeuge wurden, wie das Glück Eier legte…
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Die unerwartete Niederkunft des Glücksreptils hatte offenkundig den ursprünglich angedachten Fahrplan gründlich durcheinandergewirbelt. Die kikonischen Gäste tuschelten und tauschten alle Erzählungen und Erlebnisse aus, die sie im Zusammenhang mit Prixen zum Besten zu geben hatten. Die Prinkipax scheuchte die Diener umher mit immer neuen Utensilien, die sie dem edlen Tier zu bringen hatten. Dazwischen platzte noch ein Diener wegen irgendeines Anliegens aus dem Grünen Salon, das der Translator wegen des allgemeinen Durcheinanderredens nur bruchstückhaft verständlich machen konnte.
Die Damen von der Heph saßen dazwischen fast wie bestellt und nicht abgeholt. Es blieb ihnen keine andere Wahl, als sich in Geduld zu fassen.
Es dauerte geraume Zeit, bis wieder etwas Ruhe einkehrte. Der Prix war mit Speise und Getränken versorgt, auf weiche Kissen gebettet und hatte das Schlimmste hinter sich. Genaugenommen konnte man meinen, dass er inzwischen etwas schläfrig dreinschaute. Auch die wesentlichen Anekdoten waren unter den Kikonen ausgetauscht und sie besannen sich allmählich wieder darauf, dass sich Gäste im Raum befanden.
Die Prinkipax Myzen klatschte (dezent, um das Glück nicht zu erschrecken) in die Hände. “Diener, bringt eine Stärkung für die Gäste. Akrotiri Hermos Orpheus, bitte seid doch so gut und spielt uns die Ballade von Meleotase und Yin Shi.“
Die Diener setzten sich in Bewegung, um den Wunsch der Herrscherin zu erfüllen. Der Musiker schloss kurz die Augen und sammelte sich innerlich. Dann eröffnete er das genannte Stück mit klangvollen, hymnischen Akkorden.
Die Prinkipax wartete einen Moment und ließ die Musik den Raum erfüllen. Die Hände des Künstlers woben einen Klangteppich aus ungewohnten Harmonien und choralartigen Melodiestimmen. Es war unglaublich, wie ein einzelner Kikone all diese Klänge erzeugte. Seine Reputation war wahrlich verdient. Ein unwillkürliches Gefühl der Ehrfurcht ergriff die Zuhörer.
Die Kikonen schienen schon zu ahnen, was folgen sollte, denn sie wechselten bedeutungsvolle Blicke. Schließlich ergriff Lysikia Mideia wieder das Wort.
„Meleotase war eine junge Landfrau aus einfachen Verhältnissen. Sie lebte im Tempel und verbrachte ihre Tage im Dienste der Göttin Ermenike. Der Priester war oft unzufrieden mit ihr, denn sie tat nur das Nötigste und war obendrein frech zu jedermann.“
Irgendwie brachte sie es fertig im Takt der Musik zu sprechen. In der Übersetzung ging es leider verloren. Launische Dissonnanzen untermalten den Charakter der jungen Frau.
„Eines Tages kam Yin Shi in den Tempel, eine Kriegerin aus einer fernen Region. Sie war hochmütig und verachtete das einfache Volk. Sie brauchte Ermenikes Gunst für ihre Queste – die Suche nach der orichalkenen Lampe der Träume, die seit vielen Jahrhunderten in den Bergen des Ostens verschollen war.
Als sie vor die Stelen der Ermenike trat, wurden diese vom Geist der Göttin erleuchtet.“
Die Musik wurde intensiver; fast meinte man die göttliche Präsenz zu fühlen. „Durch ihre Priester verkündigte die Göttin: ‚Ich sehe dich wohl, Tochter der Yin Mang, so höre folgendes: Nimm die Meleotase und geh hin mit ihr, so wird mein Segen zwischen euch reisen. Zerschlagt ihr aber das Band, das ich binde, so werdet ihr nicht Halt noch Ziel mehr kennen bis ans Ende eurer Tage.'“
Ein wuchtiger Basston bekräftigte die göttliche Entscheidung. Lysikia Mideia raffte die folgende Abenteuerfahrt:
„Meleotase und Yin Shi waren sich übelgesonnen von Beginn an. Nur das Orakel der Ermenike hielt sie zusammen auf der Reise, die sie unternahmen. Mit der Zeit jedoch erkannten sie, was sie aneinander hatten. Yin Shi legte ihren Hochmut ab, und Meneotase ihre Faulheit. Obwohl sie die Lampe der Träume niemals fanden, hatten sie einen viel wertvolleren Schatz entdeckt – die Freundschaft.“
Die Ballade war anscheinend noch länger, aber die Prinkipax hatte wohl nicht vor, alle Einzelheiten auszubreiten. Auf einen fragenden Blick von Hermos Orpheus hin bedeutete sie ihm, dass er einfach ohne Text weiterspielen sollte.
Bedeutungsvoll blickte sie in die Runde. Die anwesenden Kikoninnen seufzten.. Diese Ballade war allen bekannt und von den meisten geliebt. Schon als Kinder hatten sie diese oft genug aufgeführt. Manch eine unter ihnen trug bis heute eine Kette um den Hals mit einer kleinen Lampe aus Orichalk – meist ein Geschenk aus Kindheits- oder Jugendtagen. Oft hielten diese Freundschaften ewig.
„Das Glück ist uns wohlgesonnen und führt uns auf dem schmalen Pfad der Freundschaft. Dem Glück sei Dank werden unsere Völker in Freundschaft gebunden mit einem unlösbarem Band!“ Erneut seufzten die Kikonen und ihrer aller Blick richtete sich auf das Prix und vor allem auf… Claudia!
Die Gäste von der Hephaistos sahen sich etwas beunruhigt an und Claudia fing an sich unwohl zu fühlen. Die Kikonen würden ihr doch hoffentlich nicht ein Ei als Zeichen der Freundschaft….
Sich innerlich schüttelnd gelang es der Commodore, keine Miene zu verziehen. Sie würde es ablehnen! In Gedanken begann sie damit, sich die geeigneten Worte zurechtzulegen, mit denen sie sich für diese noble Geste bedanken und es gleichzeitig ablehnen konnte zu einem stinkenden Haustier zu gelangen. Sie hatte nichts gegen Tiere, doch schon der Kobold ihrer EO war gewöhnungsbedürftig, dabei war der immerhin noch niedlich und hatte Fell! Eine Echse, die man nicht gescheit streicheln konnte… oder durfte war zuviel!
Die Prinkipax fuhr fort. „Das sich mehrende Glück erwählt in Abwesenheit des Prix die Bereiterin, Erfüllerin und Besorgerin um die optimalen Bedingungen für die Schlupf zu erhalten.“ Sie blickte nun Claudia in die Augen. „Ihr wurdet erwählt, dem Glück zu helfen und das Glück zu bewahren!“
Ein Raunen durchlief die Kikoninnen. Das war eine besondere Ehre, welche den Hephaisten offeriert wurde. Das war der Stoff aus dem Helden gemacht wurden! Claudia wappnete sich innerlich um dem Sturm der Enttäuschung engegentreten zu können, sobald man ihr eines der Eier anbot. Sie! Wollte! Definitiv! Kein! Ei! Und dabei war es ihr egal, ob es das Ei des Glücks höchstpersönlich war oder das Ei des Kolumbus!
Claudia wollte gerade Luft holen, um mit geeigneten Worten die ihr zugedachte Ehre abzulehnen, da fuhr die Prinkipax fort, untermalt von dramatischen Klängen von Akrotiri Hermos Orpheus. Ihre Stimme veränderte ihren Klang, als sie rezitierte:
„Bereitet – ein Lager des reinsten Sandes, welchen ihr finden sollt an der verborgenen Quelle des Glücks. Findet den See im Sumpf, der in seinem Herzen birgt das Geheimnis.
Erfüllet – das Lager mit der Wärme aus dem Schoße Thyenes. Feurig ergießt sie sich allezeit aus den neun Mäulern des Berges Kerbas. Doch gebt acht, dass ihr nicht selbst zur Speise des tückischen Berges werdet.
Besorget – dem jungen Glücke das köstlichste Mahl. Das Moos der Ermenike sollst du ihm darbringen, welches blüht in den Stürmen der Äoluswälder.
Solchermaßen wird das wahre Glück wachsen und gedeihen unter euch..“
Die dramatische Musik untermalte die Worte der Prinkipax in angemessener Weise. Einige der Besucher fühlten sich schon fast wie in einem skurrilen Film.
Lysikia Mideia schien diese Schwingungen zu spüren. Ihr Blick fixierte weiterhin Claudia. Nach einer dramaturgischen Pause erklärte sie:
„Ich stelle Ihnen drei Aufgaben. Beschaffen Sie den salzigen Sand der Quelle-des-Glücks-Insel. Dazu die Lava des Kerbas-Vulkans. Schließlich besorgen Sie das Moos der Ermenike.
Jede Gruppe darf aus einer bis fünf Personen bestehen, die von der gleichen Anzahl Kikonen begleitet werden. Sie erhalten Koordinaten für die Startpunkte sowie die Listen errlaubter und verbotener Ausrüstungsgegenstände.
Sind die Gruppen zurückgekehrt, so soll fortan das Band der Freundschaft unverbrüchlich zwischen uns bestehen.“
Die Musik schloss mit drei rasanten Akkorden.
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<SUM>
Ort: Thyene – Palast
Zeit: 6.2155
Das Geburtsglück wird mit der Ballade von Meleotase und Yin Shi gefeiert. Darin geht es darum, wie die Freundschaft zweier Frauen zueinander entsteht, durch das geknüpfte Band einer gemeinsamen Aufgabe.
Auch die Freundschaft zwischen Kikonen und Föderation soll auf ähnliche Art aufgebaut und gefestigt werden.
Die Crewmitglieder der Hephaistos sollen folgende Quests gemeinsam mit ausgewählten Kikonen erfüllen:
1. besonderer Sand, welcher Mineralien enthält und nur auf der Heimatinsel der Prix zu finden ist
2. benötigen unsere tapferen Recken die Lava des heiligen Kerbas-Vulkans. Nur auf dieser gedeiht…
3. das Moos der Ermenike, mit diesem werden die Prix für ihre Aufgabe als Glücksbringer vorbereitet.
(Siehe dazu auch Post #658 „Aus die Maus“). Im Sinne der Ballade gilt dabei, der Weg ist das Ziel…
<SUM>
***submitted by
Jo+ela
Die Bibliothekare