In aller Freundschaft
Betreff: In aller Freundschaft |
Von: v2vc |
Datum: 10.09.2019, 22:59 |
An: USS-Hephaistos@yahoogroups.de |
Moin,
hier ein etwas längeres Copost mit Mac. Dank Dir 🙂
Es hat nix mit der Mission zu tun und ist reines Charbuilding, das schon
länger geplant war. Shay und Ettore führen darin ein sehr privates Gespräch.
Wer mit der Beschreibung von Verletzungen Probleme hat, sollte etwas
aufpassen. Ansonsten viel Spass beim Lesen.
<RPG>
# Zeit: MD 4.2016
# Ort: Quartier della Scala/Loona
„Hmm danke noch einmal für die Einladung.“ Shay saß gemütlich auf dem
Sofa und schwenkte den Inhalt seiner Teetasse ein wenig. Der aromatische
Duft des Tees kitzelte in seiner Nase und er versuchte immer noch
herauszufinden, was Melody hier gebraut hatte.
„Das war doch das Geringste, was wir tun konnten, als kleinen Dank, dass
Du uns neulich gleich informiert hast und eingesprungen bist, bei den
Kindern zu helfen. Ich meine neben all den anderen Pflichten, die Du als
Captain so hast.“ Melody strahlte Shay an und schob das Tablett zur
Seite, auf dem bis vor wenigen Augenblicken noch ein großer Stapel
Sandwichs gelegen hatte.
Das kleine Abendessen hatte eher den Eindruck eines Familienpicknicks
gehabt, was Shay ganz recht war, da es überhaupt keinen formellen
Charakter hatte.
„Nicht der Rede wert!“, sagte der Schotte sehr betont und war froh, weil
er glaubte, endlich einen Hauch Verbene herausgerochen zu haben. Ettore
setzte sich mit einem müden Aufseufzen zu ihm. Dem Italiener wäre ein
Glas Rotwein lieber gewesen, aber Melody hatte darauf bestanden, dass
alle dasselbe tranken und zwar eine große Kanne Kräutertee. Es würde
angeblich die Lebenskraft stärken und zusätzlich entspannen. Auf ganz
natürliche Art, wie sie betont hatte.
„Wie geht es Dir jetzt eigentlich?“ fragte Shay mit einem Blick auf den
Italiener. Äußerlich waren keine Spuren von dem Vorfall von neulich mit
Besuch auf der Krankenstation zu sehen. Aber man konnte nie wissen. „Ach
es geht ganz gut, ich habe ja auch schon wieder ganz normal meinen
Dienst verrichtet.“ erklärte Ettore möglichst beiläufig. „Komm, mach mir
nichts vor. Mein Counselor würde sagen, so etwas geht nicht spurlos an
einem vorbei.“ Der Schotte versuchte sich in einem aufmunternden Lächeln.
„Vielleicht sollte ich mal mit ihm sprechen, er scheint Ahnung zu
haben.“ Ettore musste auch lachen. Ganz natürlich, nicht verkrampft.
„Natürlich geht so etwas nicht spurlos an einem vorbei. Es war wie ein
verbaler Schlag in die Magengrube. Das muss ich zugeben. Da scheinen die
Nerven dann überreagiert zu haben. Daher wohl auch der Zusammenbruch..
ich weiß nicht.“
Shay musterte seinen Freund. Für ihn war auch wichtig, wie sich das
Zusammenleben- und arbeiten weiter gestalten sollte, wo seine Schwester
noch an Bord war. „Ich habe schon mal mit meiner Schwester, der
Commodore geredet…“, begann er vorsichtig, wurde aber von Ettore
direkt unterbrochen.
„Das habe ich mir schon gedacht, aber von meiner Seite aus gibt es keine
Vorbehalte, kann ich Dir gleich sagen. Sie ist zwar etwas sehr
persönlich und verletzend geworden, aber da sie auch nach wie vor
traumatisiert ist – auch wenn sie es nicht zugeben oder sich gar
behandeln lassen möchte – ist der Vorfall … na ja, ich vermute. dass
ich einfach der Kollateralschaden aller Zusammenkünfte von Ereignissen
bin…“ Ein kurzes und bitteres Lachen des Italieners.
„Na hör mal, so ja auch nicht, sowas geht weder persönlich und schon gar
nicht dienstlich“, widersprach Shay.
Aber Ettore hob die abwinkend die Hand. „Lass es gut sein. Es ist nicht
rückgängig zu machen, aber es breit zu treten hilft erst recht
niemandem. Versuchen wir uns auf unsere Aufgaben zu konzentrieren. Dann
gewinnen wir alle.“
Shay dachte einen Augenblick nach. Dann nickte er im Einverständnis. Er
war froh, dass Ettore das so sah, das würde alles etwas leichter machen.
Dennoch würde diese Aktion seiner Schwester disziplinarische Folgen
haben. Welche das sein würden stand jedoch noch in den Sternen. Shay
ließ den Blick wieder zu Ettore gleiten und versuchte an etwas anderes
zu denken, als ausgerechnet an Claudia.
„Da wir gerade von ‚persönlich‘ sprachen, möchtest Du mir nicht mal
erzählen, wie Du Deinen Arm verloren hast und warum Du keinen
künstlichen Arm oder eine Prothese hast?“, fragte Shay plötzlich, ohne
dass er die Frage diesmal zurückhalten konnte. Es war nicht seine Art,
von sich aus zu fragen. Er war der Meinung, dass jemand etwas erzählen
würde, wenn dasjenige bereit dazu war es zu erzählen. In Anbetracht der
Sache mit seiner Schwester und den damit aufkommenden Erinnerungen an
seine eigene Krankengeschichte schien seine Neugier jedoch nun Oberhand
zu gewinnen. Vielleicht war es auch der Anblick des leeren Ärmels von
Ettores legerem Oberteil, der unbemerkt leblos auf einem Sofakissen zu
liegen kam.
Ettore zwirbelte kurz an seinem Schnurrbart. „Es ehrt Dich, dass Du Dir
diese Frage so lange aufgehoben hast, Shay“, sagte er dann ruhig. Der
Schotte lächelte knapp und zuckte dann mit den Schultern. „Ich dachte
mir, dass Du es mir erzählen wirst, wenn du es möchtest. Es war nicht
mein Platz danach zu fragen. In Anbetracht der jüngsten Ereignisse
fürchte ich jedoch, dass ich es fragen muss. Als Freund und als CO.“
erklärte der Schotte schließlich.
„Wirst du mir eine Antwort geben?“ schob er dann fragend nach. Er würde
sich auch mit einem ‚Nein‘ von Ettore zufriedengeben. Immerhin standen
die meisten Dinge auch in Ettores Akte. Dennoch hätte er gerne Ettores
persönliche Sicht der Geschichte gehört.
Der Italiener zögerte die Antwort hinaus und überbrückte dieses Zögern
damit, dass er sich noch eine Tasse Tee einschenkte.
„Natürlich gebe ich Dir Antwort. Ich sage aber gleich dazu, dass ich es
selten jemand erzähle. Aber wenn Du schon fragst … Da du mich
inzwischen etwas besser kennst, wirst Du die Antwort hoffentlich
verstehen. Und immerhin sitzt Du ja schon, dann wird es Dich wenigstens
nicht umhauen…“, begann Ettore schließlich zögernd. Nicht sicher wo
und wie er genau beginnen sollte. „Ich bin der statistisch
unwahrscheinliche Fall, bei dem ein verlorenes Körperteil nicht wirklich
ersetzt werden kann, weil mehrere ungünstige Faktoren zusammenkommen.
Ich möchte vorwegnehmen, dass ich mich meiner nicht schäme. Ich weiß,
eine offensichtliche Behinderung ist für viele nicht mehr zeitgemäß.
Eine einfache Prothese ohne gute Funktion wäre möglich, würde aber nur
das Bedürfnis der anderen befriedigen, mich irgendwie konform zu machen.
Mir hilft es nicht. Also lasse ich es sein. Ich weiß, dass zumindest
einige Crewmitglieder da Vorbehalte haben. Aber ich hatte das große
Glück, Personen zu begegnen, die mich immer so akzeptiert haben, wie ich
bin, allen voran meine liebe Mel. Dir. Das hat mir sehr geholfen,
einfach nur ich selber zu sein. Mehr möchte ich gar nicht. Ich möchte,
dass Du das vorab verstehst.“ Ettore blickte Shay kurz in die Augen.
Schließlich sagte der Schotte: „Ich weiß nicht, ob ich es verstehe. Aber
ich werde es mir merken.“ Shay lehnte sich noch etwas zurück und nippte
an dem Tee. Auch Ettore nahm einen Schluck da er wusste, dass das es
eine lange Geschichte sein würde und er eine feuchte Kehle benötigte, um
sie erzählen zu können.
„Es begann vor 15 Jahren. Du weiß doch sicher aus meiner Akte, dass ich
vor meiner Karriere in der Sternenflotte eine wissenschaftliche Karriere
als Archäologe eingeschlagen hatte? Wir hatten ein tolles Projekt mit
einigen vulkanischen und romulanischen Wissenschaftlern nahe der
Neutralen Zone. Es hatte Spuren gegeben, dass beide Kulturen dort schon
einmal auf gleichem Boden anwesend gewesen waren. Stell Dir vor, was für
eine Entdeckung! Ich durfte für die Föderation an diesem Projekt
teilnehmen. Es war ein kleines Camp von Wissenschaftlern und einigen
wenigen Sicherheitskräften der Sternenflotte, sowie auch der Romulaner.
Aber alle dort waren in friedlicher Gesinnung.“ geriet er kurz ins
Schwärmen, ehe sich seine Gesichtszüge wieder verhärteten.
„Mit einer Frau aus der Sicherheit, führte ich bald eine Beziehung und
sie wurde meine Frau. Liebe auf den ersten Blick. Ach, Frederica… Du
weißt, dass ich vor Melody schon einmal verheiratet war?“, fragte Ettore
und nutzte diese Frage erneut, um einen Schluck zu trinken. Shay nickte
lediglich und wartete, bis der Italiener bereit war, seine Geschichte
fortzusetzen. Der Schotte spürte, dass es Ettore nicht leicht fiel, über
seine erste Frau zu sprechen und er musste sich eingestehen, dass er
sich seinen Freund schwerlich mit jemand anderem vorstellen konnte, als
mit Mel, die sich schon die ganze Zeit auf dem Sofa mit übergeschlagenen
Beinen im Halbschlaf an ihren Mann kuschelte.
„Dann eines Tages wurden wir von Schatzjägern überfallen. Hinterher kam
heraus, dass es sich um einige Ferengi handelte, die glaubten, wo so
viele verschiedene Spezies zusammenarbeiten, könne man Profit machen. Es
waren ideelle Schätze, aber das werden sie wohl nie verstehen.“ Ettores
Stimme verlor sich ein wenig und er starrte auf einen unsichtbaren Punkt
an der Wand.
„Ich weiß noch, dass ich mich mit der linken Hand an einer Stange o. ä.
abgestützt hatte, um etwas am Boden Liegendes besser sehen zu können.
Dann hörte ich mehrere Detonationen und als Nächstes weiß ich nur, dass
ich einen stechenden Schmerz in meinem linken Arm spürte und durch die
Luft gewirbelt wurde. Danach weiß ich für viele Tage nichts mehr“ fuhr
er schließlich leiser und sehr monoton fort.
Er atmete einmal tief durch: „Ich kann Dir also nur erzählen, was andere
berichtet haben: Ich wurde durch einen direkten Einschlag neben mir
viele Meter durch die Luft geschleudert. Der untere Teil des Arms war
wohl komplett weggerissen worden und oben an der Schulter war er aus dem
Gelenk gerissen. Nur ein kleiner Rest hing noch durch eine Sehne und
etwas Haut verbunden an mir. Alles wurde notdürftig verbunden. Es gab
bei uns im Wissenschafts Camp nur einige der Sternenflottler und
Romulaner, die in Erster Hilfe geschult waren. Sie haben die wenigen
Überlebenden notdürftig versorgt. Ich hatte sonst noch Prellungen und
einige kleinere Schnittwunden erlitten, aber nichts Nachhaltiges. Dann
mussten wir auf Hilfe warten. Es hat Tage gedauert, bis ein kleines
Forschungsschiff unseren Notruf aufgenommen hatte und zu uns kam. Alle
Überlebenden wurden evakuiert und dort medizinisch durch einen
vulkanischen Arzt versorgt, der sich wohl auch nicht hatte träumen
lassen, dass er statt medizinischer Experimente auf seiner Reise viele
Notfälle versorgen musste. Er konnte nichts mehr machen, es war schon zu
viel Zeit vergangen. Er schnitt den Rest vom Arm auch noch weg und die
Wunde wurde so gut es ging verschlossen. Es war eine Standardprozedur.
So würde man mir auf der nächsten Sternenbasis einen künstlichen Arm
anpassen können. Und das Ergebnis kennst Du ja schon.“ Ettore lächelte
dünn. Er drehte sich zu Shay und zeigte ihm die linke Schulter. Wie zur
Demonstration zog er die Schulterblätter einmal zusammen und auch ein
leichtes Schulterzucken gelang ihm. Ettore lächelte stolz: „Immerhin,
das geht noch.“
Shay war versucht, dem Italiener die Hand auf die Schulter zu legen,
Trost zu spenden, wollte ihn aber auch nicht davon abhalten die
Geschichte weiter zu erzählen. Etwa sagte ihm, dass dies etwas war, das
Ettore tun musste. Sich alles von der Seele reden. Aber was hatte es mit
dem Tonfall auf sich? Wahrscheinlich war es eine gewisse Form der
Selbstironie oder des Galgenhumors. Wie man über so etwas spaßen konnte,
war ihm unverständlich, aber er musste auch zugeben, dass er sich
gedanklich noch nie ernsthaft versucht hatte, in Ettore Situation
hineinzuversetzen. Wahrscheinlich war es die ganz normale Art seines
Freundes, mit seiner Behinderung umzugehen. Schließlich gewann der
Wunsch nach einem physischen Kontakt die Oberhand. Aber statt eines
Trostes klopfte er ihm – wenn auch vorsichtig – kumpelhaft auf die
Schulter. Den Tonfall von Ettore aufgreifend bestätigte er: „Immerhin.“
Der Italiener atmete tief durch und schloss kurz die Augen. Es war nicht
leicht, die Vergangenheit plötzlich wieder lebendig werden zu lassen
nach all den Jahren. Es war eine ferne Vergangenheit. „Auf diesem Schiff
habe ich erstmals das Bewusstsein wiedererlangt. Zwar nur durch den
Nebel von einer hohen Dosis Schmerzmittel, aber doch klar genug,
zumindest zu sehen, was mit mir passiert war. Man sagte mir, alles werde
gut, der Arm würde mir ersetzt werden. Als ich den Kopf nach links
drehte und das erste Mal sah, dass der Arm nicht mehr da war, schloss
ich die Augen und redete mir ein, es sei alles nur ein Albtraum. Ich
wollte einschlafen, denn nach dem Aufwachen wäre alles wieder in
Ordnung. Von Frederica wusste ich damals noch nichts.“ Ettores Stimme
brach und er versuchte diesen Umstand mit einem weiteren Schluck Tee zu
kaschieren. Shay nutzte diese Gelegenheit und schenkte sich und dann ihm
nach.
„Aber nichts war in Ordnung, nicht wahr?“ fragte der Schotte
dannungewohnt sanft. Er kannte die Antwort bereits. Ettore lächelte
freudlos und schüttelte den Kopf.
„Nein. Nichts war in Ordnung. Die Realität, in die ich aufwachte, war
eine andere. Als wir schließlich viele Tage später auf einer
Sternenbasis ankam, wurde ich medizinisch weiter behandelt. Man passte
mir einen künstlichen Arm an und schickte mich in eine Reha. Außerdem
erfuhr ich, dass unter den Todesopfern auch meine Frau war. Ich hatte
nicht einmal mehr eine Möglichkeit gehabt, in irgendeiner angemessenen
Form von Ihr Abschied zu nehmen, keine Gelegenheit zur Trauer. Es ist so
unglaublich. Einen Augenblick bist Du glücklich und im nächsten ist
nichts mehr davon übrig“, reflektierte er nun nüchtern und mit einer
Spur Bitterkeit.
Ein plötzlicher Schrei aus dem Kinderzimmer unterbrach die schwebende
Stille. Mit einem Satz war Mel auf den Beinen und eilte nach nebenan und
die beiden Männer lauschten dem leisen Nachgesang von Melody, der aus
dem Kinderzimmer drang. Kieran hatte einen Albtraum und wollte
unbedingt, dass sie ihm etwas vorsang. Die Zwillinge schliefen seelig.
„Wo war ich? Ach in der Reha, in der vor allem die physischen Aspekte im
Vordergrund standen, zeigten sich dann die Probleme. Man hat mir
hinterher gesagt, dass der Zeitfaktor eine wesentliche Rolle gespielt
hat. Je schneller ein künstliches Körperteil anoperiert wird, umso
wahrscheinlicher ist es, dass es gut funktioniert und vom Körper
akzeptiert wird. Aber bei mir waren schon Wochen vergangen. Die
körperlichen Voraussetzungen waren ebenfalls schlecht. Die Nervenenden
wollten sich nicht stimulieren lassen und da die Muskeln weggerissen
worden waren, gibt es an der Stelle nur noch Haut, die direkt über den
Knochen spannt. Du hast den Stumpf ja schon gesehen. Jedenfalls hatte
ich unendliche Schmerzen und nur eine eingeschränktere Funktion als
eigentlich möglich gewesen wäre. Ich trainierte fleißig, aber mein
Körper wehrte sich. Der Kontakt zwischen dem künstlichen Arm und meiner
Schulter war ständig wund.
Außerdem sagte mir mein Unterbewusstsein, dass es falsch war. Das war
nicht mein Arm. Und doch konnte ich mit den künstlichen Fingern etwas
fühlen. Das hat mich fast verrückt gemacht. Die Reha machte keine
Fortschritte. Alle redeten mir gut zu. Vielleicht war ich nicht bereit,
aber ich merkte, dass ich mich eher mit dem Verlust des Arms abfinden
konnte als mir weiterhin wie ein Versuchskaninchen medizinischer
Experimente vorzukommen. Ich ließ mich noch einmal operieren und der Arm
wurde wieder entfernt. Man entließ mich als austherapiert.
Ich dachte, ich müsse einfach funktionieren und weiter machen, ging
zurück an die Universität in Rom. Jeden Tag war ich mit den Kollegen
zusammen, die ich von früher kannte. Alle waren freundlich und
nachsichtig und taten so, als wäre nichts geschehen. Aber es war viel
Geschehen. Alles war anders. Ich hatte ein gebrochenes Herz und war
Witwer. Außerdem war ich nun einarmig und kämpfte darum, völlig auf mich
gestellt den Alltag zu meistern. Ich musste mich an meinen veränderten
Körper erst gewöhnen und viele alltägliche Dinge neu erlernen. Noch
immer hatte ich Schmerzen in meinem Schulterstumpf und nahm Medikamente.
Aber das Leben entglitt mir. Ich suchte Hilfe in weiteren Medikamenten.
Ich habe, wenn ich mir eine neue Dosis verabreichte die Sekunden
gezählt, bis die Wirkung endlich einsetzte. Ich war abhängig geworden
von den Schmerzmitteln, die mich in eine Wolke der Leichtigkeit hoben
und den Geist umnebelten.“
Ettore lehnte sich etwas zurück. Ein Teil der Anspannung fiel von ihm
ab. Shay konnte teilweise nachempfinden, was in Ettore vorgegangen sein
musste und er machte ihm keinen Vorwurf daraus. manchmal half es, für
eine Zeit lang allem zu entfliehen – vorausgesetzt man kam wieder
zurück. Da Ettore heute neben ihm saß, wusste er bereits, wie diese
Geschichte ausgegangen sein musste. Er ließ dem Italiener Zeit, die
richtigen Worte zu finden und hörte einfach nur zu.
Shay wusste, von was Ettore redete. Er selbst hatte etwas Ähnliches mit
gemacht. Zwar ohne von den Mitteln abhängig zu werden, aber er kannte
dieses Gefühl der Leichtigkeit. Des Alles-um-sich- herum-Vergessens. Und
er wusste auch, dass wenn man aus diesem Nebel wieder auftauchte, die
Realität mit voller Wucht zuschlug. Der Griff nach einer weiteren Dosis
war für den Schotten sehrnachvollziehbar.
Ettore seufzte schließlich lautstark und fuhr fort.
„Dann kam der Tag, an dem nichts mehr ging. Ich zog die Reißleine und
brach alle Brücken hinter mir ab. Es gab nur eine Person, zu der ich
genug Vertrauen hatte, dass sie mir bedingungslos helfen würde. So flog
ich zu meiner Schwester in die Marskolonie. Sie gab mir den geschützten
Raum und ein Umfeld unendlicher Akzeptanz. Ich musste mich nicht
verteidigen und niemand etwas beweisen. Sie hatte sich immer schon um
mich gekümmert, auch als wir kleiner waren. Später haben wir am gleichen
Ort studiert. Anna meldete sie mich bei einem Psychologen an und sorgte
dafür, dass ich die Termine wahrnahm. Dort konnte ich endlich die
dringend benötigte Hilfe bekommen und annehmen. Erstmals hatte ich das
Gefühl, jemand wollte und konnte mir wirklich helfen, denn es ging um
mich, nicht um die Ärzte und ihre Kunst. Die Therapie war erfolgreich.
Im Verlauf konnte ich die Schmerzmittel reduzieren und soweit wieder ich
selber werden, dass ich die Scherben meines Lebens aufklauben konnte, um
daraus etwas Neues zu erschaffen.“
„Aber warum bist Du nicht gleich zu Deiner Schwester gefahren, als Du in
das Sol-System zurückgekehrt bist?“, fragte Shay verwundert. Ettore
lachte. „Da sieht man mal wieder ganz der Sternenflottler durch und durch.“
Shay war überrascht: „So fern ist der Gedanke nicht“, rechtfertigte er sich.
„Nein, natürlich nicht.“ Ettore streckte einmal den Oberkörper und zog
dann das Hemd wieder gerade. „Aber man muss erst einmal darauf kommen,
dass man Hilfe braucht und sich dann welche suchen. In der Sternenflotte
gibt es dafür Strukturen, Mediziner, Counselor, Psychologen. Guck Dich
hier mal auf dem Schiff um. Da gibt es einige, denen sogar gesagt wurde,
dass Sie Hilfe brauchen und die es trotzdem nicht wahrhaben wollen. Was
also soll jemand tun, der gar nicht erst auf die Idee kommt, dass er
Hilfe braucht? Ich war damals sehr weit von solchen gedanklichen
Strukturen entfernt, wie Du mich heute durch meinen neuen Beruf kennst.“
Shay schürzte die Lippen. „Ok, ich sehe den Punkt. Und wie hast Du dann
genug Energie für einen Neuanfang gefunden?“
„Ich brauchte eine neue Perspektive, um meinem Leben wieder eine
Richtung zu geben“, sagte Ettore. „Heute klingt das ganz simpel, aber
man muss erst einmal drauf kommen. Meine Eltern sind in der
Sternenflotte. Meine erste Frau war in der Sternenflotte, weil sie daran
geglaubt hatte, dass Zusammenarbeit das größte Ziel war, denn es
erweiterte den Horizont. Für dieses Ideal war sie gestorben. Ich fand
diese Ideologie lohnenswert. Also lag es für mich nahe, mich auch einer
Sternenflottenkarriere zuzuwenden. Ich bewarb mich an der Akademie.
Natürlich gab es große Vorbehalte. Aber ich konnte meine Motivation gut
begründen. Ich wollte in Zukunft helfen zu vermeiden, dass anderen etwas
widerfahren musste wie mir. Ich hatte selber auf die harte Tour gelernt,
wie wichtig psychologischer Beistand war. Warum sollte ich nicht aus
meiner Erfahrung heraus anderen helfen können? So wurde ich angenommen,
allerdings auf die von mir angestrebte Karriere in Diplomatie und
Counselling beschränkt.
Da ich aber das Grundtraining wie jeder durchlaufen musste, wurde mir
dort noch eine sehr schlichte Prothese für Außeneinsätze u. ä.
angepasst. Es war nur eine sehr eingeschränkte Funktion und das Tragen
verursachte die üblichen Druckschmerzen. Aber ich hatte ja immer die
Möglichkeit, das Ding abzuziehen.“ Ettore schnaubte belustigt und
zwirbelte erneut an seinem Schnurrbart.
Shay fielen tausend Fragen zu diesem Abschnitt in Ettores Leben ein.
Hatte man ihn an der Akademie gehänselt? Wie war er dort aufgenommen
worden? Was war ihm besonders schwer gefallen? Welche Freundschaften
hatte er dort geschlossen? Und und und … Gleichzeitig spürte er aber
auch, dass es falsch wäre Ettore jetzt zu unterbrechen. Die Möglichkeit
würde sich sicher ein andermal ergeben. Immerhin wollte er Ettores
Geschichte zu dem verlorenen Arm hören und keine Campus-Nostalgie.
„Na ja, so kam ich zu meiner ersten Verwendung als Counselor auf die USS
Agamemnon. Du siehst, die alten Griechen sind mir irgendwie erhalten
geblieben. Jedenfalls hatte ich dort auf unserer ersten Mission das
große Pech von einem Erzfeind der Captain zusammen mit ihrem Mann –
meinem sehr geschätzten Counselor-Kollegen – gefangen genommen und
gefoltert zu werden. Ich habe Dir mal kurz davon erzählt, aber glaube
mir, keine Erzählung kann annähernd ausdrücken, was ich durchgemacht
habe. Die Spuren der Plasmapeitschen hast Du ja schon gesehen. Aber auch
die Neuroimplantate für Ganzkörperschocks haben ihre Spuren
hinterlassen. Es war eine Außenmission, deshalb trug ich die Prothese.
Die Schocks wurden natürlich zu den metallenen Teilen der Prothese
geleitet und richteten dort stärkere Verbrennungen an, als wenn ich noch
einen Arm aus Fleisch und Blut gehabt hätte. Immerhin, ein zweites Mal
konnte ich den Arm nicht verlieren.“ Ettore verzog den Mund kurz.
„Mir scheint eher die griechischen Götter wären Dir nicht sonderlich
hold.“ gab Shay mit erhobener Augenbraue zurück. Gut auf der Hephaistos
hatte Ettore bislang Glück gehabt … Aber er erinnerte sich an Ettores
Erzählung von der Folter und wie es den Italiener mitgenommen hatte,
dass etwas Vergleichbares auf der Hephaistos hatte stattfinden können.
Nicht gerade ein Augenblick in dem er als CO geglänzt hatte.
„Jedenfalls haben sie mich nicht zu Charons Fähre geschickt, sondern
eher in die Obhut von Apollon gegeben. Denn man hat mich wieder
zusammengeflickt und konnte auch die Verbrennungen mit nachgezüchteter
Haut bedecken“, fuhr Ettore in seiner Erzählung fort und riss Shay damit
aus den eigenen Gedanken.„Ich hatte viele schwere innere und äußerliche
Verletzungen. Wieder Schmerzmittel, Tage, die ich völlig hilflos auf der
Krankenstation verbracht habe. Wusstest Du, dass eine Krankenstation der
Dragon Class 31 Deckenplatten hat?“
Als Ettore Shays etwas blassen Gesichtsausdruck sah, sah er ihn mit
einem belustigten Gesichtsausdruck an. „Du wolltest doch die Geschichte
hören. Und keine Sorge, das Erzählen sorgt nicht für neue Schmerzen.“
Shay fiel nichts anderes ein, als sich mit der Hand durch die Haare zu
fahren. „Ja schon, aber wer hätte geahnt…“
Ettore nahm wieder einen besonnenen Gesichtsausdruck an: „Aber diesmal
war ich nicht alleine, ich hatte Hilfe, Kollegen, Freunde allen voran
Mel, die sich damals sehr lieb um mich gekümmert habt, obwohl wir damals
‘nur’ befreundet waren. Ich konnte wirklich innerlich wie äußerlich
heilen, auch wenn es wieder viele Wochen in Anspruch nahm. Das Ende vom
Lied, danach war es endgültig aus mit Versuchen, den Verlust des Arms zu
ersetzen. Das sahen schließlich auch die Ärzte ein und so hast Du viele
Jahre später eben einen behinderten Counselor an Bord bekommen.“
Nach der langen Erzählung nahm Ettore sich auch jetzt erst mal eine
Schluck Tee. Dann lehnte er sich entspannt zurück. Es deutete nichts
darauf hin, dass er sich in seinem Körper irgendwie unwohl fühlen würde,
was seine Geschichte bestätigte.
Shay starrte in seine Tasse. „Wenn ich geahnt hätte, was meine Frage
auslöst, hätte ich mir von Mel besser etwas Alkoholischeres geben lassen
sollen.“ murmelte er schließlich.
„Sie hätte es dir genausowenig gegeben wie mir“, zwinkerte Ettore, der
immer noch lieber einen Wein getrunken hätte statt des Tees.
Dann wurde sein Gesichtsausdruck wieder ernster. „Vielleicht verstehst
Du jetzt, warum ich meine Lebensgeschichte seltenteile. Viele sind
peinlich berührt von mir. _Sie_ schämen sich dann für _mich_. Ich mache
ihnen keinen Vorwurf, aber versuche immer, sie von dieser Geschichte
fernzuhalten. Sie nicht persönlich zu involvieren. Den meisten hilft
das, dass sie selber darüber hinwegsehen können. Sie können sich
vormachen, dass ja gar nichts wäre.
Ich habe mich mit dem Zustand einfach abgefunden und renne nicht mehr
irgendwelchen Ideen hinterher, die nur meine Kraft kosten. Wenn ich in
den Spiegel schaue, erkenne ich mich selbst. Wie viele können das von
sich sagen?“ fragte Ettore nun mit leicht erhobener Stimme in der Stolz
aber auch so etwas wie Trotz mitschwang.
„Nicht viele.“ meinte Shay nur ohne auf die ursprüngliche Frage
einzugehen. Der Schotte verzog das Gesicht, nachdem er den letzten
Schluck Tee getrunken hatte. Die Flüssigkeit war abgekühlt und schmeckte
ihm kalt so überhaupt nicht.
Ettore nickte knapp und stellte seinen eigene Tasse auf dem Tisch ab.
Unbewusst rieb er sich mit der nun freien Hand über den Stumpf, was Shay
zu einer Frage veranlasste.
„Hast Du heute immer noch Schmerzen?“ wollte der Schotte wissen. Er
hatte hin und wieder bemerkt, wie Ettore den Sumpf massierte, sich aber
bislang nichts weiter dabei gedacht.
„Ab und an, ja, dann fühlt es sich an, als hätte ich einen Krampf im
Arm“, verzog Ettore das Gesicht um anzuzeigen, dass dies jetzt gerade
der Fall war.
„Nimmst Du dann Schmerzmittel?“ bohrte Shay weiter und ahnte, dass der
CSO in ihm bei dieser Frage durchkam. Doch gerade in Anbetracht dessen,
was Ettore ihm gerade erzählt hatte, war dies eine Frage, die ihn nicht
nur als Freund interessiert.
„Nein, das hilft nicht wirklich. Ich muss versuchen, zu entspannen. Eine
Massage am Stumpf hilft mir immer, mich zu entspannen. Am Besten stelle
ich mir vor, wie man das auch bei einem normalen Krampf tut, zu
entspannen und eine Gegendehnung einzuleiten. Also ich dehne dann meine
vorgestellte Hand und Finger und dann wird es besser“, erklärte der
Italiener weiter und schloss zum Veranschaulichen die Augen. Shay nutzte
dies, um sich diesmal ein Glas Wasser einzuschenken. Die Teekanne selbst
war inzwischen leer.
Nachdenklich drehte der Schotte das Wasserglas in seiner Hand, während
Ettore seine Entspannungsübungen machen. Die kurze Schmerzattacke war
wohl vorüber, denn inzwischen sah der Gesichtsausdruck des Italieners
wieder ganz normal aus: „Aber auch sonst tut es ganz gut, außerdem muss
ich ja etwas mit den Fingern machen, wo ihr bimanuellen Personen die
Arme verschränken oder die Daumen drehen könnt“, sagte Ettore.
Shay blickte überrascht auf. Als Ettore ihn dabei ein wenig schelmisch
anlächelte, kam er nicht umhin, dies zu erwidern. Es war tatsächlich ein
Aspekt, über den er nie nachgedacht hatte. „Wenn ich mich recht
erinnere, hast Du die Narben aber nicht noch einmal behandeln lassen,
oder?“ fragte Shay dann plötzlich. Jetzt war es der Counselor, der Shay
verblüfft ansah.
„Nein, das ist richtig. Wozu auch? „, wollte er nun im Gegenzug wissen.
Shay kratzte sich kurz am Kopf, um Zeit zu gewinnen. Er selbst hatte
seine Narbe von damals entfernen lassen.
„Na ja, die meisten versuchen sich optisch anzupassen“, gab der Schotte
schließlich zu bedenken. Nun musste Ettore lachen. Es war ein
gewinnendes Lachen und mit ihm war die ganze Spannung um dieses sehr
persönliche Thema irgendwie gewichen. „Du meinst, nach dem
offensichtlichen Verlust des Armes, würde die Optik mit ein wenig
Narbenkorrektur wieder im Lot sein?“, stichelte der Italiener. Dann in
ernsterem Tonfall: „Es wäre wirklich nur Kosmetik für die Gefühle der
anderen. Und es wäre aufwendig gewesen. Du hast es ja gesehen, die
Wunden dringen tief ins Gewebe ein. Ein wenig nachgezüchtete Haut kann
das alles nur bedecken, aber für eine umfangreiche kosmetische
Behandlung hätte das Gewebe in mehreren Schritten aufgebaut werden
müssen. Und ich habe wirklich von Operationen und Behandlungen mehr als
genug.“
Shay schien nicht wirklich überzeugt. „Vielleicht hast du recht, aber es
ging mir nicht darum. Nicht nur. Ich gebe durchaus zu, dass ich in
manchen Dingen eitel bin aber ich persönlich … möchte nicht durch
Narben an meinem Körper an die Dinge erinnert werde, die diese Narben
verursacht haben.“ begann Shay dann stockend. Es war das erste Mal, dass
er sich damit auseinandersetzte und erklärte, warum er seine Narben
entfernen ließ. Speziell diese eine.
Ettore seufzte leise. „Das verstehe ich. Es ist sicher genau das
Richtige, denn es ist Dir wichtig gewesen. Aber in meinem Fall – so
paradox es klingen mag – der fehlende Arm ist ein Teil von mir. Ich
werde so oder so daran erinnert da kommt es auf ein paar Narben nicht
mehr an“, meinte er und Shay grinste schief. Wenn man es im Ganzen
betrachtet und nachdem er die Geschichte gehört hatte, machte es
wirklich keinen Unterschied.
„Ja vermutlich hast du Recht… Wünschst Du Dir manchmal, es wäre wieder
wie früher?“ gab Shay den Ball wieder zurück und nun kam Ettore ins
Stocken.
„Es war ein ganz anderes Leben. Ich kann einfach das eine nicht mit dem
anderen vergleichen. Es gibt kein Zurück über die Wasser der Lethe. Aber
ja, manchmal wäre es toll, zwei Hände zu haben.“ gab Ettore zu.
„Wann denn zum Beispiel?“ Shays Augenbraue hob sich fragend. Ihm kamen
etliche Dinge in den Sinn, die sich besser mit zwei Händen tun ließen.
Er fand es aber beruhigend, dass Ettore dies so frei zugeben konnte.
„Ach, es ist gar nichts Großes. Für mich ist es normal, einige Dinge
nicht zu können. Wir sind alle verschieden, der eine ist schneller, der
andere stärker. Damit kann ich leben…“ Ettore zögerte einen Moment.
Dann sagte er ganz leise: „Es gibt diese kleinen Momente, die einem
einen kurzen Stich versetzen. Wenn ich nicht Keirans begeistertes
Händeklatschen teilen kann, nicht beide Zwillinge gleichzeitig im Arm
halten kann. Oder wenn ich mir wünschte, ich könnte Mel im Arm halten
und gleichzeitig diese vorwitzige Haarsträhne aus dem Gesicht streichen…“
Der letzte Teil war fast kaum hörbar. Shay bemerkte überrascht, dass
Ettore ein wenig rot wurde und bohrte nach: „Und was machst Du dann in
solchen Momenten? „
Ettore seufzte tief: „Ich schlucke die Bitterkeit herunter, Shay. Ich
kann sagen, dass ich insgesamt heute ein glücklicher Mensch bin. Aber
ich habe für mein kleines Glück wirklich schon einen sehr hohen Preis
bezahlt. Ich möchte nicht, dass alles umsonst war und etwas, das ein
glücklicher Moment sein könnte, durch dunkle Gedanken eintrüben. Denn
diese Momente als glücklich wahrzunehmen und intensiv zu erleben braucht
es eine innere Kraft, die ich in dem langen Prozess wieder zu mir selber
zu finden, gewonnen habe.“
Ettores Stimme und sein Blick, mit dem er dem von Shay stand hielt,
sprachen von Aufrichtigkeit.
Der Schotte hob die Augenbrauen.
„Dankbar für etwas zu sein, das einem fehlt – “ Shay deutete auf Ettores
Stumpf. „Ich dachte, so etwas könnten nur Vulkanier“, grinste er dann.
„Na dankbar für diese langen Krankenakte zu sein, ist wohl übertrieben
…“ Ettore stutzte kurz, als er noch mal über Shay Ausspruch
nachdachte. Diesen Spruch hatte er schon einmal gehört und nun wieder
einmal zwirbelte er an seinem Schnurrbart.
„Hast du da gerade Kirk zitiert?“ fragte er dann mit ebenfalls erhobenen
Augenbrauen und Shay lachte auf. Und ob er das hatte.
„Pssscht“ zischte es plötzlich und Melody tauchte aus dem Nebenzimmer
auf. „Wehe ihr zwei weckt mir die Kinder!“
</RPG>
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# Zeit: MD 4.2016
# Ort: Quartier della Scala/Loona
Shay und Ettore unterhalten sich darüber, wie es dazu kam, dass der
Italiener nur einen Arm hat.
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Viele Grüße
Mac & Kim
SD 250910.9